Einen schönen Samstag allerseits.

Ich bin seit kurzem stolzer Besitzer eines "Omniterra-Reiserades" (Marketingsprech des Herstellers), mit dem ich auch insgesamt sehr zufrieden bin und das auch sehr gut auf meinen Anwendungsbereich passt. Das Rad ist ein Panzer, ausgestattet mit 27,5" tubeless Felgen mit 40mm Maulweite (DT Swiss XM551). Montiert sind derzeit Schwalbe Johnny Watts Reifen, mit denen das Rad auch vom Hersteller ausgeliefert wird.

Gestern habe ich erfolglos versucht, die Mäntel von den Felgen zu bekommen. Durch YouTube-Forschung wurde mir dann gewahr, dass man für die tubeless-Montage nicht selten Spezialwerkzeug braucht: Stahl-Reifenheber (unbedingt), eine Art breite Rohrzange zum Zusammendrücken des Reifens (kann man mit entsprechender Vorsicht sicherlich auch mit einer normalen Rohrzange machen), und am Schluss noch eine spezielle Zange zum Aufziehen des neuen Reifens.

Oh well...

Bloss: Wie macht man das unterwegs? Das ist ja ein halbes Kilo Werkzeug nur für den Reifenwechsel! Nehmt ihr sowas mit?

Nach allem, was ich hier bisher von den Tubelessverfechtern gelesen habe, ist die Frage irrelevant. Es besteht kein Bedarf, unterwegs den Reifen von der Felge zu ziehen. Wozu auch Ein Schlauch ist nicht drin, und Löcher abdichten kann man wohl mit einem Reparaturkit. Den Reifen musst du nur dann runterziehen, wenn du ihn wechseln willst, aber vermutlich hast du sowieso keinen Ersatzreifen dabei.

Ich hoffe, dass ich das richtig zusammengefsst habe... Ich selbst fahre noch klassische Schläuche.

Aber deine Frage ist wirklich interessant. Ich bin gespannt, was hier noch an Antworten kommt. Denn einige fahren ja doch tubeless.

Gruß
Thoralf

Das kann ich so nicht bestätigen, ich habe verschiedene Tubeless Reifen auf diversen Felgen bisher immer montiert und demontiert bekommen. Tubeless fahre ich im Moment zwei LRS.

Ja, man braucht stabilere Reifenheber, und ein wenig mehr Geduld

Sind das bei dir denn auch MTB-Reifen? Laut YouTube Universität gibt es das Problem vor allem bei MTB Reifen.

Dennoch... dein Kommentar stimmt mich optimistisch. Ich werd's heut mittag gleich wieder versuchen.

Das sollte auch ohne Vorschlaghammer, Pressluftbohrer ... gehen. Wenn du dir den Querschnitt einer solchen TL-Felge mal ansiehst Klick und die mit einer "normalen" Hakenfelge (das sind die gängigen Felgen) Klack vergleichst, dann siehst du, dass die Flanke relativ flach ist und das Bett dahinter erst in der Mitte eine Vertiefung hat. Du musst versuchen, die eine Seite des Reifens auf der ganzen Länge in diese Vertiefung zu drücken, dann hat der Reifen so viel Spiel, dass du ihn über die Felgenflanke heben kannst. Etwas schwerer als bei einem "normalen" Reifen geht es meistens schon, allerdings gibt es bei den "normalen" Felgen und Reifen aber auch Kombinationen, die einen noch mehr zur Verzweiflung treiben können.

MTB Reifen und einmal Schwalbe One Rennradreifen

Das war jetzt ironisch an die TL-Fahrer gerichtet, oder?

Es gibt Löcher, die zu groß sind (gut, dann gibt es die "Salami", die hoffentlich passt und zur Hand ist), der Reifen wird seitlich aufgeschlitzt, Karkasse löst sich, Milch ist überaltert....

Hast du eine konkrete Empfehlung für stabile Reifenheber? Das würde mich sehr interessieren.

Es gibt immer wieder ungünstige Reifen-Felgen-Kombis, bei denen ich ab und zu einen abbreche. Und dann gibts günstige Kombis, da brauche ich gar keinen Reifenheber.

Gruß
Thoralf

Für Unterwegs und für Daheim

Moin.
Ich fahre mitlerweile an 2 Rädern Tubeless und habe kein Problem beim wechseln.
Guckst du mal hier. Ähnlich gehe ich auch vor. Spezialwerkzeug habe ich nicht.

Von Lezyne Klick gibt es welche mit 15mm Maulschlüssel und dem leider obligatorischen Bierflaschenöffner, einer (die anderen s. Sickgirls Empfehlungen) davon ist bei uns bei langen Reisen dabei, da man damit auch am Flughafen die Pedale demontieren kann.

