Ich bitte um Beruhigung. Es war nicht meine Absicht, hier eine neue F-Diskussion loszutreten. Die Möglichkeit legaler/halblegaler/illegaler Grenzübertritte war aber Thema dieses Fadens und ist natürlich generell für Radreisende interessant, sieht man ja auch gerade im Nachbarfaden. Insofern sollte es möglich bleiben, die Situation an den Grenzen weiterhin zu beleuchten, auch wenn diese natürlich unmittelbar durch die F-Frage bestimmt wird.
Ich bin dieses Jahr u.a. eine ganze Weile an der Grenze HR-SLO entlanggefahren, davon ein gutes Stück am Fluß Kolpa/Kupa. Dabei gibt es, neben schon erwähntem Stacheldrahtzaun, auch Positives zu berichten. Im Rahmen der allgemeinen Aufrüstung hat man nämlich z.B. am Fluß Cabranka (später Kolpa/Kupa) die Grenzstation bei Zamost erweitert, so daß auch Nicht-EU-Bürger rüber können. 2014 gabs dort nämlich noch keine Computer und meine koreanische Liebste wurde mangels Möglichkeit, den Schengen-Übertritt zu registrieren, zurückgewiesen - Locals + EU-Bürger only. Unangenehme Folge waren ein paar hundert Hm Aufstieg aus dem Tal am Abend.
Gezeigter Grenzzaun an der Kolpa ist übrigens schon recht lang, aber noch nicht vollständig. Bei unwegsamem Gelände fehlt er. An anderer Stelle, mitten in der Pampa, gab es sogar noch eine Brücke über den Fluß, nur mit einer Schranke gesichert, selbige wiederum mit einem normalen Vorhängeschloß, sonst ohne Kontrolle. Eine Anwohnerin schien den Schlüssel zu haben, jedenfalls ist sie mit dem Auto rüber und hat hinterher wieder abgeschlossen. Mit dem Rad hätte man einfach vorbeigekonnt.
Fazit für den Radreisenden - es ist noch nicht ganz unmöglich, ohne Dokument in den Schengenraum reinzukommen oder raus, aber es wird schwieriger.
PS: Falls es mal jemand braucht:
Hier ist Schengen noch richtig offen.