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#160244 - 03/24/05 09:32 PM Spreeradweg
Oberhausener
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Nachdem wir die Tour nach Hamburg ( DEK, W`haven, Glückstadt nach HH ) verworfen haben, soll es jetzt der Spreeradweg sein mitte Juni. Die Suchfunktion hat nicht viel ergeben, so daß ich einige Fragen habe:
1. Im unteren teil zwischen Eibau unt Bautzen soll es recht bergig sein, wie stark sind die Steigungen?
2. Am Endpunkt Erkner angekommen wollen wir noch zum Havelland. Nur wie? S Bahn bis Werder, kann man in der S Bahn die Räder mitnehmen, oder kann man gefahrlos, als Nichtberliner ( wegen dem Verkehr ) durch Berlin fahren?
Gibt es gute Radwege?
Ich würde mich freuen von Euch Ratschläge zu bekommen.
Detlef
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#160337 - 03/25/05 01:20 PM Re: Spreeradweg [Re: Oberhausener]
Blackspain
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Hallo Detlef,

zu deiner ersten Frage: ja, im südlichsten Abschnitt zwischen der Spreequelle und Bautzen gibt es einige Steigungen, welche teilweise recht happig sind (so um die 10-15 Prozent). Allerdings sind die Steigungsstrecken relativ kurz. Und summa summarum geht es in Richtung Norden ja bergab. Die Streckenqualität ist jedenfalls exzellent.

Was deine zweite Frage betrifft: ich bin anlässlich meiner Radtouren bereits vier mal nach bzw. durch Berlin gekommen und hatte keine schlechten Erfahrungen mit dem Stadtverkehr gemacht. Das Berliner Radwegenetz ist gut ausgebaut.
Bobby :laugh:
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#160339 - 03/25/05 01:34 PM Re: Spreeradweg [Re: Blackspain]
Guenter
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Hallo,

hier findest du einen guten Bericht über den Spree Radweg.

Mfg Günter
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#160365 - 03/25/05 05:12 PM Re: Spreeradweg [Re: Oberhausener]
Kruschi
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Hallo Detlef,
vor dem Radeln in Berlin brauchst Du keine Angst zu haben, in unserer Stadt wird das Rad häufig benutzt und die Autofahrer sind im Prinzip darauf eingestellt, schwarze Schafe gibt es natürlich immer.
Von Erkner aus kannst Du Dich direkt auf den Fernradweg R 1 einklinken, der in Ost-West-Linie Berlin durchquert.
Gruß Wolfgang
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#160623 - 03/27/05 08:57 PM Re: Spreeradweg [Re: Kruschi]
Oberhausener
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Erst einmal vielen Dank für Eure Tips und Ratschläge. Nach grossem Kriegsrat mit meiner Frau, haben wir unsere Route jetzt festgelegt. Berge und die Durchfahrt durch Berlin wurden von meiner Frau abgelehnt.
Mit dem Nachtzug nach Dresden und weiter nach Zittau, dann auf dem Oder-Neiße-Radweg bis Görlitz, von Görlitz rüber nach Bautzen und dann den Spreeradweg nach Erkner. Von Erkner nach Brandenburg mit dem Zug und zum Abschluss eine Havellandrundfahrt.
Detlef
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#209227 - 10/20/05 08:24 AM Spreeradweg [Re: Oberhausener]
stichel
Commercial Participant
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Hallo Radsportfreunde

Ich habe in diesem Jahr den Radweg von Eibaau bzw direkt vom Kottmar bis Belrin unternommen. Ja der Radweg ist schon von der Quelle bis Bautzen recht hügelig. Jedoch fahrbar. Ich habe die Strecke mit einem Liegerad absolviert.
Den Bericht mit GPS Daten findet Ihr hier.

Insgesamt fand ich den Radeg bisher am schönsten, wenn man den Vergleich mit Unstrut und Werra mal machen darf. Ich konnte bis kurz vor Berlin in der Spree baden ohne Hautausschlag riskieren zu müssen.

Auch auf diesem Weg war das wildcamp absolut kein Problem.

