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#1541295 - 01/01/24 05:27 PM Serralada Prelitoral Catalana
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Serralada Prelitoral Catalana

Eine kompakte Erkundung des Katalanischen Scheidegebirges im Rahmen der Gesamtreise Rhône-Alpes – Occitanie – Catalunya – Provence (2023)

24.-28.9.2023 | 5 Tage
321 km | 5790 Hm (barometrisch gemessen)
Topo-Index: 1804 Hm/100 km
Digi-Track (am PC erstellt, kein GPS-Tracking!): Serralada Prelitoral Catalana (komoot)

Inhaltsverzeichnis

Einführung (folgend)

SeP-2023-AOC-21 Re: Serralada Prelitoral Catalana (Reiseberichte)
Graue Kugelsteine, rote Felswunder und eine schwarze Madonna in der Muntanya de Montserrat und dem Parc Natural de Sant Llorenç del Munt i l'Obac (El Xup – Centelles)

SeP-2023-AOC-22 Re: Serralada Prelitoral Catalana (Reiseberichte)
Stille Wälder mit Aussichtsberg und Stauseecanyon im Massís del Montseny, Les Guilleries und Valle del Ter der Region Gironès (Tona – Girona)

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Einsames, waldreiches Bergland: Massís de Montseny

Meine ungefähr dreieinhalbmonatige Sommertour 2023 führte mich durch die französischen Voralpen, das okzitanische (südliche) Zentralmassiv, die katalanischen Pyrenäen und schließlich noch ein Stück weiter südlich bis zur Serralada Prelitoral Catalana in der Nähe Barcelonas. Letzteres bezeichnet einen mehrgliedrigen Gebirgsgszug zwischen den Pyrenäen und der Ebro-Tiefebene einerseits sowie den Pyrenäen und der südlichen Costa Brava/Maresme-Küste andererseits. Tatsächlich erreichen die Gebirgsteile anders als die Pyrenäen nicht das Mittelmeer, weil sich nochmals ein niedrigeres Küstengebirge (Serralada Litoral Catalana) dazwischen schiebt.

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Ausflugsziel für Wanderer und Pilger in der Barcelona-Region: Das kuriose Felsengebirge Montserrat

Andererseits gehört das Katalanische Scheidegebirge noch nicht zum Iberischen Gebirgssystem, das mit der Sistema Ibèrico erst südlich der Ebrotiefebene beginnt. Abwertend gesprochen könnte man auch von einem Rudimentärgebirge der Pyrenäen sprechen, was sich aber durch die teils sehr eigenständigen Gebirgsteile nicht bestätigen lässt. Andererseits ist die Grenze zu den Pyrenäen nicht allerorten klar zu definieren, wie man man an der El-Ter-Grenze mit dem nordöstlichen Randgebirge der Les Guilleries sehen kann. Der Übergang ist dort troz einer Wasserader recht fließend und unscheinbar, selbst die zweite nördliche Staffel des Massís de Montseny möchte man zuweilen noch den Pyrenäen zuschlagen, da eine markante Trennlinie fehlt. Westlicher verläuft die Grenze deutlich geräumiger durch eine breite Zwischenebene, in der sich sogar nochmals kleinere, fast verlorene Zwischengebirge platziert haben wie z.B. die Serra de Castelltallat, die wiederum ihrerseits schwierig einzuordnen sind.

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Farbig schillernde Grenze zwischen der Serralada Prelitoral Catalana und den Pyrenäen: Der Pantà de Susqueda staut den El Ter zu einer fjordähnlichen Seefläche auf

Meine Gesamtreise habe ich – wie schon im Forum mehrfach erwähnt – in verschiedene Regionalblöcke unterteilt, die Anhaltspunkt für weitgehend voneinander unabhängige Berichte sind. Eine Gesamtdarstellung der Reise seht ihr am besten auf meiner Website unter AOC-2023-0 Rhône-Alpes – Occitanie – Catalunya – Provence (103 Tage, 6170 km, 107.000 Hm). Dortige Themen und Bilder sind eine wichtige Ergänzung zu den Regionsberichten, die ich hier Forum veröffentliche – ich empfehle also auch dort reinzuschauen, um ein noch besseres Gesamtbild zu erhalten. Auch dürfte den aufmerksamen Forumsleserinnen und -lesern bekannt sein, dass ich bereits einen ersten Alpenteil dieser Reise innerhalb von Alles fließt in die Rhone II: Alpes Savoie (Reiseberichte) berichtet habe. Dass ich hier eher mit dem der Endphase der Reise fortfahre, auch noch bevor ich meine 2022er-Reise vollständig aufbereiten kann, hat mehr praktische als inhaltliche Gründe. Die beiden Schlussteile der Reise sind deutlich kompakter und für mich daher schneller zu bearbeiten als die extreme Regionen- und Fotofülle der anderen Blöcke.

