Hallo zusammen,
unsere Mini-Urlaubsreise für heuer steht fast ...
Wir haben Tickets nach Triest und von dort wieder heim, mit Fahrradmitnahme.

Der Plan ist, gemütlich von Triest nach Pula zu radeln, und von Pula (HR) mit der Eisenbahn wieder hoch nahe Triest nach Divaca (SLO), und von dort per Radweg runter nach Triest.

Problem:
Bei der kroatischen Eisenbahn kann ich nur innerkroatische Strecken finden (also Pula-Buzet), und bei der slowenischen Eisenbahn nur das Stück auf slowenischer Seite.

Dass Fahrradmitnahme überhaupt möglich ist fand ich nur auf einer Touristikseite.
Auf der kroatischen Seite ist die Verbindung nicht mit Fahrradmitnahme angeführt:
http://www.hzpp.hr/en/f-a-q?p=361&mp=385

Da hier ein paar Zugereiseexperten zugegen sind: wie find ich raus, ob Fahrradmitnahme möglich ist und wie (grenzüberschreitend), außer durch direkte Anfrage bei zwei Staatsbahnen?

Es handelt sich um diese Verbindung:

Zugverbindung auf Rome2Rio

(der Direktzug 1273 um 17:57)

Danke!

Liebe Grüße
Andreas

Hallo Andreas,

wir haben ähnliches vor, von Villach über Triest und mit dem Tandem.

Im offiziellen Fahrplan steht tatsächlich Fahrradmitnahme erst ab Grenze zu Slowenien, wobei es ja ein und derselbe Zug ist. Ich habe sowohl die kroatische als auch die slowenische Bahn angeschrieben und innerhalb weniger Stunden eine Antwort erhalten: Seitens der slowenischen Bahn ist Fahrradmitnahme kein Problem (zumindest auf deren Wegstrecke), die kroatische Bahn hält sich bedeckter und schreibt, dass ein "verpacktes" Rad mitgenommen werden kann. Auf weitere Nachfragen habe ich keine Antwort erhalten. Ich habe an mehreren Stellen gelesen, dass der Zug kaum besetzt ist und eigentlich immer Platz wäre. Andererseits habe ich (auch hier im Forum) gelesen, dass sich die kroatische Bahn bei Radfahrern oft einfach querstellt. Das Zugmaterial findest du übrigens hier: https://www.vagonweb.cz/razeni/vlak.php?...ra&rok=2021

Magst du vielleicht auch nochmal bei der kroatischen Bahn anfragen?

Alternative wäre, mit dem Rad wieder nach Triest zu fahren, wobei ich die küstennahen Straßen als recht verkehrsreich empfunden hatte. Ich war im vergangenen Mai die Parenzana gefahren, sehr empfehlenswert, allerdings auf kroatische Seite nur mit MTB oder ggf. Trekkingrad machbar. Ich kann auch noch raten, das Schiff (hat Radmitnahme) von Triest nach Muggia zu nehmen, von wo aus man einen bequemeren Einstieg in die Parenzana hat.
Falls der Zug von Pula doch Räder mitnimmt: Es empfiehlt sich wahrscheinlich, schon in Kozina (vor Divaca) auszusteigen. Von dort führt fast direkt der Rosandratalradweg runter nach Triest.

Viele Grüße
Markus

Die ÖBB weiß laut ihrer HP nichts von einer Radmitnahme, die ist gewöhnlich sehr gut informiert. Das muss aber nichts sagen. 2018 sind wir jedenfalls noch problemlos mit den Rädern mit der kroatischen Bahn gefahren, auch über die Grenze.

Etwas anderes: Hast du, Markus, gefragt, wie das mit der Mitnahme eines Tandems ist? Seit wenigen Jahren will die ÖBB (die österreichische Bahngesellschaft) nur mehr "Normalfahrräder" mitnehmen, mit genau bezeichneten Maximalmaßen, mit nehmen. Das hat bei mir aufgrund meines minimal größeren Liegerades schon zu wenig erfreulichen Diskussionen mit (ausschließlich österreichischen) SchaffnerInnen geführt. Wenigstens wurde ich noch nie hinaus geworfen. Von einem Liegeradler habe ich den Tipp bekommen, mit dem Liegeradl in Österreich nur Regionalzüge zu verwenden, da hat er noch nie Schwierigkeiten bekommen.

