Hallo, liebe Radler

Eine meiner Vorstellungen für die nächste Tour wäre: Von der Vennbahn ab Troisverges über Luxemburg-Stadt zur französische Mosel zu gelangen,

Habt ihr Empfehlungen für eine steigungsarme (wird wohl eher schwierig) und verkehrsarme Strecke quer durch Luxemburg? Ich mag zwar bergiges Land, aber am liebsten im Tal. Eine Bergziege werde ich auf meine alten Tage sowieso nicht mehr.

Lohnt sich Luxemburg-Stadt? Normalerweise versuche ich, große Städte großräumig zu umfahren. Aber da ich noch nie in Luxemburg (Land) würde ich wohl eine Ausnahme machen, um die Hauptstadt gesehen zu haben.
Welche Städte/sonstige Sehenswürdigkeiten sollte man in Luxemburg unbedingt gesehen haben?
Ist es real, in zwei Tagen durch das Land zu fahren? Eine Übernachtung auf einem Campingplatz inclusive.

Viele Dank für eure Tipps
VG aus Budapest
Martin

Vielleicht nicht durch Luxemburg, aber durch Belgien? Die ehemalige Bahnstrecke parallel zur luxemburgischen Grenze ist bis Bastogne Radweg.

Um das alte Bibelzitat mal abzuwandeln: "Eine Stadt, die auf dem Berge liegt, kann man nicht flach ersteigen". Luxemburg liegt hoch über dem Tal der Alzette, die die Stadt von drei Seiten einschließt. In Luxemburg stellt man das Rad am besten irgendwo ab und erkundet die Stadt zu Fuß. Ansonsten gilt Luxemburg eher als teures Pflaster, gerade was Übernachtungen angeht. Camping-Tipps wirst du vermutlich hier im Forum noch bekommen.

Die kürzeste (Rennrad-)Strecke von Nord (Troisvierges) nach Süd (Schengen) sind gut 100 km, entlang von Sauer und Mosel etwas über 120 km (aber das geht eher an der Grenz Lux-D entlang). Kommt also auf deine Tagesleistung an.

Ein netter Ort ist noch Echternach mit Basilika und Altstadt, liegt aber ganz im Osten an der Sauer (Grenze zu Deutschland).

Noch ein Hinweis, wenn dir die Berge zu viel werden: Die Nutzung des Nahverkehrs in Luxemburg ist landesweit umsonst (2. Klasse).

Hi Martin,

ich war da vor sehr vielen Jahren mit dem Rennrad, aber nicht so weit im Norden. Tipp - nicht quer zu den Tälern fahren. Sehr steil und viele Höhenmeter.

Das einzige, was ich kenne: Von Esch-sur-Sûre geht es bis zur Mosel über Ettelbrück und Echternach quasi nur bergab. Gut ausgebautes Radwegsystem.

An Luxemburg-Stadt habe ich nur wenig Erinnerung. Was ich aber gut fand - wir waren damals irgendwo in der Unterstadt gut luxemburgisch essen. Vermutlich bekommt das aber auch woanders.

Gruß
Thoralf

Der Routenplaner für Rheinland-Pfalz (https://www.radwanderland.de/routenplaner) kann auch Routen durch Luxemburg berechnen, inkl. Höhenprofil. Die Routen durch Luxemburg City sind länger und deutlich(!) steigungsreicher, als die Strecke emtlang von Sauer (dt. Seite!) und Mosel.
Gruß
Uli

Hallo Martin,
ich bin am Ostersamstag (also vor 3 Wochen) noch von St. Vith (Übernachtung in der JH) nach Remich an der Mosel gefahren. Zuerst die Vennbahn - hierzu kann ich dir die vielen Beiträge u.a. von Jürgen u. mir empfehlen - bis Troisvierges. Im Bereich zwischen Auel und Reuland hat es derzeit eine baustellenbedingte Umleitung mit ein paar kleineren Anstiegen.
Der Tunnel auf der belgisch-luxembourgischen Grenze ist aufgrund der belgischen Fledermäuse weiterhin gesperrt - das wird sich wohl auch die nächsten Jahre nicht ändern. Insofern muss man da weiterhin den Berg hoch (1,3km/135 Höhenmeter).
Kurz vor dem Ende der Vennbahn-Trasse geht es unter der Bahnstrecke drunter her und noch mal steil den Hügel hoch (ca. 330m/25 Höhenmeter) und recht steil wieder abwärts.

