Hallo,
ich plane für kommenden Sommer eine Tour so 2 Wochen in Frankreich an der Atlantikküste, evtl. von der Bretagne aus bis nach Bordeaux. War da schon mal jemand unterwegs und kann mir was über seine Erfahrungen mitteilen? Ich plane mit Zelt zu reisen, das sollte dort an der Küste doch kein problem sein, oder? Die Anreise wird wohl per Fahrradbus stattfinden. Hat damit jemand Erfahrungen, positiv oder negative?
viele Grüße

Enno

Entschuldige, aber was ist ein Fahrradbus?

Hi!
Das ist eine Art Tandem für 40 Personen in doppelter Reihe!
Nein, im Ernst schau mal hier.

Gruß, Gomer

Hallo,
war mal an der Küste oberhalb von Nantes unterwegs und fand es nicht so spannend. Die Badorte unterscheiden sich nur durch die Größe und die Küstenstraße ist eng und stark befahren. Ich würde mir eine Route abseits der Küste aussuchen und dann zwecks Übernachtung wieder Richtung Meer fahren. Es gibt dort aber auch in der zweiten Linie genügend Campingplätze, so dass das eigentlich nicht notwendig ist. Um Nantes und Bordeaux würde ich auch einen größeren Bogen schlagen - ich jedenfalls habe nie Spaß in größeren Städten mit Gepäck. Die franz. Hafenstädte sind sicherlich auch Sammelpunkt für diverse Ganoven, ich war persönlich schon in Bordeaux und Marseille betroffen.
Gruss
Günter

Hallo Enno,

ich war diesen Sommer in der Gegenrichtung unterwegs, von Biarritz ging es bis nach Carnac am Atlantik entlang (als Teil einer Frankreichrundfahrt).
Campingplaetze gibt es dort wie Sand am Meer. Leider sind die an der Küste entsprechend teuer und im Sommer auch gut ausgebucht. Schöner ist es da schon, wenn man so 15 bis 20km langeinwärts fährt, es ist wesentlich ruhiger und billiger. Ich habe noche einen Campingführer von Frankreich, da könnte ich dir einige Seiten kopieren.
Von der Landschaft her hat mir die Bretagne am besten gefallen, weil sie einfach am abwechselungsreichsten ist. Südlich von Bordeaux war es dagegen richtig langweilig (schnurgerade Strassen und 35°, da macht es nicht viel Spass).
Die Atlantikküste ist auch mit einem teilweise gutem, teilweise nicht so gutem, Radweg ausgerüstet. Auf 2 Rädern kommt man eigentlich gut durch aber ein Freund war auf drei Rädern unterwegs und da war der Radweg manchmal einfach zu schmal.
Im großen und Ganzen kann ich dir nur empfehlen dahin zu fahren, Frankreich ist einfach ein schönes Land und die Menschen sind auch alle freundlich.

Also viel Spass, und wenn du noch mehr Fragen hast, melde dich ruhig: SDienerowitz@gmx.net

Ciao Basti

Hallo Enno,
Wir sind vor einigen Jahren auf einer Rundtour auch ein Stück Atlantikküste
entlang gefahren: etwa ab Rochefort bis nach Bordeaux. Royan hat uns gut
gefallen mit grossem Bauernmarkt und gemütlichen Freisitzen. Von dort
sind wir per Fähre über die Gironde-Mündung nach Soulac.
Richtung Bordeaux fährt man dann durch eines der grössten zusammenhängenden
Waldgebiete Europas (Region Landes). Eine stillgelegte Eisenbahnstrecke dient
dort als Radweg mitten durch den Wald ...
Wildzelten war zumindest auf unserer Teilstrecke überhaupt kein Problem.
Bordeaux fanden wir auch unproblematisch, sind allerdings nur durchgefahren
(mit ein paar Abstechern in diverse Weinhandlungen).
Wir haben seinerzeit auch bezahlbare Zeltplätze direkt am Meer gefunden.
Gruss, Matthias

Du meinst den Radweg von LeVerdon nach Soulac? Der geht an buckligen Gleisen entlang, auf denen fährt aber gelegentlichsogar noch ein Bummelbähnchen für Touristen. Mit dem bin ich mal 'um die Wette' gefahren (und war schneller).

Ansonsten stimme ich Deinen Ausführungen zu. Man hat nur von Soulac Ri. Süden die Qual der Wahl, ob man eher an der Küste entlang will, oder durch die Weinberge des Medoc, beides ist ganz nett.

Weiter im Norden: zw. Royan und Rochelle ist die kleine Festung Brouage sehenswert, eine versandete ehemalige Hafenstadt.

Noch weiter im Norden, zw. Loire und St.Hilare war's teilweise recht langweilig (flach und öde), da würde ich nicht unbedingt noch mal her radeln. Einen abwechslungsreichen 'Berg' bietet da nur die große Brücke über die Loire.

Hallo Spoke,

> Du meinst den Radweg von LeVerdon nach Soulac? Der geht an buckligen Gleisen entlang,
> auf denen fährt aber gelegentlichsogar noch ein Bummelbähnchen für Touristen.

nein, es war ein Radweg bis, glaube ich, kurz vor Bordeaux. Die Schienen gab es nicht mehr,
der ehemalige Bahnkörper war glatt asphaltiert. Nur der Endbahnhof war als Museum
erhalten.
Gruss, Matthias

Ich erinnere mich an ein anders Stück, nicht kurz vor Bordeaux, aber am östlichen Rand des Beckens von Archachon entlang. Außerhalb der Ortschaften konnte man hier ganz gut auf glatter Piste fahren. Aber innerhalb der Ortschaften war es ein Graus. Die ehemalige Bahntrasse lief, von nur einer Häuserzeile getrennt, parallel zur Hauptstrasse. Alle 50 bis 100m gab es einen Querweg, mit 'Vorfahrt achten' für den Radweg, auch wenn es nur eine zugewachsene Scheunenzufahrt war. Dazu war alles so gut möbliert mit Drängel- und Absperrgittern, dass ich mit meinem Wohnwagen (Burley Cargo mit dem Campinggepäck) kaum durchkam. So sind wir dann teilweise lieber auf der Strasse gefahren. [1995, Ende August, wenig Verkehr]