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Rote Steinwelten mit Canyon-Feeling: Parc Natural de Sant Llorenç del Munt i l'Obac (Sant Miquel del Fai)

Die Tour durch die Serralada Prelitoral war schließlich auch nicht umfassend, einige Gebirgsregionen habe ich folglich gar nicht beradelt. In den besuchten Gebieten bin ich vielleicht die Kernrouten gefahren, aber manche Nebenrouten wären auch noch ein paar weitere Umwege wert gewesen – einschließlich hier nicht gefahrener Pisten. Gleichzeitig sind auch diese Gebiete besondere Wandergebiete, die lohnende Entdeckungen per pedes versprechen. Erste Eindrücke der beiden nördlichen Teile Les Guilleries und Montseny hatte ich zudem bereits auf meiner Pyrenäentour 2014 "Die Legende von Pirineosaurus" gesammelt, dort Kapitel 2 (Re: Die Legende von Pirineosaurus (Reiseberichte)). Letztlich habe ich insgesamt fünf verschiedene Gebirgsteile erkundet, derer zwei zu einem Naturpark zusammengefasst sind, gleichwohl auch die anderen Gebirge gleichnamige Naturparks bekleiden:

• Muntanya de Montserrat
• Serra de l‘Obac (Bages)/Vallès Occidental
• Massís de Sant Llorenç del Munt
• Massís de Montseny
• Massís de les Guilleries

Als sinnvolle Kapitel verbleiben allerdings nur zwei, die sich lediglich über fünf Tag erstrecken. Indes erreichte in diesem Reiseteil den südlichen Umkehrpunkt der Gesamtreise mit Terrassa, einer Großstadt bereits deutlich in der Einflusszone Barcelonas gelegen. Für andere Radreisende mag daher naheliegen, auch Barcelona zu besuchen, was mich allerdings nur wenig gereizt hatte, außer es hätte eine offizielle Velomitnahme im TGV Paris – Barcelona gegeben.

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Radelreviere in den Les Guilleries sind eher noch ein Geheimtipp (Fassadenmalerei in Sant Hilari-Sacalm)
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Edited by veloträumer (01/01/24 05:52 PM)
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#1541297 - 01/01/24 05:31 PM Re: Serralada Prelitoral Catalana [Re: veloträumer]
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SeP-2023-AOC-21
Graue Kugelsteine, rote Felswunder und eine schwarze Madonna in der Muntanya de Montserrat und dem Parc Natural de Sant Llorenç del Munt i l'Obac (El Xup – Centelles)


Mit Manresa hatte ich am Vorabend die auslaufenden Pyrenäen verlassen, nach einem Tag durch ein hügeliges Zwischenbergland, dass man nicht zwingend den Pyrenäen zurechnen muss. Viele Steinplatten und lichte, hellgrüne Haine verströmten bereits eine arid-mediterrane Vegetationszone, die sich südlich von Manresa verstärkt in Szene setzt, bevor sich die Muntanya de Monterrat vor dem Auge fast wie eine Fata Morgana aufbaut. Genau genommen ist dieses so charakteristische Daumenfelsgebirge schon weit früher von verschiedenen Punkten des Pyrenäenrands zu sehen, erscheint aber aus der Ferne ganz anders als aus der Nähe. So wirkt es oft dunkel mit spitzen Zipfeln, doch sind es hellgraue Rundsteine mit teils rötlichem Schimmer, meist länglich aufgestellt oder gestapelt wie überdimensionale Hinkelsteine, aber auch kugelrunde Blöcke oder quaderartige Sockel. Die dunkle Silhouette ist eine optische Täuschung, demnach der Sonnenlauf das Gebirge nach Norden fast immer im Schatten belässt und der Betrachter ins Gegenlicht schauen muss.

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(So 24.9.) El Xup (bei Manresa) – Coll d'Arboç (276 m) – Coll de Can Maçana (717 m) – Marganell – Monestir de Montserrat (735 m) – Coll del Franc (300 m) – Monistrol de Montserrat – El Borràs – Vilar – Rellinars – Coll de l'Obac (650 m) – teils via Piste – Casa Nova de l'Obac (670 m)
56 km | 1350 Hm

El Xup ist ein typischer, eher wohlhabender Pendlerort für Manresa, schon bergauf entfernt und ländlich, u.a. von Rebenflächen umgeben. Kennzeichend fortan ist rote Erde und giftgrün kontrastierende Haine, nach Osten die agrarisch, langsam aufsteigende Ebene und nach Westen eine weite, offene Senke mit wiederum ansteigenden Bergland, was an karstige Gebiete in Kroatien oder Wildwesthalbwüsten in Nordamerika erinnert.

