Huch, Ich wusste gar nicht, wie schwierig es ist mit dem Velo ein anderes Land zu bereisen. Mit dem Zug ist es kompliziert, da die meisten direkten Züge keine Velos transportieren und mit dem Flugzeug ist es teuer.
Welche Erfahrungen habt ihr so gemacht?

Hoi Simone,
Erst mal Gratulation zum Geburtstag! Ja, das Verreisen mit dem Zug ist nicht ohne. Ich fand vorallem problematisch, dass teils die Bedingungen jedes Jahr wieder etwas wechseln. Wie zum Beispiel die Cisalpino, die nun teils einen Gepäckwagen angehängt haben. Diese werden meines Wissens nächstes Jahr wieder verschwinden. Wenn es absehbar, dass es Probleme gibt, so nahmen wir den Tranzbag (Fahrrad-Sack) mit, was bisher immer funktionierte.

Übrigens willkommen im Forum. Besonders natürlich, dass wieder jemand mehr von Bern angemeldet ist. Irgendwann müsste man mal ein Berner-Treffen initiieren.

Hallo Urs,

was ist ein Tranzbag (Fahrrad-Sack) genau?

Bisher habe ich mein Rad für Bahnfahrten oder Flüge in Folie oder große Müllsäcke verpackt. Für die Rückfahrt/Rückflug habe ich dann Verpackungsmaterial mitgenommen oder am Urlaubsort gekauft. Fahrradtransporttaschen sind mir für die Mitnahme auf Radtouren zu sperrig und zu schwer. Ein leichter, robuster und wieder verwendbarer Fahrradsack wäre hier eine interessante Alternative. Bisher habe ich im Fachhandel und Katalogen so einen Sack nicht gefunden.

Daher meine Fragen:

Was wiegt so ein Tranzbag und auf welches Maß kann er für die Radtour zusammengefaltet werden?

Wo gibt es den Tranzbag zu kaufen und was kostet er?

Danke + Gruß

Wolfgang

bin vor 2 jahren mit dem nachtzug von münchen nach rijeka gefahren u habe das rad (laufräder ausgebaut) in einer einfachen großen fahrradtasche (ähnlich tranzbag) mit ins abteil genommen. man hat dann eben am zielbahnhof eine halbe stunde pfriemelei, bis alles wieder richtig montiert ist. aber das ist immer noch die einfachste möglichkeit, das fahrrad in jedem zug mitzunehmen.
die küstenstrasse sollte man wegen des mörderischen autoverkehrs lieber meiden und statt dessen ,soweit möglich, parallel zur kueste über die inseln fahren oder,wenn das mangels inseln nicht mehr geht,im landesinneren durchs gebirge.
bin auf die weise bis zur albanischen grenze gekommen und dann mit der nachtfähre von bar nach bari in apulien. war eine traumhaft schöne reise ende august bis mitte september. dann wieder das rad demontiert und im zug zurück nach münchen.
gruß! fred

Hi Simone,
so teuer ist das Fahrrad in Flugzeugen auch wieder nicht. Von Hannover nach London habe ich vor einem Jahr 15€ pro Flug bezahlt, dieses Jahr 25€ für den Flug von Bari (Italien) bis Köln.
Notfalls muss man improvisieren: Weil der Flug von Dubrovnik nach Hause zu teuer war, bin ich mit Schiff von Dubrovnik nach Bari gefahren und von dort aus mit Flugzeug zurück.

Wenn du Kroatien bereist gebe ich dir den gleichen Tipp wie Fred:


Die Küstenstraße ist das feindlichste, was ein Fahrradfahrer erleben kann. Kein Standstreifen, nur manchmal Leitplanken und LKWs, die dich anhupen und dann keinen halben Meter neben dir vorbeiziehen.
Dann noch viel Spaß in Kroatien, Christian

So richtig fahrradfreundlich ist die HŽ nicht. Bis Lubljana kommt man mit dem 111/211, ab München 7.26, in Villach Hbf evtl. umsteigen (11.47/12.05), es gab da eigentlich immer Kurswagen, Lubljana an 13.55. Erstaunlicherweise zeigt HAFAS keinen Fahrradtransport nach Zagreb. Über Graz kommt man bis Zidani Most. Mit Personenzügen sollte es dann auch nach Kroatien gehen. Das habe ich aber noch nicht probiert. Auch von Lubljana nach Rijeka habe ich schon Gepäckwagen gesehen, aber nur in der Sommerperiode. Selber habe ich wegen meinem Gelenkrahmen schon länger keinen Geüpäckwagen mehr gebraucht.
Wenn du eine Verbindung suchst und mit Fahrrdmitnahme nichts angezeigt wird, dann versuch es mit Teilstrecken. Einen Vorteil hat das Affentheater aber doch: Beschädigungen wie sie beim Lufttransport leider alltäglich sind, gibt es durch den heute üblichen Selbstverlad nicht mehr.

