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#176155 - 05/27/05 08:57 AM
Wertigkeit der Technik
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wolfi
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Hallo miteinander, Heut mal ganz was anderes  Ich wundere mich immer so ein bissl, wie der Stellenwert technischer Details gewertet und heiss diskutiert wird. OK, es gibt manche Sachen, die muss man so oder so machen bzw. man muss einfach dieses gewisse Geld ausgeben, drunter wird's nix - Beispiel: Das Hohlkammerfelge - DD-Speichen - Handarbeitslaufrad. Aber ansonsten, ob man nun eine Rohlexnabe faehrt oder einen Shimagnolo Kettensalat auftischt, wer nun genau seinen Namen auf den Rahmen hat schreiben lassen und was man genau als niedrigsten Gang hat ... je laenger (und je mehr, 2004 (14778) und anzunehmendermassen auch -05 (bis jetzt ~6800) sind meine kilometerstaerksten Jahre ueber lifetime) ich fahre, desto groesser wird man Desinteresse an solchen Details. Ein Rad muss passen (Rahmengeometrie, Sattel, Lenker)Einen gewissen Mindest-Qualitaetsstandard muss man natuerlich schon fordern ... (aber das heisst fuer Unbedarfte eher 'Beratung' als 'XTR' )Bei Rennraedern muss man eine 'langsamere' Uebersetzung einbauen, die ab Werk kann kein Mensch durchtretenBei Dreigangraedern gilt das selbe Man sollte vernuenftige Laufraeder haben und meistens empfehlen sich Marathons als ReifenWer viel nachts unterwegs ist, dem sei ein Nabendynamo empfohlenEs gibt vielleicht noch zwei, drei andere wichtige Punkte aber ... damit hat sich's doch eigentlich schon . An meiner guten Randonneuse fahre ich jetzt hinten ein 24-Speichen-Laufrad von Shimano, Typ WH-R 500. Wenn man den Technik-Freaks aus dem Tour-Forum glauben darf, dann ist dieser Laufradsatz viel zu billig, weil Tiagra- oder Sora-Niveau, und man kann ja erst ab 600 ('Ultegra') bzw. XT (bei MTB) drueber reden. Naja, bis jetzt, 2000 km seit Januar, laeuft auch dieses HR wunderbar, gefettet und eingestellt hab ich's vorher, auch nachzentrieren war bis dato unnoetig (ein 'teureres' Systemlaufrad wollte ich deshalb nicht, weil dort Spezialspeichen noetig sind - das WH-R 500 hat ganz normale!!). Also, geht doch - klar, das sind noch nicht soviele kilometer .. ich hab's ja aber auch noch nicht so lang.
Was denkt Ihr so? Ich muss sagen, wenn ich da Geschichten hoere / sehe, dass Leute lieber die halbe Saison ohne Fahrrad dastehen, als auf den handsignierten Maszrahmen zugunsten eines EBay-Schnaeppchens zu verzichten (Beispiel fiktiv, kommt aber sicher so oder so aehnlich vor), dann denke ich mir, dass da irgendwo die Prioritaeten falsch gesetzt sind ...
LG .. Wolfi
P.S.: Ich bin mir nicht sicher, ob das jetzt unter allgemeines Gelabere (-> Treffpunkt) faellt oder unter Ausruestung. Naja, poste ich's mal im Trffpunkt 
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#176158 - 05/27/05 09:17 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: ]
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theodor
Unregistered
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"Ein Rad muss passen (Rahmengeometrie, Sattel, Lenker)"
Volle Zustimmung, die Mode nur noch die teuersten Teile als qualitativ angemessen zu empfinden, ist Selbsttäuschung. Schneller oder bequemer wird das Radeln dadurch nicht.
ich würde noch hinzufügen: die Kondition muß zum angepeilten Ziel passen. Auch das teuerste Rad hilft Dir nicht über 300 km, wenn nach 50 km schon die Wade zwickt, das Herz rast und die Lunge nur noch Pfeiftöne abgibt.Auch habe ich schon Leute mit 4000 Euro MTB schieben sehen, an Stellen die mit Randonneur noch zu bewältigen waren.
Wie ich in Konsis Beitrag "Käufliches Optimum Reiserad " schon anmerkte:
Es gibt kein käufliches Optimum , sondern nur ein einsatzgemäßes Optimum und das weitaus wichtigste´Detail am System fahrradfahrender Mensch ist ?????????
erraten!!
Gruß
Theodor
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#176159 - 05/27/05 09:19 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: ]
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
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Was denkt Ihr so? Ich muss sagen, wenn ich da Geschichten hoere / sehe, dass Leute lieber die halbe Saison ohne Fahrrad dastehen, als auf den handsignierten Maszrahmen zugunsten eines EBay-Schnaeppchens zu verzichten (Beispiel fiktiv, kommt aber sicher so oder so aehnlich vor), dann denke ich mir, dass da irgendwo die Prioritaeten falsch gesetzt sind ... Es ist ja Gott-Sei-Dank jedem selbst überlassen seine Prioritäten zu setzen  . Was spricht gegen das ständige Basteln am Rad, die "Freude" an der Technik, dem Ergötzen am handgefertigtem Massrahmen, dem Herauskitzeln des letzten Grammes? Aus deiner Perspektive sind die Prioritäten falsch gesetzt, aus der des Bastlers nicht.
