Guten Abend ins Forum,

habe bei meiner Kette (SRAM 9fach) folgende Probleme:

Gerade bei kalten und nassen Witterungen springt die Kette vor allem auf den kleinen Ritzeln hinten, aber auch mal weiter innen. Ist das eine Folge der Kaelte?

Ausserdem sind an einer Stelle Innen- und Aussenglied nicht frei gegeneinander beweglich, sondern hakeln. Die Folge: Dieses Glied hakelt beim Treten an den Kettenröllchen und zieht manchmal das Schaltwerk mit, so dass die Kette springt - mit Vorliebe zwischen den kleinen Ritzeln, Blatt vorne egal.

Die Kette wurde nach 1800 km aufgezogen (Ritzel und Kraenze XT, neu). Habe ich beim Vernieten was falsch gemacht? Aber was?? Habe (laut Rep.-Buch) das Innenglied vorsichtig etwas aufgebogen mit einem Schraubendreher. Hat aber nix genutzt.

Was tun? Der Faden von Ungua hat mir nicht geholfen.

Und was macht ihr bei solchen scheusslichen Wetterverhaeltnissen: Schnee, Temperaturen um 0 Grad, immer an der Grenze zum Frost?

Ratlose und dankbare Grüsse
Stefanie

Hallo Stefanie,
eigentlich muss ich ja sagen, dass ich eine Sram-Kette noch nie vernietet habe, das ursprüngliche Kaufargument war dieses geniale schaltwerkgängige Kettenschloss. Bei festem Kettenglied an der Nietstelle nehme ich ansonsten die benachbarten Nieten zwischen 2 Zangen und verwinde die "feste" Niete dazwischen durch vorsichtige gegenläufige "Wring"-Bewegungen. Bei Kälte benütze ich erst recht das dünnste erhältliche Öl. Wenn das nicht dem "Springen" ein Ende macht, versuche, mit der einzelnen Schraube, die genau nach hinten zeigt, den Umschlingungswinkel am Ritzelpaket zu verändern: nach rechts drehen verringert den Winkel -die Schaltvorgänge werden leichter, nach links drehen erhöht das "Beharrungsvermögen" der Kette. Die Kettenlänge stimmt doch hoffentlich?

Viel Glück!

Axel

Hallo!

Wenn das neu vernietete Glied unbeweglich ist, das Außenglied (!) aufbiegen, dieses ist ja zu eng, nicht das Innenglied zu schmal.
Das ganze so stark wie nötig, bis das Gelenk beweglich ist, kann auch ein kleiner Kraftakt sein.

Ansonsten könnte es sein, dass die Kettenglieder insgesamt etwas zu breit sind, miss doch mal bitte die Kettenbreite nach.
Shimano 9-fach Ketten haben 6,8mm, 8-fach Ketten 7,4mm Breite.
Ist die verwendete Kette zu breit, hängen sich die Nietbolzen an den Nachbarritzeln auf, besondersauf den kleinen Ritzeln und wenn die Kassette Kunststoffzwischenringe hat, die haben einen deutlich höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten, reagieren also stärker auf große Wärme/Kälte...

Gruß, Uwe!

Da in der ursprünglichen Frage die Kälte verdächtigt wurde (daher nur fast OT ;-), ist mir ein interessanter Artikel bei Radplan-Delta eingefallen, wo sich Maro Moskopp mit Druck, Temperatur und Fahrrad beschäftigt:
http://radplan-delta.de/rennradtechnik/druckundtemp.html

Gruß, onra

Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht. Ich habe vor 2 Jahren ein AluMTB gekauft, speziell als Rad um bei Schnee und Eis zur Arbeit zu fahren. Nach kurzer Zeit habe ich aufgegeben: Die Kette ist hochempfindlich (Shimano, war Original montiert und hatte keine Hakstellen). Rost und Salz erfordern tägliches Schmieren, sonst hängt sie, springt bzw klettert zur Unzeit. Die Indexierung kann man bei den winterüblichen Temp-differenzen auch vergessen, 9 - fach ist einfach nicht tolerant genug, auch hier: zweimal täglich nachstellen (morgends bei -15°C, nachmittags bei +10°C in der Sonne).

Weder mit 7 fach noch mit 8-fach habe ich da irgendwelche Probleme!!! (Allerdings sind das auch Stahlrahmen - was nach dem link oben anscheindend einen Unterschied macht).

Wer will ein kaum gefahrenes neuwertiges Cannondale F 400 kaufen????

Mit dem Vernieten der SRAM Ketten hatte ich auch schon etwas Mühe, aber wie oben beschreiben verschränken und Aussenlasche weiten hilft. Das Kettenschloss nütz nix, dann ist die Kette zu lang.

Hallo,

mit einem Kettennieter kann man die Kett auch kürzen. dann sollte es mit dem Kettenschloss auch klappen.
Oder hab ich was grundlegendes nicht verstanden?

Das öffnen der alten Kette ist doch ziemlich umständlich wenn man versucht das Schloss auf zu prukeln.

