Hallo zusammen,

mein Sommerurlaub mit der Gemahlin endet quasi in Cividale del Friuli. Ich möchte von da aus (alleine) mit dem Rad ca. 1 Woche durch das Grenzland ITA/SLO radeln, Fernziel z.B. Villach (für bequeme Rückreise mit der Bahn nach DE).

Also im Wesentlichen möchte ich durch den Korridor mäandrieren, der im Westen von der Linie Udine / Gemona / Pontebba, im Osten vom Soca-Tal begrenzt wird. Schlenker in die Täler Richtung Kobarid (Natisone, Nadiza, Ucja) und in den italienischen Zipfel nordwestlich von Cividale bis zum Kolovrat sollen dabei sein, aber das eigentliche Soca-Tal und insgesamt den Nordwesten von SLO kenne ich schon ganz gut und würde ich hier auslassen.

Gerne würde ich den Parco Naturale Prealpi Giulie "mitnehmen", auch die Täler Resia, Dogna etc...

Also im Augenblick noch viele unsortierte Wünsche, die sich noch durch intensiveres Kartenstudium verfestigen müssen.

Ich würde daher mich über Hinweise aus dem Forum freuen zu:

- empfehlenswertem Kartenmaterial für diese Region/en
- landschaftlichen oder kulturellen Highlights, die man nicht auslassen sollte
- sonstige "Dos & Donts"

Zur Einordnung, was mir gefällt und was ich fahre bzw. nicht fahre:
Ich nehme lieber Feld- und Waldwege als asphaltierte KFZ-Straßen, habe aber kein MTB sondern bin per Trekking-Rad unterwegs, lote damit aber auch gerne mal die Grenzen des Fahrbaren aus. Vor Höhenmetern habe ich keine übermäßige Scheu. Eindruck von meiner Art zu reisen z.B. hier Slowenien: der Nordwesten (Reiseberichte)

Liebe Grüße und besten Dank im Voraus

Kaffeetasse

Da darf ich dich auf meine meine Karantanien-Reise als Lektüre verweisen. Die passenden Kapitel sind vor allem V-VIII, evtl. aber auch noch III/IV (Inhaltsverzeichnis "Hauptschubzündung", etwas runterscrollen). In der Einführung gibt es dann meine spezifischen Hinweise zu Karten und Literatur. Das Raccalona-Tal (nähe Resia-Tal) bin ich mal auf meinem Alpen-Südbogen 2007 gefahren (Bericht aktuell im Forum verschwunden), das wäre noch eine weitere Möglichkeit über den Nevea-Sattel eine Rundschleife zum Friaul herzustellen.

Lieber Matthias,

Danke für den Hinweis!

Das Alien-Epos kenne ich natürlich, handelt es sich doch mittlerweile um eine Art Referenzwerk der intergalaktisch-transkarantanischen Reiseliteratur.
Daraus habe ich schon einige wertvolle Anregungen gezogen (neben jeder Menge ästhetischem Hochgenuss). Leider führen die Verlinkungen zu den Bildgalerien mittlerweile in den digitalen Orkus, - nichts ist eben für die Ewigkeit.

Aber vielleicht wagt sich ja auch der eine oder andere Ortskundige mit zusätzlichen Tipps zu dieser Gegend hervor. Bzgl. Kartenmaterial bin ich mittlerweile auch bei tabacco fündig geworden. Neben einer 1:100.000er Karte des Friaul gib'ts auch gute 25.000er.

Sowas lese ich gern, dass die Kartenwerke noch weitergebaut werden.

Mei, du könntest durch das vergessene Tal zum vergessenen Bergkamm (Kolovrat) fahren, ungefähr so .
Bis Kambresko bin ich diese Route selbst gefahren, aber der Rest ist sicher noch viel schöner. Wenn du früher runter willst, könntest du eben bei Kambresko abfahren, mit ein paar sehr lästigen Kilometern Hauptstraße, bis du wieder nach Most abbiegen kannst, oder etwas später nach Kamno.

Wenn dir Bergerln gefallen, könntest du so weiter fahren. Diese Pässe haben mir sehr gefallen. Von Hermagor nach Villach gibt es einen Radweg, so weit ich weiß. Aber auch die Weiterfahrt nach Norden, oder, schöner, durch das Gailtal, ist schön: inetwa so

Mit einer Woche Zeit könntest du auch weiter nach Osten ausholen.

lg!
georg

Das mit dem Weiterbauen ist so eine Sache. So richtig auf dem aktuellen Stand werden Papierkarten leider oftmals nicht mehr gehalten. Für die gefragte Region kann ich sagen, dass vor allem von den vorhandenen Wanderwegen nicht alle enthalten sind.
Es empfiehlt sich also zusätzlich eine digitale Karte (da sind sie meist eingezeichnet) zusätzlich vorzuhalten.
Trotzdem sind die Tabacci-Karten das beste analoge Kartenmaterial, das erhältlich ist.
Ich bin zwar im Sommer in der fraglichen Region gewesen, weil ich dort Verwandtschaft habe, war ich allerdings stationär dort (von drei Tourtagen in Richtung Nord-Osten in die carnischen Alpen abgesehen) und deshalb eher auf Stichrouten und auch zwischendrin zu Fuß unterwegs, weil meine Moutainbikequalitäten sehr zweifelhaft sind. Da kann ich Dir also nicht sehr gut Vorschläge machen.
Die Region ist aber gerade am Alpenrand in den Prealpi fast überall sehr schön und teils auch recht einsam. Allerdings sind sehr viele Wege sehr steil und das auch über eine längere Strecke, aber das scheint Dich ja nicht zu schrecken.
Sehr schön fand ich übrigens den Besuch des Matajur.
Das ist kein hoher Berg, aber die Aussicht ist fabelhaft und die Natur ebenso. Auch kommst Du an informativen Tafeln zu Flora, Fauna und vor allem den erbitterten Kämpfen des ersten Weltkriegs vorbei, ein Thema. das Dich dort auf Schritt und Tritt begleiten wird.
Von der italienischen Seite kommend, geht eine steile, enge und holprige Straße bis zu einer Sternwarte und einem Alpenvereinshaus. Ab dort kann jemand wie ich nur zu Fuß weiter bis zu einer Kapelle, die noch auf italienischer Seite steht, dahinter beginnt Slowenien.
Dort waren einige slowenische MTBiker unterwegs, es haben auch von ihnen etliche schieben müssen.
Vielleicht ist Dir das einen Abstecher wert.

Gruß
Nat