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#176164 - 05/27/05 09:41 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: ]
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
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Hallo Wolfi, na sooo wenige Details hast Du auch wieder nicht aufgeführt, vor allem wenn ich mir Dodos Radl so anschaue. Aber hast schon recht, das sind die Essentials. Genau darauf konzentriere ich mich auch, und dann kommt halt - im Nachhinein gesehen nötig (!) - ein Maßrahmen raus, und eine RR_Kurbel für kleines Kettenblatt 20, nach der du aber wochenlang suchen kannst und bald völlig vergeblich. Ich muss sagen, wenn ich da Geschichten hoere / sehe, dass Leute lieber die halbe Saison ohne Fahrrad dastehen, als auf den handsignierten Maszrahmen zugunsten eines EBay-Schnaeppchens zu verzichten (Beispiel fiktiv, kommt aber sicher so oder so aehnlich vor), dann denke ich mir, dass da irgendwo die Prioritaeten falsch gesetzt sind ... LG .. Wolfi No jo, bei mir sind es drei Wochen Verspätung und das Radl kommt so mitten in der Saison, wurde eigentlich eh zu spät bestellt. Aber mit 'nem Technobull Sherpa in der Hinterhand kann man nicht unbedingt von "radlos dastehen" reden. Bis jetzt bin ich mit dem noch überall durchgekommen. Ich lege mir halt hin und wieder einen zusätzlichen Spezialisten zur eierlegenden Wollmilchsau zu. Ein bisserl Luxus sollte man sich leisten, und selber was für die Ankurbelung der Konjunktur tun. Bis heute abend nördlich der Donau (?), ciao Christian
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#176167 - 05/27/05 09:44 AM
Re: Wertigkeit der Technik
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Das Hohlkammerfelge - DD-Speichen - Handarbeitslaufrad. Aber ansonsten, ob man nun eine Rohlexnabe faehrt oder einen Shimagnolo Kettensalat auftischt, wer nun genau seinen Namen auf den Rahmen hat schreiben lassen und was man genau als niedrigsten Gang hat ... Ein Schelm, wer daran denkt, daß man dem handzentrierten Laufrad seine Höherwertigkeit ja nicht ansieht MfG
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#176168 - 05/27/05 09:48 AM
Re: Wertigkeit der Technik
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Hi Wolfi Nun ist er aber wieder voll da, der Wolfi und dann gleich mit dem bekannten "Biß"... Du sprichst von Wertigkeit. Kein schlechtes Thema. Da bin ich dabei. Über was wollen wir reden. Vielleicht über 8 Kassetten, die man innerhalb 40.000 Km verbraten kann. Stückpreis...?, keine Ahnung, schau mal in "Unsere Räder", was die bei Hansi seinem Rad kosten, Du bist der Profi. Oder lieber über Schaltzüge, die man nach 10.000 Km auswechseln muß. Kostet auch einbißchen Geld, zumal es die wenigsten selber machen, eher doch machen lassen. Oder über Felgen, Tretlager, Kettenblätter, Bremsbeläge und all den anderen Kram? Was verstehst Du bei all den Teilen, die an einem Rad dran sind, unter Wertigkeit der Technik? Ab wann sind sie wertig? Glaube doch eher, es geht hier mal wieder ums Geld, oder? Und glaub mir, Wolfi, das sind zwei Paar Stiefel. Gruß Mario
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#176169 - 05/27/05 09:48 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: ]
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Lieber Wolfi,
ich befürchte zwar, dass du nicht ausgerechnet von mir eine Antwort haben willst und eventuell wirst du mir auch nicht glauben, was ich gleich schreibe, aber ich erlaube mir das dank meiner frisch erworbenen Gescheit- und Gelassenheit trotzdem mal: ich denke, du hast beinahe uneingeschränkt recht.
Ich glaube, die falsche Prioritätenwahl hat vor allem zwei Ursachen hat:
erstens scheint es ganz normal zu sein, dass mit der Beschäftigung mit einer bestimmten Sache auch die 'Freakigkeit' überproportional zunimmt. Man möchte gerne das Beste haben und nicht mehr wirklich darüber nachdenken, ob es weniger nicht auch täte. Das ist meiner Ansicht nach sol lange legitim wie man a) die Kohle dazu hat, b) (edit: vor lauter Angst ohne das Beste geht es eh nicht) nicht ganz auf das Hobby verzichtet und c) sich mit der nötigen Distanz betrachten kann und sich wenigstens manchmal des Freakfaktors bewusst ist. Übel wird es -finde ich- wenn das Ganze dazu führt, dass man nur noch mindestens DA, XTR oder von mir aus Rohloff fahren *kann* (bzw. um ein Beispiel aus einer anderen mich zur Zeit interessierenden Ecke zu bringen, wenn man Musik überhaupt nur auf der eigenen in allen Bereichen optimierten Hifi-Anlage hören kann und alles andere angeblich phyische Qualen auslöst). Bei mir löst das ganz häufig eine Abwehrreaktion in der Art aus, dass ich mich aus lauter Angst selber zum Freak zu mutieren gar nicht mehr mit dem Thema beschäftigen mag und mich lieber mit meinen alten Boxen rumärgere.
