Hallo Leute, ich möchte gerne meine neue Bekannte noch mehr zum Radfahren bringen. Ihr Sohn ist 10 jahre alt und als kleine Rundfahrt war er wohl nicht länger als 10-15 Km unterwegs. Was er wohl aber nicht als "richtige" Radtour gesehen hat. Ich stelle mir eine Tagesrundfahrt mit kleinen Picknickpausen und/oder gemütlichem Einkehren vor.

Was kann ich einem 10 Jährigen zumuten ohne ihn zu überfordern.
Sind hier Eltern die in dieser Richtung Erfahrungen haben?

Servus Uwe

Das A und O bei Kids sind die Pausen!

Wenn davon genügend und abwechslungsreich vorhanden sind, kannst Du mit einem 10 Jährigen ziemlich was wegstrampeln.

Ich weis von meinen eigenen Söhnen, daß sie bereits mit einem 16" Pumuckl-Rad locker 30 bis 40 km mithalten konnten. Später dann, eben als 10 Jährige war das Rad dann auch bereits ein Jugend-MTB mit 24", waren Touren bis maximal 70 Km möglich.

Wichtig an der Sache war bei uns, daß die Burschen in dem Alter ein Ziel brauchen. Wollen von Anfang an wissen, wohin es geht, wieviel Kilometer es sind, wo die erste Pause stattfindet, ob da ein See liegt, wo man mal reinspringen kann und, und, und...

Und je nach Kondition des Kindes oft genug Pausen, ganz entscheidend für eine längere Tour. Wird relativ schnell gejammert, aber ebenso schnell sind sie wieder fit und wollen weiterfahren...

Natürlich sind meine Erfahrungen nicht allgemeingültig!

Gruß Mario

ich war mit meinen damals 7 und 9 jahre alten kindern unterwegs. wir machten tagesetappen zu ca. 25-30 km. auf dem rückweg, bei dem der kleine zwischenzeitlich von meiner frau mit dem auto eingesammelt wurde, machte ich mit dem 9-jährigen eine 60 km-Abschlussetappe. ich kann im übrigen nur unterstreichen, dass es möglichst die kinder sein sollten, die die anzahl der pausen bestimmen, damit die motivation nicht verloren geht. ich bin damit gut (Rad) gefahren.

tom

Hi Tom

Weist was das Schlimme an der Sache ist?

Wenn man sich's mal durch unzählige Touren angewöhnt hat, kriegt man sie fast nicht mehr los...

...die vielen Päuschen.

Und dann tut einem nach 123,5 km der Hintern weh.

Gruß Mario

Danke Mario und Tom,

das hilft mir weiter. Da kann ich ihn ja schon in die Tourplanung mit einbeziehen,vielleicht macht ihm das ja spass. Und an so 50-80 Km hatte ich schon gedacht war mir aber echt unsicher.

Und die Kidds die Pause bestimmen zu lassen klingt auch sehr vernünftig, ich selber habs nicht so mit Pausen. Zu Pausen muß ich mich zwingen.

Hi,

meine große Tochter war damals ungefähr 10. Wir sind zwischen 30 und 60 km gefahren. Aber 80 halte ich für reichlich viel, ist ja an etlichen Tagen heute auch meiner Frau zuviel. Und ein bisschen hängts natürlich auch vom Streckenprofil ab .

Auf jeden Fall viel Spaß
Andreas

Ich denke, dass die Kondition das kleinere Problem ist. Wenn das Kind motiviert genug ist, schafft es das locker (vielleicht nicht gerade nen Alpenpass hoch ). Das größere Problem sehe ich in der Konzentration. Sowohl auf das Fahren als solches als auch auf den übrigen Verkehr. Gerade mit letzterem sind Zehnjährige meiner Ansicht nach noch oft genug überfordert. Und dass jedes Kind sozusagen von Natur aus auch in kritischen Situationen ein Fahrrad beherrscht, gehört meiner Meinung nach auch in das Reich der Legenden.

Martina

Disclaimer: ich hab keine eigenen Kinder. Aber ich war auch mal 10.

Hi Andreas

Bist Du Dir sicher daß es an Deiner Frau liegt...?

Nee, war nur Spaß.

Sie könnte ja auch den falschen Sattel haben...

War natürlich auch Spaß.

Der Uwe sieht das wahrscheinlich viel relaxter, liegt vielleicht bei dieser Tour in seiner gelben Rennsemmel. Klar, da müßte ich mich auch zu Pausen zwingen.

Gruß Mario

Hallo Uwe,

ich denke auch, dass es vor allem auf das Streckenprofil ankommt...ich weiss noch, wie ich mit meinem 4 3/4-jährigen Neffen im flachen Dänemark Tagestouren von 30 km gemacht habe. Es hat ihm grossen Spass gemacht...Ein Ziel bzw. Zwischenziele, die Kindern auch etwas bieten, finde ich dabei schon sehr wichtig, wobei das auch manchmal z.B. "nur" ein Eis sein kann...

Ich komme jetzt selbst in die Phase, wo meine Tochter selber Radeln will. Sie ist jetzt 4 1/2 und will eigentlich nicht mehr in den Anhänger...

