Moin

Ich möchte mal wieder das Schwarmwissen hier anzapfen. Und zwar haben wir haben letztes Jahr für meine Frau ein Tern Vektron P7i Faltrad neu gekauft. Uns war dann mal aufgefallen, dass die Kette sehr häufig runterfällt, also praktisch bei jedem Zusammenfalten, und teilweise auch schon beim Überfahren von kleinen Unebenheiten. Also wollte ich mal nachsehen, ob da alles beim Rechten ist.


Nun habe ich bemerkt, dass das Ritzel an der Nabe beim Rückwärtstreten sehr schwergängig ist, so dass die Kette zu locker ist, wenn man schon nur ein bisschen Rückwärts tritt. Siehe Video *klick*. Die Rädchen am Kettenspanner sind nicht die Ursache, denn die sind sehr leichtgängig.

Meine Fragen sind: Ist das noch im Bereich des normalen? Wenn nein, lohnt es sich, da selber Hand anzulegen oder soll ich es gleich als Garantiefall zum Verkäufer zurückbringen?

Grundsätzlich mache ich ja immer alles selber, aber wenn ich zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren ein Fahrrad neu kaufe, möchte ich vielleicht auch von den Vorzügen, die ein Neufahrzeugkauf mit sich bringt, profitieren.

Bin gespannt auf eure Inputs. Danke schonmal im Voraus für euren Support!

Nö.

Kommt drauf an. War es schon immer so? oder ist das erst im Betrieb so gekommen? Hattest du mal das Hinterrad ausgebaut oder gar die Schaltansteuerung? Klemmt irgendwas zw. Ritzel und Nabe (Dreck?)?
Zum Händler würde ich es nur bringen, wenn es sicher so seit Anfang an war. Wenn es so war spricht es nicht unbedingt für den Händler das Rad so dem Kunden zu übergeben.

PS: Warum dreht sich das HR nicht etwas mit? Bremse gezogen?

Auf den Herstellerfotos hängt der Umwerfer nicht so weit runter und somit ist die Kette vermutlich bei dir zu lang.

Hallo Stephan

Gute Beobachtung - ich dachte zuerst auch, da sei einfach die Kette zu lang und wollte sie kürzen. Dann habe ich aber eben bemerkt, dass sich das Ritzel sehr schwergängig dreht. Und ich glaube nicht, dass die zu lange Kette dafür ursächlich ist.

Moin

Danke BaB für deine präzisierenden Rückfragen. Das mit dem schwergängigen Ritzel habe ich erst heute festgestellt (und danke hier für deine Rückbestätigung, dass dies so nicht normal ist). Aber dass die Kette hinten immer wieder runterfällt, das beschäftigt uns schon ne Weile.

Sonst denke ich nicht, dass da Dreck drin klemmt, das Rad ist noch recht sauber.

Ich habe da noch nichts ausgebaut. Zum Händler würde ich es bringen, wenn tatsächlich was kaputt ist und nicht nur "falsch herum zusammengebaut" (oder ähnlich). Denn der ist bei mir nicht gerade um die Ecke und es wäre mit etwas organisatorischem Aufwand verbunden.

Was könnte denn zu Tage kommen, wenn ich das Rad und die Schaltansteuerung ausbaue? Gibt es da bekannte Übeltäter, die dieses Verhalten verursachen können?

Und das Rad dreht nicht mit, weil es auf einem Tisch steht. Ich habe es nun aber auch mit angehobenem Rad probiert, es passiert genau das selbe (dh. zuerst ist mir die Kette wieder runtergefallen.... *grummel* )

Ich vermute, dass Deine Nabe innen evtl. verharzt oder korrodiert sein könnte. Man kann den kompletten Getriebekörper der Nexus recht einfach entnehmen und über Nacht in ein spezielles Shimano-Reinigungsöl hängen (anderes Öl tut's wohl auch).

Das sollte man alle paar Jahre eh mal machen, denn die Nabe ist NICHT wasserdicht!
Eine Nexus zu zerstören geht am besten mit einem Hochdruckreiniger. Sie korrodiert danach innen sehr schnell, auch die Lager.