Mir hat ein freundlicher Zweiradmechaniker nach dramatischer Erörterung meines Anliegens gestern "XLC Steel Reinforced Tire Levers" verkauft. Drei Stück, robust, an entscheidenden Stellen Plastik, um die Felge nicht zu beschädigen. 8€ fand ich OK, auch wenn sie onlein die Hälfte kosten.

Druckluft für unterwegs nicht vergessen.

Für Reisen auf entlegenen Pisten würde ich (andere sehen das durchaus anders) zurzeit noch mit Reifen mit Schläuchen fahren.

Das ist doch egal wenn man unterwegs eine Panne hat kommt doch egal ob bei Tubeless oder mit Schlauch einfach ein neuer Schlauch rein.

Mit Stahlreifenhebern kann man sich die Felge kaputt machen.
Und mit Reifenhebern aus Kunststoff plus grober Gewalt kann man sich auch den Reifen zerstören, wobei da die Gefahr wesentlich geringer ist. .

Unterwegs musste ich mal den Schlauch wechseln, es waren Tubeless fähige Reifen. Mit Reifenhebern und Arbeitshandschuhen aus Nylon war es zwar ein Kraftakt, aber dennoch möglich. Ich habe dann deshalb auf Tubeless umgerüstet. Das ist bis jetzt ohne große Probleme gefahren.
Im Falle der Fälle wird mit Maxxalami geflickt, von außen.

Es gibt den Trick, dass man den Reifen zuletzt am Ventil auf die Felge ziehen muss. Eine gewisse Handkraft braucht man trotzdem dafür.

Spezial Werkzeug für Tubeless.... Also ich habe den Zéfal Tubeless Tank: http://www.zefal.com/de/tubeless/365-tubeless-tank.html für zu Hause. Das ist hässlich, aber funktioniert einwandfrei. Dazu noch größere Einweg Spritze, um die Dichtmilch in den Reifen zu bekommen.
Ansonsten, nix weiter.
Irgendwelche Zangen oder so was, braucht man nicht. Bzw brauch ich nicht.

Richtig, so würde ich das auch machen.

... ich fahr momentan auch zum Bäcker noch mit Schlauch. Aber nur, weil ich mich mit tubeless noch nicht hinreichend beschäftigt habe.

Hallo Thomas,

Disclaimer: es kann immer vorkommen dass ein ganz bestimmter Reifen klein und eine ganz bestimmte Felge groß ausfallen. Vielleicht ist auch das bei dir der Fall. Falls nicht:

"Hersteller von Reifenhebern hassen diesen Trick..."

Deine Tubeless-Felge hat in der Mitte eine Vertiefung. Diese Vertiefung ist wie eine Felge geringeren Durchmessers, welche für die (De-)Montage gebraucht wird, da die Felge an den Flanken - wie du schon gemerkt hast - verdammt eng wird.

Bei der Montage: den Teil des Reifens, der bereits auf der Felge sitzt mit beiden Händen in die Mulde drücken, indem man die Flanken von beiden Seiten in Richtung Felgenmitte drückt. Dann kann es sogar sein, dass du den letzten Rest Reifen ohne Heber rüberbekommst. Ging mir so, nachdem ich vorher mehrere teils sehr stabile Reifenheber abgebrochen hatte.

Bei der Demontage: auch erstmal wieder die Flanken rundum zusammendrücken, dass der Drahtkern (genau genommen ist der wahrscheinlich nicht aus Draht sondern Kevlar o.ä.) in der Felgenmitte liegt. Dann an einer einzelnen Stelle mit einem Reifenheber den Reifen überheben, mit dem Daumen halten und mit dem Heber entlag der Felge den Reifen runterschälen.

Das klappt bei mir mit praktisch allen Felgen-Reifen Kombinationen und ich fahre fast nur noch Tubeless und habe im Normalfall auch nur einen kleinen Schwalbe Reifenheber o.ä. dabei.

Hallöchen,

Wo gibts den Johnny Watts als TUBELESS?

Gruß

Hallo Thomas,

Ich stand neulich vor genau der Aufgabe, einen (richtig schön luftdicht) mit Dichtmilch verklebten Reifen von der Felge zu kriegen. Geht eigentlich ganz einfach, zumindest hat folgendes Verfahren bei mir tadellos funktioniert :-)

Hier eine Schritt-für-Schritt-Beschreibung, dauert insgesamt keine 15 Sekunden:

- Laufrad vor Dir auf den Boden legen
- In die Hocke gehen
- Mit beiden Füßen auf den Reifen stellen, Fersen sollten sich berühren, komplettes Körpergewicht ausschließlich auf dem Reifen
- Von innen die Felge greifen (in der Mitte zwischen deinen Füßen)
- Aus der Beinmuskulatur die Felge nach oben ziehen

Fertig. Alles eine Frage des Hebels :-), in den Beinen hat man halt am meisten Kraft.

