Hallo zusammen,

wir planen, diesen Sommer mit dem Rad von Prag quer rüber an die Elbe, dann nach Dresden - und wenn's geht irgendwie wieder zurück zu fahren.

Die genaue Route ist noch nicht ganz klar. (Mal abgesehen davon, dass es an der Elbe lang geht ) Sprich, wann wir wo und wie übernachten, wissen wir noch nicht.

Zurzeit existiert die Idee, am Ende der Tour von Dresden mit dem Zug zurück nach Prag zu fahren. (Hat den einfachen Hintergrund, dass wir nicht zweimal in so kurzer Zeit die gleiche Strecke fahren möchten.)

Jetzt frag' ich mich nur: gibt's da nich'ne Alternative, die man mit dem Rad fahren kann. So quasi einmal quer rüber durchs Gebüsch - also nicht an der Elbe entlang sondern mehr der direkten Luftlinie folgen...Leider kenn' ich mich da so gar nicht aus.

Kurz und gut: hat jemand von Euch vielleicht eine Idee, wie man aus Prag-Dresden-Prag einen Rundkurs zaubern kann, der uns hinzus an der Elbe entlang führt und rückwegs zur Abwechslung einen gemütlichen Bogen macht? Oder ist's an der Elbe am End so schön, dass man den Weg auch zweimal fahren kann?

de'kuji (am Tschechisch wird noch gearbeitet ),
die Bergzicke

Hallo,
wenn meine hier liegende Karte nicht spinnt, dann ist Dresden - Prag entlang von Moldau und Elbe schon sehr nah dran an "Luftlinie". Weite Teile der kürzesten Verbindung dürften identisch sein mit der Fluß-Route, an Strecke kann da wohl nicht mehr viel sparen.
Gruß
Uli

Uli hat es schon richtig bemerkt: eine wesentlich kürzere Verbindung zwischen Dresden und Prag als das Elbtal gibt es nicht.

Ich würde - genügend Zeit und Muße vorausgesetzt - für den Rückweg einen Bogen machen, welcher mich von Prag aus zunächst nach Nordosten nach Nymburk führt, dann in Richtung Norden ins Böhmische Paradies (Ceský Raj), weiter nach Norwesten in den böhmischen Teil des Lausitzer Gebirges, dann entlang der Spree bis Bautzen und schließlich entlang der sächsichen Städteroute in Richtung Westen bis Meißen/Dresden.

Ups, da hab' ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt.

Mir ging's nämlich nicht um die kürzeste Rückroute, sondern einfach um eine Alternative. Hin von Prag aus zur Elbe, den Fluß entlang bis Dresden. Und zurück eben einen anderen Weg...

Also eher so was, wie Du schon vorgeschlagen hast über das Lausitzer Gebirge und Co. Öhm, wie gebirgig isses denn da?

Und kannst Du die Gegend empfehlen. Ich gestehe, daß mir spontan kein Bild zu dieser Landschaft einfällt.
(obwohl: Böhmisches Paradies klingt ja recht vielversprechend )

Grübelnd,
die Bergzicke

Hallo Bergzicke,
aufgrund Deines Spitznamens gehe ich mal davon aus, daß Dir Berge Spaß machen, SONST würde ich mich auf jeden Fall an Elbe und Moldau halten. Alles andere ist doch ziemlich bergig. Weiterhin möchte ich mich dem Vorschlag anschließen, die Nordrute zu wählen. Z.B. in Dresden übers Blaue Wunder hoch ins Schönfelder Hochland. Von dort auf kleinen Straßen Richtung Sebnitz. Runter ins Kirnitzschtal. Der Kirnitzsch flußaufwärts auf Fahr-/Wanderwegen durch die hintere Sächsische Schweiz folgen bis über die Grenze in die Böhmische Schweiz. Eine sehr abgelegene aber auch sehr schöne Ecke. (Dort erst mal eine Woche Pause machen und wandern, aber das ist wohl eine andere Geschichte ) Weiter den sog. Schluckenauer Zipfel abschneidend Richtung Lausitzer Geburge, evtl. noch mal einen Abstecher auf deutsche Seite ins Zittauer Gebirge. Dann Südlich des Jeschkenkammes bleibend ins Böhmische Paradies (nördlich liegt dann das Isergebirge, aber da kommst Du wohl doch zu weit ab vom Weg). Jetzt verläßt mich meine innere Karte ein wenig. Evtl. dem Lauf der Iser bis zur Mündung in die Elbe folgen und dann quer rüber nach Prag. Dieses letzte Teilstück wäre dann das einzige etwas weniger attraktive. Aber auch entlang der Moldau ist es Richtung Prag nicht immer soo toll.
Eine südliche Route wäre natürlich auch möglich, ist aber eher noch bergiger und vielleicht nicht ganz so spektakulär. In Dresden auf dem Radweg der B172 bis nach Dresden-Prohlis. Dort rechts in den Lockwitzgrund bis Kreischa. Weiter nach Reinhardsgrimma. Bis hier hin sehr hübsch und die ganze Zeit leicht ansteigend. Jetzt wird es happig. Über Niederfrauendorf nach Oberfrauendorf. Hinter dem Ortsausgang ist man auf dem Paß angekommen. Hier hat man dann innerhalb von ca. 20km seit dem Ortsausgang von Dresden fast 500m Höhe gewonnen. Danach in Steiler Abfahrt runter nach Schmiedeberg. Kurz links auf die Bundesstraße eingebogen und gleich wieder rechts ins Pöbelbachtal Richtung Rehefeld. Wiederum sehr schöne verkehrsarme Streck. Bergauf natürlich. Kurz vor Rehefeld rechts abbiegen Richtung Neurehefeld. Dort ist direkt auf dem Erzgebirgskamm in ca. 800m der Grenzübergang. Auf tschechischer Seite gehts durch Morava und dann ein Stück über eine schöne moorige Hochfläche. Den genauen Streckenverlauf kann ich aus dem Kopf nicht sagen. Irgendwann geht es steil abwärts. Unten Besuch im Kloster Ossegg nicht vergessen. Dann weiter durchs Böhmische Mittelgebirge Richtung Prag.