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Am kaum merkbaren Zwischenpass Coll d’Arboç wartet ein für Motorbiker beliebtes Ausflugslokal, das bereits morgens erstaunlich gut besucht ist. Zwei Motorradfahrer laden mich spontan zum Kaffee ein, während ich etwas verloren mit dem Reiserad zwischen chromglänzenden Brummermaschine einen Stellplatz suchte. Die Steigungswerte zum Coll de Can Marçana verschärfen sich schleichend, ohne jedoch gehobenes Niveau zu erreichen. Bereits vor dem Pass hat man Terrassenblicke auf die Montserrat-Bergkulisse zum Greifen nah. Gut sichtbar auch, dass die folgende Route am Gebirgsrand als Höhenstraße verläuft und dabei meist ansteigt, teils aber auch mal wieder absinkt. Die Passhöhe als solche ist für die Route zum Kloster unerheblich, weil sie hinüber nach Süden oder Westen von dem Gebirge wegleitet. Der kostenpflichtige und betreute Parkplatz auf der Passrückseite ist zugleich überlaufen von Sonntagsausflüglern, die das Gebirge bewandern möchten. Die Wanderwege starten aber nicht nur hier, sondern teils auch von der Höhenstraße, dort aber mit vergleichsweise wenig Parkmöglichkeiten und mit steileren Stiegen in die Felsen.

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Von der Höhenroute hat man nun ständig wechselnde Perspektiven zwischen den fast handnahen Steinensembles und der unten liegenden Ebene an einer kühnen Abbruchkante, an der die Straße zuweilen schwindelerregend knapp vorbeistreift. Nebst einiger Picknick- oder Aussichtsnischen passiert man lediglich das fast ausgestorbene Dorf Marganell mit größerem Parkplatz, bis man zur Einmündung auf die Hauptanfahrtsstraße BV-1121 gelangt, die von Monistrol de Montserrat bzw. der Llobegrat-Talsohle her aufsteigt.

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Bis zum Kloster sind es nun noch knapp zwei Kilometer, jedoch reihen sich fast durchgehend Parkplätze aneinander, die über eine ihnen ungezieme grandiose Aussicht in die Talebene verfügen – hinweg bis zur Barcelona-Agglomeration. Das Gedränge an einem solchen Ausflugstag erinnert an berühmte Pilgerstätten wie Lourdes oder Santiago de Compostela. Längst nicht alle Gäste kommen an solchen Orten wegen der ausgestellten Heiligkeit – hier die Schwarze Madonna. Die Lage des Klostergeländes zwischen den Bergkegeln ist an sich schon einmalig und heilig genug. Zur Innenbesichtigung der Kathedrale und des Klosters gibt es unterschiedliche Tickets, wofür man Schlange stehen muss. Diesen Eingang findet man aber erst, wenn man die gesamte Außenanlage gequert hat, fast ein eigenes Bergdorf mit Hotel, mehreren Restaurants und Bistros, zahlreichen Verkaufsständen und Läden, die regionale Spezialitäten wie auch unvermeidbare Devotionalen verkaufen, mit Bäckerei und kleinem Supermarkt, WCs, einer Gartenanlage und einer Zahnradbahnstation, die in der Talebene per Umstieg von einer S-Bahn zwischen Barcelona und Manresa zu erreichen ist.

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Ich lerne noch ein nettes Radlerpaar aus Manresa kennen, die auch Radreisen machen, wie das Tourmalet-Trikot von ihm nahelegt. Die Talfahrt ist dann trotz dieses Hotspots problemlos. Das Llobgreat-Tal wechselt nun zwischen stimmungsvoller Flussidylle und Gewerbe- wie Industrieansiedlungen, schlichten Ortschaften sowie meist gelungen eingebunden Verkehrstrassen. Obwohl ich bereits hier das Montserrat-Gebirge schon längst in meinem Rücken liegen habe, taucht es noch bis zum nächsten Morgen nahe dem Coll de l‘Obac immer wieder im Panorama auf.

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Der Anstieg in das Obac-Gebirge erfolgt gleich am Ortsanfang von Castellbell zum kleineren, über dem Tal liegenden Ortsteil Vilar. Folgend ist die Strecke fast siedlungsleer bis zum Ort Rellinars mit bescheidener Infrastruktur. Zunächst überwiegen wieder rote Erde und Steinabbrüche, später schälen sich mächtige Kugelsteine in dumpfen Grautönen heraus, die sich wie alte Kriegsbunker in den Berghängen verteilen oder sie gänzlich gestalten. Eine zunächst ausgewiesene Quelle ist später nicht mehr ausgeschildert, sodass ich im Dunkeln schließlich den ganzen Pass auffahre, am Rande auch keine Rast möglich scheint. Die Passhöhe ebenso wenig einladend, biege ich eine Straße zu einem etwas seltsamen und offenbar wenig genutzten Kulturhaus ab, unter dem es verblüffend zahlreiche Schotterparkplätze gibt. Vom Casa Nova de l’Obac hat man schließlich eine weite Aussicht hinüber nach Montserrat.