Zweitens glaube ich als Mathematikerin nach wie vor, dass es gar nicht möglich ist, wirklich seriöse Aussagen über die Brauchbarkeit von Teilen zu machen. Obwohl im Prinzip genügend Räder rumfahren, sind die Stichproben mit vergleichbarer Belastung und vergleichbarem Einsatzzweck eigentlich viel zu klein. Wenn das Laufrad bei dir gut funktioniert, kann ich halt nicht serös schließen, dass es das auch bei mir tut. Andererseits gibt es Leute, die eh alles kaputt kriegen. Dazu kommt vermutlich noch eine nicht unbeträchtliche Streuung in der Qualität. Da kann man aus lauter Unsicherheit schonmal dazu kommen, einfach das Teuerste zu nehmen in der vagen Hoffnung, dass es besser ist. Meine persönliche Taktik hat sich darauf eingependelt, Dinge die mir zu früh kaputt gehen, nicht mehr zu nehmen und was anderes zu probieren. Entbehrt zwar nicht einer gewissen Logik, ist aber streng wissenschafltich nicht unbedingt haltbar, es hätte sich ja um einen Ausreißer handeln können.
Du schreibst etwas von 'eher Beratung als XTR'. Das kann ich in der Theorie vollkommen unterstreichen, in der Praxis sehe ich da auch so einige Haken. Denn der der berät hat halt auch seinen persönlichen Hintergrund und seine Vorstellungen vom Radfahren. Klar sollte er nach dem Einsatzzweck fragen, aber auch dann ist nicht garantiert, dass man nicht total aneinander vorbeiredet. Verstehe ich dasselbe wie du unter 'Gelände' oder unter 'steil'? Was soll ich von 'glauben Sie mir, Ihre Meinung wird sich noch ändern, wenn Sie erst mehr bzw. länger damit fahren' halten? Bei mir hat das bisher jedenfalls nur zum Teil gestimmt.
Das Gleiche gilt für 'passen'. Mein derzeitiges Solorad hat viele Nachteile, aber einen entscheidenden Vorteil: ich sitze sehr gut drauf. Dieser Meinung bin ich 12 Jahre nach dem Kauf immer noch und ich erinnere mich, dass ich damals eine Weile suchen musste. Ich weiss auch noch, dass ein Verkäufer als ich ein Rad als nicht passend ablehnte (zu langes Oberrohr und zu lange Kurbeln), mir erklärt hat, das liege nur daran, dass ich nichts davon verstehe. Ich werde nie erfahren, ob er vielleicht recht hatte. Da ist es doch viel einfacher, sich für 'mindestens XT' zu entscheiden.
Martina
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Edited by Martina (05/27/05 10:13 AM) |
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#176175 - 05/27/05 10:02 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: Martina]
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hallo wolfi,
ich gebe dir recht, oder auch nicht. ich persönlich bin auch der meinung, dass es für den durchschnittsfahrer relativ egal ist, ob das letzte quentchen "fortschritt" herausgequetscht wird, um von Punkt A zu Punkt B zu gelangen. In den frühen tagen der tour de france fuhr man auch ohne gangschaltung über die berge und kam trotzdem ins ziel (aber früher hatten wir auch einen kaiser). andererseits ist es hier nicht anders als bei vielen anderen technik-themen (uhren, autos etc.). allein das schwadronieren über das, was noch geht, kann spaß machen. und trotzdem brauche ich keinen nabendynamo für meine gelegentlichen dunkelfahrten. aber ebenso, wie manche pc- oder handy-technisch immer das neueste diskutieren und das beste haben wollen, verfallen eben auch radfahrer gelegentlich diesem hype. ich finde es zumindest unterhaltsam zu lesen, über was sich manche alles gedanken machen, nur um fahrrad zu fahren. also einfach gelassen bleiben.
