Hallo Forum,

ich möchte dieses Jahr Mitte Juni den Ostseeküstenradweg von Flensburg bis zur polnischenGrenze fahren.
Jetzt hab ich aber gelesen, daß es recht schwierig ist dort eine Unterkunft zu finden. Ist das richtig? Außerdem sollen die Wege ja teilweise nicht immer so toll sein.
Wer kann mir seine Erfahrungen schreiben?
Ich fahre alleine und übernachte in Pensionen bzw in Gasthöfen. Die Unterkunft buche ich nie im voraus, da möchte ich flexibel bleiben. Zelten und teure Hotels sind nicht mein Ding.
Habt ihr einen Vorschlag für eine Ersatztour in Deutschland? (1-2Wochen)
Neckar, Donau, Bodensee, Main, Kocher-Jagst und Weser bin ich schon abgefahren

Gruß Michael

Wieso nicht den dänischen Teil des Ostseeküstenradweges
über die dänischen Inseln? Hat mir sehr gut gefallen und
die Wege waren auch prima.

Ich weiss nicht, wer Dir diesen Bären aufgebunden hat. Die Ostsee ist eine Tourusten-Hochburg und entsprechend viele Unterkünfte gibt es. Das mit den schlechten Wegen stimmt abschnittsweise, vor allem Rügen soll in dieser Hinsicht eine Katastrophe sein.
Zwei Tipps: Hier im Forum wurde schon mehrfach zu diesem Radweg gepostet (zum Beispiel), musst Du mal suchen, mach aber nicht den Fehler nur den Suchbegriff "Ostsee" zu nehmen, denn die Küste ist lang. Die Bücher zum Ostseeküstenradweg aus der bikeline-Reihe des Esterbauer Verlags mit Karten, ausführlicher Wegbeschreibung und Unterkunftsverzeichnis sind hilfreich.
Gruss
Uli

Wie meinst du das mit dem dänischen Teil genau?
Kannst du mir mal eine Routenbeschreibung geben?

In den bikeline-büchern findest du die Beschreibungen.
Der dänische Teil geht im Prinzip von Flensburg über
die dänischen Inseln Als, Fünen, Langeland, ... bis nach
Kopenhagen. Von dort kannst du natürlich nach
Schweden weiterfahren.

Hallo,

ich kenne den Ostseeküstenradweg zwischen Zingst und Flensburg. Die Wegqualität ist nicht immer berauschend, aber ich finde, es lohnt sich (vor rügen wurden wir allerdings mehrfach gewarnt und haben es daher nicht ausprobiert). Die Ostseeküste ist nämlich im Gegensatz zur Nordseeküste sehr abwechslungsreich.
Wir waren Ende August unterwegs und hatten nur in Zinst Probleme, eine Unterkunft zu finden. Das lag aber weniger am Angebot als vielmehr an einer sehr unkooperativen Tourist-I. Dort sagte man uns einfach pauschal, es sei zur Zeit sowieso nichts frei. Auf unsere Anmerkung, wir wären aber an einem großen Zimmer-frei Schild vorbeigefahren, wurde uns gesagt, dann müssten wir selber dort fragen. Ein Verzeichnis bekamen wir auch nicht. Übrigens hatte gleich das erste Hotel, indem wir fragten was frei (zwar gehobene Klasse, aber da es nicht am Strand war noch erschwinglich). Aber Zingst lohnt eh nicht.....

Gruß Martina

Hallo jmueller,

hört sich gut an. Werde mal den Streckenverlauf anschauen...

Hallo Uli,

das mit den Unterkunftmöglichkeiten hab ich aus dem Esterbauerverlag. Da wird geschrieben, daß die Leute ungern nur für eine Nacht vermieten und man ein Zelt als Ausweichmöglichkeit mitnehemen sollte.
Evtl ist das auch nur ein Saisonbedingtes Problem in der Sommerferienzeit.

Hallo Martina,

die Nordseeküste fand ich auch etwas eintönig. Da kann die Ostsee ja nur besser werden
Da bin ich ja beruhigt, wenn das mit den Unterkünften doch nicht so schlimm ist wie ichs beim Esterbauerverlag gelesen hab.
In Zinst werde ich dann nur durchdüsen...
Ward ihr nur in Hotels, oder seit ihr auch in Pensionen bzw Privatvermieter untergekommen?