Mike
Mit Plattfuß und Kettenriß
Mike
http://www.ferneseher.de
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#209410 - 10/20/05 10:21 PM Re: Spreeradweg [Re: Oberhausener]
Rainer211
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Ich kann die positiven Berichte nicht ganz bestätigen. Zusammen mit meinem Sohn (11 Jahre) bin ich den Spreeweg in diesem Sommer gefahren. Landschaftlich ist die Gegend sehr schön. Der Weg selbst ist aber von der Oberfläche her sehr unterschiedlich und die Ausschilderung (im Vergleich zum Lahn-, Nahe-, Dortmund-Ems-Kanal-, Weser-, Ruhr- und R1-Weg) nur als besch... zu bezeichnen. Ausführlicherer Bericht:

Spree, 17.-26.7.2005: Am Sonntag ging es mit Rainers Fiesta Richtung Berlin. Auf dem Heckträger waren Tobias‘ und Rainers Fahrräder dabei. Nach gut fünf Stunden Fahrt kamen die beiden wohlbehalten in Berlin an. Am folgenden Tage fuhren beide mit einem Mietwagen (die Bahn war ausgebucht) nach Dresden. Hier wechselten beide auf die Bahn. Leider untersagte ein Bahnbeamter ihnen die Benutzung eines Fussweges von der Mietwagenstation direkt auf den Bahnsteig. Statt dessen durften die Räder auf dem offiziellen Weg 41 Stufen hoch getragen werden. Da Tobias‘ Rad mit 10kg und Rainers mit 30kg Gepäck beladen waren, war diese Variante ungleich mühsamer. Die nächsten Stufen standen beim Einsteigen in den Zug an, dessen Türen für Fahrräder zudem reichlich schmal waren. Hier war noch eine Familie mit zwei 13/14-jährigen Mädchen, die zum Oder-Neiße-Radweg wollten und ein Ehepaar. Dadurch war der Zug für Fahrräder ausgebucht und eine Gruppe 18-20 jähriger Jungs musste auf den nächsten Zug hoffen. Gegen 15:30 Uhr wurde die JH in Oberoderwitz erreicht. Beim Einchecken gab es eine ausführliche Hausbesichtigung mit Erklärungen zur Geschichte der Herberge. Außerdem holte sich Cindy, die Berner-Sennhündin der Herbergsmutter, ausgiebige Streicheleinheiten ab.
Nachdem das Zimmer bezogen war, fuhren Tobias und Rainer zur ersten Spreequelle. Der Weg dorthin war an einigen Stellen ziemlich steil und von der Ausschilderung her sehr verbesserungswürdig, aber nach einiger Suche wurde die Quelle gefunden und die ersten Fotos gemacht. Für die Rückfahrt wurde der direkte Weg über die B96 nach Oberoderwitz gewählt und unterwegs in einem Supermarkt kurz vor Ladenschluß noch ein bisschen Proviant für den nächsten Tag eingekauft. Weiter ging es zur Attraktion von Oberoderwitz, der Rodelbahn. Die Fahrt den Berg hinab war schnell und hat mächtig Spaß gemacht.
Da alle Restaurants des Ortes Montags Ruhetag haben, wurde zum Abendbrot der kurz vorher erstandene Proviant in der Jugendherberge gegessen.
Am nächsten Tag ging es nach einem reichhaltigen Frühstück in der fast leeren Jugendherberge, außer Krumms waren nur noch zwei Rentner da, nach Eibau. Dort bogen Tobias und Rainer zu früh ab und fuhren über Neueibau nach Neugersdorf. Nach Hinweisen der einheimischen Bevölkerung wurde die zweite Spreequelle gefunden. Hinter ihr war die Beschilderung, wie auch auf weiten Teilen des weiteren Radweges, miserabel. Krumms landeten dadurch auf einem Sackgassen-Feldweg und gelangten am Ende zu einer Eisenbahnbrücke. Hier wechselten beide auf eine Bundesstraße, mussten die Räder aber vorher 19 Stufen tragen.
Auch die dritte Spreequelle, Spreeborn genannt, wurde gefunden und fotografiert. Der weitere Streckenverlauf war diesmal falsch ausgeschildert und führte zur tschechischen Grenze. Da Tobias seinen Pass nicht dabei hatte, wurde wieder umgekehrt. Die zuvor unter einiger Anstrengung gemeisterte 2 km lange Steigung konnte wieder hinunter gerollt werden. Aus Wut und Frust setzten beide die Fahrt für einige Kilometer auf der B96 fort. Nach 32,25 km Fahrt wurde um 13:00 Uhr Taubenheim erreicht und eine Mittagspause eingelegt.