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#176186 - 05/27/05 10:18 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: Martina]
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(bzw. um ein Beispiel aus einer anderen mich zur Zeit interessierenden Ecke zu bringen, wenn man Musik überhaupt nur auf der eigenen in allen Bereichen optimierten Hifi-Anlage hören kann und alles andere angeblich phyische Qualen auslöst). Bei mir löst das ganz häufig eine Abwehrreaktion in der Art aus, dass ich mich aus lauter Angst selber zum Freak zu mutieren gar nicht mehr mit dem Thema beschäftigen mag und mich lieber mit meinen alten Boxen rumärgere. Hifi-süchtig bist du erst, wenn du am Meer stehst und dir vorstellst, wie geil das Rauschen zu Hause über deine Anlage klingen würde solltest du mal den Saale-Radwanderweg fahren, mach mal einen Stop in Halle und bring eine deiner lieblings-CDs mit Hier wie dort gilt: das teure und prestigeträchtige muß nicht immer das passende oder bessere sein. Ich würde fast sagen, daß du den echten Freak daran erkennst, wo und wie er auf die Sate-of the-Art-Produkte verzichtet, und die letztendliche Leistung aus der gekonnten Gesamtabstimmung eines Systems herausholt - bei den vielen zusammen wirkenden Fahrrad-Komponenten genau wie in einer Hifi-Kette. MfG
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#176189 - 05/27/05 10:27 AM
Wertigkeit der Technik
[Re: ]
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Hallo Wolfi, - Bei Rennraedern muss man eine 'langsamere' Uebersetzung einbauen, die ab Werk kann kein Mensch durchtreten
- Bei Dreigangraedern gilt das selbe

. Von Rennrädern hab ich keine Ahnung, aber... Die Übersetzung beim Brompton mit Dreigangnabe ist meiner Meinung nach ab Werk perfekt. Ich fahre im zweiten Gang, Hügel hoch erster Gang, Hügel runter dritter Gang. Na gut, jetzt, zwei Jahre nach Kauf, ist das nicht mehr ganz so perfekt, und ich fahre auch in der Ebene mal den dritten Gang. Ansonsten Zustimmung vom Fahrer eines seiner Meinung nach sehr 'wertigen' Rads. Was du aber nicht berücksichtigt hast, ist der Verschleiß. Da du deine Nabe selber nachfettest, mag das für dich mit deiner Erfahrung kein Problem sein, auch die Innereien zu pflegen oder zu ersetzen - ich als technisch nicht sehr versierter Fahrrad-Nutzer achte sehr auf Langlebigkeit, um nicht ständig zum Händler zu müssen. Und hier hat das Brompton leider eine Schwachstelle, die kleinen Felgen in Kombination mit Felgenbremsen. Viele Grüße, Florian
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#176190 - 05/27/05 10:48 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: ]
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Hi Wolfi Oder wollen wir uns über handgefertigte Maßrahmen zum Abschlecken unterhalten? Bei denen kommt dann noch zur Wertigkeit die gewisse Leidenschaft dazu. Und von Leidenschaft brauch ich DIR ja wohl nichts erzählen, oder? Gruß Mario
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#176191 - 05/27/05 10:51 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: ]
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Lieber Wolfi,  Zustimmung in fast allen Punkten, und vor allem dazu: Ein Rad muss passen (Rahmengeometrie, Sattel, Lenker) Für die Freude am Radfahren ist dieser Grundsatz wichtiger als Rohloff oder Kette, V-Brake oder hydraulische Scheibenbremse! Und diese Teile sind alle sehr individuell, kaum generell zu empfehlen. Und trotzdem wird es weiter Diskussionen geben über Ausrüstungsteile, und sie sind notwendig: zum einen über den Mindest-Qualitätsstandard (den Dodi z.B. anders definieren dürfte als du), und zum anderen wird es immer Leute geben, die auch Spaß daran haben, das für sie optimale Stück Technik am Rad zu haben. Ich habe bei meinem Rad inzwischen beinahe das (nur für mich gültige!) Optimum erreicht (nur die Klingel gefällt mir noch nicht  ), und mir hat dieses Optimieren eine Riesenfreude gemacht, und hat auch die Motivation erhöht, mit dem Rad zu fahren. ... und meistens empfehlen sich Marathons als Reifen
 Von allem, was du schreibst, verstehe ich das am wenigsten. Ich hatte an meinem vorigen Rad - nicht zuletzt wegen der damaligen Forumsmeinung - Marathon aufgezogen und es bitter bereut: Die sehr harte Reifenmischung führt zu schlechten Verzögerungswerten, die Seitenhaftung ist auch nicht gerade berühmt. Empfehlen kann man die Reifen eigentlich nur Leuten mit sehr hohen Kilometerleistungen, die nicht allzuschwer sein dürfen, wenn sie hohe Geschwindigkeiten noch sicher fahren wollen. Es gibt Reifen anderer Hersteller, die leichter laufen und eine bessere Haftung auf der Straße haben, aber vielleicht nicht die Kilometerleistung erreichen (z.B. die Conti TravelContact, die ich jetzt fahre).
Und damit komme ich zu einem Punkt, den du in deiner Liste nicht erwähnt hast: Neben den Mindest-Qualitätsstandards sollten auch Mindest-Sicherheitsstandards eingehalten werden, z.B. zuverlässige, gut gewartete Bremsen (und kein Rücktritt, wenn man sich nicht ausschließlich im Flachland bewegt ), ein Mindeststandard der Beleuchtung (nicht unbedingt STVZO-konform), Reflektoren (die Beleuchtung hat den Sinn, dass Fußgänger und andere Radfahrer dich sehen, die Reflektoren brauchst du, damit Autofahrer dich sehen), und eine ausreichend laute Signaleinrichtung (mich erstaunt jedesmal, wieviele Rennfahrer auf Radwegen ohne Klingel unterwegs sind und sich dann ärgern, wenn ihnen nicht rechtzeitig Platz gemacht wird )
Gruß
Igel-Radler
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#176192 - 05/27/05 10:57 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: Flachfahrer]
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wie gesagt, das Thema interessiert mich gerade. Ich mach bei Gelegenheit einen Thread in 'dies und das' auf.....