Viel Spass bei der Tourenplanung!

Gruß
Uwe

Hallo Martina, mein Filius war neun als ich ihn auf die erste großere Radtour mitgenommen habe, Natürlich mit vollem Gerödel, zelten in der
Pampa(hat ihm riesigen Spaß gemacht, inzwischen ist er ein richtiger
Wildzelter geworden
)
Unsere Route betrug damals ca 500 km, mit einigen steileren Passagen.
Wenns zu schwer wurde, dann hilft schieben,

Inzwischen wird mein Sohn im Juli 17 Lenze alt, und kann von sich behaupten ein paar Pässe gefahren zu sein(ohne schieben)Albula, Ofen
Brenner, Achensee, Gerlosplatte, Kreuzbergpaß, Pason di Lanza etc,,,,
Auch ein Trip ins benachbarte Ausland ist für die Kinder reizvoll. Mit elf
habe ich nach Polen mitgenommen, mit 12 Schweiz, Italien, Österreich,
mit 14 nach Ungarn und Slowenien und dieses Jahr gehts über die Schweiz nach Frankreich.
Man(n) oder Frau kann garnicht früh genug anfangen, die Kinder auf Touren mitzunehmen. Wenn sie erst mal ins Flegelalter kommen ist es meist zu spät.
Bei mir selber war eh Hopfen und Malz verloren, mich hat keiner mitgenommen. Ich hatte mich selber motiviert vor allem mit dem Buch
von Heinz Helfgen:Ich radle um die Welt. Mit 15 bin erstmals allein auf
großer Tour gewesen und seitdem immer wieder. macht süchtig.
Viel Spaß mit deinen Kiddies
Mille

Tja, da gibt es doch schon ein paar dinge zu beachten. Werde erstmal kleine Tagesausflüge fahren, so 30-40 Km und mal schauen wie die reaktion ist.

@Mario, mit meinem kleinen gelben macht so ein Ausflug nicht unbedingt Spaß. Es ist für alle anderen einfach zu frustrierend Und meine Bremsen würden es mir nicht Danken, ich müsste ja immer mit angezogener Bremse fahren.

unser Junior ist jetzt 9 und hat gerade Passau-Budapest hinter sich(der Tagesschnitt lag bei 65km)
wichtig war das wir jeden Tag ein Ziel hatten,eine Burg oder so,was er sich in Ruhe anschauen konnte.

angefangen haben wir mit Ihm vor 3 Jahren mit kleinen 2 Tagestouren(wir sind ja immer mit Zelt unterwegs),dann vor 2 Jahren Regensburg,Pullmann-City-Passau und letztes Jahr Passau-Wien-Bratislava-Wien


wichtig was es ihm das wir die Tour Etappe für Etappe mit ihm selber planten und er dabei Mitspracherecht hatte,das motiviert..

Da unser Maxi an einer Herzkrankheit leidet haben wir vorher lange mit unserem Kinderarzt gesprochen,der diesen Sport(solange wir bei Hitze Pause machen,keine Alpenpässe fahren,also der Puls nicht hoch getrieben wird)als ideal für ihn empfindet.


Radtouren mit Kindern machen Spass,das was man langsamer unterwegs ist ist Gespächszeit die sich in tägliches Stress oft nier ergibt und Kinder sehen Dinge über die wir oft hinwegschauen ohne ihre Schönheit wahrzunehmen.

Hallo,

wir haben jetzt Pfingsten erst eine 3-tägige Radtour gemacht, bei der die Nichte meiner Frau dabei war. Sie ist am letzten Tag der Tour 10Jahre geworden.
Ihr Vater hat in einem Anhänger das Gepäck der beiden Transportiert und meine Frau und ich hatten unser Gepäck plus Gepäck unserer 3-jährigen Tochter plus einen Trets-Anhänger.
Die 10-jährige ist also ohne Gepäck gefahren.
Wir sind jeden Tag gute 60km gefahren und wir waren alle viel fertiger, als die 10-jährige und da wir viel Gepäck (Zelt, Schlafsäcke, Kocher,....) hatten konnte sie ganz locker mithalten.
Ich halte daher 50-70km ohne Probleme für 10-jährige machbar.

Gruss
Stefan

Hallo,

mein Sohn wird im Herbst elf und wir fahren seit mehreren Jahren viel und regelmäßig mit dem Rad.

Im letzten Jahr waren es 2100 km; davon hatten wir sieben Tagesetappen von mehr als 100 km, 14 Tagesetappen zwischen 70 und 100 km, der Rest waren kleine Touren. Die längste Tag hatte 147 km von Sillian/Osttirol bis Vittorio Veneto.

Ich weiß, er ist nicht die Norm und das wird nicht so ohne weiteres mit jedem Kind möglich sein, aber ich möchte Mut machen: mit Kindern kann man sehr vieles unternehmen und sie haben Spaß auch an großen Strecken.

Es spielt sich im Kopf ab; der Körper schafft das dann relativ leicht.