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#1541298 - 01/01/24 05:33 PM Re: Serralada Prelitoral Catalana [Re: veloträumer]
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Fortsetzung SeP-2023-AOC-21 (Teil 2)

(Mo 25.9.) Casa Nova de l'Obac – Collado de l'Obac – Terrassa – Matadepera – Coll d'Estenalles (870 m) – dev. Camí del Coll de Lligabosses – Coll de Lligabosses (624 m) – dev. B-124 – Coll de la Caseta (648 m) – Sant Llorenç Savall – Gallifa
58 km | 970 Hm

Die Abfahrt nach Terrassa führt durch einen verwunschen dichten Wald mit reich beschenkten Wasseradern. So still mag man kaum glauben, dass Terrassa als eine der größten Städte Kataloniens schon bald folgt. Die Stadt ist ebenso steril wie die Straßenzüge breit, trotz der geräumigen Bauweise doch unübersichtlich, weil es verschiedene parallele Geschäftstraßen gibt, die auf gestaffelter Höhe verlaufen. Eine Versorgung sollte man hier aber einrichten, denn folgend wird es schnell wieder einsam – zumindest nach dem Vorort Matadepera mit einem Hockeyclub.

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Der Estenalles-Pass ist die zentrale Querung des Obac-Massivs mit einem Infozentrum für den Naturpark Sant Llorenç del Munt i Obac. Gerade aber bei meinem Eintreffen wird das Gebäude geschlossen. Die Fahrt indessen bietet zu beiden Seiten eine Reihe von Felswundern, im Süden etwas straßenferner als im Norden, wo sich Straße teils um die Felskuppen winden muss. Ein bisschen sehen sie aus wie Kärntens Nockberge – nur hier komplett aus kahlem Fels geschaffen. Zunehmend wechselt das Gestein wiederum von Grau zu Rot. Von der eher bewaldeten Passhöhe selbst kann man zahlreiche Wanderwege einschlagen, vermutlich auch eine Piste auf Umwegen nach Mura. Soweit ich mich aber auf der Straße bewege, findet sich beim Abzweig Mura gegenüber ein kleines Sträßlein als abkürzende Querverbindung zur parellelen B-124. Dazu taucht man in eine verwunschene Talsohle ab und steigt recht wadenstählend zum Coll de Lligabosses wieder auf.

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Erneut bestimmt rote Erde im Grünkontrast die Strecke zum Coll de la Caseta, eine geschlängelte, eher leichte Passfahrt. Nicht ganz so spektauklär, aber immer noch aufregende Felsen und Talfluchten beherrschen den letzten Teil des Tages zwischen dem traditionellen Textilort Sant Llorenç Savall und dem historisch interessanten Ort Gallifa, der sich heimelig in einen Talkessel am Berg Mola schmiegt. Der tausendjährigen Geschichte des Ortes ist ein gewagt konstruierter Turm der Modernisme gewidmet.

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(Di 26.9.) Gallifa – Pla de la Mina – Sant Feliu de Codines – Sant Miquel del Fai – Can Sants – Coll de Can Taló (766 m) – Centelles - (Tona) – Sant Miquel de Balenyà – Seva – El Brull
51 km | 915 Hm

Als ich mein Zelt morgens trocknen wollte, bot mir ein Anwohner an, in seinem Haus mich frisch zu machen. Er war auf dem Weg zur Arbeit, meinte aber, das Haus sei nicht abgeschlossen. Hier ist eben eine noch heile Welt. Indes hatte ich schon abends ausreichend Wasser bereits beim Rathaus gefunden. Wiederum begleiten Wald, riesige Blocksteine und offene Felsflanken die Strecke, leicht ansteigend zu einer nicht definierten Passhöhe. Mit Sant Feliu de Codines erreiche ich ein quirliges Örtchen, wo sich gerade mehrere Radlergruppen zum Kaffee treffen.

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Wiederum gestärkt und mit eher bescheidenem Proviant verlasse ich den Ort, nunmehr im Munt-Massiv, wobei die Grenze zum Obac nur schwer nachzuvollziehen ist. Gleichwohl folgt ein neues Highlight dieses Naturparks mit den so variantenreichen Felswundern. Das nur wenig befahrene Sträßlein nach Sant Miquel del Fai ist auch als Wander- und Radweg gedacht. Unter überstehendem Fels streift der Kopf nur knapp hindurch, während sich zur Rechten ein imposanter Canyon auftut, dessen weinrote Felsen wie Rundlamellen gefaltet sind. Colorado im Kleinformat, möchte man sagen.

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Das Sträßlein wird nun noch verwegener schmal, bis man beim Haus „Sants“ auf die reguläre Verbindungsstraße zwischen Sant Feliu de Codines und Centelles stößt. Bald weitet sich eine Hochebene mit Feldern. Die Felsen erheben sich nun in der Ferne als Gebirgsstock, farblich wieder ergraut, aber auch teils wie zu Glanz gewienert, un dmit nur schwer erkennbaren Burganlagen bestückt. Nach der Hochebene fällt die Straße über weite Kurven ins Tal ab, über die ich das historisch hübsche Städtchen Centelles erreiche. Eine nicht mehr vollständig erhaltene Stadtbefestigung stammt aus dem 15. Jahrhundert. Ein guter Ort, um mal wieder einzukehren für einen Burger und ein kühles Bier als Abschluss der besonderen Felsenregion.

