Hallo liebe Leute,

wer hat Tipps für Unterkunft in Venedig? Wir sind nicht unbedingt festgelegt auf die Art des Übernachtens, normalerweise zelten wir, Campingplätze wären also prinzipiell nicht schlecht. Noch wichtiger wäre allerdings Bahnhofsnähe.
Vielen Dank schon mal.
Gruß Anne

Da kann ich helfen:
Erstmal gibt es eine schön große Jugendherberge auf Giudecca, da ist vor ein paar Jahren die 84 hingefahren (Linienschiffsverkehr als Straßenbahnersatz). Haltestelle "Zitelle". Fahrradtransport war bei den Linien außer der 5 kein Problem.
Die Liniennummern haben sich aber etwas geändert, es gibt aber einen kostenlosen Netzplan der ACTV.
Zeltplätze gibt es reichlich auf den Inseln, die die Lagune abtrennen. Gut erreichbar ist Ca Savio. Mit der 12 fährst Du über Murano, Burano und Torcello nach Treporti, dann mit dem Fahrrad geradeaus Ri. Ca Savio. Die Abfahrt der 12 ist Fondamente Nuove hinter dem Krankenhaus. Vom Bahnhof Venezia S.L. nach links weg, nicht über den Canale Grande! Der Weg ist größtenteils ein zugefüllter Kanal und also relativ breit. Lästig sind die Brücken, da muss man tragen.
Die 14 fährt auch in die nötige Richtung, aber von San Marco. Um dahin zu kommen, musst du mit dem Fahrrad mitten durch das dickste Tourigewühl, zumindest mein Fall ist das nicht. Außerdem kommst Du da an einem anderen Anleger raus (auf den Namen komme ich jetzt nicht), die Straße von da ist dicht befahren (klassischer Speckgürtelverbindungsweg).
Ja, mit der 13 kannst du auch fahren, auch von Fondamente Nuove, aber über San Erasmo und nur alle 2h.
Für den Nahverkehr sind Tages- oder Dreitageskarten sinnvoll, mit Einzelfahrten wird man arm.

Falk, SchwLAbt

Hallo Anne,
komme gerade von unserer Radtour nach Venedig zurück. Wollte meine Erkenntnisse sowieso mal hier loswerden und nachdem Du schon fragst ...

Also, zuerst mal direkt auf Deine Frage nach der Unterkunft:
Falls Du den Campingplatz als Ausgangspunkt für Sightseeing in Venedig benutzen willst, gibt es da einen tollen am Lido (das ist diese langgestreckte Insel östlich von Venedig). Und zwar ist es ein Zeltplatz ganz im Norden der Insel, heißt Camping San Nicolo und der Weg dorthin ist ausgeschildert. Ist ein netter kleiner Platz, auf der sich die Radfahrer und sonstige Globetrotter treffen. Einfach, aber sauber.
Er ist leicht zu erreichen, wenn man mit dem Fahrrad von Mestre nach Venedig rüberfährt. Entgegen aller bisherigen Informationen, inklusive der aus dem bikeline-Führer Veneto, ist die Brücke sehr gut für Radler befahrbar. Es gibt einen Radweg, der bis auf die letzten 200 m so breit ist, dass man sogar mit Taschen zu zweit nebeneinander fahren kann!! Wurde aber offensichtlich erst vor Kurzem verbreitert. Das letzte (schmale) Stück steht man dann auch noch durch.
Dann kommt man am Tronchetto an und folgt den Schildern für die Autofähre zum Lido. Dort angekommen liegt der Campinplatz noch ca. 800 m in nördlicher Richtung und ist auch beschildert.
Vom Anlegeplatz Elisabetta (das ist nicht da, wo die Autofähre ankommt, sondern weiter südlich) am Lido fahren sehr viele vaporetto-Linien nach San Marco und zu anderen Zielen. Wenn man die blaue Venezia-Karte hat (z.B. für 3 Tage 22 €) ist das ganze auch absolut erschwinglich, die gilt übrigens auch für die Autofähre. Das Fahrrad nimmt, außer der Autofähre, auf jeden Fall auch die 'Laguna Nord' - Linie mit, damit kommt man notfalls auch nach Venedig, um ein obligatorisches Foto am Markusplatz zu machen - sind nur 3 Brücken dazwischen ...
Also, wenn Du mit dem Zug ankommst, dann würd ich mich gar nicht erst ins Gewimmel am Ferrovia stürzen, sondern in Venedig Mestre aussteigen, von dort auf die SS11 Richtung Venezia fahren und die 5 km über die Brücke zum Tronchetto fahren. Ist m.E. stressfreier als andere Lösungen. Bzw heimwärts alles in umgekehrter Reihenfolge.