Gruß Michael

Hi Michael,
zumindest das Zelten ist problemlos, sind 95 in vier Etappen etwa 1000 km abgefahren. Ansonstenhat Uli Recht, dass Du gerade Mitte Juni keine Probleme haben solltest.
Damals waren einige recht schelchte Abschnitte dabei, was ich allerdings als abwechslungsrecih und spannend empfand, eines Tages brach mir auf brutalem Kopfsteinplaster gar der Lowrider

Jan

P.S. Falls es doch nicht die Ostsee sein soll: Saale Radwanderweg...

Hi Michael,



Wir waren soweit ich mich erinnern kann nur in Hotels, wobei der Unterschied zwischen Hotel und Pension eh fließend ist, ich hab den Eindruck, dass sich in unserer näheren Umgebung mittlerweile alles Hotel nennt, während ich z.B. in Thüringen sehr oft den Begriff 'Gasthaus und Pension' gesehen habe.
Privatvermieter sind generell nicht so unser Ding, es sei denn sie stehen z.B. im 'Bett und Bike'-Verzeichnis oder teilen sonstwie explizit mit, dass sie auch Gäste für eine Nacht wollen.

Martina

Vorab, meine Erfahrungen zur Ostsee sind über 15 Jahre. Die Ostsee ist ein schönes Stückchen Land (und Meer) und war begehrt, was die Zimmervermieter wussten. So wurde damals jeder cm² vermietet, und wenns die Kackrinne im Scheinestall war, mal übertrieben. Über den Feriendienst der Gewerkschaft ging alles weg. Meine Mutti hatte in den 70-ern im September mal nen Ferienplatz auf Hiddensee, wunderschönes Eiland, (auch nur, weil sie die Frau, die die im ersten Anlauf nicht vermittelten Plätze verwaltete, kannte . Nachdem ich meinenResturlaub nochmal scharf nachgerechnet hatte, habe ich meiner Mutti den Vorschlag unterbreitet, mitzukommen, und habe dort den Feriendienst angeschrieben. Ich musste ne Luma mitbringen (Bettwäsche bekam ich) und den Platz voll bezahlen. Das Zimmer war im 1. Stock eines Fischerhauses, die Vermieter wohnten unten, oben waren mehrere Zimmer an Urlauber vermietet. Fast das erste, was wir gesagt bekamen, war, dass wir uns ja nicht erdreisten sollten, das Waschwasser zum Fenster rauszukippen, immer schön die steile Treppe runtertragen und unten aufs Gras. Ein Wasserhahn war aber oben, gemeinsam für alle Urlauber. Das Zimmer war so klein, dass, wenn die Luma unten lag, fast kein freier Platz war. Da das Wetter meist akzeptabel war, hats uns nichts ausgemacht, ansonsten wärs katastrophal gewesen, da die beiden Kneipen des Dorfes nur der Abfütterung der Gewerkschaftsurlauber in festen Durchgängen dienten.
Das hat sich sicher geändert und war auch nicht überall so, aber ich denke, dass die Vermieter eben wissen, dass die Ostsee was Besonderes ist.
Ich würde dir raten, dir vorher ein Vermieterverzeichnis des Gebietes zu besorgen und auch mal paar km ins Landesinnere zu fahren, oder an den Bodden, da der Radweg sowieso nicht immer direkt an der Küste verläuft. Mits Rad machen ja 5km fast nichts, und oft bietet eine Kleinstadt/Dorf abseits auch Interessantes. Ein vorheriger Blick in Reiseführer hilft da bei der Auswahl.
Zingst kenn ich ganz gut, eben ein Urlauberort mit schönem Strand. Inwieweit man jetzt bis zur Ostspitze der Halbinsel kommt, weiß ich nicht. Interessant ist auf jeden Fall der Weststrand vom Darß (zwischen Ahrenshoop und Prerow) mit Windflüchtern. Auch der Darßer Urwald (Zwischen Straße und Weststrand ist ganz nett.
Viel Spaß
Jutta