Einige Randberkungen dazu:

1. es muss ein gutes Rad sein; eines, das leicht läuft, wo Schaltung und Bremsen leichtgängig sind und einwandfrei funktionieren.

2. es muss Spaß machen; also das Kind in die Planung einbeziehen, in der Karte mitlesen lassen, attraktive Zwischenziele anpeilen und Essen, Übernachtungen, Schwimmbadbesuche entsprechend planen.

3. natürlich fährt ein Kind ohne Gepäck.

Hans (45) und Flo (10 J.)

Servus Hans und Flo natürlich (hätte ich jetzt fast vergessen )

Für eine Begrüßung ist es ja fast schon zu spät...

Wollte auch nur anmerken, daß Du mir mit Deinen 3 Punkten aus der Seele sprichst.

Vor allem mit Punkt 1.

Wenn ich sehe, was gerade den Kindern, oft an Räder verpaßt wird.

Gewichtsmäßig ihrem Alter entsprechend "zentnerschwer", von einer funktionierenden Schaltung (wenn sie schon soweit sind!) träumen die meisten, genauso wie von leichtgängigen Bremsen.

Kein Wunder, daß es vielen Kindern so keinen Spaß macht, dann auch noch längere Strecken damit zu bewältigen.

Also, gönnt auch den Kids gute Radln.

Gibt's sogar von der Stange...

Gruß Mario

Hallo,

unsere erste längere Radtour mit den Kindern (damals 6 und 9) haben wir in der Mecklenburgischen Seenplatte gemacht: Wir sind in jeden See gesprungen, an dem wir vorbei fuhren und haben abends meist noch ein Paddelboot gemietet. Jugendherbergen zum Übernachten waren übrigens der Hit für die Kids, weil sie dort abends stets Kinder-Gesellschaft hatten. Tagesetappen 30-40 km. Selbstverständlich transportieren unsere Kinder Teile ihres Gepäcks selbst: sie haben die Vorderrad-Taschen von Ortlieb und sind darauf stolz wie Oskar! (Natürlich kommen da keine schwere Sachen rein).

Gruß
matatu

Würde ich so nicht stehen lassen wollen.
Ich denke, daß die Kinder auch einen Anteil am Gepäck bekommen sollten. Und wenn es nur der eigene Schlafsack und die Isomatte sind. Je größer die Kondition und die Radelerfahrung, um so mehr kann dazukommen. Allerdings sind Billigradeltaschen nicht so günstig, ein paar Lowridertaschen lassen sich auch am hinteren Gepäckträger gut anbringen. :-) Das an den Eltern trotzdem immer die größte Gepäckmenge hängenbleibt, davon könnte ich einige Lieder singen
Da die Kinder aber immer größer und belastbarer werden, komme ich langsam in die Leichtgewichtsfraktion der Schwerlastabteilung

Hallo Matatu und Bikebiene,

ich schätze, ihr habt recht: schön langsam wird es an der Zeit, meinem Junior etwas Gepäck zu übertragen.

Im letzten Jahr (er war neun) ist das für mich noch nicht in Frage gekommen, aber jetzt dürfte es bald so weit sein.

Fragt sich nur WIE; sein Bike hat keine Gewindeösen für einen Gepäckträger.

Hans

Hallo Hans

Beim "Wie" kann ich Dir einen Tipp geben.

Schau mal nach beim www.roseversand.de

Die haben tolle Systeme, die sich an der Sattelstütze befestigen lassen. Solche "Racks" können bis (offiziell) 12,5 Kilo belastet werden. Würde also völlig ausreichen für einen 10 jährigen.

Beim "Rose" gibt's verschiedene Ausführungen, von TOPEAK (RX und QR Beam Rack) und von Extreme (SPR und SPR II, Loadmaxx vario und Loadmaxx fixed).

Unterscheiden sich ein wenig von der Tragfähigkeit (zwischen 7 und 12,5 kg).

Wäre zum Beispiel eine Alternative für den Flo.

Gruß Mario

Ich bin mit meinem ältesten Sohn (10 damals) beim ersten Mal bummelig 500 km gefahren. Ich hatte Etappen á ca 40 Kilometer geplant - täglich abwechselnd Jugendherberge und Campingplatz. Gefahren sind wir dann am ersten Tag 40, am zweiten 80, am dritten 120 und dann weiter so um die hundert Kilometer. Und nur Campingplätze (er war der Tourchef *g*). Gepäck hatte ich ihm ein Drittel aufgebürdet, und er machte auch das Tempo. 's war 'ne klasse Tour, sagt er noch heute (22).
Mein Jüngster ist mit 9 das erstemal mit, von Kiel nach Dresden. Auch ein Drittel Gepäck, keine Jugendherberge, und im Schnitt hundert Kilometer am Tag, die er vorgab. Auch für ihn war der Erlebniswert so groß, dass er meinen Mittleren (und mich) zu einer weiteren Tour überredete. Diesmal 1400 km Weserradweg - Rhein bis in den tiefen Schwarzwald. Alle drei reden noch heute ganz begeistert von diesen Touren. Kaputt bin dabei oftmals eher ich gewesen... *seufz*