Hallo,

da aus dem Steuerrohr unten rostige Suppe floss und der Lenker schwergängig wurde, habe ich versucht, Gabel und Steuersatz zu demontieren. Die Gabel habe ich erst nach vielen Mühen raus bekommen und nur daduch, dass es schließlich das semi-integrierte untere Steuerlager zerlegt hat und die innere Lagerschale auf dem Gabelschat verblieb. Diese Lagerschale ist so festgerostet, dass ich sie nicht vom Gabelschaft abgezogen bekomme. Nicht nur die Lagerschale ist stark verrostet, sondern auch das Alu des Gabelschaftes ist aufgeblüht, also korrodiert. Nach Säuberung mit einer Drahtbürste blieben Narben im Alu zurück.

Die Äußere, ebenfalls festgerostete Lagerschale konnte ich aus dem Steuerrohr herausschlagen. Das obere Steuerlager ließ sich komplett entfernen.

Frage: Wie bekomme ich die untere, festgerostete, innere Lagerschale vom Gabelschaft demontiert? Mir gehen da grad die Ideen aus, da ich keinen Weg gefunden hab, ein Werkzeug kraftschlüssig anzusetzen. Ich hoffe nun auf hilfreiche Tipps von euch...

Viele Grüße
Christoph

Hy
mit Bunsenbrenner Außen warm machen und von Oben mitn passendem Meisel ( od. zugeschliffenem Vollmaterial ) raus / durchschlagen, schön vorsichtig und öfter den Schlagpunkt wechseln
( 12 - 3- 18 -21 Uhr )
Funkt immer , egal ob Bike , Motorbike ...........
günterm

Für die Lagerschalen im Steuerrohr gibt es doch Rausschläger. Sowas hat jede vernünftige Werkstatt. Von außen drauf rumklopfen ist Murks.

Nee, die festsitzende Lagerschale ist auf dem Gabelschaft. Aus dem Steuerrohr habe ich alles raus bekommen.

Auch dafür gibt es Werkzeuge. Hast Du echt keine Werkstatt an der Hand, wo Du den Mitarbeitern vertraust? Sowas kaufen, lohnt sich in der Regel nicht und wenn Du vorher Kontakt aufnimmst, sollte es auch machbar sein, dass Du mit der Gabel hinfährst und sie gleich wieder mitnehmen kannst.

Nur um die Begrifflichkeit zu klären: Meinst du den Gabelkonus?
Der geht immer schwer ab, wenn er nicht geschlitzt ist.

Dass die Lagerschalen an der Gabel festrosten, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Egal ob im Rahmenrohr , am Gabelschaft
Immer dasselbe Prinzip : Warm machen mit Gas - Bunsenbrenner
und ohne allzu große Gewalt abhebeln oder durchschlagen

Es ist wirklich die innere Lagerschale. Es war ein semi-integriertes Lager und dieses hat es - erst nach langem und sehr energischem Klopfen mit einem Holkzklotz oben auf den Gabelschaft - schließlich auseinandergerissen. Die innere Lagerschale verblieb dabei auf dem Gabelschaft, während der geschlitzte Sicherungsring und die Kugeln rauspurzelten. Ein Konusring ist anscheinend gar nicht verbaut, statt dessen hat die Gabel da einen Absatz.
Das obere, identische Steuerlager habe ich unversehrt herausgetrieben: Es ist ein teilweise gekapseltes Lager.

Ich kann gerne heute Nachmittag mal Fotos machen.

Das wäre dann sicher das gleiche Werkzeug, wie das, mit welchem der Konusring abgezogen wird:

https://www.rosebikes.de/birzman-ga...TT0mH1nUp-NlEp12V9yfBZT-sGhoCd4cQAvD_BwE

https://www.bike-components.de/de/C...Dm7ElqoHeTcF81ciHx96OSlsOmhoCaAYQAvD_BwE

Okay, es gibt einige Videos, die das Abhebeln des Gabelkonus mit einem Messer zeigen, z.B. dieses.

Ich schaue mir meine Gabel heute noch mal genauer an, ob das so gehen könnte. Ich befürchte jedoch, dass das so nicht funktioniert, weil die Gabel an der Stelle etwas anders geformt ist, als im Video.