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#1541302 - 01/01/24 05:48 PM Re: Serralada Prelitoral Catalana [Re: veloträumer]
veloträumer
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SeP-2023-AOC-22
Stille Wälder mit Aussichtsberg und Stauseecanyon im Massís del Montseny, Les Guilleries und Valle del Ter der Region Gironès (Tona – Girona)


(Di 26.9.) Gallifa – Pla de la Mina – Sant Feliu de Codines – Sant Miquel del Fai – Can Sants – Coll de Can Taló (766 m) – Centelles – (Tona) – Sant Miquel de Balenyà – Seva – El Brull
51 km | 915 Hm

Zunächst einmal geht es auf einer unangenehm dicht befahrenen Straße nebst Gewerbegebieten Richtung Norden (Vic). Noch vor Tona kann ich nach Osten abzweigen zum Montseny-Massiv. Das Tor zum Naturpark ist von dieser Seite der unauffällige Ort Seva, schon leicht erhöht gegenüber der Verkehrsachse zuvor. Gleich nach dem Ort beginnt die Grenze zum Naturpark, noch aber scheint die Natur menschengemacht durch einen Golfplatz. Bereits hier aber rücken die typischen Steineichenwälder an die Straße und unterbrechen die gepflegten Parkanlagen und Wiesen.

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El Brull exististiert als weit verstreutes Dorf ohne Dorfkern, die meisten Häuser unsichtbar versteckt. Trotzdem gibt es eine Art Verwaltungszentrum mit Rathaus mit öffentlichem WC, ein Naturparkbüro, ein Restaurant und eine Freizeitanlage um die Martinskirche und die Burgruine Savassona, die trotz fehlendem Publikum weithin in die Nacht angestrahlt wird. Zu dem nachts so verlassenen wirkenden Zentrum um die Ruine müsssen letztlich alle Bewohner des Ortes doch kommen, wie eine Briefkastensammelstelle belegt. Auch ist das Amtsbüro morgens überraschend pünktlich besetzt. Für mich aber ein ideales Nachtlagerrevier, nur ein paar Katzen wollen mir mein Abendessen streitig machen.

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(Mi 27.9.) El Brull – Collformic (1145 m) – Montseny – via Carretera de la Costa de Montseny – Plana del Coll/Fontmartina – dev. Turó de l'Home – Coll Pregon/(Turó de l'Home) (1653 m) – Puig Sesolles (1689 m) – dev. Santa-Fe – Coll de Santa Helena (1237 m) – Coll Corbera (1183 m) – Santa Fe de Montseny – Alt de Santa Fe (1304 m) – Pla d'en Mont (Parking)
56 km | 1755 Hm

Nach weiteren verstreuten Einzelhäusern mit teils sehr großen Grundstücken verschwindet die Parklandschaft endgültig zu Gunsten dichter Wälder, die sich über ein hügeliges, gleichwohl tief gefurchtes Bergland ausbreiten. Der Wasserreichtum wird gut behütet unter den Walddächer, meist versammelt inden tiefen Talfurchen, während die Böden an den Hängen doch eher trocken und steinig wirken. Die dennoch dichte Vegetation lässt vermuten, dass sich Feuchte in kühlen Nächten wirksam sammelt. Die Aussicht zurück reicht fern über die sanft anmutende Baumkronendecke und wird vom Sommerdunst geschluckt, sodass sich kaum Konturen am Horizont herausschälen.

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Die eher leichte Steigung zum Collformic bewältigt man in weithin geschlängelten Kurvenlinien. Die Passhöhe ist oder war wohl zu manchen Zeiten bewirtet, zumindest jetzt aber nicht. Wanderwege streuen sich in die Wälder und auch teils höheren, offenen Bergregionen mit niederem Buschwerk. Von beiden Seiten finden sich auch einige Radler ein. Die Gegenseite fällt dann mit ähnlichem Aussichtsblick über den bergigen Waldteppich zunächst moderat, später steiler ab. Neben Steineichen gesellen sich auch gerne Kiefern oder Zedern, die mit den Trockenböden gut zurechtkommen. Ganz tief in der schattigen Talsohle bemerkt man dann erfrischende Bergbäche und feuchte Biotope, die von oben unsichtbar unter der Walddecke verborgen bleiben.