Falk, SchwLAbt

Hallo Urs

Danke für die Gratulation zu meinem Geburtstag.
Kann ich mit einem Tranzbag in jeden Zug, auch wenn die Mitnahme von Velos verboten ist? Ich habe mich jetzt entschieden mit dem Carunternehmen nach Kroatien zu reisen. Ich bezahle 220 Franken und 50 Franken fürs Velo. Kann in Bern einsteigen und direkt, in der Nacht, nach Kroatien fahren.

Ja, vielleicht sehen wir uns einmal bei einem Treffen in Bern.

Gruess Simone

Danke für eure Beiträge. Ist die Küstenstrasse wirklich so unmöglich zu befahren? Mein Plan ist von Istrien (Umag), auf die andere Küstenseite zu fahren und dann an der Küste entlang Richtung Plitvicer Seen zu fahren. Kennt jemand diese Strecke?


Gruss Simone

Ich bin voriges Jahr die Route von Koper zu den Plitvicer Seen gefahren, also umgekehrte Richtung. Von Ljubljana kannst du auf alle Fälle den Zug nach Koper nehmen + bist dann in Nordistrien an der italienischen Grenze, Fahrrad kein Problem (Gepäckwaggon). Ansonsten kannst du auch schauen wegen einer Verbindung nach Triest, ist 10 km von Koper entfernt. Von der Küstenstrasse kann ich dir auch nur abraten: wird sehr schnell langweilig, unangenehmer Verkehr. Ich würde auf jeden Fall über die Islands hoppen.

Auf meiner Homepage kannst du dir meinen Tourenbericht durchlesen, vielleicht hilft dir das weiter

Schöne Reise - Tom

Ganz klares ja, mit nur einer Ausnahme: italienische Eurostar und Pendolini. Da wird es nach allerdings unbestätigten Meldungen immer noch nicht geduldet. Ansonsten: immer rein in die gute Stube. Bei den klassischen Abteilwagen ist der erste oder letzte Einstiegsraum die beste Möglichkeit.So etwa:

Du solltest aber in der Nähe sein, falls Wagen zugesetzt werden.

Falk, SchwLAbt

Hallo

Hey, danke für die Antwort. Ist mir sehr hilfreich.

Gruss Simone

Die Anreise mit dem Flugzeug ist meiner Meinung nach sogar die günstigste Verbindung. Mit hlx läßt sich bei frühzeitiger Planung für sehr kleines Geld (19 Euro + 10 Euro Rad) Rijeka und Venedig anfliegen. Bei kurzfristigen Reisen ist Klagenfurt meist noch günstig zu haben.

Alternativ bietet die DB Busreisen an. Etwa 150 Euro bis Zadar, hin und zurück. Fahrtdauer etwa 20 Stunden, aber sehr kurzfristig buchbar. Deutsche Touring oder so heißen die.

Von Istrien aus kann man auch über Cres und Krk zu den Plitvicer Seen gelangen. Die kroatische Fähre ist sehr günstig (Brestova -> Cres etwa 5 Euro inkl. Rad) und die Strecke über die Inseln generell wesentlich schöner als über die Küstenstraße.

Der Verkehr auf der Küstenstraße ist nicht mehr so dramatisch, seit es die Autobahn gibt (von Wochenenden mal abgesehen). Aber nochmal zum Mitschreiben: die Inseln sind halt viel schöner.

Außerhalb der Hauptsaison fährt eine Fähre zwischen Zadar und Split, so läßt sich eigentlich das ganze Land über die Inseln zurücklegen.

DAS Verkehrsmittel in Kroatien ist aber der Bus. Dort kann man auch das Fahrrad mitnehmen. Jede größere Stad hat einen Busbahnhof für Fernreisen. Früh morgens ist dort am wenigsten los, dann gibt es keine Probleme mit dem Rad.

Gruß

Thomas

Bis Rijeka dauert die Busfahrt übrigens "nur" 13 Stunden.

