Schlechte Nachrichten: Artikel Lübecker Nachrichten von heute.

Henning

Aber die Verbindungen von Lisco bleiben. Sagt der etwas längere Artikel in den Kieler Nachrichten .

Hallo Henning,
überraschend ist die Meldung nicht. Eine Verbesserung wird sicher erst eintreten, wenn Rügen über ein neues Brückensystem sowohl für den Straßen- als auch für den Eisenbahnverkehr besser zu erreichen ist. Es darf auch nicht vergessen werden, dass die Linie Sassnitz-Mukran nach Klaipeda ein politisches Projekt war. Die damaligen Partner UdSSR und DDR haben dem Partner VR Polen zutiefst misstraut und wollten diese Verbindungen, um auf diesem Weg von Polen unkontrolliert zivile als auch militärische Güter transportieren zu können.
Gruß Wolfgang

Hallo Wolfgang,

es geht hier aber vor allem um die Linie Kiel - Klaipeda.

Als Grund wird auch nicht die schlechte Verbindung nach Rügen genannt, sondern die allgemeine Verlagerung des Warenverkehrs auf die Straße aufgrund neuer Autobahnen in Polen usw. Grausam! Ich frag mich, wann nach Meinung der Politik Europa mal ausreichend erschlossen sein soll. Wenn auch in den hinterletzten Winkel eine Autobahn führt?

Die neue Brücke nach Rügen wird ja jetzt gebaut. Allerdings frage ich mich, ob es nicht auch ein Ausbau des Rügen-Dammes getan hätte. Die neue Brücke wird höher als die höchste Kirche in Stralsund sein und das Gepräge des Weltkulturerbes deutlich verändern. Muss denn das sein? Scheiß Prestige-Projekte immer. Wäre konsequent, wenn in einem solchen Fall die UNESCO den Weltkulturerbe-Status auch mal wieder entzieht.

Gruß
Henning

Hallo Henning,
ich glaube, so schlimm wird es nicht werden, die neue Rügenverbindung ist weit genug vom historischen Zentrum der alten Hansestadt Stralsund entfernt. Es wäre bestimmt teurer geworden, den alten Rügendamm aufzufrischen, der ja wirklich fürchterlich war.
Ich bin wie Du ein genereller Verfechter dafür, den Lastverkehr auf die Schiene zu bringen - aber nach uns richtet sich keiner, es wird zu gut verdient am Lkw-Befördern. Aber der Fährhafen Mukran ist vor allem auch ein Schnittpunkt für den Schienenverkehr und da denke ich, wird die neue Brückenverbindung vielleicht neue Chancen eröffnen.
Gruß Wolfgang

Wie kommst Du darauf?
Ich habe bisher nichts über eine Schienenverbindung über
die Brücke gelesen, da bleibt alles beim alten, siehe z.B.
hier

Auszug:
"Auf insgesamt drei Spuren soll der Verkehr vom Sommer 2007 an zwischen dem Festland und der Insel rollen. Kernstück des neuen Bauwerks ist eine 580 Meter lange und 75 Millionen Euro kostende Pylonbrücke, die den Autoverkehr in 42 Metern Höhe über den Ziegelgraben führt. Die mit Schrägseilen verspannte Brücke wird von zwei 126 Meter hohen Brückenpfeilern getragen. Für die Montage der Fahrbahnsegmente werden Schwimmkräne eingesetzt. Der 1936 errichtete Rügendamm bleibt voraussichtlich Fußgängern und Radfahrern vorbehalten und wird weiterhin von der Bahn genutzt."

Das ist aber nicht das Problem. Der Rügendamm ist mit 90km/h befahrbar, mehr ist auf Rügen wegen des Untergrundes sowieso nicht zugelassen und die Brückenöffnungszeiten liegen in den Fahrplanlücken, den Eisenbahnverkehr behindert das nicht und die Strecke hat durchaus noch Aufnahmevermögen. Die Überbauten von Ziegelgraben- und Sundbrücke sind erst 1991 und 1992 erneuert worden. Der eingleisige Abschnitt zwischen den Jasmunder Bodden vor Lietzow tut schon deutlich weher.
Die Hochbrücke wird aber die Erreichbarkeit der Insel mit Kraftfahrzeugen noch sehr verschlimmbessern, und das beim jetzt schon vorhandenen Autowahn der Einwohner. Sassnitz - Bergen mit dem Fahrrad war schon 1996 eine Zumutung. Als Urlaubsgebiet für Nichtautofahrer hat sich Rügen bald erledigt.

Falk, SchwLAbt

Heißt das, daß man als Radfahrer auf der alten Brücke (Rügendamm) dauernd lange warten muß, bis die Fahrplanlücken vorbei sind und die Brücke wieder befahrbar ist? Oder wird man doch eher die neue Brücke benutzen, zumindest wenn man schnell nach Rügen kommen will? 40 Höhenmeter dauern wohl nicht so lange wie eine lange Wartezeit...

Es wäre mehr als nur ein Wunder nötig, wenn die Hochbrücke für Fahrräder freigegeben würde. Eher tritt doch der Papst aus der Kirche aus. So etwas wird von Radfahrern nur bezahlt. Wir geben es doch gerne.
Die Brückenöffnungszeiten der Ziegelgrabenbrücke sind aber nicht so wild: Rügendamm
So stark ist der Schiffsverkehr auf der Ostansteuerung nun auch nicht.

Falk, SchwLAbt

Sorry Olaf,
ich habe mich bisher nicht so intensiv mit dem Brückenneubau befaßt und bin ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass da auch für die Bahn Verbesserungen ´drin sind. Aber man soll eben nicht an die Vernunft glauben...
Gruß Wolfgang

Hallo Falk,
wer etwas Zeit hat, dem kann man raten, die Insel Rügen von Greifswald aus zu erobern. Man kann gut auf der alten Straße zwischen Stralsund und Greifswald fahren, die unter dem Sonnenschutz der Alleebäume liegt und nahezu autofrei ist - die Autos dröhnen 50 ... 100 m daneben auf der Kraftfahrstraße. In Reinberg geht´s dann rechts ab zur kleinen Fähre in Stahlbrode. Dort pendeln ständig mindestens zwei Fähren und von Glewitz aus geht es dann auf einer ebenfalls recht hübschen Allee in Richtung Garz.
Gruß Wolfgang

Aber ist auf der B96a zwischen Greifswald und Stralsund nicht sehr viel Kopfsteinpflaster? Nicht gerade sehr angenehm zu fahren

Hallo Skandi,
das ist nicht das große,üble Kopfsteinpflaster, so ein Format ca. 10 x 10cm, läßt sich ertragen.
Gruß Wolfgang

Weiss ich doch. Diese Fähre ist schon auf meiner ältesten Rügenkarte von 1965 eingetragen, zwischendurch war sie auch schon mehrere Jahre eingestellt. Wenn ich mal mit dem Fahrrad nach Rügen fahre, ist es auch eine sinnvolle Variante. In den letzten Jahren habe ich Rügen aber nurnoch im Bett liegend durchfahren, so etwa zwischen 0.00 und 3.00 (auf der Fahrt in den Norden). Das Land hinter dem Ozean war immer wieder verlockender...

Falk, SchwLAbt (warten auf Raw)