Hallo,

möchte im Frühjahr-Sommer eine Italienreise machen und starte gerade mit der Planung.
Ab San Marino nach Süden weg hab ich schon einen guten Plan.

Ich frage mich jetzt, wie ich nach San Marino von der Gegend Stuttgart fahren soll. Natürlich kann ich Komoot fragen. Aber ich muss nicht dir direkte Strecke fahren. Landschaft, Einsamkeit, Natur, das liebe ich. Ich bin alleine mit Zelt unterwegs. Falls jemand Lust hat mitzufahren, eingeladen! Einige Eckpunkte, oder ein Streckenvorschlag, das wäre toll.

Auch frage ich mich, wann ich starten kann: Anfang Mai, Mitte Mai, Anfang Juni.

Für die wie üblich guten Ratschläge bin ich sehr dankbar.

Wenn du selber über die Pässe fahren willst, ist Mitte Mai Glücksache. Wenn es weiterhin einen krassen Schneemangel in den Alpen gibt, kann das aber hinhauen.

Hallo,
danke für die Antwort. Das heisst für mich, dass ich mich Anfang Mai entscheiden muss bzw. entscheiden kann.
Je später ich fahre, desto wärmer wird es im südlichen Teil Italiens. Da wollte ich auch hin, falls mich Muskeln und Rad nicht verlassen.
Ich bin noch nie über die Alpen nach Italien gefahren und habe deshalb auch keine Vorstellung, welche Route ich nehmen soll.
Ich hab mich mal informiert uns sehe aktuell 2 Möglichkeiten:

1. Pfronten Reute Imst Sölden Bozen
2. Sigmaringen Friedichshafen Bregenz Splügen Lecco.

Ich brauche nicht unbedingt die ganz hohen Pässe, da ich ja einiges an Gepäck mitnehme.

Ne. Du brauchst kurzfristig immer n Puffer oder ne Alternative, wenn Du oben drüber willst.
Am 20.Mai und am 28.Mai sah es am großen St. Bernhard völlig anders aus. Einmal tief verschneit und das andere Mal fast sommerlich warm und fast frei von Schnee.
Via Francigena; Teil IV Lausanne . Santhia (Reiseberichte)

Hallo!



Bitte informiere Dich in jedem Fall über die geltenden Wintersperren. Zwischen Sölden und Bozen liegt das Timmelsjoch, da geht die Wintersperre üblicherweise bis Ende Mai. Das hängt aber natürlich von den örtlichen Gegebenheiten bzw. aktuellen Schneehöhen ab…


Gruß LUTZ

Wenn die ganz hohen Pässe gemieden werden sollen, ist Imst-Sölden-Bozen eher ungünstig, denn das Timmelsjoch erreicht eine Höhe von ca. 2500 Metern. Dann empfehle ich eher Imst-Nauders-Bozen. Das führt über den ungefähr 1000 Meter niedrigeren Reschenpass und ist auch mit voll beladenem Reiserad gut fahrbar.

Na, die Spanne ist schon riesig, die du zeitlich angibst. Es gibt ja viele Pässe, die ganzjährig befahrbar sind, zuweilen auch ohne Schneespur. Derzeit geht manches bis in die 2000er-Region, zumindest noch vor 1-2 Wochen. 2021 waren sogar im Juni noch Pässe um 1500 m gesperrt - das war aber atypisch. Touristische Pässe werden spät oder gar nicht geräumt und die Natur entscheidet, je nach Land und Bedetung auch unterschiedlich. Für "Radlerpässe" wie z.B. Reschen, Brenner, Böckstein/Mallnitz oder Cimabanche gilt, dass zu den frühen Zeiten allenfalls Probleme auf den Radwegteilen auftauchen können - die Straßen sind so gut wie sicher frei und befahrbar.

Je später desto besser gilt übrgigens nie. Im Sommer bekommst du vielleicht kein Schneetürme, aber ggf. extrem ungemütliches Wetter - das ist also alles tagesabhängig. Brenner und Apricapass bin ich mal im März gefahren, Aprica war problemlos frühlingshaft, obwohl oben noch wenig Schnee lag, Straße natürlich frei. Am Brenner war dan das Wetter gekippt und gab Sturm und Schneegetöber, hatte aber keine Einfluss auf die Fahreigenschaft (zumindest zunächst nicht, später im Inntal schon). Da ist dann eher ein passende Kleidung und etwas Resilienz gefragt.

Wenn du eine Route suchst kannst du mal meine Route nach Sizilien studieren. Ich bin ab Lindau und auch über San Marino gefahren (Stuttgart > Lindau = BaWü-Ticket, Zeitachse noch tolerabel). Wahrscheinlich willst du aber nicht so zickzack und so schwer fahren. Wenn du früh in der Jahreszeit fährst, fallen auch Gaviapass und Umbrail raus, Flüela müsste meist offen sein, Ofenpass weiß ich nicht. Ist aber kein Thema, du kannst meine Alpenroute nahezu ganz kippen und einfach Brenner oder VCA fahren und dann z.B. meinen Übergang von Rovereto nach Vicenza nachfahren, sofern du eine östliche Annäherung über die Poebene anstrebst. VCA und München-Venedig bringen dich aber auch dahin, nur etwas anders. Entscheidend ist sicherlich, wie man in Italien jenseits von der Poebene San Marino ansteuert.

Hier gehts zu meinem Bericht, digitalen Track gibt es nicht, nur als Zeichnung und die geografischen Etappenangaben: Große Italienreise

Ich würde einfach losfahren, das aber in der Nähe einer bestehenden Bahnverbindung. Denn, wie Matthias auch schreibt, Schnee ist nicht das einzige Problem. Neben strahlendem Vorfrühling bzw Frühsommer kannst du außer Schnee auch Regenunwetter incl Überschwemmungen und Erdrutschen haben. Und auch wenn der Splügen 1000 m niedriger wäre: ich würde nach meinem Wolkenbrucherlebnis im Sommer 2000 (August) nie mehr bei entsprechenden Bedingungen über einen Paß fahren. Außer es drauf ankommen zu lassen, hast du keine Option.
Willst du damit sagen, daß du Bedenken hast, er könnte dir im Süden zu heiß werden? Kann man ebenfalls nicht ausschließen (Klimawandel), aber ich habe im Sommer 2015 in Sizilien, Kalabrien usw keinen Tag ohne Regen gehabt, keinerlei Chance auf Reiseprospektwohlfühlstrandwetter. Ein paar Tage früher oder später dort zu sein, würde ich ebenfalls nicht überbewerten.
Das ging mir 2000 auch so. Deswegen hatte ich damals eine Route gewählt, bei der es nur 1x rauf und 1x runter geht, und das war eben der Splügen.
Du solltest nicht nur auf die Paßhöhe achten, sondern auf die zu bewältigenden Höhenmeter insgesamt. Gegenanstiege, wie zB beim Ofenpaß, und/oder hügeliges Vorland können ein ganz anderes Gesamtbild ergeben.

Hallo, hab gerade erkannt, dass gerade eine sehr ähnliche Fragestellung in dem Forum beantwortet wird:

Via Claudia Augusta ..... oder ??? (Länder)

Ich schliesse mich da an.