moin,

bin 2002 und 2003 die ostseeküste von lübeck bis swinemünde gefahren: war absolut genial. wenn man nicht gerade in der hochsaison fährt, gibt's genügend quartiere. ich war im mai, da ist es am schönsten (rapsfelder, frisches grün usw.). die radwege sind zu 90 % top. rügen hatte ich beim zweiten mal auch ausprobiert. die wegequalität ist noch schlecht, asphalt noch nicht so verbreitet. es ist aber ein rügenrundweg beschildert, teilweise über sandwege. bin ich trotzdem mit gepäck gefahren. die zahlreichen sehenswürdigkeiten entschädigen in jedem fall. man braucht ein stabiles rad (billig-lowrider nicht zu empfehlen) und gute nerven :-)

gruß olaf

Moin!
Bin 2000 von Lübeck nach Stralsund gefahren und war auch schon häufiger auf Rügen.
Rügen ist sicher eine Reise wert. Die Kreidefelsen, diverse Naturparks, Hiddensee, Kap Arkona , "Honni´s" seit den 60ern unter Naturschutz stehende Insel Vilm sind sehenswert, jedoch nicht unbedingt in der Touri - Hochsaison.

Die Route muß man sich jedoch gut aussuchen. Es gibt wenig Radwege auf der Strecke, auf den kleineren Strassen ist das Fahren, ich muß es leider schreiben - habe es wirklich so erlebt - teilweise lebensgefährlich, da die Auto- und besonders die LKW - Fahrer rasen wie die >zensiert<!!
Wunderschön war es um den Saaler Bodden - Südufer.

Die Erfahrung mit den Campingplätzen war leider auch total zum Abgewöhnen: Völlig überteuert, seltsame Gepflogenheiten: wenn man abends um 21.00 z.B. auf dem CP in Kühlungsborn ankommt, der Campingplatz um 22.00 Uhr ALLE Pforten schließt, auch die zum Strand, wird trotzdem für diesen Tag noch saftige Kurtaxe verlangt; der volle Preis ist selbstverständlich - UND: Fürs Zelt ist der volle Preis für WoMo´s zu zahlen, denn man beansprucht ja den Raum, auf dem sonst eins stehen könnte... Lapidarer Hinweis: Kannst ja auch am Strand schlafen, mußt Dich halt nur vor den schwarzen Schergen in Acht nehmen...

Die Bewohner dieser Gegend waren allerdings überall wirklich sehr nett und hilfsbereit. Von ihnen bekam man oft ungefragt tolle Tips für schöne Strecken.

Hallo,

danke euch allen für die vielen Antworten.

Gruß Michael

Hallo Michael,
wir sind im Mai/Juni 2002 von Flensburg bis Travemünde und im Juni 2003 von Travemünde bis Ahlbeck geradelt. Übernachtet haben wir immer in kleineren Hotels und Landgasthöfen. Hatten allerdings vorgebucht, was sich vor allem in McPomm als sehr wichtig erwies.
Landschaftlich ist es wunderschön. In Schleswig-Holstein solltest du eine Umrundung der Schlei noch mit einplanen. Bis Grömitz gab es auch wenig Tourismus. Von Grömitz bis Travemünde ist es natürlich sehr rummelig. Nicht gefallen haben mir die "großen" Seebäder in McPomm wie Boltenhagen, Kühlungsborn, Ahlbeck, etc. Die kleineren Orte wie Rerik, Graal-Müritz oder Lubmin (trotz Kernkraftwerk) waren wesentlich netter. Hier waren auch die Leute freundlicher. Wobei ich anmerken muss, dass in McPomm die Leute zugeknöpfter waren als in S-H. Die Wegstrecken in McPomm waren auch teilweise schlecht. (Rügen hatten wir von vornherein ausgespart.) Viel Beton und reichlich Kopfsteinpflaster. (Zwischen Stralsund und Greifswald.) Die Route ist in McPomm auch ziemlich schlecht ausgeschildert. Wir hatten auch die Führer von Esterbauer und für den ersten Teil aus dem Projekt-Nord-Verlag in Kiel das Buch "Ostseeküstenradweg für Genießer". Das Buch ist unbedingt zu empfehlen. War mal vergriffen. Aber vielleicht ist es ja wieder lieferbar.
Solltest du noch Fragen haben, z.B. was die Unterkünfte angeht, kannst du mich gerne anmailen (cdaub@beleke.de).
Gruß
Sturmmöwe