Das Baden im heiligen Öl wäre eine Maßnahme, aber auch das richtige Einstellen der Lagerkonen noch viel wichtiger. Von Hause aus sind die Naben immer zu stramm eingestellt.
Das Tern hat ja nur einen Kettenspanner wegen der senkrechten Ausfallenden. Der Kettenspanner könnte sehr viel kürzer und auch strammer sein. Das würde das Problem mit ablaufender Kette an der Nexus verringern.
Vergleichbares hatte ich am Brompton auch. Dort habe ich eine Kettenleitrolle mit beidseitigem Rand, die sehr nahe am Ritzel laüft, und einen etwas längeren Spannarm montiert.

Viel Erfolg

Moin

Danke euch beiden für die Tipps. Das Öffnen der Nabe lasse ich lieber, auch um allfällige Garantieansprüche nicht zu verlieren. Das mit den Lagerkonen war mir nicht bewusst, klingt eigentlich im Bereich des möglichen. Wollte es vorhin gleich versuchen, aber offenbar reicht da mein 17mm Lagerkonusschlüssel nicht mehr.

Mit einem Hochdruckreiniger habe ich das Velo nie behandelt. Allerdings war das Velo vorher beim Händler ein Vorführfahrzeug, wer weiss durch was für Wasserlachen die Testfahrer vor mir damit gefahren sind...

Werde es wohl zum Freundlichen bringen müssen. Was mich etwas angurkt, denn der ist nicht gleich hier um die Ecke.

Danke + Gruss
Aldi

Solange da ein Garantieanspruch besteht würde ich keine Schraube lösen.

PS ich schließe mich den Vorschreibern an, kann man eine äußere Verschmutzung ausschließen, so würde ich (ohne Garantieanspruch) die Nabe mal öffnen.

Verharzt sollte da noch nichts sein, das kann noch locker 15 Jahre dauern.

5 Minuten reichen.

Alle 2000km oder einmal pro Jahr.

unabhängig davon, ob du Nabe mit Wasser oder nicht in Verbindung gekommen ist.

Damit bekommt man einiges kaputt. Ob das bei einer Nexus schneller als bei anderen Naben/ Sachen geht, weiß ich nicht, wäre mir aber neu.

Aber ob das das Problem löst? Ich glaube eher nicht.

Verringern auf jeden Fall.

Eine Führung der Kette könnte auch eine Lösung sein, besser fände ich es aber, die Ursache zu beseitigen.
Läuft die Kette sauber in einer Linie über Ritzel und Kettenblatt? Zurzeit sind es bei mir gefühlt über 90% der Röder (auch mit Gates-Antrieb), bei denen die Kurbel ( das KB zu weit außen steht.

Wenn du noch Garantie auf die Nabe hast, dann bring sie zum Händler. Kannst uns ja mal die Lsg. des Problems zukommen lassen.
Ich hatte einige Naben, bei denen die Schaltansteuerung falsch montiert war und die Ritzel deshalb am Nabengehäuse schliefen bzw. nicht frei drehen konnten.

Also ich habe reichlich Erfahrung mit Nexus 7- und 8-Gang.
Das vom OP gezeigte Rückwärts-Verhalten der Nabe war bei mir immer auf Schwergängigkeit zurückzuführen.
Bei einer neuen Nabe würde ich verharztes Fett auch ausschließen.
Dann bleibt eigentlich nur noch die Lagereinstellung.

Bei meinem Brompton war der Kettenschräglauf bei zwei Kettenblättern ursächlich fürs Ablaufen vom Ritzel.

Auch bei einer Nabe mit Garantie würde ich das Lagerspiel mit passendem Werkzeug richtig einstellen. Die verschlissenen Konen als zusätzliche Begleiterscheinung zu strammer Lagerung treten meist erst nach Garantieablauf zu Tage.
Keine Arbeit für Lieschen Müller aber eine Reiseradlerin sollte diese Challenge doch annehmen.