Martina
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#176198 - 05/27/05 11:11 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: Martina]
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
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Mach das, Martina. Könnte dazu auch noch meinen Senf geben. Gruß Mario
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#176219 - 05/27/05 01:43 PM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: ]
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
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Hallo, ich sehe das ähnlich. In letzter Zeit werden für meinen Geschmack zu viele Kompletträder oder Komponenten als Fetischobjekt betrachtet. Da gibt's Leute, die tatsächlich die Schweissnähte ablutschen wollen...  Zum einen bekommen so die Brocken ein Image dem sie einfach nicht gerecht werden können, auch wenn sie noch so viel kosten. Wenn dann doch was an einem mit einem Heiligenschein umgebenen Bauteil dran ist, gibt's erstaunte Gesichtsausdrücke.  Zum anderen verstehen immer weniger Radnutzer die Technik bzw. verstehen es nicht, nur so viel Technik einzusetzen wie nötig. Sie setzen auf Nummer sicher und wählen "XT", aus Angst etwas minderwertiges zu kaufen. Dass es sich mitunter um die gleichen Produkte handelt, spielt keine Rolle, solange eben "XT" drauf steht. Um sich auf einem Rad wohl zu fühlen ist gar nicht viel nötig. Man nehme einen handelsüblichen Rahmen in der richtigen Größe, passe ihn mit dem richtigen Vorbau und der richtigen Satteleinstellung an den eigenen Körper an, nehme einen normalen Antriebsstrang ohne Firlefanz á la Octalink etc., eine mittelpreisige Schaltung, Lenkerendschalter (!)(;)), etwas Kleinkram (bei mir V-Bremsen, Seitenläuferdynamo, Träger, etc.), den richtigen Sattel (der dann auch etwas teurer sein darf, wenn er "es ist"), und bei einem Reiserad vor allem stabile Laufräder und gut ist. Dann die richtige Bereifung und los geht's. Gestern Nachmittag war ich auf einer kleinen Runde mit meinem Trecker unterwegs und habe im wesentlichen zwei Radtypen gesehen: Der "Profi" fährt XT/XTR, beim Rennrad auch DuraAce, am MTB möglichst mit Federung und am Renner geht ohne Kohlefaser nichts. Der Freizeitradler ist zusammen mit seiner Frau unterwegs, die Räder wurden als Set gekauft. Ein senkrecht (!) stehender Brezellenker und Vollfederung sind hier Pflicht. Bleischwer wie sie sind werden sie am Berg geschoben. Vor ein paar Wochen hatte ich, ebenfalls mit dem Trecker unterwegs, mich "lutschenderweise" an einen Rennradler mit karbonstrotzendem Rad gehängt. Nach ein paar Kilometern war er fertig wie ein Brötchen und sagte nur noch, dass ich für ein MTB-Fahrer recht schnell wäre. Gestern musste sich unter anderem ein Delite in gelb geschlagen geben. Was lernen wir daraus? Nicht das Rad ist wichtig, sondern die Kombination Rad-Fahrer muss passen.
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#176236 - 05/27/05 03:55 PM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: BastelHolger]
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Servus Holger
Da muß ich als verkappter Harley-Davidson-Fahrer nun auch mal was ins Spiel bringen.
Könnte es denkbar sein, daß sich Leute eine gewisse Technik, ein bestimmtes Flair oder von mir aus auch ein außergewöhnliches Image einfach deshalb anschaffen, weil es ihnen Spaß macht, damit umzugehen.
Diese Menschen wird es nicht interessieren, ob sie all das wirklich brauchen, es gefällt ihnen nur. Wäre doch auch ein Argument bei Teilen oder ganzen Rädern, die sie sich anschaffen wollen und dies auch tun.
Was mir ebenfalls auffällt bei solchen Diskussionen, sobald hochwertige Technik ins Spiel kommt, wird davon ausgegangen, man müßte damit auch s c h n e l l sein. Kannst Du Dir vorstellen, das ein Rad-Verrückter sich auch einen Carbon-Boliden zulegt ohne diesen Zwang, damit nun unbedingt wie ein "Geisteskranker" unterwegs zu sein?
Einfach weil es ihm gefällt.
Muß doch nicht hinter allem ein bestimmter Zweck stehen.
Die Welt wäre um einiges ärmer, wenn nichts mehr aus Emotionen heraus passieren würde.