Ich bin Ostern 2003 von Rostock über Travemünde nach HH. Die Wege waren insgesamt i.O. und in den Jugendherbergen habe ich überall noch Unterkunft bekommen. Diesen Abschnitt kann ich nur empfehlen. Im Oktober 2002 war ich mit meinem Freund eine Woche auf Rügen. Die Radwege dort ließen noch zu wünschen übrig, aber die Landschaft und die Sehenswürdigkeiten entschädigten durchaus. Also auch Rügen ist zu empfehlen - vielleicht hat man ja auch etwas für uns Radfahrer getan

damit ich nicht nen seperaten fred aufmache stelle ich die frage gleich hier, passt ja zum thema

in der sufu hab ich nichts gescheites gefunden: ist es im august wirklich so windig an der ostsee, dass man von flensburg richtung rügen fahren sollte, oder wird oft übertrieben. ich hatte vor von ost nach west zu fahren, also immer gegen den wind. da es meine erste tour ist, wollte ich allerdings nicht gleich nen negativeindruck bekommen, wenn ich die ganzen 3wochen gegenwind habe

also, was empfehlt ihr?

freue mich auch eure antworten

Wenn ich mir die Daten von Rostock auf wetteronline ansehe, weht der Wind im August meist aus westl. und südl. Richtungen. Ausnahmen bestätigen die Regel: In 8/1997 zum Beispiel wehte der Wind gleichverteilt aus fast allen Richtungen, nur nicht aus westlichen (NW / W / SW), im August 2002 gab es dafür eine Abstinenz südl. Winde.
Gruß
Uli

ja es kann richtig windig werden da oben . wenn dann noch das wetter umschlägt und es kalt und regnerisch wird, kann so eine tour bei gegenwind richtig frusten. ich spreche da aus erfahrung.....
würde lieber von west nach ost fahren, habe ich damals auch gemacht und nicht bereut. rückenwind ist ne tolle sache

viel spaß auf deiner tour....

Fahr die andere Richtung, dann kannst du evtl. einen wenig mit mir und meiner Frau zusammen fahren...

Hallo!

Ich bin 2004 von Ahlbeck auf Usedom bis nach Schleswig geradelt. Ich bin von Ende Juli bis Mitte August unterwegs gewesen. Windig war's natürlich, ist halt an der Küste üblich aber ich hatte nicht das Gefühl andauernd Gegenwind zu haben. Der Wind kam eigentlich immer aus einer anderen Richtung. Die einzig frustrierende Strecke führt von Greifswald, über eine alte Kopfsteinpflasterstraße, nach Stralsund - bei Regen und Gegenwind nicht sehr schön zu fahren. Ansonsten kann ich den Ostseeküstenradweg, gerade in McPomm sehr empfehlen. Mit ein paar Schlaglöchern muss man auf den Wegen allerdings rechnen. Nicht so gut gefiel mir die Strecke in Schleswig-Holstein, ab Kiel führt der Radweg an viel befahrenen Landstraßen vorbei. Das und der viele Regen in den letzten Tagen meiner Tour hat mich dazu gebracht die Tour nicht bis Flensburg zu fahren, sondern in Schleswig abzubrechen.

Gruß, Eric

Hallo,
bin vor zwei Jahren im Juli von Rostock nach Zingst gefahren.
Da war der Rückenwind schon sehr angenehm.
Sind mal ne Etappe von 70km in zwei Stunden gefahren ohne uns groß anzustrengen. Sonst lag der Schnitt immer so zwischen 20 und 25km/h.
Viel Spaß bei der Tour, Stephan

Ich glaube schon, dass der Wind meistens aus westlich/süd-westlicher Richtung kommt. Von Rostock nach Zingst bin ich teilweise auch 45 km/h gefahren ohne mich anzustrengen.

Ansonsten ein sehr schöner Radweg. Vor allem Rügen sollte man einmal umrunden. Ich fand vor allem die westliche Seite noch sehr naturbelassen. Man braucht aber ein einigermaßen geländegängiges Rad!!!!

Einige Fotos von letztem Jahr gibts unter:
Ostseeküstenradweg Juni 2004

Viel Spaß

Matthias