Zuerst die Beschreibung des aktuellen Vorhabens:

Im letzten Jahr planten wir die in 2018 angefangene Norwegentour fortzusetzten. Da es zu dem Zeitpunkt nicht wegen Corona unklar war, ob wir einreisen dürfen und, viel entscheidender, die Geduld und Laune unseres 2j-alten Kindes auf der ersten großen Fahrradtour kaum einschätzen können, haben wir uns für eine organisatorisch einfachere Tour entschieden. Also, der Plan B stand fest und wir wollten (mit 2 Kindern) in 10 Tagen für 3 Wochen in die Schweiz losfahren. Zuerst Aare entlang, am Genfersee in Richtung süd-ost bis zu den Alpen, dann im Tal bis zum Furkapass, Vierwaldstättersee, Zürichsee.
Die aktuelle Wetterlage (voraussichtlich 120mm - Regen in den nächsten 10 Tagen), bzw. vielleicht auch Übervorsicht angesichts der letzten Ereignisse treibt uns dazu, die Route zu überdenken. Da spielt nicht "nur" die Hochwasser-/Erdrutschgefahr eine Rolle, sondern auch banale Fahrradwegsperrungen, die man mit einem Anhänger kaum umfahren möchte bzw. kann.

So eine klare Alternative haben wir gerade auch nicht klar vor Augen. Ein Paar Einschränkungen machen die Suche eben noch schwieriger. Anreise bis max. 500km von Nürnberg aus mit eigenem Auto (zur Not Zug, allerdings ohne Umstiege), maximal 1000hm auf 100km, Campingplatzangebot, viele Radwege, hochwassersicher, 500-600km Streckenlänge.

Tja.

Frankreich fällt wegen potentiellen Einstufung als Risikogebiet aus. Österreich wäre denkbar, allerdings nicht in Alpenvorland und nicht donauentlang (könnte dann aber wegen Höhenmetern schwierig werden), und, und, und ....

Aktuell neigen wir dazu den Paneuropa-Radweg in eine der Richtungen zu fahren. Bis Prag wäre durchaus interessant, allerdings sind da einige Höhenmeter (muss noch genauer anschauen, vielleicht ginge doch noch). In die andere Richtung könnte man bis zum Rhein fahren. Wenn man die Anreisedauer weglässt, könnte Dänemark in Frage kommen.

Konkretere Fragen:
- Wie schätz ihr die aktuelle Hochwassergefahr ein?
- Welche Strecken fallen euch da noch ein, die den Anforderungen in etwa entsprechen (die Anreise ist am ehesten anpassbar)?
- Sonstige Tipps

Wir würden gerne in den verbleibenden Tagen die Alternativroute festlegen und kurz vor der Abreise, je nach Gefahrensituation für die Schweiz oder die Alternativroute uns entscheiden.

Danke

Wo kommen denn die 120 mm Regen in den nächsten Tagen her? Oder sind das nur Gewitterschauer, die an einzelnen Orten kräftiger ausfallen? Wir sind am letzten sehr gewittrigen Samstag 240 km fast ohne Regen durchgekommen (gut wir hatten Glück, hat doch einige Hagelschäden gegeben).
Wenn Strecken wegen Hangrutsch gesperrt sind, gibt es doch meist hängertaugliche Umfahrungen, zudem war das Wallis vom Regen nicht so stark betroffen. Bei uns ist der Thunersee schon wieder leer (fast Niedrigwasser), aber vielleicht antizipieren die auch die 120 mm Regen.

Mit den Wettervorhersagen über 24 Stunden hinaus ist es eh mit Vorsicht zu genießen, nichts desto weniger benutzen wir für das globale Wetter immer windy.com, überwiegend aber für Windrichtung.

Die 120mm sind die akkumulierte Regenmenge über 10 Tage, ob es andauernde leichte Regenschauer sind oder eher kurzer Regenerguss lässt sich nicht differenzieren.

Umfahrungen: Ja, es gibt sicherlich oft eine oder die andere Umfahrung, die aber mit einer fast 100%-er Wahrscheinlichkeit mehr Höhenmeter bedeutet (beachte: Fahrradanhänger + Kind und Follow-me + Fahrrad + Kind).

Im Wallis ist es meistens trockener als in der Restschweiz, von dem her passt die Schweizer Route zu diesem Sommer.
Streckensperrungen würden mich auf der angedachten Schweizer Route überraschen.
Hier übrigens ein paar Bilder einer Walliser Kindertour: Tag 1 und Tag 2.