Je nach Wagenmaterial kann es mit dem Tandem wirklich unmöglich werden. Auf der Fahrt von Laibach nach Koper konnte ich das Liegerad gerade noch in das Gepäckabteil fädeln, das Tandem hätte ich im Gang nicht um die Ecke gebracht. Dafür waren die slowenischen Eisenbahner, die beim Schienenersatzverkehr Platz für die Räder schaffen mussten, ausgesprochen nett und hilfsbereit.

Ein Fahrrad zu verpacken sollte nun nicht das große Thema sein. Da reicht eine Rolle Folie herum gewickelt.

lg!
georg

Hallo Georg,

danke für deine Infos. Bist du damals mit genau dem Zug von Pula gefahren und kannst du dich erinnern, ob da die Tandemmitnahme (rein von den Abmessungen her) möglich gewesen wäre? Der Zug sollte ja immer noch der gleiche sein.

Ja, ich habe extra erwähnt, dass es um ein Tandem geht, habe aber "nur" eine Antwort zur allgemeinen Radmitnahme bekommen.
Mitnahme von Tandems (und auch wahrscheinlich auch Liegeräder) wird in der Tat immer schwieriger: Von München international nach Süden gehen offiziell nur noch die ECs nach Klagenfurt. Ich muss aber jedesmal im Reisezentrum 3 mal darauf hinweisen, dass auf der Reservierung unbedingt Tandem stehen muss. Die Brenner-ECs nehmen (trotz riesigem Gepäckwagen) keine Tandems mehr mit seit diesem Jahr.
In den Regionalzügen in Italien hatten wir nie Probleme. Dort war es laut Regularien nicht erlaubt, hat aber keinen Schaffner je gestört.

Viele Grüße
Markus

Genau der Zug war es sicher nicht. Wenn der Zug ein großes Gepäckabteil mit Türen direkt auf den Bahnsteig hat, ist ein Tandem kein Problem. Da müsste schon eine sehr große Radlergruppe kommen, und auch da wird man sich wohl einigen können. Schwierig war ein Zug, bei dem das Gepäckabteil nur über den Gang erreichbar war. Da kommst du mit dem Tandem nicht durch.

Wenn ich genau nach denke, bin ich mir nicht mehr sicher, ob das der Zug Laibach-Rijeka oder der Zug Laibach-Koper war.

lg!
georg

Ich habe wie im anderen Thread "Rückreise Küste Kroatien" beschrieben, mit dem Mailverkehr der Kroatischen Eisenbahn eigentlich gute Erfahrungen gemacht, aber ja ganz genau wissen sie oft auch nicht Bescheid.

Außerdem findest du bei https://www.vagonweb.cz/ mit der Zugnummer die tatsächlich eingesetzten Waggon, so siehst du gleich ob ein Fahrradwagen dran hängt.
Wenn es der Zug ist dürfte derzeit kein Fahrradwagen dran hängen.

Gruaß
Simon

Danke Euch!
Lustigerweise kam zeitgleich die Antwort aus Kroatien:




Das ist jetzt blöd,
weil das Risiko, nicht mitgenommen zu werden, würde eine kurzfristige teure Taxi- oder Mietwagenfahrt nach Triest bedeuten, wo am nächsten Tag mittags unser Zug abfährt.
Wir sind 2018 ab Triest nach Pula geradelt und wissen in etwa, wie es dort ist (inklusive Fähre nach Muggia). Heuer wollten wir statt der Parenzana mehr an der Küste entlangradeln (Savudrija etc) und ein paar Tage an der Südspitze verbringen (die besten Badeplätze), und eigentlich nicht wieder retour radeln (haben nur 10 Tage Zeit).
Alternative wäre wie damals, das Schiff von Rovinj nach Triest zu nehmen, aber ich hab aktuell keinen Fahrplan gefunden bei Libertylines für die Strecke, eventuell fahren die heuer nicht ...

