Ich nutzen den HubBub,
klick, aus den USA. Hier in den Deutschland kannst du den über Juliane Neuss beziehen, die ihn von dort importiert, oder du kümmerst dich selbst um den Import.
Die Befestigung am Helm ist etwas DoItYourself, muss man zurechtbiegen und ggf. kabelbindern. Und der Haltearm ist ein sehr stabiler Draht (war in der ersten Version wohl ne Fahrradspeiche), den man in Form bringen muss. Aber dann hält es gut und verstellt sich eher nicht. In eine Richtung hat der Spiegel ein "Drehgelenk", so dass man Mikrojustage damit gut und fix hin bekommt. Auch kleine biegendende Korrekturen des Haltearms sind kein Problem, wenn man doch mal irgendwo heftig damit hängen geblieben ist und das korrigieren muss.
Ich hatte mal nen Helmspiegel von nem anderen Hersteller mit zwei Kunststoff-Kugelgelenken, das war ein Reinfall. Der Spiegel selbst war von minderer Qualität (bei HubBub ist das ne sehr hochwertige Glasvariante), die Ausrichtungsmechanik hat sich schon bein Ansehen verstellt. Und die Ausrichtungsoptionen waren sehr eingeschränkt. Dieser Spiegel wurde an den Helm geklebt, was auch nicht lange hielt.
Generell gilt bei allen Helm-/Brillenspiegeln, dass man sich an die Nutzung gewöhnen muss. Vor allem muss das (meist linke) Auge geschult werden da rein zu schauen und das andere Auge "gedanklich" auszublenden. Das lernt man, ist aber nicht "ad hoc" da. Mal so zwei, drei Wochen sollte man schon ausprobieren damit. Außerdem muss man lernen, wie man den Kopf drehen muss, um passend nach hinten zu schauen. Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass man ganz ohne Kopfbewegung nach hinten schauen kann, irgendeine Bewegung ist meist schon nötig. Das lernt man aber, wie man den Kopf drehen muss (ähnlich wie man im Pkw lernt, wo sich welche Rückspiegel befinden) und das macht einen solchen Spiegel aus - man ist wesentlich flexibler damit (z.B. in Kurven) und längst nicht so auf z.B. die Ausrichtung des Spiegels am Fahrzeug angewiesen.
Ich bin Brillenträger (leicht kurzssichtig), das ist in soweit etwas frickeliger, dass man den Spiegel so justieren muss, dass der Blick nach hinten weder durch den Brillenrahmen, noch durch die eigene Schulter/den eigenen Kopf eingeschränkt wird. Ist aber lösbar.
Das mit der Nähe vor den Augen ist gänzlich unproblematisch. Du fokussierst ja nicht den Spiegel, sondern z.B. das Fahrzeug 10m hinter dir, der Spiegel lenkt den Lichtgang dabei nur um (wirkt für das Auge dann so, als ob das Fahrzeug 10m vor dir wäre). Kann man selbst mal mit nem Taschenspiegel ausprobieren. Auch mit dem kann man hinter sich schauen, wenn man den Spiegel sehr, sehr nah vors Auge hält, so nahe, dass man ein Objekt in dem Abstand nie und nimmer fokussieren könnte. Ist ähnlich wie mit ner Brille. Auch diese beeinflusst ja die Sichtoptik, ohne dass man auf die Brille auf der Nase selbst fokussieren könnte.
Im Kern kenne ich da zwei Fraktionen in dem Bereich, die Helmspiegelbefürworter und die Brillenspiegelbefürworter. Der Brillenspiegel funktioniert natürlich auch ohne Helm (z.B. bei Liegeradlern beliebt). Dafür hast du halt nen Anbau an der Brille, selbst wenn du dann nicht radelst oder so. Am Helm ist er dran, wann immer du den Helm nutzt.
Helmspiegel ist wesentlich kleiner, leichter als Spiegel am Fahrzeug, funktioniert genauso gut (wenn nicht gar besser), aber man muss sich an die Nutzung gewöhnen.
Rücksicht ist (anders als an rahmengebundenen Rückspiegeln) nicht in 3D, weil nur durch ein Auge. Finde aber, dass die Entfernungseinschätzung dennoch ganz gut geht.
Spiegel sind fast immer exponiert. Am Radrahmen befestigte sind mir auch schon mehrfach verbogen/abgebrochen. Am Helm beschränkten sich meine Probleme (seit ich den HubBub habe) ab und an mal auf eine biegende Korrektur.
Im Alltag fahre ich fast immer ohne Helm, für die Stadt und so finde ich das einfach unpraktisch und bevorzuge da die "holländische Variante" mit "oben ohne". Da kommt man dann um einen rahmengebunden Spiegel kaum drumrum.
Beim Touren und auf Ausfahrten nutze ich einen Helm und für den Fall kann ich klar für den Helmspiegel votieren, da überwiegen dann für mich klar die Vorteile.