Hoffentlich hilft der Tip, Gruß pit15

Das wichtigste, den Reifendraht oder Kevlarfaden bei Faltreifen in die Mitte des Felgenbetts zu drücken kam ja schon paarmal. Da ist das Ventil im Weg. Deshalb am Ventil anfangen zu demontieren, das heißt den Reifenheber neben dem Ventil ansetzen. Und beim montieren gegenüber dem Ventil anfangen und zuletzt den Draht beim Ventil in die Felge drücken.
Als Trost, je länger der Reifen montiert ist, geht es immer leichter, da er sich dehnt.
Einen neuen Kojak Faltreifen auf eine breite China Carbonfelge hab ich mit allen Tricks und guten Reifenhebern nicht draufbekommen, ein paar Monate auf einem anderen Rad montierter gleicher Reifen ging deutlich einfacher.

Roland

Vor diesem Problem stand ich vor gut einem Jahr auch das erste mal. Nach Kämpfen und Krämpfen habe ich rausgefunden, dass mir Nivea Creme (die Klassische) hilft.

Ich hatte das Problem den Reifen nicht in die mittige Vertiefung gedrückt zu kriegen (Zuwenig Finger- Handkraft?). Nach dem ich ein wenig Nivea an den Reifenwulst geschmiert habe, 2 - 3cm (ordentlich einmassieren ) kriege ich so den ersten Teil gelöst und den Rest kann ich nachdrücken.

Arbeitshandschuhe, so gummierte, helfen bei mir auch noch. Der "Grip" ist besser.

Ich nutze dieselben Reifenheber wie immer. Wichtig ist nur, dass der vordere Teil, der zwischen Reifen und Felge kommt, nicht so dick ist. Einerseits kommt man damit schlecht unter die Reifenwulst und anderseits kommt man mit dem zweiten Reifenheber kaum noch drunter.

Ich habe/hatte folgende Reifen mit Tubelesseignung.

2 Panaracer Gravelking Slick
1 Gravelking SK Plus
1 Gravelking EXT Plus
2 Michelin Power Gravel
1 Schwalbe Racing Ray Superground
1 Rocket Ron Superground
1 Conti Raceking Protection

Reifen von 28 bis 57 mm, Felgen mal Tubeless und mal nicht Tubeless. Felgenbreiten reichten von 15 bis 25 C Maulweite.

Den Gravelking EXT, einen Powergravel und den Conti RaceKing hab ich Tubeless montiert. Für alle brauchte ich keinen Booster.
Nur beim EXT musste ich mit der Dichtmilch experimentieren. Die von Kenda Dichtmilch taugte nichts. Schwalve dann ja.

Die andere Reifen habd ich mit Butylleichtschläuchen und mit Latexschläuchen. Alle Schläuche bliebem heile.

Folgende Erkenntnisse.

Die Michelin PowerGravel waren sehr schwer aufzuziehen, aber noch schwerer bei einem dicken Gewebefelgenband, wenn man sie mit Schlauch montierte.
Generell hilft in solchen Fällen, ein glattes und dünnes Felgenband, also die Tubelessbänder. Dann geht das Aufziehen leicht von Hand und sie ploppen spätestens nahe Maximaldruck sauber unter das Felgenhorn. Nicht zu cergessen, Schwalbes Reifenfluid ist sehr hilfreich und im handlichen Format verfügbar.

Dagegen hatte ich früher mit einigen Vittoria Reisereifen für Schlauchmontage größeren Ärger. Und vor ein paar Monaten mit Schwalbe 24 Zoll Reifen für ein Kinderrad. Die wollten einfach nicht sauber untets Felgenhorn und hatten daher einen Riesenschlag. Da half auch kein Budenzauber.

Insofern nach meinen Erfahrungen Entwarnung für Tubelessreifen.

Allerdings hab ich die bis dato nur an Geländerädern. An Reiserädern und am aRenner sah ich bisher keine Veranlassung umzurüsten. Es funktioniert ja. Und am Renner stehen Rennreifen mit Latexschlauch Tubeless in nichts nach. So meine Einschätzung im Austausch mit meinem Trainingspartner.

Vielen Dank an die vielen Tips.

Mit euren Tips ging der zweite Versuch wie am Schnürchen. :-)