Vier Stunden später wurde nach 62km Fahrt die Jugendherberge in Bautzen erreicht. Die letzten Kilometer waren eine elende Schieberei durch die Altstadtgassen. Kurz darauf setzte ein heftiges Gewitter mit Platzregen ein. Zum Glück waren zu diesem Zeitpunkt die Fahrräder abgepackt und die Zimmer bezogen. Als die Luft wieder halbwegs trocken war, machten Tobias und Rainer einen Bummel durch die Altstadt. Im Kornmarktzentrum, einer Einkaufspassage, fanden sie das Restaurant "Peking", wo beide recht gut und sehr preiswert Abendbrot aßen: Gebratene Nudeln, Pekingente, Krupoek, Tsingtao-Bier und Cola kamen zusammen 13,60€.
Mittwoch wurden die Fahrräder nicht bepackt. Krumms radelten 6 km nach Kleinwelka zum Saurierpark. Im Park gibt es sehr viele (angeblich 200) lebensgroße Saurierplastiken. Von 1m Länge bis 15m Höhe und 20m Länge. Da gab es einiges zu sehen. Im Sandkasten des Kinderspielplatzes konnte der Nachwuchs sich selbst als Forscher betätigen und zur Schaufel greifen. Tobias fand auch einen "Saurierzahn". Ein weiterer Anziehungspunkt für die Kinder war ein tolles Holz-Netz-Klettergerüst, durch dass sich auch etliche Erwachsene, darunter Rainer, zwängten. Im zweiten Teil des Parks sind Szenen aus der Steinzeit dargestellt, z.B. Neandertaler beim Feuer machen, beim Mammut jagen u.ä. Krumms haben jedenfalls erst um 14:00 Uhr den Park verlassen.
Gegen Abend stand dann wieder ein Bummel durch die Altstadt an. Besonders interessant fanden beide den Dom. Er beherbergt seit 1524 beide Konfessionen und ist die einzige Simultankirche Ostdeutschlands. Der evangelische Altar steht in der Mitte des Baus, der katholische am Ostende. Außerdem bemerkten die Radler, dass der Grundriß einen Knick aufweist. Wenn man vom Eingang in Richtung katholischem Altar geht, muss man am evangelischen Altar leicht „rechts abbiegen“. Zum Abendbrot wurden im "Ristorante L'Ambiente" 2 Pizzen verdrückt.
Donnerstag wurde wieder geradelt. Dabei wurde sehr bald bemerkt, dass auch in Bautzen die Beschilderung unter aller Kanone ist. Die Hinweisschilder sind zu selten, oft nicht eindeutig und stimmen auch nur selten mit der Karte (bikeline "Spree-Radweg", 2. Auflage, 2001) überein. Tobias und Rainer konnten deshalb bei der Vorbeifahrt den bekannten Gefängniskomplex bewundern und fuhren dann, entgegen der Karte auf der Ostseite der Spree, den Spreeweg entlang. In den Grünanlagen des Ortsausgangs von Bautzen waren mindestens sechs Kindergartengruppen unterwegs.Sie alle nutzten das zu diesem Zeitpunkt noch sonnige Wetter. Die beiden Radler kamen auf den Wegen aus festem Schotter oder Asphalt sehr gut voran. Besonders angenehm waren die Kiefernwälder, die den teilweise heftigen Wind abgehalten haben. So wurde Uhyst schon kurz nach 12:00 Uhr erreicht. Nachdem sich beide in einer Bäckerei mit Brot, Brötchen und einem größeren Stück Mohnkuchen versorgt hatten, wurde in einem Buswartehäuschen am Abzweig nach Drehna Mittagspause gemacht. Inzwischen fing es nämlich mal wieder an zu regnen. An dieser Stelle wurde der Spreeweg verlassen, da er durch den Braunkohletagebau führt und die Schleife über Hoyerswerda landschaftlich schöner zu sein versprach. Da es sich richtig einregnete, wurde die Fahrt im Feuchten fortgesetzt und noch bis Koblenz am Knappensee gefahren. 54,33 km standen dort auf dem Kilometerzähler. Auf einem Zeltplatz wurde im Regen das Zelt aufgebaut und der Rest des Nachmittags lesend im kuschlig warmen Schlafsack verbracht. Zum Abendbrot zog es Tobias und Rainer in eine nahe gelegene Gastwirtschaft, wo sich beide mit Tee aufwärmten und dann ausgiebig Abendbrot aßen. 2½ Stunden dauerte der Schmaus mit Cordon Bleu und Steak sowie großen Eisbechern in der trockenen, warmen Gaststube. Petrus hatte allerdings auch ziemliche Ausdauer und ließ seine Wassertropfen noch bis morgens gegen 4:00 Uhr vom Himmel fallen.