Hallo Thomas

Danke für die Auskunft, ist mir bei der Planung sehr nützlich (habe mitgeschrieben). Fahrt die Fähre täglich über die Inseln Cres und Krk. Falls Du diese Strecke mit dem Velo schon gefahren bist, wieviele Tage und Kilometer sind es? Kennst Du auch eine schöne Velostrecke von den Plitvicer Seen zurück nach Istrien oberhalb der Küste oder auch mit Bus oder Bahn?

Liebe Grüsse

Die Fähre zwischen Festland (Brestova) ubd Cres (Porozina) fährt jede Stunde. Je nach Jahreszeit solltest Du diesen Teil der Etappe am Vormittag nehmen, damit beim langgezogenen mäßigen Anstieg auf 300 m die Sonne nicht so knallt. Nach etwas weniger als 40 Kilometern erreicht man Merag, Von dort aus geht die Fähre nach Krk (Merag), wahrscheinlich auch jede Stunde. Danach geht es hoch auf etwa 200 m, eher kurz und steil.
Weitere 40 km später ist man in Baska, Wie ich gerade gesehen habe, verkehrt dort die Fähre zum Festland dort nicht mehr. Also dann mit der Fähre nach Rab, dann etwa 20 km Fahrt und zur überfahrt auf's Festland.
Es besteht zudem immer die Möglichkeit in den Tourist-Infos nach (Ausflugs-)Schiffen zu fragen, dort wird man auch immer mitgenommen und kommt so an Plätze, wo man mit der Fähre sonst nicht hinkäme. Soll heißen, von Baska findet man so sicherlich auch eine Verbindung zum Festland.

Wohin soll Dich denn Dein Rückweg genau führen? Ich bin bereits dreimal von Kroatien aus bis Passau oder Freilassing gefahren und habe dann den Zug genommen (Wochenendticket). Österreich läßt sich gut und zügig fahren und hat immer schicke Berge auf der linken und rechten Seite zu bieten.

Hallo Thomas,
nur damit es nicht untergeht, wie schön man mit dem Zug darunterkommt,

ich fahre gleich um 21:10 ab Bonn-Beuel mit dem UEX 1125 nach Slowenien. Der Zug fährt in einem durch bis Rijeka, mit schlaf, Liege und Radabteil. In München wird umrangiert. Das gibt es in den Sommermonaten an jedem Freitag. Feine´Sache das!!

Wolf

Hallo Thomas

Danke für die Antwort.
Mein Rückweg ist von den Plitvicer Seen nach Istrien/Umag zurück. Ich gehe nur zwei Wochen und weiss nicht ob die Zeit mit dem Velo reicht. Mein Plan ist oberhalb der Küste zurückzufahren.

Gruss Simone

ist sicherlich sehr interessant, aber auch anstrengend. Es geht halt ein gutes Stück ins Landesinnere hinein, und wie in den Niederlanden sieht es da auch nicht gerade aus. Ich hoffe Du mußt kein schweres Gebäck mitnehmen.


Dürfte wirklich eng werden. Gerade der Weg überhalb der Küste dürfte zeitintensiv sein. Dürfte wohl Ogulin --> Vrbovsko --> Delnice --> Rijeka --> Buzet --> Umag werden. Kleinere Straßen würde ich nur bei gutem konditionellen Zustand wählen.
Der Ucka-Tunnel (ca. 6 km lang) ist meines Wissens offiziell für Radfahrer gesperrt. Vielleicht ist den ja schon jemand gefahren?

Ah ja, in Slowenien unbedingt Cremschnitte essen gehen!

Salü Thomas

O.k. ja, dann muss ich irgenwie meinen Plan ändern. Oder kann ich mit dem öffentlichen Verkehr zurück?

Danke
Simone

Von Plitvice nach Rijeka gibt es sicher Busse.

Wie wär's beispielsweise mit Umag --> Pula (Amphietheater) und Fähre nach Pag oder Zadar --> Sibenik (Krka Nationalpark mit Wasserfällen) --> Zadar --> Pag --> Rab --> Krk --> Cres --> Umag oder umgekehrt.
Müßte eigentlich in zwei Wochen zu machen sein, ist zu 2/3 alles Insel, wenig Verkehr, schöne Landschaft und nicht so viele Höhenmeter, alles in allem halt wesentlich relaxter.

Hallo!

Zum Ucka-Tunnel:
Der ist wirklich gesperrt, die Schotterstraße oben drüber ist mein Bruder einmal gefahren, geht auf ca. 900 bis 1000Höhenmeter hinauf.

lg irg