Gruß Mario
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Edited by dogfish (05/27/05 03:57 PM) |
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#176238 - 05/27/05 03:57 PM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: ]
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Hallo wolfi, kann Dir nur beipflichten! Gestern ist mir die Hülse vom Schaltbowdenzug zwischen Lenker und Rahmen aufgedröselt - zu Hause hätte man das leicht selbst reparieren können, aber ich war unterwegs. Zum Glück ganz in der Nähe von Zweirad-Stadler in Berlin. Zwei Stunden musste ich auf die Reparatur warten und hatte also ausreichend Gelegenheit, fast jedes Fahrrad zu Augenschein zu nehmen. Viele sind technisch einfach zu überladen, das ist aus Sicht der Hersteller, Händler und Werkstätten nur zu verständlich, geht doch damit wie bei den Autos die Zeit des Selbstreparierens vorbei. Zu meinem MTB meinte dann der Mechaniker auch etwas herablassend, dass es insgesamt reparaturbedürftig sei. Ja, das wäre sein Traum gewesen - das ganze Rad ohne weitere Absprache zur Generalreparatur dazulassen! Mein MTB hat mal 1.000 DM gekostet, während der etwa 40.000 km Laufleistung ist jetzt die zweite Kurbelgarnitur drin sowie die dritte Kassette und etliche Ketten - das war´s. Schätze, im kommenden Winter suche ich mir ein neues MTB aus. Ich verzichte so weit wie möglich auf Federungen (bei der Gabel scheint es ja gar nichts ungefedertes mehr zu geben) und bleibe beharrlich bei Felgenbremsen. Die Felgenbremsen haben mich weder in Norwegen, Schweden, Italien und Großbritannien im Stich gelassen. Mein Eindruck bei den Komponenten: Die hohen Kosten für die hochwertigen Teile holt man in der Regel nicht heraus, lieber eine mittlere Qualität einmal mehr erneuern. Bei mir sind´s pro Jahr ca. 10.000 km im Jahr auf Straße, Sand, Baumwurzeln und im Urlaub in den Bergen. Gruß Wolfgang
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#176277 - 05/27/05 07:34 PM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: dogfish]
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Hallo, Mario, ich denke genauso, man muß doch nicht mit einem teuren Rad unbedingt an Wettkämpfe teilnehmen. Ich habe mir das Cannondale Jekyll nur gekauft, weil mich die Technik in der Einarmgabel total begeistert und eben mal etwas anderes ist. Genauso der Hinterbaudämpfer von FOX. Technikleckerbissen vom Feinsten. Positiv/ Negativfeder Luft, Kolben schwimmend gelagert und mit Stickstoff gefüllt, Zugstufendämpfung Öl 32- fach verstellbar, das brauch ich alles ganz bestimmt nicht, auch keine Titanfeder in der Lefty, aber mir gefällt es einfach. Und in Berlin brauch ich auch ganz bestimmt nicht 13 cm Federweg vorn und hinten, aber es fährt sich geil, weil das Gesamtgewicht auch nur 13 Kilo sind. Ein Vorteil hat die ganze Sache doch, es fährt sich sehr Bandscheibenschonend, ohne Luftsättel und ähnliche Sachen. Die mal mit dem Rad probegefahren sind, sagen alle,sie können Ihr eigenes Rad eigentlich nur noch in die Tonne schmeißen.
Gruß, SScholle, ein bißchen Technikverrückt
P.S.: Wenn ich ausreichend Geld hätte, stände noch ein ganz anderes Rad bei mir, Auswahl gibt es ja genug.
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#176299 - 05/27/05 10:42 PM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: SScholle]
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Und in Berlin brauch ich auch ganz bestimmt nicht 13 cm Federweg vorn und hinten Wenn davon mindestens 2/3, also mindestens 4 cm, Negativfederweg sind - dann hast du noch neun Zentimeter übrig für "abgesenkte" Bordsteine etc. also was Federung anbelangt, sind für meine Begriffe die meisten Radler zu anspruchslos, gemessen an den realen Anforderungen - und umgekehrt zu anspruchsvoll bei der Schaltung, auch wieder was die realen Anforderungen betrifft. MfG
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#176316 - 05/28/05 07:35 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: dogfish]
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Hallo Mario, ich hoffe ich lehne mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster. Selbstverständlich gibt es solche von Dir beschriebenen Radler. Es soll sogar welche mit einem gepflegten Understatement geben, die ihren Edelstahlrahmen lackieren lassen. Jedoch das quitschrosane Trikot der Telekom, getragen von einem Hobbyfahrer, dient in Verbindung mit einem Overkill-Rennrad ausschließlich dem Image. Wenn der gleiche Fahrer ansonsten im Alltag einen dicken BMW fährt (oft genug gesehen), ist die Sache klar: Seht her, mein Wagen, mein Rad, mein Image. Es mag jeder machen wie er will, ich kann damit nichts anfangen. Wer es nötig hat sein Selbstbild über Gegenstände zu definieren tut mir leid. Mir ist bei vielen Diskussionen speziell um diese "Harley"-Teile wichtig, dass es auch sehr gut mit anderen Komponenten funktioniert. Wenn ich jetzt als Radneueinsteiger ins Forum gucken würde, könnte ich den Eindruck gewinnen ich bräuchte mindestens einen Rahmen eines Edelherstellers inklusive Rohloff, Hydraulikbremsen etc. Die teuren Sachen können eine Lösung sein, müssen aber nicht. Mit etwas Geschick lässt sich auch aus einfachen Zutaten ein hervorragendes Menü zubereiten.
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#176317 - 05/28/05 07:41 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: Flachfahrer]
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die hochentwickelte Fahrradtechnik braucht kein Mensch beim Tourenrad..........und einen 4000 Euro Renner braucht man auch nicht...............und trotzdem kaufe ich es, weil es mir Spaß und Freude macht !!!...auf der mehrere Monate dauernden Reise in New Zealand, habe ich immer wieder einen Typen getroffen, der da mit nem 3-Gang Sachs Touren-Flitzer gereist ist. Als ich den das erste mal gesehen hatte, sah ich ungefähr so aus......  und dann eher mitleidig Ich wäre nicht mal im Traum auf die Idee gekommen, mit solch einen Rad, dort so einen Rad-Reise-Urlaub zu machen. Mein Reisepartner und icke hatten eine Top Ausrüstung, von Hilleberg, bis zum Hagen Wechsel Reiserad.......... Der nette Typ hatte ein 300 Euro Karstadt Flitzer und zwei kleine Packtaschen mit Krümet Zelt...............und ganz ehrlich, der ist genauso klar gekommen wie wir. Und jetzt im nachhinein muß ich sagen, der kann noch 10 x stolzer sein, so eine Tour mit der minimal Ausrüstung gefahren zu sein. Ich sage da nur Hut ab. Und trotzdem würde ich immer wieder diese ganzen "geilen" Klamotten, Ausrüstung, Technik-Teile kaufen, weil ich es einfach praktisch, schön, und vor allem von der technischen Seite gesehen faszinierend finde...............