Eine kurze trockene Phase am Freitag morgen nutzten Krumms, um noch vor dem Frühstück das, natürlich feuchte, Zelt abzubauen und bei bedecktem Himmel weiter zu fahren. Leider gab es in den nächsten zwei Orten keine Bäckerei zum Frühstücken. Und so wurde letztendlich ein provisorisches Frühstück wiederum in einem Buswartehäuschen eingenommen. Hinter Hoyerswerda stießen Tobias und Rainer auf den sehr gut ausgebauten Frosch-Weg und folgten ihm bis Spreewitz, wo sie wieder auf den Spreeweg stießen. In Spremberg wurde der mitgeführte Lebensmittelvorrat ergänzt und um 13:00 Uhr an der Talsperre Spremberg ausgiebig Mittagspause gemacht. Leider hatten die Radler bis dahin keine Bank gefunden und setzten sich so, nach 50km Fahrt, in den weißen Sand des Ufers. Nach der Weiterfahrt zeigte sich, dass kurz darauf mehrere schön ausgebaute Rastplätze gekommen wären. C‘est la vie.
Nach 66,05 km Fahrt wurde Cottbus erreicht und nach kurzem Suchen die Jugendherberge gefunden. Nachdem die nassen Landkarten zum Trocknen und die Schlafsäcke zum Lüften ausgebreitet waren, bummelten Krumms ab 16:00 Uhr durch die Fußgängerzone. Dabei stießen sie am Brandenburger Platz 10 auf das „Crazy“, eine Mischung aus Cocktailbar und Eiscafé. Die angebotenen Eissorten sorgten ersteinmal für ungläubiges Staunen, aber Rainers Meerrettich-Knoblauch-Eis schmeckte wirklich nicht schlecht. Auch Tobias war von seinem Erdbeer-Brausepulver-Eis recht angetan.
Am Samstag ging es in altbekannter Weise weiter: Es regnete und kurz hinter Cottbus wurde der Spreeweg ´mal wieder verloren. Ein netter älterer Herr zeigte Tobias und Rainer einen asphaltierten Radweg, der auf einer aufgegebenen Eisenbahntrasse entlang führt. Über Briesen und Werben ging die 25,88 km lange Fahrt nach Burg, was bereits Mittags erreicht wurde. Durch die frühe Ankunft konnten noch Lebensmittel für das Wochenende eingekauft und ein Paket nach Hause geschickt werden. Einige Sachen waren inzwischen überflüssig geworden und traten schon einmal den Weg nach Hause an.
In der Jugendherberge bekamen Tobias und Rainer einen Nur-Dach-Bungalow zur Alleinnutzung. Dies bot eine willkommene Gelegenheit um das Zelt richtig auszutrocknen. Nach einem kurzen Mittagsimbiss fuhren beide auf Empfehlung der Herbergsmutter in’s 9 km entfernte Leipe zum Dorffest. Dort haben sich beide eine sehr schöne interessante Trachtenmodenschau und eine tolle Parade von Spreewaldkähnen mit verschiedenen Motiven angesehen. Jeder Kahn war von einem Berufsstand oder einer Interessengruppe gestaltet worden. Nebenbei gab es viele leckere Sachen (Fischbrötchen, Pflaumenkuchen, Kammscheiben, Gulaschsuppe) zu essen, sodass das Abendbrot ausfallen konnte.
