Hallo,

eben habe ich in unserer Zeitung diese Meldung gelesen:


Maastricht (dpa). Die niederländische Stadt Maastricht hat ein Parkverbot für Fahrräder in der Fußgängerzone eingeführt. Radfahrer müssen seit gestern ihre Drahtesel an Parkplätzen abstellen und zu Fuß ins Zentrum gehen. Wild geparkte Fahrräder werden auf einen Transporter geladen und zu einer Sammelstelle gebracht. Gegen 25 Euro kann der Besitzer dort sein Rad abholen. Der Stadtrat hatte das Parkverbot nach der Innenstadtsanierung beschlossen, unter anderem weil die Räder das Stadtbild stören.

Ende der Meldung.

Mir kamen dabei sofort ein paar Fragen in den Sinn:
1) wie kann ich beweisen, dass ein Rad mir gehört. Böswillige Menschen könnten das ausnutzen und sich für 25 Euro ein schönes Rad aussuchen.
2) Städte wie Münster, Freiburg oder Ferrara in Italien haben doppelt so viel Charme, gerade durch die vielen Fahrräder in der Innnestadt. Man muss ja nicht gleich mit Tempo 20 durch die Fußgängerzone brettern.
3) Müssen Autos jetzt komplett außerhalbt der Stadtgrenzen geparkt werden oder verschandeln sie das Bild nicht so stark wie Fahrräder?
4) Wenn es in der Innenstadt einen Fahrrad-Laden oder -Verleih geben sollte. Macht der nun pleite?
5) Gibt es in der Stadt Maastricht keine anderen Probleme, mit denen sich der Stadtrat zu befassen hat. Wenn nicht: glückliches Maastricht!

Was meint Ihr? Ich bin sehr gespannt

Viele Grüße

Sylvia

Hallo Sylvia,

hatte den Beitrag gestern schon im Radio gehört, und als "Besitznachweis" beim Abholen solle wohl der Fahrradschlüssel dienen.

Es war auch schon ein ganz frustrierter Eis- oder Pizzabudenbesitzer zu hören, der seine Bestellungen per Rad ausliefert...

Ansonsten - mich stören Räder in Innenstädten nicht, so halbwegs vernünftig geparkt, finde aber, daß es grade in Freiburg manchmal etwas heftig zugeht und Fußgänger / Rollifahrer / Kinderwagenschieber Probleme haben.

Alternativ zu einem Radverbot sollte man vielleicht über genügend Abstell- / Anschließmöglichkeiten auch in Innenstädten nachdenken.

Gruß,
Beate

Hallo Sylvia,

ich denke, man muss schon ein bisserl zwischen "Fussgängerzone" und "Innenstadt" unterscheiden.
Wir haben hier in Zürich Fussgängerbereiche, aber sie umfassen nicht die komplette Innenstadt!

Ich kenne Maastricht nicht, und ohne die tatsächlichen Verhältnisse vor Ort gesehen zu haben, ist es schwierig, eine solche Regelung nun gutzuheissen oder abzulehnen.

Es kommt halt immer auf die Verhältnismässigkeit an. Ich hab da grad ein Bild vom Münchner Hauptbahnhof im Kopf, wo wirklich enorm viele Räder kreuz und quer rumstanden, teilweise dort einfach vergessen wurden, etc. Sowas ist natürlich wirklich kein schöner Anblick und es ist schon nachzuvollziehen, dass so manchem Politiker (oder Anwohner) das kalte Grausen kommt...

Ich denke, dass Velos in der INNENSTADT sehr wohl ihren Platz haben sollen und hier auch ein sehr nützliches Verkehrsmittel sind, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Fahrräder (und ihre manchmal rücksichtslosen Lenker) in reinen FUSSGÄNGERZONEN ab einer bestimmten Dichte zum Ärgernis werden können.

Aber - wie gesagt - man muss die Situation vor Ort kennen, um sie wirklich beurteilen zu können.

Gruss von
Martin

Wenn ich mich recht erinnere ist die Fussgängerzone in Maastricht recht überschaubar. Es ist also kein grosser Einschnitt in die Lebensqualität des Radlers.

Hallo,

ich wundere mich ein bisschen über Eure Gelassenheit. Würdet Ihr ein vollbeladenes Reiserad auf irgendeinem Parkplatz außerhalb abstellen? Ich glaube, ich würde dann lieber auf die Stadtbesichtigung verzichten.
Na ja, vielleicht nehme ich die ganze Meldung auch einfach zu wichtig. Ich hatte mich heute morgen eben sehr darüber geärgert und musste das erst mal kund tun.

Morgen geht´s auf Tour durch Österreich und Ungarn.