Eine schöne, verkehrsarme und zugleich flache Strecke (!!!) von Troisvierges Bahnhof bis ins Alzette- oder Sauer-Tal gibt es leider nicht!

Es bietet sich aber an, ab Troisvierges mit dem IC (Regionalexpress-Standard mit Doppelstockwagen) der CFL (Bahn in Luxembourg), wahlweise bis Ettelbruck oder Luxembourg zu fahren.
Die Bahnfahrt ist jedenfalls preislich mit 0,00€ pro Person incl. Fahrradticket sehr attraktiv. Sollte dir das zu teuer sein, dann musst du wohl oder übel dich über die Hügel kämpfen... Innerhalb von Luxembourg ist der komplette öffentliche Verkehr (Bahn, Bus, Straßenbahn) kostenlos! Klick
Allerdings, der Bahnsteig in Troisvierges hat leider keinen Aufzug, hier ist also Rad tragen angesagt.
Der Bahnhof in Ettelbruck wird gerade groß umgebaut, der Aufzug ist aber bereits in Betrieb.

Ab Ettelbruck sind es bis nach Remich (zur JH) 65km u. ca. 540 Höhenmeter. Auf der Strecke bis Letzebourg-City hat es ein paar kurze knackige Steigungen, die gut ausgeschilderte Radroute führt meist parallel zur Bahnstrecke. Zwischendurch hat es ein paar baustellenbedingte Umleitungen. Ab Luxembourg City bzw. Hbf wären es ca. 32km u. 340 Höhenmeter.

Ob sich Luxembourg lohnt? Gute Frage... Also ich war ja schon >10 Mal dort und finde es immer noch nett. Falls du von Ettelbruck kommst, kannst du problemlos bis Pfaffenthal fahren, dort den Fahrradaufzug nach oben in die City nehmen, dir oben die City anschauen, wieder runter fahren, oder weiter bis zum zweiten Aufzug fahren und runter nach Grund (der Stadtteil heißt so) fahren. Beide Aufzüge sind natürlich kostenlos und am Aufzug bei Grund hat es unten noch Toiletten. An Wochenenden kann es aber bei beiden Aufzügen zu längeren Wartezeiten kommen...
https://radreise-wiki.de/Luxemburg

Was die sonstigen Dinge bezüglich Luxembourg angeht, könnte ich da jetzt noch reichlich schreiben, daher nur kurz:
- Echternach: Basilika, Sauertal
- Müllerthal, nördlich von Echternach
- Our-Tal, ab Reuland via 3-Ländereck, 2 Varianten mit dem Rad - beide aber mit reichlich Höhenmetern
- Pumpspeicherkraftwerk Vianden, kostenlose Ausstellung mit Blick in die Turbinenhalle mit den Turbinen 1-9 Klick
- Clervaux (Clerf): Kloster auf dem Berg
- Esch sur Sure: Kleines Dorf unterhalb des Stausees, echt nett

Was das Übernachten angeht, so kann ich da nur meine Erfahrungen in den lux. JH´s beisteuern. Leider stehe diese momentan (bis August wohl) allesamt, mit Ausnahme der JH in Remich, nicht zur Verfügung, da mit ukr. Geflüchteten belegt.
Grundsätzlich kann ich die JH in L aber empfehlen.
Die sonstigen Unterkünfte (Hotel o. Pension) sind allerdings nicht gerade günstig...

Luxembourg hat sehr viele schöne gut ausgeschilderte und verkehrsarme Radrouten. Weitere Infos u.a. bei dem "ADFC" Luxembourgs der LVI

Weitere Infos gerne auch per PN.

