Hallo Raphael,
es gibt da noch ein paar Tricks, also Ruhe bewahren und nichts überstürzen! Zuerst mal solltest du das Gewinde ordentlich marinieren, WD40 oder was ähnliches applizieren und längere Zeit einwirken lassen. In der Zwischenzeit geh in einen gut sortierten Baumarkt und besorg dir einen "Gegengewindebohrer" sowie einen nagelneuen guten Bohrer für das Material deiner Bidonschraube (in diesem Fall hoffe ich für dich, dass es kein Edelstahl war!). Gut ankörnen, ein zentrisches Loch mit möglichst grossem Durchmesser bohren, ohne jedoch das Gewinde im Rahmen zu verletzen. Wie "Gegengewindebohrer" in der Schweiz heisst, weiss ich nicht, ich bin mir nicht mal sicher, ob der Begriff in Süddeutschland geläufig ist, auf jeden Fall handelt es sich um etwas, das so aussieht wie eine Art Holzschraube, aber mit einem Linksgewinde! Dieses Teil wird meist in ein Windeisen (so nenne ich den Handgriff eines Gewindeschneiders!) eingesetzt und mit leichtem axialen Druck in das Schraubenfragment eingedreht -linksherum. Du wirst alsbald einen Widerstand verspüren, jetzt gilt es mit weichem, aber doch entschiedenen Krafteinsatz den Rest vollends linksherum rauszudrehen: Bingo!
Wenn du aber nicht so der Mech bist und/oder die Anschaffung von obskurem Spezialwerkzeug scheust, diese Arbeit sollte jede Metallwerkstätte ausführen können.
Wenn die beschriebene Methode fehlschlägt, gibt es noch einen Rettungsanker: Helicoil! Aber danach frage bitte eine gute mechanische Werkstätte, die Erklärung würde jetzt noch länger!
Viel Erfolg!
Axel