Hallo Zusammen,

auf meiner Radtour durch Südamerika mit meinem alten Velotraum kam ich mit dem Thema Bikepacking in Berührung. Ich fand es faszinierend, wieviel mehr Fahrspaß und Aktionsradius und Möglicheiten das Thema Bikepacking bereitzuhalten schien. Da mein Velotraum nach der Tour eh fertig war (durchgebremste Felgen, Lackrisse usw.) hab ich mir letztes Frühjahr ein Kona Unit X geholt. Aus der Schachtel heraus ist es der Instant Spaßbringer. Ohne Gepäck fahre ich es mit viel Freude auf den Esslinger MTB-Trails, wo es sich wie ein BMX für Erwachsene verhält, mit Gepäck im Sommer bin ich den Bikepacking Trans Germany und den Bergslagsleden in Schweden gefahren:

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Ich bin mit der Kiste super zufrieden und habe durch den Vergleich wichtige Erkenntnisse gewonnen:

Nie wieder Schlauchreifen. Tubeless funktioniert ganz hervorragend.
Nie weder 26". In Südamerika hab ich die Größe gar nicht mehr bekommen, 29er rollen so viel besser ab.
Nie wieder Felgenbremsen. Kacke in der Wirkung und frisst Felgen (Am Velotraum über die Lebensdauer 3 Felgensätze durchgebremst).
Nie wieder unter 2,4 Zoll breite Reifen. Die schränken die mögliche Routenwahl doch sehr krass ein.

Was ich aber gerne wieder übernehmen würde, wäre die Rohloff. Hat immer super funktioniert und da das Unit verschiebbare Ausfallenden hat, würde ich diesmal ohne Kettenspanner auskommen. Die hintere Aufnahme ist 148 mm Boost mit 12 mm Steckachse.

Jetzt veranstaltet Rohloff einen ganz schönen Zinnober um den Einbau des R-Geräts.
Geht schon damit los, dass ich die Rohloff nur schwer bestellen kann. Ich möchte die Rohloff auch gerne selbst einbauen und einstellen (hab ich beim Velotraum auch schon gemacht)

Fragen an das Forum: Gibt es Erfahrungen aus erster Hand für einen solchen Umbau? Gibt es best Practices hierzu? Warum sperrt sich Rohloff so gegen den Selbstumbau? (Meine Laufradhomies von Whizz Wheels sind recht schlecht auf Rohloff zu sprechen, irgendwas mit Speichenspannungsbesserwisserei)

Ich möchte das Bike sukzessive Langstreckentauglich machen, Start für das nächste 2 Jahres-Projekt wäre Frühjahr 2023.

Weitere Umbauten die kommen:
-Mechanische Bremsen TRP Spyke
-Velo Orange Crazy Bar
-SON im Vorderrad

Danke vorab,

Liebe Grüße,
Jochen

Hm, Rohloff hat seine Dose ja ursprünglich mal mit dem Anspruch designed, dass sie in möglchst jedem Rahmen nachrüstbar sein sollte. Nur war dort die Drhemomentabstützung und teilweise die Scheibenbremse auch schon immer eine gewisse Herausforderung, Steckachse gabs noch gar nicht.

Mit der Steckachsgeschichte & Rohloff habe ich mich noch nicht im Detail auseinandergesetzt. Das Hauptproblem aus technischer Sicht dürfte sein, dass da keine Steckachsvariante der Getriebedose neu designed worden ist (mit echter Steckachsfunktionalität, so wie es z.B. die Kidarney macht), sondern dass da "nur" eine Einbaumöglichkeit in Steckachsrahmen entwickelt worden ist. Und da scheint man mit allerhand Varianten konfrontiert zu sein, woran nicht nur Rohloff schuld ist, sondern auch weil es eben ganz verschiedene Steckachsausführungen gibt.

Whizzwheels hat sich mal mit Rohloff überworfen. Dabei ging es in der Tat um die Speichen, vornehmlich von DT Swiss (?). Hier hat der Speichenhersteller irgendwann den Radius der Speichen am Bogen geändert (hat Sapim meines Wissens dann aber auch gemacht), mit der Konsequenz, dass es bei Rohloff dann vermehrt Speichenrisse gab. Rohloff hat dann drauf bestanden, dass nur Speichen mit dem alten Radius verwendet werden (gibt es jetzt von der Firma Sandmann), für WW war eine Abkehr vom Premiumzulieferer DT nicht akzeptabel. Anscheinend gab es da Sturköpfe auf beiden Seiten...
Muss man bei Rohloff halt wissen - entweder "Spezialspeichen" (deren Verfügbarkeit kein Problem scheint, aber halt nur über Sandmann läuft), oder man weicht davon ab, verlässt damit aber den Garantierahmen.