Wir sind vor einigen Jahren von Troisverges über Clerveaux nach Vianden und wollten dort unbedingt die Burg besichtigen (was wir auch getan haben).
Dann sind wir entlang der Sauer wieder in die Landesmitte und dann von Norden die Alzette entlang kommend nach Luxemburg rein gefahren. Man kommt so sehr entspannt in die Stadt rein, ohne nervigen Kfz-Verkehr auf Ausfallstraßen. Du kannst den Panoramaaufzug Pfaffenthal nehmen, um von untem am Fluss nach oben zu kommen und bist dann direkt in der "Innenstadt".
Die Stadt fand ich absolut interessant. Davor ging unsere Reise durch ländliche Regionen, bestenfalls mal Kleinstädte. Und dann als Kontrast dazu das doch recht große Luxemburg Stadt. Am interessantesten fand ich den Umstand, dass Luxemburg eine Stadt auf mehreren Ebenen ist, die Altstadt z.B. oben, aber aber auch die Stadtteile unten am Fluss. Und die oben gelegenen Stadtteile sind mit gewaltigen Brücken verbunden, die das Tal in sehr luftiger Höhe überspannen. Ich hab mich im Nachhinein fast geärgert, dass wir nicht noch etwas mehr Zeit für diese Stadt hatten. Ich fand, Luxemburg hatte durchaus Flair, so eine Mischung aus Historie und Neubauten die sich ins Stadtbild einfügen. Aber wie gesagt, wir hatten nur Zeit ein paar Eindrücke zu sammeln und sind dann auch mit dem Zug von dort aus heim.
Zwei Tage scheint mir etwas arg kurz, je nachdem, was du sehen willst. Durchfahren geht sicher, aber dann schaust du dir halt nix an...

Hi Martin!

Genau Dein Vorhaben habe ich auch vor ein paar Jahren durchgezogen. Wir sind die komplette Vennbahn bis Troisvierges gefahren und wollten zur Mosel bis Koblenz weiter. Von Clervaux nach Ettelbrück haben wir aus zeitlichen Gründen (und auch weil die Strecke im Norden echt kernig war) den Zug genommen, was in Lux super-preiswert ist. Von Ettelbrück sind wir zur Sauer runter durch das Müllerthal gefahren, welches als eines der Aushängeschilder von Luxemburgs Natur gilt.
Lux Stadt haben wir allerdings ausgelassen.

Es grüßt
Bernie

Lieber Martin,

ich habe fast 25 Jahre in Luxemburg gearbeitet und kann daher alle Tips bestätigen, insbesondere die von Markus (cyclist).

Die Stadt lohnt sich m.E. nur, wenn du dich für moderne Kunst interessierst; dann ist das "Musée d'art moderne" ein Muss, außerdem gibt es viel Kunst im öffentlichen Raum.
Ansonsten ist der Weg über Echternach und Wasserbillig der interessantere, wobei zwischen Echternach und Wasserbillig der Radweg auf der deutschen Seite schöner und der auf der Luxemburgr Seite schneller. Entlang der Mosel ist der Radweg auf der Luxemburger Seite für mich deutlich besser. Entlang von Sauer und Mosel gibt es übrigens auf beiden Seiten reichlich Campingplätze.

Beste Grüße

Igel-Radler

Danke vorerst für die viele guten Tipps.
Da werde ich mir noch einige Gedanken machen müssen.
Ein Stück mit der Bahn zurückzulegen, wird wohl sinnvoll sein. Wenn man so auf die Karte schaut, dann sieht es aus, als ob es eine unsichtbare Grenze zwischen dem Norden und
der Mitte Luxemburgs gibt. Es gibt zwar Flusstaler in Nord-Süd-Richtung, aber da führen keine Straßen oder Radwege entlang.
Ich habe noch ein bisschen Zeit, darüber nachzudenken.

