Vielen Dank für eure freundlichen Hinweise. Es hat alles gut geklappt. Reisebericht unter
www.nikolausi1973.blogspot.ru. Ich bin am Mittwoch in Peking angekommen - wie geplant am 2.8 Altanbulaag an der russisch-mongolischen Grenze im Norden gestartet und dann über UB, Sainshand, Erenhot, Ulanquab, Zhangjiakou und Badaling nach Peking gefahren.
Um meine ursprünglich im Forum gestellte Frage zu beantworten: Die Route von Erenhot bis Peking war gut, auch wenn die Strasse G 110 teilweise in schlechtem Zustand war. Ich habe aber auch bei Gegenwind jeden Tag mindestens 115km fahren können. Bei Badaling ist auf der G6 side road ein 4 km langer Tunnel in dem Radfahren verboten ist. Dort hat mich ein freundlicher Chinese mit seinem Minivan mitgenommen.
Dies war nach 2 Kinderpausen und Corona wieder meine erste längere Radtour. Sowohl in der Mongolei als auch in China war viel von der normalen “Radfahrer” Infrastruktur geschlossen - vor allem haben wohl viele roadside Restaurants den Corona Shutdown nicht überlebt. Insofern waren die Versorgungsmöglichkeiten etwas eingeschränkt. Bis UB war aber alle 40-50 km ein Restaurant/ Shop. Nach UB kamen dann längere Abschnitte ohne Versorgungsmöglichkeiten - von Sainshand bis Erenhot gibt es auf 210 km nur ein Restaurant / Shop nach ca 40 km und dann 170 km gar nichts. Auch zwischen Choir und Sainshand gibt es eine längere Strecke nichts. Bei Gegenwind und widrigen Bedingungen wäre das meiner Ansicht schon an der Grenze, es sei denn man kann sehr viel Wasser mitnehmen. Ich habe das diesmal so gelöst dass mir mein mongolisches Reisebüro für die langen Strecken einen Guide mitgegeben hat - die Kosten dafür waren sehr überschaubar, mich hat es beruhigt und nette Gesellschaft hatte ich auch noch dazu.
Der Grenzübergang zu China war etwas chaotisch aber letztlich unproblematisch. Ich hatte mir zuhause schon ein Geschäftsvisum besorgt - unser Büro in China hat mich eingeladen und auch zugesichert dass sie für mich verantwortlich sind. Damit habe ich dann über eine Visumagentur das Visum bekommen, allerdings auch nur Single Entry und 30 Tage. Beim Grenzübergang Zamin Uud - Erenhot war es nicht möglich mit dem Fahrrad über die Grenze zu fahren. Ich musste einen Bus nehmen - die ganze Prozedur war etwas chaotisch. Zuerst musste man am Hauptplatz in Zamin Uud ein Ticket für den Bus kaufen, dann zum Bussbahnhof. Dort das Fahrrad in den Bus verladen, der sich dann nach einer Stunde warten in Bewegung gesetzt hat. Allerdings nur 500 meter, dann mussten wir 2 Stunden warten. Dann Fahrrad und Gepäck ausladen und den mongolischen Grenzübergang absolvieren. Dann wieder in den Bus, wieder warten und dann zur chinesischen Grenzkontrolle. Dort ist alles sehr schnell gegangen und war super freundlich. Das ich mit dem Fahrrad auf Geschäftsreise war hat keinen interessiert. Dann wieder in den Bus und nach 2 km am Busbahnhof Erenhot wieder raus. Das ganze hat 5 Stunden gedauert, allerdings war es in dem klimatisierten Bus gut auszuhalten.
In China war die Versorgungslage dann deutlich besser und alles unproblematisch. Ich wurde kein einziges mal kontrolliert oder angehalten. Dafür wurde ich sehr oft auf ein Wasser eingeladen oder zum Essen. Meine Hotels habe ich jeweils am Tag zuvor oder am gleichen Tag über Trip.com reserviert - hier sollte man nur darauf achten dass bei Trip,com unter “Policies” vermerkt ist dass das Hotel Gäste aus jedem Land aufnehmen kann. Angeblich gibt es die Beschränkung das manche Hotels keine Ausländer beherbergen dürfen nicht mehr - ich hatte aber bei einem Hotel in der Inneren Mongolei damit Probleme. Das hat sich allerdings auch schnell gelöst - ich habe dann auf Empfehlung der freundlichen Mitarbeiterin einfach das Hotel nebenan genommen.
Es war eine sehr schöne Reise!