Ich würde an deiner Stelle wirklich mal auf einen Radhändler zugehen und sagen, was du konkret vor hast. Der sollte das Werkzeug da haben/ ordern, um die richtigen Teile auszuwählen und du kannst ja immer noch sagen, dass du das Laufrad selbst aufbauen willst, da sollte sich hoffentlich ein gütlicher Einigungsweg finden lassen.
Und du kannst ja scjon mal prüfen, ob die grundlegenden Voraussetzungen für den Einbau erfüllt sind, ist auf der Rohloffseite ja gelistet. Mein Ritchey-Breakaway sollte auf den ersten Blick kompatibel sein, aber ein paar Dinge müsste ich auch noch mal nachmessen.

ich fahre ein ähnliches Rad wie das Kona Unit X, nämlich ein Intec M5. Das ist zwar speziell für Rohloff ausgelegt (Kabelführung für die linke Kettenstrebe, OEM-Drehmomentabstützung im linken Ausfallende) allerdings von der Geometrie her ist es etwas klassischer, d.h. der Lenkwinkel ist steiler und man benötigt "normale" Vorbauten zwischen 80 und 120 mm.
Jedenfalls ist es ein tolles Unterfangen mit Stahlrahmen, Starrgabel, dicken Pellen und Rohloff durch die Gegend zu brettern.

Zur Umrüstung des Unit X:
Kettenspanner ist, wie schon gesagt, nicht nötig, da die Ausfallenden verschiebbar sind.
Der Bremssattel wird mit verschoben, das ist gut und der Surly-Variante, die Langlöcher an der IS-Aufnahme hat, definitiv vorzuziehen.
Ein Thema ist die Drehmomentabstützung: hier könntest du Kona mal anschreiben, ob die entsprechende Ausfallenden anbieten, die links einen langen Schlitz für die Aufnahme haben. Ansonsten bleiben die anderen Varianten, denen Rohloff ein Extra-Kapitel auf ihrer Seite gewidmet hat.
Bzgl. 12x148 Kompatibilität bin ich nicht auf dem neuesten Stand. Aber dieser Standard hat sich im MTB-Bereich durchgesetzt und Rohloff wird sicherlich was geeignetes anbieten.

Hier ist ein Thread Re: Rohloff in 148 mm Hinterbau (Ausrüstung Reiserad) in dem ein Eigenbau auf Basis der normalen CC-Version in 135mm probiert wird. Wer Zugang zu den entsprechenden Maschinen hat und sich mit den Normmaßen der Scheibenbremssockel auskennt sowie mit der Anlenkung der gewählten Drehmomentabstützung, kann so etwas selbst probieren. Die 148mm-Version von Rohloff ist etwas anders gestaltet als die normale 135mm-Version. Rohloff bietet dem Händler einen Prüfteileset an, aus dem dieser dann die Endbestückung am konkreten Rad zusammenstellt (life gesehen, habe ich das Teil noch nicht). Diese Prozedur will eben Rohloff nur über einen Händler ausführen. Ich würde die Prozedur offiziell wie von Rohloff geplant vom Händler durchführen lassen, weil gleich die passende Nabe dabei beschafft wird und es dann offiziell ist. Wartung und Pflege hinterher ist sowieso dann Eigenarbeit. Wenn ich die Aufgabe hätte, normale 135mm-Naben in 142 oder 148-Rahmen mit Verschiebeende einzubauen, würde ich es gemäß obigem Thread selbst probieren (da inzwischen Zugang zu Dreh-/Fräsmaschinen), weil dies auch Rohloff nicht anbietet.

Servus, bei dem Rahmen würde ich Ausfallenden aus Edelstahl schneiden lassen und eine 135er Rohloff montieren. Unter https://www.mtb-news.de/forum/t/a-29-zoll-fuer-ein-halleluja-aufbauthread-in-stahl.933877/ gibt es Inspiration.


Andre