Wenn Du noch mehr wissen willst, dann frag, bin ganz gefüllt vor lauter Infos

viel Spaß jedenfalls,
BT

Wenn man/frau es finanziell nicht gerade zu dicke hat, würde ich mir gut überlegen, ob Fahrrad und Venedig per se so unbedingt zusammenpasst.

Wir haben uns damals in Padua eingenistet und Venedig per Zug erschlossen, ich glaube 15 min Fahrtzeit und ein sehr dichter Takt. Ich kam mir schon als Fußgänger in Venedig sehr bedrängt vor.

Außerdem ist es von dort nur ein Sprung in die schönste Gegend der Poebene, in die Vulkanlandschaft der Colli Euganei.




Gerhard

Servus Gerhard,
ich muß dir da widersprechen. Letztes Jahr bin ich zum ersten mal in Venedig gewesen (Venice-Marathon). Es gibt da in Richtung Mira-Dolo (speziell in Mira) einen netten kleinen Campingplatz. Von da aus gehen Busse in sehr kurzen Taktzeiten direkt nach Venedig. Zum Essen gehen am Abend ist es in den kleinen Orten am Brentaseitenarm evtl. preisgünstiger und ruhiger. Venedig selbst habe ich auch nicht als so teuer empfunden. Wir sind über das jüdische Getto immer parallel zum Touristenstrom in die Stadt gegangen. Hier gab es den Café noch für 85 Cent und deftiges venezianisches Essen für 12-15 Euro (Spaghetti Vongole+Leber venezianisch, ein Traum). Venedig steht seither als eine der wenigen größeren Städte auf meiner Geh-ich-wieder-hin-Liste.

Gruß
Josef

P.S.: Eure Abruzzentour steht bei uns für nächstes Jahr auch auf dem Reiseplan

Hallo @ all,
vielen Dank für die Hinweise. So sehr sind wir gar nicht erpicht darauf, unbedingt in Venedig zu übernachten. Jedenfalls nicht mit einem Spediteursfahrrad. Unser Zug fährt nur leider sehr früh (für meine Verhältnisse) in Venedig ab. Es ginge beides S.L. und Mestre. So verlockend ein Campingplatz auf dem Lido wäre, keine Fähre fährt so früh, dass wir es rechtzeitig zum Zug schaffen würden - wenn ich das richtig gesehen habe.

Gruß Anne

Hallo anne!

Noch zwei Campingplätze in Reichweite Venedigs kenne ich (die Namen habe ich vergessen, sind aber leicht zu finden):
Einer (genau genommen zwei) nordöstl. in der Nähe des Flughafens (konnte mich nicht besonders überzeugen, teuer & laut) und einen in Fusina südöstl. an der Lagune gelegen, der hat uns besser gefallen. Von beiden Plätzen aus führen Fähren nach Venedig hinein, und zum Bahnhof kommt ihr leicht per Rad.

lg irg

Nix für ungut, aber der Espresso - an der Bar im Stehen getrunken! - ist auch in den größten Touristenzentren Italiens, und dazu zählt Venedig ohne Zweifel, immer relativ billig. Das ist Ehrensache unter den Barieristà. Aber unsereiner setzt sich doch zumindest für eine Capuccio gerne hin... und dann sind wir schon bei 3 €.

Was wirklich günstig ist, werdet Ihr dann ja nächsten Sommer erleben.

Gerhard