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Die Topografie ist etwas schwierig zu lesen, zumal der große, einzelne Aussichtsberg Turó de l’Home im Schatten des Berghangs meist ganz verdeckt bleibt. Zunächst muss die Straße in einem weiten Bogen den ganzen Bergstock umfahren, bevor man ihn von der westlichen Seite aus anfahren kann. Die Steigungen verschärfen sich nun zum Ort Montseny hin, der im Berghang nahezu versteckt und im Schatten des breiten Bergstocks liegt. Nur wenige kleine Läden ermöglichen eine Basisversorgung, zur Einkehr gibt es wohl mehrere Lokalitäten. Der Ort samt Schule zieht sich noch sehr steil am Hang weiter hoch, doch die Straße führt hier nicht fort, sondern man muss nach unten auf die Zufahrtsstraße wieder zurück, um von der Formic-Durchfahrtstraße wenig später erneut nach oben abzuzweigen.

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Das Sträßlein unter dem Namen Carretera de la Costa de Montseny (wegen einer gleichnamigen Siedlung an der Straße) ist nun nochmal verkehrsreduziert, obwohl schon auch die vorhergehende Passstraße eher einsam als betriebsam war. Fortan werden die Waden nun deutlich härter gefordert. Erneut windet sich die Straße weiter um den Bergstock herum, sodass man alsbald auf den Ort Montseny von oben heruntersehen kann. Unklar bleibt, ob es einen passablen abkürzenden Fahrweg zwischen Ort und der Bergstraße gibt. Zwischen dem Steineichenwald mit Pinien öffnen sich weitere Sichtfenster auch mit Blick zur Ebene bei Sant Celonie und im Dunst weiter bis zur Küstenebene Maresme.

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An der Strecke selbst gibt es fast keine Häuser, Costa de Montseny und einen Campingplatz erreicht man nur über tiefreichende Zufahrtsstraßen. Als Attraktion folgt ein blickdicht von der Straße nach unten abgesetztes Picknickareal mit Toiletten, Wasserstelle, Schatten- wie Sonnenplätzen nebst schmückendem Zedernbewuchs. Da schon Nebensaison, schaut während der gesamten Mittagsrast kein einziger Mensch vorbei. Bereits 2-3 km weiter findet sich nochmal ein Picknickareal mit Brunnen, Parkplätzen und Toilette, wo auch noch ein Camping versteckt liegen soll (Fontmartina).

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Die Länge der anspruchsvollen Auffahrt macht sich bald bemerkbar, bin ich doch immr noch fern vom Höhenziel. Die Straße windet sich mit weiteren Aussichtsfenstern weiter um den Bergsockel, nunmehr endlich der Sendeturm beim Turo de l’Home zu erkennen. Hier werden erste Rampen von mindestens 15 % erreicht, derer noch weitere nach dem dem Abzweig auf der Stichstraße folgen. Die Vegetation wird nun offener, buschiger und blumenreicher, bis der der felsenreiche Grund überwiegend von Ginsterbüschen durchsetzt ist, die aber nicht mehr blühen.

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Der Schlussanstieg, mittlerweile wieder etwas abgeflacht, ist für Autofahrer gesperrt und Radler sollten beachten, dass die Straße schwere Mängel hat, die die Abfahrt recht schwierig machen und selbst die Auffahrt ruckelig ist. Die Straße führt allerdings nur bis zum Coll Pregon ca. 50 Hm unterhalb des Turo de l’Home, fahrbar ist hingegen eine kurze Straße/Piste zum Puig Sesolles mit einer militärischen Sendeanlage mit Sendeturm und einer Bibliotheksbaracke sowie ein kleinerer Mast als Wetterstation. Der Gipfel vom Turo de l‘Home mit einem Haus, das ein Wetterobservatorium beinhalten soll, ist nur zu Fuß erreichbar.

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Bin ich zurück auf Verbindungsstraße nach Santa Fe, ist der Helena-Pass nur noch ein kurzer Hüpfer weiter. Die Fahrt hinunter führt durch dichten Wald, sodass Schattendunkelheit und Dämmerung ineinander übergehen. Der Name Santa Fe verspricht mehr als man erhoffen kann. Ein Restaurant hat bereits saisonal geschlossen, weitere Gebäude und der See sind von der Straße aus nicht zu sehen. Da ich wiederum keinen geeigneten Rastplatz finde, überwinde ich bei Dunkelheit noch einen weiteren Pass, bis ich einen größeren Parkplatz finde, wo sich auf einer Steinmauerverbauung auch sitzen lässt. Indes dürfte die Höhenroute, die sich beim Santa-Fe-Pass ergibt, zu einer der schönsten Montseny-Passagen zählen. Brüchige Felswände rücken dramatisch an die Straße und zur anderen Seite schweifen weite Blicke auf beleuchtete Orte, wohl auch Sant Celoni und Arbucies. Die Dunkelheit gönnt mir aber nicht alles zu sehen.