Hier ein paar Fotos:

Teile des unteren Steuerlagers. Also die aus dem Lager gerissene, äußere Lagerschale, der Sicherungsring und die Kunststoffdichtung.

Oberes Streuerlager. Dieses ist noch komplett und funktionstüchtig.

Gabelschaft mit festgerosteter, innerer Lagerschale. Nachdem ich das ganze noch mal gründlich mit der Drahtbürste von Rost befreit habe,habe ich gesehen, dass wohl doch ein Gabelkonus verbaut ist. Somit sind sowohl Gabelkonus als auch innere Lagerschale auf dem Gabelschaft festgerostet.

Okay, ich habe nun also die Wahl zwischen der "Messermethode" (mit oder ohne Wärme) oder der Werkstatt meines Vertrauens mit dem entsprechenden Spezialwerkzeug.

Vielen Dank für eure Tipps.

Viele Grüße
Chistoph

Ich sehe da vor allem eine völlige Abwesenheit von Schmierstoffen. Das dürfte die eigentliche Ursache für das Festrosten sein.
Immerhin lassen sich Abzieher ansetzen. Das ist schonmal ein günstiger Umstand.

In Rostlöser baden? Dann mit einem Schraubstock vorsichtig etwas dazischentreiben? Erstmal zwei Holzkeile?

Na das sieht schrecklich aus !!!
Ab in die Tonne , oder Warm machen , verstehe nicht warum das keiner versteht ???
Durch Wärme dehnt sich Material aus, durch Kälte zieht es sich zusammen.
Wenn ich das nicht schon selbst oft gemacht hätte, würde ich meinen Senf hier nicht einbringen ( zuletzt am Motorrad , war dasselbe Problem )

Also die Lagerschale wärmste auf und dann mit nem Meißel abheben , vorher den Gabelschaft beim Lagerring einölen, wenn natürlich kein Werkzeug vorhanden, dann ist ne neue Gabel vermutlich kostengünstiger.
Günterm

Schmeiß die komplette Gabel weg. Wer weiß, in welchem Zustand das Material am Schaft und darunter ist. Der Bruch einer Gabel gehört zu meinen Horrorvorstellungen ...

Bei diesem rostzerfressenen Sicherheitsrisiko ist doch Hopfen und Malz verloren. Eine neue Gabel dürfte weitaus billiger sein als der Arbeitswand mit den oben geschilderten Methoden. Einen neuen Steuersatz brauchst Du so oder so.

Das ist eine gute Idee.

Zu den anderen Hinweisen:

Wie Wärme wirkt, verstehe ich schon. Ich halte es nur für schwierig, Lagerschale und Konus deutlich wärmer zu bekommen, als den Gabelschaft.

Danke auch für die Hinweise bzgl. Sicherheitsrelevanz des Bauteiles. Falls sich Lagerschale und Konus entfernen lassen, werde ich dann entscheiden, ob ich die Gabel weiter verwende, je nach Zustand.
Eine baugleiche Gabel zu bekommen, könnte ggf. schwierig werden. Es ist ein Dahon Dash mit der Dahon-typischen, schmaleren Einbaubreite der Radnaben. Aber es dürfte sich auch eine breitere 20"-Gabel grundsätzlich einbauen lassen (zusammen mit einem anderen Vorderrad).

Gabel im Schraubstock fixieren und mit Winkelschleifer, Dremel und Handfeile an einer Stelle das Lager durchtrennen und danach den Gabelkonus.
Vorsicht vor dem Beschädigen des Gabelkonus-Sitzes am Steuerrohr dürfte selbstverständlich sein.

Ich kam jetzt erst dazu, mich diesem Thema wieder zu widmen.


Diese Vorgehensweise war erfogreich. Ich hab erst die Lagerschale und dann den Konus mit der Flex an einer Stelle ganz dünn geschliffen und dann mit einem Schraubenzieher gehebelt, bis das Material zerriss, bzw. (beim Konus) mit einem Meißel den Materialrest mit dosierten Schlägen durchtrennt. Also danke für den Tipp!

Zum Glück hat sich meine Befürchtung, dass es unter Lagerschale und Konus noch schlimmer aussieht, als oberhalb, nicht bestätigt. Trotzdem hat der Gabelschaft einige Narben, so dass ich tatsächlich die Möglichkeit erwäge, eine andere Gabel einzubauen. Nur hat die Gabel eine Schaftlänge von 44 cm. Leider habe ich keine Starrgabel in 20 Zoll gefunden, die einen so langen Schaft hat. Daher meine Frage: Weiß jemand eine Bezugsquelle für eine solche Gabel?

