ich habe ein Tourenrad mit Nexus-8-Gang-Nabe geerbt. Beim Treten "springt" (gibt es einen besseren Ausdruck dafür?) die Kette häufig, d.h. es rattert und scheppert und man tritt kurz ins Leere.
Die Nexus-Nabe ist relativ neu, weil ich wegen eines Riß in der Felge das Hinterrad gewechselt habe.
Die Kette war deutlich gelängt → Neue gekauft, aber keinerlei Verbesserung
Ich habe das Gefühl, dass das Hinterrad ständig nach vorne rutscht (nach hinten offene, horizontale Ausfallenden) und dadurch die Kettenspannung zu gering ist. Der Rahmen hat kein Schaltauge, also kann ich keinen Kettenspanner montieren (oder doch?) Singlespeed-Kettenspanner à la Surly Tuggnut geht mMn auch nicht, weil auf der Nabenachse so Ringe stecken, die das Drehen der Nabe verhindern (die beiden geriffelten Dinger auf diesem Bild)
Ritzel und Kettenblatt schauen mMn OK aus, aber vielleicht sollte ich die einfach mal austauschen?
Von meinen 4 Shimano-Naben kenne ich solch ein Verhalten. Daher meine laienhafte Vermutung:
-die neue Nabe ist defekt (da die Qualtät bei Nexusnaben breit gestreut ist) -die Spannung von Achse im Rahmen. Mit wieviel ca. NM hast du dennn die die Nabe festgezogen ? - die Bowdenzuglänge stimmt nicht mehr
Die geriffelten Dinger heißen Verdrehsicherung.
" Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen" (Blaise Pascal) --- Einige Radreisen
So ohne Bild natürlich schwierig, aber ich denke eher nicht, dass da die Kette selbst überspringt, sondern dass da ein Leertritt innerhalb der Nabe erfolgt. Ist aber reine Spekulation und müsste man sich mal anschauen, ob da z.B. mit den Drohmomenten alles passt.
Wenns ein Stahlrahmen ist, könnte so ein Schaltwerkadapter, wie er vor einigen Jahren mal nicht unüblich war, funktionieren klick. Der Hilft aber nicht, wenn in der Nabe selbst was nicht in Ordnung ist.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten.
Wenn das Hinterrad nach vorn rutscht, wird es lediglich an der zu lockeren Kette liegen, weil dann die Kettenspannung nicht mehr ausreichend ist. Kommt es trotz gespannter Kette vor, liegt es meistens an der Einstellung der Schaltung. Hast du das mal geprüft? Ritzel würde ich mit der Kette gleich mit tauschen, kostet fast nichts für die Nexus.
An dem auf deinem Bild sichtbaren Schaltarm sind gelbe Punkte zu sehen. Im zusammengebauten Zustand kannst Du diese an der Nabe auch finden und dann sollten zwei gelbe Punkte direkt übereinander zu sehen sein. Stehen sie versetzt zueinander, sind die Gänge nicht korrekt eingestellt und es kommt zum beschriebenen Fahrverhalten. Durch drehen der Zugeinstellschraube am Schaltgriff kannst Du die Position der Schaltung verändern, bis die Markierungen passen.
neue Kette auf altem Ritzel, was durch die Vorgänger Kette ausgeleiert wurde, führt gerne zum Überspringen der Kette. Wenn die Achsmuttern mit den geriffelten Verdrehsicherungen ordentlich angezogen sind, sollte sich das Hinterrad nicht mehr verschieben. Nach hinten offene Ausfallenden sind typisch für Hollandräder. Dafür gibt es auch die typischen Spannteile, die genau in die Rahmenaussparungen passen. Die kommen häufig auf die Innenseite des Ausfallendes, die Shimano-Verdrehsicherungen auf die Außenseite. Durchrutschen der Nabe selbst kann auch an ungenauer Justage des Schaltzugs liegen. Gerne auch durch Schwergängigkeit, weil die 1,2 mm Schaltzüge nicht so gerne durch die mit dem Alter sich verengenden Kunststoff-Linern in den Außenhüllen flutschen. Ein 1,1 mm Schaltzug schafft hier segensreiche Abhilfe.
Wenn das der Fall ist, springt die Kette nicht nur, sondern fällt jedemsal vom Ritzel runter. D.h., du musst die Kette hinterher wieder aufs Ritzel drauflegen (und dir die Finger schmutzig machen).
Wenn nicht die Kette springt, sondern die Schaltung in der Nabe, findest du hier eine Anleitung, wie die richtig eingestellt wird:
Üblicherweise kannst du auf der Nexus Ketten so lange fahren, bis dir das Gerassel lästig wird. Wegen Verschleiß springen die trotzdem nicht, solange die Kettenspannung brauchbar eingestellt ist. Ausgeleierte Ketten funktionieren ohne Kettenspanner tadellos, die springen nur in Systemen mit Kettenspanner. Auch die Paarung neues Ritzel - alte Kette und umgekehrt ist hier eher ein akustisches Problem.
Üblicherweise kannst du auf der Nexus Ketten so lange fahren, bis dir das Gerassel lästig wird. Wegen Verschleiß springen die trotzdem nicht, solange die Kettenspannung brauchbar eingestellt ist. Ausgeleierte Ketten funktionieren ohne Kettenspanner tadellos, die springen nur in Systemen mit Kettenspanner. Auch die Paarung neues Ritzel - alte Kette und umgekehrt ist hier eher ein akustisches Problem.
Gleiches gilt übrigens auch für die Rohloff-Naben. Wer hier - wie ich - keinen Kettenspanner verwendet, kann Ritzel und Kette fahren, bis am Ritzel kaum noch Zähne zu erkennen sind. Mit Kettenspanner springt die Kette schon lange vorher. Wenn man also einen Rahmen mit verschiebbarem Ausfallende (oder Extender-Innenlager) bekommen kann, sollte man dies einer Version mit Kettenspanner vorziehen - zumindest, wenn man Geld sparen und auf richtig langen Radreisen zu häufige Ritzelwechsel vermeiden will.
Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
Der SHIMANO Alfine CT-S510 Kettenspanner mit der Einfachrolle wird nicht am Schaltauge befestigt, sondern auf die H-Achse geschoben und ersetzt auf der Antriebseite die farbige Verdrehsicherung. Nach Beschreibung allerdings passend für vertikale Ausfallenden, deshalb wahrscheinlich hier nicht passend. https://www.bike-components.de/de/Shimano/Alfine-Nexus-Kettenspanner-CT-S510-p32782/