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(Do 28.9.) Pla d‘en Mont (Parking) – Coll Sesferres (1145 m) – Coll de Sant Marçel (1107 m) – Coll de Bordoriol (1089 m) – Coll de Gomara (890 m) – Coll de Ravell/Revell (820 m) – Font d‘Or – Coll de Fàbrega (980 m) – Sant Hilari Sacalm – Osor – Coll de Nafré (616 m) – Barrage Pantà de Susqueda – Anglès – Salt – Girona – via Radroute El Ter (teils Piste) – Campdore – Celrà – Sarrià – Ramis/Castell/N-IIa
100 km | 800 Hm

Schön mit wechselnden Szenarien und Aussicht bleibt auch die Weiterfahrt bis etwa zum Coll de Bordoriol, wo sich ein aktuell nicht besetztes Infohäuschen befindet. Zuvor fand ich schon die Gaststätte in Sant Marçel ausgestorben vor – ein einamer Weiler dem sonst nur noch eine Kapelle zuzuordnen ist, gleichwohl eine schwer einschätzbar, direkte Pistenverbindung zum Dorf Montseny besteht. Nach den letzten Felsen von Bordoriol weichen die Ausblicke wieder einem dichten und wasserreichen Mischwald. Unerwartet steigt man zum Schluss nochmal aus einer Talmulde zum Coll de Ravell auf, vorbei an einer letzten typischen Montseny-Waldkulisse.

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Edited by veloträumer (03/06/24 08:19 PM)
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#1541303 - 01/01/24 05:49 PM Re: Serralada Prelitoral Catalana [Re: veloträumer]
veloträumer
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Fortsetzung SeP-2023-AOC-22 (Teil 2)

Das Gasthaus auf der Passhöhe bezeichnet sich als Coll de Ravell, welches wohl die alte Passbezeichung ist, neuer und daher auf einigen Karten ist er auch als Coll de Revell zu finden. Die betriebige Passhöhe samt Tankstelle kannte ich bereits aus dem Jahre 2014 und eignet sich für eine kurze Einkehr nach den vielen einsamen Waldrouten und als Abschluss vom Montseny-Massiv.

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Die Transitstraße kann man hier gleich queren für eine wieder einsame Route, ein Einstieg ins Guilleries-Massiv, jenem letztem, nördlichsten Prelitoral-Gebirge, bevor die Pyrenäen warten. In der Tat ändert sich das Landschafstbild sichtbar, die feuchten Wälder machen Platz für trockenere Buschwäldern oder offene Flächen, die teils agrarisch genutzt werden. Doch täuscht diese Umgebung ein wenig, ist sie doch eine der quellreichsten Gebiete Spaniens. Unmittelbar an der Goldquelle wird auch kommerziell Mineralwasser abgefüllt – eine Radlertankstelle mit Premiumwasser.

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Die Steigung des Fabrega-Passes ist ziemlich moderat und so falle ich bald wieder zur Gegenseite ab nach Sant Hilari Sacalm, ein bedeutender Quellenort für Mineralwässer. Der Wasserreichtum ging auch in den etwas legendhaften Jaume Traveries i Riera ein – ein kleinwüchsiger, kauziger Mann, der die Bevölkerung von Sant Hilari ehrenhalber mit Krügen des kostbaren Quellwasser versorgte. Jaumet – wie er kurz genannt wurde – verlor seine Stimme und machte sich daher mit einer Flabiol bemerkbar, einer katalanischen Einhandflöte. Jaumets Wasservertrieb – er lebte von 1871 bis 1955 – legte die Grundlage für das heutige kommerzielle Wassergeschäft der Stadt und Region, so wie heute das gleichnamige Wasser der Font Vella von einem internationalen Konzern vertrieben wird.

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Wasserreich ist auch folgende Route am Osor-Bergfluss entlang, ein enges Tal mit aufregenden Felswelten und zugleich urwaldähnlicher Vegetation. Diesem vergnüglichen Rausch könnte man noch weiter talbwärts folgen, doch wollte ich noch eine letzte Passroute in den Les Guilleries einlegen, um zum El-Ter-Tal an der Grenze zu den Pyrenäen zu gelangen. Der Anstieg von Osor zum Coll de Nafré ist mittelprächtig in Steigung wie in der Landschaft und endet mit einer Verzweigung, von der aus man noch weiter zu dem Kloster Santuari de la Mare de Déu del Coll mit Hotelanlage auffahren kann. Mir war jedoch gelegen, noch ein gutes Stück voranzukommen und schlug diese Stichstraße dann doch aus.

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Der Pantà de Susqueda ist dann fast erneut ein Schnittpunkt mit meiner 2014er-Reise – jedoch etwas westlicher, war ich damals doch nur am Pantà de Sau unterwegs, dem zweiten, oberen Teil dieses Doppelstausees des Ter. Grandios sind hier die Ausblicke über den See mit dem Canyon umher, der unterschiedliche Farben schillern lässt. Kaum zu glauben, dass beide Seiten unterschiedlichen Gebirgen angehören sollen. Bei der mächtigen Staumauer gelangt man hinunter ins grün leuchtende und eng gewandete Ter-Tal, eine Querung der Staumauer ist hingegen hier nicht möglich. Indes könnte man auf dem Umweg über Sant Miquel de Ter und weiter ins Collsacabra per Piste aufsteigen.