Gruß
Thomas

Ich hatte mal zwei sehr ähnliche Probleme mit einer SRAM-Kette:
Nach dem Öffnen und Schließen des Kettenschlosses ging das "andere" Ende eines Kettengliedes vom Kettenschloß sehr schwer. Keine Ahnung warum. Nachdem das Kettenglied mit etwas Öl geschmiert und ein paar Mal bewegt wurde, war das Problem weg.
Nach dem Einbau von zusätzlichen Kettengliedern war eine Niete nicht ganz sauber entgratet, so daß die Kette an der Stelle schliff und ggf. sogar leicht hängen blieb. Mit der Feile die Stelle "sauber" gemacht und alles war wieder in Ordnung.
Gruß
Uli

Thomas, um die Kette zu kürzen muss ich sie dann aber auch wieder nieten - ist die Niete/Nietendrücker nicht top, klemmt es da dann. Ob ich die Kette also kürze, und dann unter Verwendung des Schlosses einbaue oder kürze und die offene Nietung verwende ist doch grad egal.

Allerdings lässt sich das klemmen eben leicht beheben.

Hallo,

wieso denn das? Du kürzt die Kett so das an beiden Enden nur Innenglieder sind (die Kett hat nach dem kürzen eine ungrade Gliederzahl) und schlisst sie dann mit dem Schloss. Sonst wäre so ein Schloss ja völlig zweckfrei.
Wenn ich Zuhause dei Kett wechsele verniete ich sie (Roloff-Revolver). Auf Tour wird die Kett mit einem Multitool (Alian oder so) geöffnet und der Ersatz mit einem Schloss verschlössen. Eine Kett die bei der ersten Montage mit einen Schloss montiert wurde kann dann zum vernieten zu kurz sein. Dies ist bei den modernen Ketten die in der Regel 114 Glieder (inkl. Schloss) haben auch ein Problem, da wenn man sie vernieten will man nur 112 Glieder hat, die ist bei meiner derzeitigen Übersetzung von der Länge sehr knapp.
Gruß
Thomas

Na, da hast Du natürlich recht! Ich habe das Schloss allerdings nach dem ersten vergeblichen Versuch, es zu öffnen, einfach ignoriert und die Kette eben so gekürzt . Das kürzen ist bei mir nur am Rennrad nötig, daran habe ich aber erst gedacht, als schon zu war (wäre mir ohne das verlockende Schloss nicht passiert)

Am Reiserad (da sind 114 Glieder ok) musste ich eine SRAM mal öffnen, weil sich die Kette beim Flugtransport völlig unmöglich verheddert hatte - obwohl die Logik sagt, dass es ohne Öffnen verhedderte, also auch ohne Öffnen wieder zu richten sei. Auch da hab ich das Schloss nicht aufbekommen und dann den Nieter gezückt. Nach der Behandlung mit dem Mininieter, der sich schlecht ausrichten lässt, hat dann aber die Kette geklemmt. Das ist mir aber auch früher (sedis oder HG Ketten ohne Schloss, tlw. mit Nietstift) gelegentlich passiert.

Nun, wie bekommt ihr das Schloss auf? Tipps?

Uli

Ja: klick.
Gruss
Uli (HdS)

jaja deer Voodoo-König unter den Versendern.
Seine Laufräder snd alle besser als andere, kosten aber nur ein Drittel und im Technikteil offenbart er uns Weisheiten, dass man baff ist.

Ich habe vor langer Zeit mal aus Spass die Behauptungen nachgerechnet, und kam zu dem Ergebniss, dass es Tinnef ist!

Ich weiss auch, dass ShimaNO empfindlich gegenüber allem möglichen ist, meine Campa jedenfalls schaltet sich im Temperaturbereich -15 bis +40°C gleichmässig gut!

Bei Problemen im neg. Temp-bereich ist eher gefrorenes Wasser irgendwo im System das Problem, evtl zu zähes Öl/Fett ect.

Ich zitiere gerne mal eine andere Stelle des Voodoo-Königs


Gruß

Nabend allerseits!

Sooo, endlich wieder Internetzugang in Anatolien.
Danke erstmal für die vielen Rückmeldungen.
Also: Das mit dem Schloss habe ich mich irgendwie nicht getraut. Ich war schon froh, dass ich zu Hause das Nieten mit dem Alien hinkriegte.
Das vorsichtige Aufbiegen des AUSSENgliedes werde ich unter erhöhtem Kraftaufwand noch probieren, wenn ich das kaputte Glied wiederfinde (Temperatur gerade: 25 Grad!!)

@ Kampfgnorm: Es ist schon eine 9fach-Kette! Und ausserdem hab ich gerade kein Lineal bei

@TiVo: Jaa, das mit dem zaehen Öl könnte auch ein Grund gewesen sein.

Aeh, was ich noch fragen wollte: Ihr redet immer von abgebrochenem Niet. Habe ich was falsch gemacht, wenn ich bei der neuen Kette die Glieder abzaehle, den entsprechenden Niet bis auf ein gaaanz kleines Sück rausdrücke, die überflüssigen Glieder rausnehme und dann wieder zuniete? Bei der alten Kette (1800 km Lauflaenge) habe ich das genauso gemacht - weil die soll ja wieder drauf, nachdem die neue ebenfalls 1800 km runter hat. Oder geht jetzt ein augenverdrehter Aufschrei durch die Masse?

Freundliche Urlaubsgrüsse aus Anatolien
Stefanie