Also bis die Tage und viele Grüße

Sylvia

Moin,

"ich denke, dass Velos in der INNENSTADT sehr wohl ihren Platz haben sollen und hier auch ein sehr nützliches Verkehrsmittel sind, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Fahrräder (und ihre manchmal rücksichtslosen Lenker) in reinen FUSSGÄNGERZONEN ab einer bestimmten Dichte zum Ärgernis werden können. "

Hmm, nur weil es ein paar Leute gibt die sich nicht richtiv verhalten etwas zu verbieten finde ich nicht richtig. Ueberspitzt gesagt muesste man dann auch Autos verbieten, da es dort auch leute gibt die Wild/Schlecht/zu schnell fahren. Oder gleich das Internet, weil einige Boese Inhalte damit austauschen.

Ich wiess, etwas ueberspitzt gesagt und ich denke nicht, dass du es so gemeint hast, aber das sind halt immer die Dinge die mir einfallen wenn ich von solchen regelungen hoere ...

Alsdann
Sven!

Es geht um Parkverbot und nicht Fahrverbot oder? Gibt es da auch einen Unterschied zwischen Halten (2min zum Be- und Entladen) und Parken?

Wenn grössere Städte auf die gleiche Idee kommen würden, fände ich das ziemlich nervig. Das Fahrrad in der Stadt erspart mir viel Zeit und wenn ich dann 1km hin und 1km wieder zurück zu meinem Fahrrad zu Fuss machen müsste, wäre ich genervt.

Hier in Stuttgart würde man die Idee wahrscheinlich gern aufgreifen. Es fahren zwar immer mehr Leute Rad, aber Öffis und eigener Wagen scheinen immer noch angesehener zu sein. Und das Stadtbild ist ohnehin wichtiger als der Mensch.

KATRIN*

Hallo Sylvia,

1. würde ich natürlich ein vollbeladenes Reiserad nicht ohne Aufsicht irgendwo weitab vom Schuss stehen lassen,

und 2. wünsche ich Dir eine wunderbare Radreise.

Und komm gut wieder
Andreas

Hallo Sven,

es ist eben schwierig, ohne Ortskenntnisse eine Aussage zu treffen. Darum hab ich auch zwischen Fussgängerzone und Innenstadt unterschieden. Wenn die gesamte Innenstadt eine Fussgängerzone ist, dann sieht das für mich komplett anders aus, als wenn nur ein bestimmter Abschnitt, meinetwegen 500 m, zur verkehrsfreien Zone erklärt werden und links und rechts von dieser Zone Parallelstrassen entlang führen, die für den Verkehr offen sind.

Und, ja, ich denke schon auch, dass Fussgängerzonen wirklich auch Bereiche sein sollten, wo man als Fussgänger unbesorgt flanieren darf, ohne andauernd auf andere Verkehrsteilnehmer aufpassen zu müssen. Ich denke, es braucht solche Zonen.

Und wegen ein paar Rowdys Gesetze zu erlassen...hm...leider sind es eben gerade oft diese Leute, die das Image in der Öffentlichkeit prägen und die im Gedächtnis der Leute hängen bleiben. 1 rücksichtloser Verkehrsteilnehmer schadet mehr als 100 Vorbildliche Nutzen bringen.

In diesem Sinne,
Martin

Kann ich ehrlich gesagt in Teilen nachvollziehen.
Manchmal ist's doch arg eng in soner Fußgängerzone mit Radlern, Kinderwagen, Inlinern und Fußgängern.

Ich hab' das mal in Meppen (glaub' ich) gesehen: Direkt vor der Fußgängerzone rundherum jede Menge Anschließmöglichkeiten für Räder - ansonsten nur Durchschieben (kein Fahren und kein Parken!) in der Fußgängerzone erlaubt.

So'n Verbot sollte sich aber wirklich nur auf Fußgängerzonen beschränken. Und dann in Kombi mit vernünftigen (und ausreichenden...) Anschließmöglichkeiten.

Die Bergzicke

Ich kann es auch in Teilen nachvollziehen. Ich habe eine Zeitlang in Erlangen gewohnt (sehr radlerfreundlich), und die kleine Fussgängerzone war schon sehr stark mit Rädern zugeparkt. Es lag aber nicht daran, daß es an den Rändern nicht genug Abstellmöglichkeiten gab, sondern, daß auch Radler manchmal eher bequem veranlagt sind. Vor dem Bahnhof sah es dann richtig schlimm aus (freie Fahrradständer waren aber gerade mal 20 Meter entfernt). Die Lage hat sich (zumindest vor dem Bahnhof) erst geklärt, nachdem es eine Aufräumaktion gab. Diese wurde aber vorher angekündigt, indem man einige Tage vorher Flublätter auf den abgestellten Rädern anbrachte.