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Meine Fahrt führt nicht weniger spannend als im Osor-Tal numehr durch das Vall del Ter, dessen Flussufer wasserpflanzenreiche Grünteppiche ausbreiten, mehr und mehr helle Steinblöcke auftauchen, die bald den gesamten Flussen mit verschiedenen Beckenformen durchmarmorieren. Das Flussbild ändert sich nochmal nach einem Wasserkraftwerk zu einer breiteren, ruhigen Wasserfläche, bis sich das Tal zu einer Ebene bei El Pasteral öffnet. Kaum sind die Berge ferner, breiten sich betriebige Verkehrsachsen aus. Eine erste Passage versuche ich mich auf einem Bahntrassenradweg, auf dem ich aber zu niedrige Geschwindigkeiten erziele, der Fahrkomfort nicht angenehm ist. Schließlich sehe ich mich mit einbrechender Dunkelheit konfrontiert und Girona ist noch weit.

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Mit Tunnelblick und Tempofahrt versuche ich also die unangenehme Straßenpassage zu meistern. Girona fährt man von Westen durch eine umfangreiche Agglomeration mit der Vorstadt Salt an. Ich hatte einst in Girona in einem Hostel übernachtet, was ich diesmal aber ausschließen wollte. Einen kulinarischen Abschluss nach den großen Bergregionen wollte ich mir dennoch in der Altstadt leisten. Doch wohin danach? – Ein Rad- und Gehweg führt zunächst entlang dem Ter aus der Stadt. Danach aber muss ich seltsame Umwege über Straßen und unübersichtliche Verzweigungen fahren, weil ich auf der falschen Seite des Ter war und die Ausschilderung auch für Autos alles andere als transparent ist. Es empfiehlt sich also das linke Ufer am Ter zu wählen, wo man auch länger auf einem Radweg verbleiben kann und auch schon auf der richtigen Seite wäre, soweit für meine weitere Route wesentlich.

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Hier endet meine Dokumentation der Serralada Prelitoral und ich trete auf meiner Gesamtreise durch drei große und ein kleines Gebrigsmassiv von Alpen, Zentralmassiv, Pyrenäen und der Serralada Prelitoral eine Heimroute in eher flachen Gefilden mit sehr mediterranem Flair an, was einen weiteren, chronologisch gesehen letzten Bericht von der Reise füllen soll.

--- Ende ---
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#1541552 - 01/04/24 11:47 AM Re: Serralada Prelitoral Catalana [Re: veloträumer]
natash
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Merci für den farbenfrohen Bericht.
Ich wünsche mir bezüglich dieser Ecke eine radmitnehmenden, durchgehenden Zug bis Barcelona oder auch nur Perpignan.

Gruß

Nat
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#1541578 - 01/04/24 06:16 PM Re: Serralada Prelitoral Catalana [Re: natash]
veloträumer
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Durchgehend ab Paris geht mit Nachtzug nach Cerbère (über Perpignan), der fuhr bisher immer in der Sommersaison (nicht alle Tage), mittlerweile aber auch ganzjährig (hier kürzlich von Axurit so angegeben). Bis der TGV Paris - Barcelona (mit Halt in Girona) Radmitnahme anbietet, dürfte sicherlich noch länger dauern, bis die Rotation von einer neuen TGV-Generation greift. Langfristig ist das ähnlich wie in Deutschland mit ICE geplant, dass alle TGVs ein Radmitnahme ermöglichen sollen (und so angeblich die Baupläne für neuen Züge sind).
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Off-topic #1542643 - 01/17/24 10:17 PM Re: Serralada Prelitoral Catalana [Re: natash]
Tom72
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ZITAT Natash: "Ich wünsche mir bezüglich dieser Ecke eine radmitnehmenden, durchgehenden Zug bis Barcelona oder auch nur Perpignan."

Die katalanischen Pyrenäen sind von KA aus mit der Bahn gar nicht so sehr außer Reichweite (ergänzend zu den Hinweisen von Veloträumer):

Ausgehend z. B. von einer Übernachtung im von euch schnell per Rad oder Zug erreichbaren Straßburg: Es gibt täglich morgens gegen dreiviertel 7 einen fahrradmitnahmefähigen TGV nach Montpellier (Ankunft kurz vor 13.00 Uhr). Von dort gibt es alle zwei Stunden einen fahrradmitnahmefähigen TER (d. h. keine Fahrradreservierung nötig), der in ca. 2 Stunden in Perpignan ist und in ca. 2,45 Stunden in Cerbère an der spanischen Grenze (und davor die übrigen Orte an der Côte Vermeille bedient). So ähnlich (aber im Detail anders, weil ich nicht so nah an Frankreich wohne) habe ich schon mehrfach mit dem Zug die An- bzw. Rückreise mit Rad nach Katalonien bzw. zurück praktiziert.
Gruß
Tom
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