Hallo zusammen,

gerade habe ich am Hinterrad als Bremssattel den Mono Trial von Hope montiert, den ich über den Tech V2 Hebel von Hope ansteuere. Laut technischem Support von Hope sollte das theoretisch gehen.

Das Problem: Ziehe ich den Hebel einmal gewöhnlich, gibt es gar keinen Bremseffekt. Nur nach mehrmaligem, schnellen Ziehen (und schnell hintereinander) gibt es einen Druckpunkt, wenn auch schwammig. Die Bremswirkung dann ist wiederum gut.

Woran liegt's? Entlüftet ist alles, das Bremsmedium ist ganz frisch aus der Packung, also wasserfrei. Die Bremskolben habe ich damit außerdem auch penibel gesäubert...

Klingt ziemlich danach, als ob entweder die Bremse schlecht zentriert ist oder ein Kolben hängt. Beobachte mal die Scheibe, ob die bei Betätigung der Bremse zur Seite gedrückt wird.

Hmm, die Scheibe bewegt sich kaum zur Seite. Bevor ich die Kolben gereinigt habe, tat sie das allerdings schon noch, zur Seite des verschmockten, kaum beweglichen Kolbens...

Kaum bedeutet wieviel? Und die Entlüftung wurde wirklich korrekt durchgeführt?

Sie bewegt sich im Moment noch ca. 0,05 (1/20) mm zu einer Seite beim Bremsen. Das kann man nur noch mit einem Spaltmaß quantifizieren.

Tja, und ob die Entlüftung wirklich korrekt durchgeführt wurde...vorne habe ich es hinbekommen, aber da liegt der Bremssattel mMn auch günstiger. Vielleicht sollte ich das ganze Fahrrad zum Entlüften des hinteren Bremssattels senkrecht stellen? Dann geht die Leitung auch direkt entgegen der Schwerkraft weg vom Bremssattel...

Klingt für mich nach Luft im System. Bei mir hat nach etlichen erfolglosen Entlüftungen nach Anleitung dann folgendes geholfen (allerdings Shimano):

Fahrrad mit Bremshebel nach oben und Reservoir nach oben drehen und Bremse nach unten hinhängen. Dann den Bremshebel in betätigtem Zustand mit Klettband, Kabelbinder o.ä. fixieren und 24h Stunden so hängen lassen. Seitdem ist gut.

Hmm, verstehe - das klingt wirklich easy machbar. Dann darf es wohl mal bis morgen abend mit dem Vorderrad im Haken abhängen...

Da ist Luft im System.
Klopf auch mal vorsichtig mit nem Schraubendreher an alle Stellen, an denen sich Luft sammeln könnte, damit sich Bläschen lösen.

Grüße
Florian

Kann mich den Vorrednern nur anschließen, klingt nach Luft im System.
Bei einem Montageständer kannst du das Rad ja recht leicht "senkrecht" stellen. Falls nicht vorhanden oder auch anderweitig könnte es sinnvoll sein, den Bremssattel zu demontieren und senkrecht hängen zu lassen, damit die Luftblasen leichtem dem Weg entgegen der Schwerkraft folgen.

Kommt das Problem erst, wenn sich das Vorderrad gedreht hat wieder ? Oder verschwindet der Druckpunkt nach dem schnellen Pumpen auch bei unbewegtem, feststehendem Rad wieder ??

Micha

Trotz Füllens und Entlüftens genau nach Vorschrift kann Luft drin sein. Bei unserer Tandembremse hat mein Radhändler, der das regelmäßig macht, 3 Anläufe gebraucht. Für den letzten, erfolgreichen, habe ich die ganze Bremse aus gebaut, und mit Klopfen, Hin- und zurück spülen hat es endlich geklappt. Aber das Tandem hat hinten eine besonders lange Leitung.

lg!
georg

Soo, kurze Rückmeldung - für die Interessierten und falls jemand den Thread wannanders liest-

Das senkrechte Aufstellen des Rads hat nicht soo viel gebracht - nur ein Bisschen.
Was am erfolgreichsten war, war das Aufklopfen mit einem Holzhammer. Jetzt ist sie immerhin auf dem Niveau mittelguter, mechanischer V-brakes bei trockenen Felgen. Das muss erstmal reichen... (:

Dann Stufe II:
Bremsstrang soweit aus Rahmen ausfädeln bis man den einigermaßen gerade senkrecht hängen kann und das obige Prozedere wiederholen (24h betätigt lassen u. ggf. klopfen). So viel zur vielbesungenen Wartungsarmut von hydraulischen Bremsen.
Meiner einer ist jedenfalls wegen dieses Entlüftungspunks auf mechanische Scheibenbremsen (BB7) für das neue Radl umgestiegen und bin damit hochzufrieden.

Also wenn die Bremsleitung senkrecht hängt/verläuft, brauchst du nicht 24h warten. Da sind die Luftbläschen recht fix, da reden wir dann von maximal wenigen Minuten. Wartungsschläuche und Öl sind ja weitgehend transparent, man sieht ja, ob da während des Entlüftungsvorgangs noch Luftbläschen kommen. Ggf. macht man halt fix noch mal ne Neubefüllung, ist auch kein Hexenwerk.
Am Montageständer würde ich das Rad senkrecht stellen Und den Lenker drehen, damit der wieder waagerecht ist. Vorher ne Markierung machen, damit man nachher wieder fix die Originalposition findet.

Hast du den Druckpunktversteller auch ganz raus gedreht? Wie vorgesehen von oben nach unten entlüftet?

Statt den Lenker dreht man bei Hope und eigentlich bei allen anderen Bremsen den Hebel gerade so das die Entlüftungsschraube oben ist. Bei Hope muss man ja den Deckel vom Ausgleichsbehälter runter machen.

Ob du Lenker oder Hebel drehst, ist ja egal, Hauptsache die Ausrichtung zum Horizont stimmt.
Bei meinen Shimano-STI drehe ich lieber den Lenker - kein Lenkerband neu wickeln, keine STI neu ausrichten, Huddelei um den Bogen des Rennlenkers unproblematisch.

Bei den Rennradbremsschalthebel ist die Entlüftungsschraube schon am höchsten Punkt, da muss man eigentlich gar nichts verdrehen.

Bei dieser Hope handelt sich um eine Bremse für Flatbar, ich verdrehe lieber schnell die Hebel statt den kompletten Lenker. Ich finde das ist schneller wieder eingestellt wie ein Lenker. Falls man noch einen Ortliebtaschenhalter montiert hat wird es mit dem Lenker verdrehen noch fummeliger

Manchmal baue ich so eine MTB Bremse auch komplett ab und entlüfte auf einer Halterung am Schraubstock

Hier im Falle der Hope finde ich das entlüften der Hinteren Bremse ein wenig unbequem und würde wenn kein guter Druckpunkt erreicht wird eine zweite Person zu Hilfe nehmen. Man pumpt am Hebel muss hinten die Entlüftungsschraube öffnen und schließen und gleichzeitig aufpassen das sich im Reservoir genug Dot befindet das man nicht wieder ausersehen Luft ins System pumpt