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#176326 - 05/28/05 09:10 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: ziro750]
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Die Sache mit der Technik ist wie bei den Autos,CD/DVD Playern,und was auch immer,es muß halt immer komfortabler,praktischer werden.Das da die Ürsprüngliche Idee von der Fortbewegun mit eigener Kraft immer weiter verloren geht,ist klar.Das einzige was ein Fahrrad wirklich braucht,sind ein zum Fahrer passender Rahmen .Auf Reisen mit langer Distanz und Dauer,würde ich so wenig Technik am Rad haben ,wie es geht,überall mit einfachen Mitteln repariert zu werden.
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#176327 - 05/28/05 09:30 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: Baghira]
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eben...........also ran mit den MAGURAS............!!! Ich wollte keine, bin aber überredet, überzeugt worden............ Gruss, ziro
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#176336 - 05/28/05 11:35 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: ziro750]
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Hi Thomas Ja, zu einer Magura braucht's noch keine große Überredungskunst. Da schaut's beim Steuersatz mit 10 Jahren Garantie dann schon anders aus, gell? Gruß Mario
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#176342 - 05/28/05 12:14 PM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: BastelHolger]
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Hi Holger Mir geht's doch genauso. Ich fall ja schon fast raus aus'm Fenster. Gebe Dir vollkommen recht, es funktioniert auch mit einfachen Zutaten. Habe mir in mein generalüberholtes "Cascade" unter anderem beide Laufräder komplett neu ersetzen lassen. Unter genau Deiner Maxime, gute Teile, aber nicht gleich wieder mit Preisen, die auf's Gemüt schlagen. Dabei rausgekommen sind Mavic-Felgen A 119 mit Deore-Naben, eingespeicht mit normalen Swiss DT Speichen, dazu hinten passendes 7-fach Ritzelpaket. Beide Laufräder gut nachzentriert vom Händler und gut ist es. Bin mit diesen Komponenten absolut zufrieden, erfüllen den ihnen angedachten Zweck völlig ausreichend. Und sie waren wirklich im Vergleich zu den Teilen an meiner neuen Jolle mehr als preiswert. Um es nochmal zu betonen, darum geht es mir bei dieser Diskussion auch gar nicht. Das Teuerste muß nicht zwangsläufig das Beste sein! Aber in diesem Punkt sind wir uns auch einig. Gruß Mario
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#176399 - 05/28/05 08:31 PM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: Flachfahrer]
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Hallo, MfG Du hast natürlich recht, mit dem Rad kann man nicht nur Bordsteinkanten mitnehmen, sondern auch diverse Treppen runterfahren, z.B. an den S- Bahn Über- und Unterführungen herrlich "runterradeln". Macht echt Spass, mit meinem Hardtail habe ich mir das nie getraut, aber mit dem Fully ist es echt super. Die Hemmschwelle ist zwar beim erstenmal extrem hoch, aber wenn man sich überwunden hat ist es o.k. Gruß, SScholle
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#176500 - 05/29/05 05:29 PM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: dogfish]
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wolfi
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Hallo,
Also, erstmal vielen Dank fuer die Rueckmeldungen
(...) Was verstehst Du bei all den Teilen, die an einem Rad dran sind, unter Wertigkeit der Technik? (...)
Damit meine ich, welcher Stellenwert der Technik beigemessen wird (seitens des Fahrers / Besitzers). Andere Dinge, die beim Radfahren einen Stellenwert haben (koennen), sind zum Beispiel das Landschafts-Erleben, die Erholung / Abwechslung vom Alltag, das Training / sportlicher Ehrgeiz, Benzin-/ Geld sparen, Umweltschutz, etc.
Das sind jetzt nur Beispiele, aber fuer mich sind die Sachen eigentlich wichtiger als die Technik. Ich verstehe, dass jemand Spass an Optimierungs- oder Individualisierungsarbeiten hat, ich bin ja selber nicht ganz frei von solchen Anfluegen (z.B. Dreigang-Stadt-MTB mit Trommelbremse hinten und gelb gepulvertem Rahmen  ), aber man sollte halt nicht vor lauter Technik-Philosophie den Fahrspass vergessen.
