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#1517098 - 12/17/22 12:53 PM
Kettenverschleissmessung bei minusgraden
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Hallo, eine kleine Frage an die Materialexperten: Rad und damit die Kette, sowie die Verschleißlehre befinden sich im Schuppen und sind zur Zeit ca. -3 Grad kalt. Beinflusst das die Messung?
Ich habe gerade meine Kette geprüft und die Rohloff Caliber2 fällt an den meisten Stellen bei 0.75 durch und die 1.00 Seite geht schon sehr tief rein. Ich habe Ende Juli die Kette gewechselt und der Verschleiss kommt mir etwas hoch vor.
Ich stelle die Frage vor allem aus Neugier, zwei Ketten im Jahr ist an sich nicht ungewöhnlich.
Vielleicht weiß ja jemand was dazu?
Grüße Mirco
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#1517113 - 12/17/22 02:26 PM
Re: Kettenverschleissmessung bei minusgraden
[Re: Dysentrieb]
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Das Caliber dürfte sich vom Material her nicht groß von der Kette unterscheiden und deshalb ähnlich auf Temperaturwechsel reagieren.
Eine (wenig teurere) Schublehre wäre übrigens aufschlußreicher als das viel zu großzügige Caliber.
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#1517134 - 12/17/22 06:19 PM
Re: Kettenverschleissmessung bei minusgraden
[Re: schorsch-adel]
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Ja, das hätte ich auch so vermutet, hatte aber den Verschleiß aus dem Bauch für ungewöhnlich hoch eingeschätzt. Danke für die Antwort.
Ich stelle mir das Messen mit einer Schublehre eher fummelig vor, ich hätte eine hier liegen. Das schöne am Caliber und ähnlichen Lehren ist, dass mann schnell und ohne großen Aufwand mehrere Stellen messen kann. Gibt es denn weniger großzügige Lehren, die Du empfehlen kannst?
Ich habe inzwischen die Kette getauscht und die alte mitsamt Lehre ins Warme geholt: Die Ergebnisse bei Zimmertemperatur sind dieselben.
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#1517142 - 12/17/22 06:46 PM
Re: Kettenverschleissmessung bei minusgraden
[Re: Dysentrieb]
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Der Wärmeausdehnungskoeffizient von Stählen liegt bei etwa 12-13 * 10^-6 /K. Edelstähle bei etwa 14, die schwanken wegen teilweise stark unterschiedlichen Legierungszusammensetzungen deutlich mehr.
Dennoch macht das den Kohl nicht fett, da in den meisten Fällen Kette und Messgerät ähnliche Temperaturen haben werden. Wenn die Kette aus Stahl bei 12 läge und das Messgerät aus Edelstahl im schlimmsten Fall bei 16, dann wäre die Differenz nur 4*10^-6 und das wäre ein Messfehler von 0,0004% pro Grad. Bei 25° also 0,01% Das Edelstahlteil würde sich also bei -5°C um 0,01% mehr zusammenziehen.
Sollte die Kette kalt sein (-5°C) und das Messgerät warm (20°C), dann wäre der Fehler 0,03% (25K * 12 * 10^-6/K) Aber auch das ist wirklich relevant.
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#1517147 - 12/17/22 07:07 PM
Re: Kettenverschleissmessung bei minusgraden
[Re: elflobert]
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gemeint war natürlich NICHT wirklich relevant...
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#1517371 - 12/20/22 08:48 PM
Re: Kettenverschleissmessung bei minusgraden
[Re: Dysentrieb]
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Wenn Du eine Schieblehre modifizierst (schmäler feilen), so daß Du mit den Meßschenkeln auch in den schmalen Innenräumen messen kannst, ist "die" Messung (Es sind "2" mit Mittelwert-Bildung, einmal eine Innenmessung an den Röllchen z.B. über 10 Teilungen, einmal eine Außenmessung an den gleichen Röllchen) nicht fummelig und der Röllchenverschleiß beeinflußt die Messung nicht. Wer nicht Kopfrechnen kann oder will, muß sich anders behelfen. Wer dazu zu faul ist, sollte weiter mit dem Schätzeisen durch die Gegend laufen und neue Ketten kaufen, wenn es nicht nötig ist. Am liebsten sind mir die Radler mit Getriebenabe, die mit einer Verschleißlehre für Kettenschaltung hantieren (Manchmal ist beides von der gleich Fa., die mit "R" anfängt). Mit solchen Gedanken wird Weihnachten wirklich fröhlich !
MfG EmilEmil
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#1517373 - 12/20/22 09:21 PM
Re: Kettenverschleissmessung bei minusgraden
[Re: EmilEmil]
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Ich bleibe dabei und finde es fummelig
entweder auf dem Boden krabbeln oder immer den Montageständer aus dem 5.Stock zu den Rädern bringen
Dafür bin ich ehrlich zu faul
Und wenn hier so mit lese leben meine Antriebe trotzdem erstaunlich lang
Die Rohloff Lehre verwende ich schon lange nicht mehr
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#1517376 - 12/20/22 09:51 PM
Re: Kettenverschleissmessung bei minusgraden
[Re: Dysentrieb]
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Ich habe im Eisenbahnbereich geschafft und gerade was die Längenausdehnung bei Temperaturdifferenzen angeht bin ich sehr empfindlich geworden.
Sobald ich also nur auch einen kleinsten Verdacht habe das etwas nicht stimmt, tausche ich die Kette. Zwei Ketten in Jahr finde ich deshalb wirklich wenig, ich tausche eigentlich Jahreszeitlichbedingt. Die alten Ketten werden in der Cooperative gerne genommen, die sehen das alles nicht so eng, solange es nicht die Politik betrifft.
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#1517388 - 12/21/22 08:59 AM
Re: Kettenverschleissmessung bei minusgraden
[Re: Dysentrieb]
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Ich wechsle die Kette, wenn beide Seiten der Messlehre in das Kettenglied fallen. Über die Temperatur mache Dir einmal keine Sorgen. So genau muss die Messung nicht sein. Es gibt hier schon durchaus eine Toleranz, die bereits die Messung und die Vorgabe der "zulässigen Längung" betrifft. Während das Ritzelpaket meines Stadtrades wohl bis etwa 5.000 km überlebt, hält eine Kette nicht so lange. Genau verfolgt habe ich das nicht, aber ich würde schätzen, dass es ungefähr 3.000 km sind, was meiner Fahrleistung mit dem Stadtrad pro Jahr entspricht. Man könnte die Kette auch noch länger nutzen, aber dann wird man das Ritzelpaket und irgendwann auch die Zahnräder vorne früher wechseln müssen. Bei einer Nabenschaltung (z. B. Rohloff) kann ich die Kette noch deutlich länger verwenden, insbesondere, wenn ich keinen Kettenspanner nutze.
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1517390 - 12/21/22 10:27 AM
Re: Kettenverschleissmessung bei minusgraden
[Re: Keine Ahnung]
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Ich wechsle die Kette alle 4000 km. Anfänglich habe ich gemessen. Bei jedem zweiten Kettenwechsel, sind auch die Ritzel an der Reihe.
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