Auch am Sonntag gab es nur eine Kurztour, denn als nächste Übernachtung war Lübben anvisiert. Auf dem Weg dorthin wurde das sehr interessante „Museum des Landkreises Oberspreewald-Lausitz“ und das daneben befindliche Spreewaldaquarium besichtigt. Beim Museum handelt es sich um eine Ansammlung von alten Häusern, die aus dem gesamten Spreewald hier zusammengetragen wurden. Sehr anschaulich werden in den Häusern die Verarbeitung von Gurken und Meerrettich sowie die Herstellung der Holzkähne gezeigt. Daneben wird auch auf Besonderheiten der Flora und Fauna eingegangen. Tobias staunte über die Größe der Bewohner dieser Hütten, da er schon Schwierigkeiten mit den niedrigen Türen hatte. Rainer wunderte sich, dass die Sorben nicht schon längst ausgestorben sind. Drei Generationen schliefen in einem Schlafzimmer, davon Eltern und Großeltern in einem Bett. Wem’s gefällt... Das Aquarium dagegen war ziemlich enttäuschend. Für ganze 5 Becken auch noch Eintritt zu verlangen war schon etwas übertrieben. Ein Wermutstropfen war auch die Anfahrt zum Museum, musste doch wieder eine Brücke mit Treppenstufen überquert werden. Trotz der Erleichterung durch das verschickte Paket waren die Räder schwer genug. Kurz vor Mittag wurde Lübbenau erreicht und von dort aus aus eine zweistündige Kahntour unternommen. Sie wurde von einer gut halbstündigen Pause unterbrochen, die ziemlich genau am Museum statt fand. Da wäre die Schlepperei auch noch vermeidbar gewesen.
Um 16:15 Uhr wurde die JH in Lübben nach 29 km langer Fahrt erreicht. Ein Blickpunkt war hier ein bewohntes Storchennest auf einem Nebengebäude. Den Rest des Nachmittags verbrachten Tobias und Rainer mit einem Spaziergang durch den Schlossgarten von Lübben, wo u.a. ein Irr- und ein Klanggarten für Kurzweil sorgten. Im Gasthaus "Zur Stadtmauer“ ließen beide den Abend bei einem sehr leckeren Abendessen, bestehend aus Hecht mit rosa Pfeffersauce bzw. Nudelpfanne mit Schweinefleisch und Gemüse sowie Spreewälder Plinse mit Butter, Zucker, und Zimt: als Dessert, ausklingen.
Montag früh herrschte wieder leichter Nieselregen beim losfahren. Das war besonders angenehm, da die Fahrräder schon nach kurzer Fahrt über zwei Holzbrücken getragen werden mussten. Feuchte Rahmen sind „besonders“ griffig! Kurz hinter Lübben haben sich Krumms, nach alter Gewohnheit, 'mal wieder verfahren und sind in der Sackgasse einer Laubenkolonie gelandet. Zwei Rentner empfahlen unabhängig voneinander einen schmalen Trampelpfad über eine Wiese zur Weiterfahrt. Ein mit 30kg bepacktes Fahrrad hat aber etwas andere Fahreigenschaften als ein leeres. Als Rainer in einer Furche etwas wegrutschte und nur mit Mühe einen Sturz verhindern konnte, ergab dies beim Rad als Resultat eine gewaltige Acht im Vorderrad. Diese drehte sich kaum noch durch die Gabel. Natürlich war der Fahrer von grenzenloser Begeisterung erfüllt. Im Schleichtempo ging es zurück nach Lübben und nach 4km Fahrt wurde im zweiten angesteuerten Geschäft ein neues Vorderrad erstanden. Positiv an der Aktion war, dass Krumms dabei durch Zufall auf den richtigen Weg stießen und diesen beim zweiten Anlauf nutzen konnten. Weiter ging es also nach dem unfreiwilligen Aufenthalt im Regen über den Spreeweg bis Schlepzig. In Schlepzig wurde der Spreeweg endgültig verlassen und die Fahrt über Krausnick und weiter über einen ziemlich schlecht befahrbaren Wanderweg nach Groß-Wasserburg fortgesetzt. Das dortige Kriegerdenkmal diente mit seiner einladenden Bank als Ort für die Mittagspause. Die gerade tätige Landschaftsgärtnerin zeigte sich zwar verwundert, hatte aber keine Einwände. Weiter ging die Fahrt, jetzt im Trockenen, über eine