VG aus Budapest
Martin

Inzwischen habe ich mir die gpx der Bahnradwege runtergeladen.
Meine momentane Idee ist es von Reuland aus über deutsches Gebiet nach Dasburg zu fahren (da sind natürlich netliche Höhenmeter dabei), dann im Ourtal/Sauertal zu bleiben. Irgendwo zwischen Wallendorf und Echternach würde ich auf einem CP zu bleiben und von dort aus ohne Gepäck eine Rundtour nach Luxemburg Stadt zu machen, (vielleicht Luxemburg-Ettelbruck mit dem Zug), Dann einfach im Sauertal weiter zur Mosel.
Oder eben Troisverges-Ettelbruck mit dem Zug, und dann bei Diekirch übernachten.
Zumindest habe ich jetzt erst einmal Varianten, oft entscheide ich dann sowieso vor Ort, was ich mache.
Vielen Dank erst einmal
Martin

Hi Martin,
einfacher ohne ganz viel HM Dreiländerecke - Dasburg nach heftigem Regen vielleicht nicht so gut. Track Troisvierges-Dasburg
Freunde von mir waren im Ourtal auf dem CP Tintesmühle. Es soll richtig schön gewesen sein. https://www.campingtintesmuehle.lu/

Ich bekam am Häffchen eine wunderbare Forelle und aufm CP unterhalb holländisches Karaoke auf die Ohren.

https://www.mullerthal.lu/de ist auch nett.

Wenn du Camping machen willst, dann nimm den CP auf Luxemburger Seite in Echternach (Wollefsschlucht). Die beiden CP in Bollendorf und Echternach sind die Hölle, zu groß und zu überlaufen. Partys bis spät in die Nacht.

Vor 4 Jahren wollte ich in Bollendorf fünf Tage verbringen und von dort Ausflüge nach Luxemburg machen. Nach drei Tagen bin ich entnervt abgereist, vor allem weil sich die Nachtruhe auf maximal drei, vier Stunden beschränkt hat.

Danke, Jürgen für die Informationen.
Den Weg im Our-Tal habe ich auf der digitalen Landkarte gesehen, aber da das alles Mögliche bedeuten kann, ihn nicht in meine Planung einbezogenn. Zwischen Bild 19 und 21 scheint es mir, dass das mit Gepäck kaum machbar ist. Wäre Gepäck abzurrren, durch diesen Abschnitt tragen und dann ohne Gepäck langfahren/schieben eine Alternative? Wie lang ist dieser schmale Abschnitt? Normale Feld und Waldwege machen mir nichts aus, aber gefährlich sollte es möglichst nicht sein.

Danke auch für den Campingplatz-Tipp

VG aus Budapest
Martin

Danke für diesen Tipp, Partys auf Campingplätzen will ich wirklich nicht haben. Ich hatte zwar vermutet, dass die Preise auf deutscher Seite moderater sind als auf luxemburgischer, aber in diesem Fall will ich gern den Aufpreis für eine ruhige Nacht zahlen

VG aus Budapest
Martin

Ich war vor einigen Jahren auf dem Campingplatz in Echternacherbrück. Es ist ein riesiger Platz, aber ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Gruß Gerhard

Hallo Martin,
der Track von Jürgen führt nicht direkt am Hang entlang, sondern den Berg hinauf. Die Bilder Nr. 17-19 zeigen den nicht zu empfehlenden Weg, der von dem Track abzweigt! Das im Bild Nr. 18 zu sehende Rad steht noch auf dem Waldweg bzw. dem Track.
In Anbetracht der Unwetter im letzten Jahr, dürfte der Weg jetzt noch weniger empfehlenswert sein!

Ich bin die Strecke vom Dreiländereck an Ostern 2019 gefahren, bei mir waren es ca. 16,5km und ca. 350 Höhenmeter, wobei ich nur minimal anders gefahren bin, als Jürgen. Ich habe incl. Pausen ca. 2,5h gebraucht, wobei ich aufgrund der Steigungen und des losen und leicht matschigen Untergrunds 2 Abschnitte von jeweils fast 1km schieben musste.
Landschaftlich war die Strecke wirklich super!

Zwischen Bild 18 und 20 an der Bank vorbei, da sollst Du NICHT fahren nur mal auf die Our schauen. Einfach auf der Forstpiste bleiben. (Du kannst das Rad auf Bild 18 sehen. Nirgendwo musst Du was abschnallen.

ps: Markus war schneller. Und Fabianovic ist sogar auf der Luxemburger Seite durch. Da musst Du allerdings abschnallen. Rund um Deutschland (Reiseberichte)

Danke an dich und auch an Markus.
Das macht mich doch schon mal optimistisch.

VG aus Budapest
Martin