Dass es sich bei dem Rad um ein Dahon Dash Faltrad handelt und die Gabel folgliche die für diese Räder typischen 75 mm Einbaubreite für die Nabe hat, spielt insofern erst mal keine Rolle, dass ich auch eine Gabel mit der "normalen" Einbaubreite von 100 mm nehmen würde. 20 Zoll-Räder mit 100 mm breiten Naben habe ich auch da.

müsste man noch wissen für welche Bremsenart du suchst und das Einbaumaß.

Danke für den Hinweis. Also hier die Infos:

Bremsart: Felgenbremse (Cantisockel)
Einbauhöhe: 30 cm (Starrgabel)
Gabelbreite Nabe: 75 mm
Schaftlänge: 44 cm
Schaftdicke: ca. 28,5 mm, folglich 1 1/8" (unten, im Bereich des unteren Steuerlagers, leicht verdickt, ca, 29,5 mm), Ahead-System

Ggf. ginge aber auch Scheibenbremse und/oder eine 100 mm breite Gabel.

Da sich das Rad mit den 20 Zoll Rädern sowieso schon etwas "nervöser" lenkt, als meine 26er und 28er, vermute ich, dass eine Absenkung der Einbauhöhe dieses Verhalten noch verstärkt. Ob eine leichte Vergrößerung der Einbauhöhe diesem Entgegen wirkt und sich somit positiv anfühlt, oder aber das Lenk- und Fahrverhalten sich verschlechtert, weiß ich nicht.

Ich hatte mal in ein 28er Rad mit nicht Federgabel-korrigierter Rahmengeometrie eine Federgabel eingebaut, mit einer um einige cm größeren Einbauhöhe. Das hat das Fahrverhalten versaut, das Rad hat mir keinen Spaß mehr gemacht und ich habe es rückgebaut.

MOin

Carbon mit Disk

Titan

auch Carbon auch 74 aber mit Disk

Vielen Dank für die Links! Ich hatte auch schon bei Aliexpress und anderen, einschlägigen Plattformen gesucht, war aber nicht fündig geworden. Auch jetzt habe ich bei erster Prüfung nur Gabeln mit 40 cm Schaftlänge gesehen. Ich benötige aber tatsächlich 44 cm Schaftlänge. Alles andere macht es bei diesem Rad kompliziert und ich müsste Möglichkeiten der Schaftverlängerung mit Adaptern prüfen. Mit den entsprehenden Problemen der Klemmung bei Materialen wir Carbon etc...

Zur Frage bzgl. Aliexpress: Im Pedelecforum gibt es einige Erfahrungsberichte, da die Masse der zur Elektrifizierung nötigen Teile in Asien (vor allem China) hergestellt wird. Gib mal "Aliexpress" in die Suchfunktion ein.
Ich habe vor Jahren mal eine überlange Satteltütze für mein Dahon Dash da bestellt und alles lief korrekt ab. Zwar kam statt Sattelstütze ein Fahrradständer bei mir an, aber nach einer Email an den Versender kam sofort eine Antwort. Ich sollte nur ein Foto vom Artikel inkl. Verpackung mit lesbarem Streifencode auf elektronischem Weg übersenden und mir wurde mitgeteilt, dass meine Sattelstütze umgehend auf den Weg geht (von China). Den Fahrradständer sollte/konnte ich behalten und 14 Taqge später war die Sattelstütze da. Der Mailverkehr lief in tadellosem Deutsch ab.

Da Aliexpress aber nur eine Plattform ist und kein Versender, prüfe ich bei Bestellungen bei Aliexpress das Auftreten, die Beschreibung des Artikels und sonstige Infos über den jeweiligen Versender. Und nehme ggf. per Email Kontakt auf. Je seriöser und klarer die Beschreibung ist, je besser die Kommunikation, je fachlich fundierter die Auskunft, um so eher vertraue ich auf eine korrekte Kaufabwicklung und die zugesagte Qualität des Artikels. Umgekeht genauso.

Und natürlich: je höher die Kaufsumme, um so höher sind meine Ansprüche an den Verkäufer des Artikels.