Das Beispiel Dodo wurde genannt, der faehrt mit einem Baumarkt-Muelleimer um die halbe Welt, sowas ist einfach faszinierend. Ein 'bisschen mehr Dodo', denke ich, wuerde manchem gut zu Gesichte stehen
LG ... Wolfi
P.S.: Auch mir hat dieses Wochenende das neue, leichtere Rennrad nix geholfen. Ich war sch.... drauf (Reste von Erkaeltung und Migraeneattacke aus der Vorwoche, zu wenig Schlaf in der Nacht vor dem Start, null akklimatisiert an die ploetzliche Hitze, Magenkraempfe, Muskelkraempfe, etc. ...) und musste den 600er abbrechen. Im Jahr davor habe ich ihn mit einem Rennrad, dessen Rahmen bereits einmal fuer schrottreif erklaert worden war, geschafft. Zwar mit 35 std., aber geschafft 
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Edited by wolfi (05/29/05 05:33 PM) |
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#176558 - 05/29/05 09:01 PM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: ]
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Das Beispiel Dodo wurde genannt, der faehrt mit einem Baumarkt-Muelleimer um die halbe Welt, sowas ist einfach faszinierend. Ein 'bisschen mehr Dodo', denke ich, wuerde manchem gut zu Gesichte stehen
Lieber Wolfi,
der Dodo wird gern als leuchtendes Beispiel gegen die Materialfetischisten angeführt. Da muss man sich aber auch den Hintergrund anschauen: Der Dodo ist von Beruf Kunstschlosser, und das bedeutet zweierlei: Erstens hat er mit geübtem Blick im Baumarkt ein Fahrrad gesehen, wo der Rahmen genug Substanz hatte (dieser Blick fehlt nun mal nicht-Fachleuten), und zweitens kann Dodo in jeder Dorfschmiede auf der Welt notwendige Reparaturen selbst durchführen. Obendrein hat Dodo schon selbst jede Menge an dem Rad verändert.
Und noch etwas: Dodo nimmt sich viel Zeit für seine Radreisen. So ist für ihn auch eine Zwangspause wegen einer Reparatur (die nicht einmal lage dauert, da er praktisch alles selbst machen kann und auch nicht auf Ersatzteile zu warten braucht) keine Katastrophe.
Andere - wie ich - können aus beruflichen und familiären Gründen nur 1 bis zwei Wochen im Jahr auf Radtour gehen. Und wenn sie dann auch noch mechanisch nicht so versiert sind (ich z.B. könnte her den Radcomputer reparieren als eine Kettenschaltung einstellen), dann sind solche Leute auf gutes, zuverlässiges Markenmaterial angewiesen.
Gruß
Igel-Radler, bei dem berufsbedingt noch eine gewisser High-Tech-Fimmel dazukommt
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Edited by Igel-Radler (05/29/05 09:03 PM) |
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#176596 - 05/30/05 06:35 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: ]
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Damit meine ich, welcher Stellenwert der Technik beigemessen wird (seitens des Fahrers / Besitzers). Andere Dinge, die beim Radfahren einen Stellenwert haben (koennen), sind zum Beispiel das Landschafts-Erleben, die Erholung / Abwechslung vom Alltag, das Training / sportlicher Ehrgeiz, Benzin-/ Geld sparen, Umweltschutz, etc. Das sind jetzt nur Beispiele, aber fuer mich sind die Sachen eigentlich wichtiger als die Technik. Ich verstehe, dass jemand Spass an Optimierungs- oder Individualisierungsarbeiten hat, ich bin ja selber nicht ganz frei von solchen Anfluegen (z.B. Dreigang-Stadt-MTB mit Trommelbremse hinten und gelb gepulvertem Rahmen  ), aber man sollte halt nicht vor lauter Technik-Philosophie den Fahrspass vergessen. Das Beispiel Dodo wurde genannt, der faehrt mit einem Baumarkt-Muelleimer um die halbe Welt, sowas ist einfach faszinierend. Ein 'bisschen mehr Dodo', denke ich, wuerde manchem gut zu Gesichte stehen  Hallo Wolfi, Ich muss Dir da völlig recht geben. Für mich ist der Fahrspass sehr wichtig, und das kann auch nur so sein, wenn man mit seinem Zweiradl vollends zufrieden ist, sei es eine Eingang-Kaufhausgurke oder Hightech-Triathlonmaschine. Ich selbst kenne jemanden, der ein 5.000-Euro MTB besitzt, es aber meist nur im Keller stehen lässt und nur dann und wann bei Schönwetter radelt. Aber der Mann hat ja auch zuviel Geld Dodo ist für mich ein Vorbild, was der Mann in seinem Alter mit seinem umgebauten Baumarktrad leistet, verdient meinen vollen Respekt. Auch ich habe ein einfaches Stahl-VTT, es ist so wenig wie möglich dran, was kaputtgehen kann. Ich habe auf Tour auch kaum Pannen, und wenn, kann ich es schnell selbst reparieren. Ich beschäftige mich schon längst nicht mehr mit neuen Ausrüstungsteilen, ich blicke im Dschungel der der Auswahl nicht durch und bleibe besser bei Altbewährtem und ohne Rohloff, Scheibenbremse, Nabendynamo etc. Gruss Alex (der auch heute noch mit einem lärmenden Seitendynamo durch die Dunkelheit geistert...) Kilometerstand 48.031 km
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#176598 - 05/30/05 06:54 AM
Re: Wertigkeit der Technik
[Re: Igel-Radler]
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dann sind solche Leute auf gutes, zuverlässiges Markenmaterial angewiesen. Absolute Zustimmung! Nur finde ich es schwierig bis unmöglich zu klären, ob das zuverlässigste immer das teuerste ist. Einrichtungen wie das Forum helfen da zwar weiter, aber auch das hat Grenzen. Martina
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