mehrere Kilometer lange Steigung, dem Gurkenweg folgend, durch den Wald. Allerdings sind beide Orientierungskünstler nicht wie geplant in Köthen angekommen, sondern haben vermutlich den Krausnicker Berg erklommen. Die weitere Fahrt ging jedenfalls über einen Reiterweg, der mit seinem lockeren Untergrund natürlich ein „Paradies“ für Radler war. An einer Wegkreuzung trafen beide auf zwei ebenfalls verirrte Radler im fortgeschrittenen Alter und zwei Pilzsammlerinnen mit einem Lieferwagen (Wieviele Pilze kann man/frau denn aus einem Wald herausholen?). Nach kurzer Diskussioin mit den Sammlerinnen und den Radlern fuhr die Gruppe in unterschiedlichen Richtungen auseinander. Die Radler und die VW-Pilotinnen in Richtung Jugendherberge Köthener See nach Osten, Krumms einem Bauchgefühl und der Nase nach Richtung Norden. Diesmal war dies die richtige Entscheidung, denn beide kamen nach weniger als zwei Kilometer Fahrt direkt in Märkisch Buchholz heraus. Da hatten die Rentnerradler wohl 6 km mehr zu leisten. In Halbe wurden Tobias und Rainer dafür sehr überzeugend von zwei einheimischen Familienvätern von ihrem eingeschlagenen Weg abgebracht und sind daraufhin neben einem Bahndamm nach Löpten gefahren. Ziemlich große, mit Wasser gefüllte, Schlaglöcher waren die Belohnung dafür. Die letzten Kilometer der insgesamt 57,34 km langen Strecke bis zur Jugendherberge in Klein Köris nutzten beide deshalb lieber den Fahrradweg entlang einer Bundesstrasse. Die Jugendherberge liegt direkt am Köriser See. Krumms bekamen das letzte freie, sehr kleine Zimmer von ca. 6m2 Fläche. Zwei Zimmer teilen sich jeweils Dusche und WC. Den Rest des Nachmittags verbrachten beide mit Lesen auf der Terrasse und in einem von mehreren Grillhütten. Da beide nach dem anstrengenden Tag mit vielen Kilometern Schieben und Reiterwegen keine große Lust mehr zum Radeln hatten, aßen sie zur Abwechslung ihr Abendbrot in der Jugendherberge. Die Buletten mit Mischgemüse und Kartoffeln gab es frisch zubereitet und direkt am Platz serviert, da der Koch sich bei der Personenanzahl getäuscht hatte und deshalb für die beiden nachkochte.
Zum Abschluss des Tages wurden einige Runden Tischtennis auf Steinplatte gespielt. Ein plötzlich aufgezogenes Gewitter setzte dem Spielen durch Windböen und Regengüsse aber bald ein Ende.
Am letzten Tag der Tour, dem Dienstag, gab es zwar kein Gewitter mehr, aber Petrus‘ Vorrat an Wasser schien unerschöpflich zu sein. Während des gesamten Tages gab es immer wieder kurze Schauer. Über Bestensee, Gallun, Mittenwalde, Ragow und Brusendorf ging es über Betonplattenwege, einige Meter Wiesentrampelpfad und teilweise relativ stark befahrene Bundesstraßen zunächst nach Dahlewitz. Hier stießen beide Radler Mittags nach 32km fahrt auf den Fabrikverkauf der Firma Dahlback und stärkten sich ausgiebig. Anschließend wurde die Fahrt entlang der die B96 über Mahlow nach Berlin fortgesetzt, wo beide um ca. 15:00 Uhr nach insgesamt 60km Fahrt ihre Tour im Grunewald beendeten.

(Dort stand das Auto bei Verwandten)
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#209414 - 10/20/05 10:38 PM Re: Spreeradweg [Re: Oberhausener]
Wolkenberg
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Hallo,
ich habe vor einigen Jahren Berlin auf dem R1 von Westen nach Osten durchfahren und war begeistert. Eine bessere Möglichkeit die Stadt kennen zu lernen gibt es garnicht.
Frage: Wovor hat Deine Frau Angst und wie begründet sie diese?
Ab Glienicker Brücke - also Potsdam/Brandenburg sieht es mit der Beschilderung wieder mau aus, aber Berlin mit dem Fahrrad ist traumhaft.
Gruß
Ludwig
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