Oder wir fahren andersrum, mit dem Zug von Slowenien nach Süden und radeln dann nordwärts.

Fahrrad zerlegen und mit Plane/Karton einpacken wäre jetzt nicht so der Akt, aber mangels Faltrahmen krieg ich die Räder definitiv nicht auf Gepäckfachgröße.
Eventuell geht das Rad ohne Vorderrad/Schutzblech/Gepäckträger mit beigedrehtem Lenker hier zwischen die Sitzreihen:
https://www.vagonweb.cz/fotogalerie/foto/201802/DSCN8239.jpg

LG Andreas

Mit etwas mehr Aufwand bekommst du die Räder wahrscheinlich auch kleiner: Die Pedale abmontieren, den Ahead-Vorbau abnehmen, die Gabel aus dem Rahmen ziehen. Dann lassen sich Gabel mit ein gebautem Vorderrad flach aufs Rad legen und in einen Sack stecken. Bowdenzüge mussten dafür nicht demontiert werden. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich auch den Sattel mit Sattelstütze aus dem Rahmen gezogen habe, um das Packerl in buskompatible Maße zu bringen.

Den Sack habe ich übrigens selbst aus Resten genäht, das war nicht der große Aufwand. Spottbilligen Stoff dafür gibt es übrigens beim Sattler in Thondorf im Resteshop.

Wenn ihr nicht sicher seid, ob euch der Zug mit nimmt, würde ich sicher vom Süden nach Norden radeln.

lg!
georg

Hi Georg,
danke für Deine Antwort - leider hat nur eines der Räder einen Ahead-Vorbau, beim anderen ist der Ausbau deutlich mühsamer und schmieriger, zumal auch der Bremszug durch den Vorbau geführt ist. Ohne Gabel wird das Rad aber eh nur marginal kürzer, und auf der Gabel steht das Rad noch halbwegs gut. Das ist ein Alltagsradl, mit verkabeltem Nabendynamo etc, teilzerlegen ist da wirklich ein Akt ... meine liebe Frau wehrt sich bisher gegen ein neueres Reiserad, das muss auch so gehen (!).
Klick mal auf den Bilderlink in meinem letzten Beitrag, ich denke das geht sich zwischen den Sitzen aus. Die Pedale stören nicht, da unten ist eh genug Platz, nur oben ist es schmal - und die Länge ist begrenzt. In den Gang ragen darf das nicht, denk ich mal.

Libertylines bedient heuer die Route an der Westküste leider nicht, hab gerade Antwort auf meine Email-Anfrage bekommen.

Alternative wäre ein Transfer, anscheinend gibt es öfter Fahrten von Pula (Flughafen) nach Triest mit Sammeltaxis

Mal schauen. Irgendwie geht es ja immer ...

Liebe Grüße
Andreas

Es gibt eine neue kostenlose Busverbindung inkl. Radmitnahme von Triest nach Porec und zurück, immer am Wochende:
http://www.dorlandobus.it/progetto-icarus/

Ah das kam zu spät - aber danke! Ist ja ein tolles Angebot!

Wir haben uns dann gegen den inneristrischen Bahntransfer entschieden.

Zug von Graz nach Divaca, ein paar Stationen vor Triest. Spart einige Höhenmeter und vor allem Zeit - wir sind schon vor 16 Uhr ausgestiegen statt eine Stunde später in Triest, und es gibt einige Campingplätze in der Nähe.

Von da sind wir runter nach Koper, ein Stück Parenzana, dann die Küste entlang, Savudrija bis Novigrad, immer gemütlich 30 km am Tag.

Es war sehr viel los an der Küste, wir wurden an zwei Campingplätzen abgewiesen weil die voll waren. Daher leichten Herzens ins Inland nach Motovun, weiter über Pazin, Buzet, Muggia nach Triest, und von dort mit dem Zug heim.

Liebe Grüße
Andreas