Viel Spaß beim Planen.
Gruß Georg

Wow, ich bin sehr beeindruckt von soviel Ortskenntnis.
Vielen Dank, Georg, jetzt kann ich mir von der Gegend schon deutlich mehr vorstellen.

Muß zu meiner Schande allerdings gestehen, daß ich den Bergen bisher hartnäckig aus dem Weg gefahren bin.
Ehrlich gesagt rekuriert mein Nick auf meine "Höhenangst" Aber vielleicht wär's ja endlich mal an der Zeit ein paar Höhenmeter zu sammeln und dem Namen eine völlig neue Bedeutung zu verleihen...

(Hm, ob böhmische Knedl mir den nötigen Schwub verleihen oder bremst mich dann das zusätzliche Gewicht eher aus...)

Grübelnd,
die Bergzicke

Also flach ist Nordböhmen nicht gerade - das Lausitzer Gebirge hat typischen Mittelgebirgscharakter. Landschaftlich zahlt es sich auf jeden Fall aus.

Hier und hier findest Du viel Material zum Schmökern über diese Gegend - vielleicht hilft Dir das bei Deiner Entscheidung.

Hallo,

Bobbys Tipp zum Böhmischen Paradies kenn ich weiterempfehlen. Schöne Landschaft und viel Kultur. Wie es dann weiter westlich aussieht, weiß ich nicht. Ich bin letztes Jahr die Strecke auch über Nymburk gefahren. Hier meine Bilder dazu.

Jens

Die böhmischen Knedliky nimmst Du ja erst auf der letzten Passhöhe zu Dir. Wenn Du willst, kriegst Du auch noch eine Kneipenempfehlung dazu. Danach kannst Du mit denen im Bauch ganz entspannt wieder auf Elbtalniveau runtersausen.

Gruss,
Michael

Hallo Bergzicke,
darf man fragen, wieviel Zeit Du so zur Verfügung hast? Das würde es schon noch erleichtern, Dir eine Empfehlung zu geben, denn natürlich ließe sich die Tour beliebig ausdehnen. Bergig wird es aber auf jeden Fall.

Gruß Georg

Hallo Jens,

eine tolle Website. Wirklich paradiesisch - beim Anblick der Bilder würde ich ja am liebsten gleich losfahren. *ungeduldig-mit-den-Füßen-schar*
Und die vielen Infos, das ist für unsere Planung wahrlich das Radlerschlaraffenland. Vielen Dank dafür. Und natürlich für alle anderen Links von Euch.

Ich bin damit endgültig überzeugt, dass es sich auf jeden Fall lohnt, statt mit dem Zug lieber mit dem Rad zurück zu fahren.
(Alleine schon, um sich leckere böhmischen Knedliky und am ersten "echten" Berg ein paar Höhenmeter zu verdienen ) Jetzt muß ich nur noch meinen Mitfahrer überzeugen - dann kann's Anfang September losgehen.

Apropos September. Da is' ja quasi schon gleich Herbst. Ich geh' mal davon aus, daß das Wetter dort vergleichbar ist mit dem hiesigen, oder? Also dicken Pulli & Regenjacke genauso einplanen wie Sonnencreme und T-Shirt...? Ach, ich wünschte, es ginge gleich los.

Vorfreudig,
die Bergzicke