Ein paar (wirklich ernst gemeinte, dennoch sehr subjektive) Tipps zum Radeln in einer großen mexikanischen Stadt:
Du solltest hier niemals auf irgendwelche Verkehrszeichen achten, weder auf die Schilder noch auf die Ampeln. Achte immer nur darauf, was vor dir passiert, am besten mit einem 180° Blick nach vorne.
Fahre über Kreuzungen immer nur mit dem Flow oder wenn du einschätzen kannst, dass von rechts und von links nichts kommt und von vorne möglichst auch nicht, weil die Leute immer wieder auch mal abbiegen, ohne zu blinken. Aber blinken oder auch gar nicht tut ja eigentlich immer jeder – insofern darfst du auch auf die Blinkzeichen der Laster, Busse und Autos nichts geben.
Die dritte Klasse Busse, die hauptsächlich innerstädtisch fahren, kreuzen permanent die Spuren und machen gerne auch Vollbremsungen, wenn irgend jemand am Straßenrand steht und winkt. Häufig ist es so, dass diese Busse sich gegenseitig überholen, um als erste die wartenden Passagiere auf zu picken. Wenn du das merkst, solltest du auf alles gefasst sein und sehr bremsbereit sein.
Parkende Autos sind auch spannend. Türen gehen da schon mal unvermittelt auf und auch hier korrelieren die vorhandenen oder auch nicht vorhandenen Blinkzeichen selten mit dem, was gleich passiert. Am besten achtest du auf die Vorderräder von parkenden Autos. Wenn die sich in Richtung Straßenmitte drehen und anfangen, sich zu bewegen, solltest du ebenfalls bremsbereit sein.
Da hier jeder nur nach vorne schaut, scheinen die Rückspiegel der Autos lediglich dazu da zu sein, um diese breiter zu machen.
Am besten vergleichst du das Stadtradeln in Mexiko mit dem alpinen Ski Slalom, nur dass die Slalomstangen hier wesentlich größer sind und sich unkoordiniert und unvorhersehbar bewegen.