Hallo liebe Leute,

schön, dass ich nun auch Teil dieses Forums sein darf! Ich freue mich sehr!

Ich habe auch direkt ein Anliegen: Mich hat das Reisefieber gepackt und ich will unbedingt mal wieder weg von Zuhause. Dazu bräuchte ich noch ein geeignetes Fahrrad (meine Stadtkiste kommt nicht in Frage). Leider habe ich aber keine tiefgehendere Ahnung von Fahrrädern und bin etwas unschlüssig, wie ich vorgehen soll. Ich habe zunächst stundenlang Forumsbeiträge gelesen und auf Fahrradkonfiguratoren rumgehangen, um mir wenigstens ein bisschen Ahnung draufzuschaffen. Letzte Woche bin ich ein paar Fahrräder probegefahren und glaube nun, immerhin sagen zu können, was ich in etwa will. Doch alleine komme ich nicht besonders weit ... Deshalb würde ich mich riesig freuen, wenn Ihr mir womöglich etwas helfen könntet bei der näheren Auswahl des Fahrrads bzw. der Komponenten sowie bei der Klärung grundlegender Fragen.



Was will ich (bzw. was glaube ich zu wollen)?


1. Stahlrahmen mit Starrgabel und nicht allzu wenig Anbaumöglichkeiten.

2. MTB-Geometrie gefiel mir beim Probefahren am besten. Ein typischer Trekkingrahmen wie beimm Intec M5 war mir etwas zu langweilig (an sich aber schön schlicht).

3. Ich bin letzte Woche das erste Mal 559er gefahren und war sehr angetan von der Kompaktheit und Wendigkeit des Fahrrads. Reifen gerne breit, aber nicht übertrieben (50-559 Mondial, Big Ben oder Allmotion habe ich häufig gehört).

4. Hohe Wartungsarmut, Stabilität, Langlebigkeit: Auch wenn ich noch nicht plane, große Reisen zu starten, möchte ich gerne einen soliden, stabilen und unanfälligen Status quo haben.

5. Budget bis 2500 Taler (bei guten Gründen noch dehnbar).

6. Favoriten bis jetzt: Surly Bridge Club (sogar schon mal zur Sicherheit bestellt, soll Ende April kommen, kann ich aber stornieren), Intec M5, Poison Morphin Tourer 26 Zoll (etwa 2200 Euro), Böttcher Expedition (aber ganz schön teuer, sobald man dran rumkonfiguriert), Intec M1, Contoura Fe 8.

7. Ich weiß, dass ich wahrscheinlich auf große Gegenwehr treffen werde, aber ich liebe Nabenschaltungen. Kettenschaltungen sind einfach nicht mein Ding und ich sehe mich absolut nicht, Kassette und Co. zu säubern und zu warten. Ich bin vom Fahrertyp her einer, der fast nie schaltet und im Übrigen noch weniger bremst. Seit zehn Jahren gurke ich mit einer Nexus 7-Gang mit Rücktritt umher und die Alfine 8-Gang letzte Woche fühlte sich an, als wäre ein Wunder geschehen, so leichtgängig war die im Vergleich. Eine Rohloff hat mich direkt überfordert mit den vielen Gängen und ins Budget passt sie sowieso nicht. Wenn ich es jetzt entscheiden müsste, würde ich wohl eine Alfine 11 nehmen. Aber ich habe auch gelesen, dass der niedrigste Gang identisch mit der 8er sei und die 1:1-Übertragung nicht mehr genau auf Gang 5 läge, sondern zwischen Gang 5 und 6. Habe aber keine Ahnung, ob das schlimm ist. Wenn der erste Gang jedoch tatsächlich identisch wäre, käme die 11er nicht in Frage, weil ich absolut keine Gänge nach oben hin brauche. Frage: Wenn ich nicht in die Berge will, reicht dann nicht eine Alfine? Zumal man doch noch an der Übersetzung spielen kann (42/22 oder so hab ich gelesen)? Und falls es doch mal einen Berg hochgehen sollte, habe ich wirklich kein Problem damit, mal zu schieben oder mir einen abzustrampeln.

8. Ich hätte gerne Scheibenbremsen, hydraulisch oder mechanisch ist mir dabei egal.

9. Laufräder: Stabil, bewährt, gebe gerne mehr Geld für Qualität aus, SON in rot finde ich cool, aber weiß immer noch nicht, was der mir bringt im verhältnis zu einem Shimano für 1/4 des Preises. Gewicht bei Mantel, Naben und Felgen ist mir egal. Ich will generell einfach eine solide Basis (nur dass ich nicht weiß, welche das ist). Die Laufräder online zu konfigurieren und damit dann in eine Fahrradwerkstatt zu gehen, scheint mir deutlich günstiger, da die Preise für Shimano-Produkte im Laden wohl viel höher sind. Stimmt das?

10. Ich will unbedingt einen Lowrider wie den Tubus Grand Expedition Front oder den Surly Front Rack mit der Lichtanlage vorne dran. Da gerne B&M oder SON bzw. etwas, das ordentlich strahlt. Spontan hätte ich Lust auf eine rote Edelux II mit rotem SON-Dynamo.

11. Flatbar mit Ergon GP3 oder GP5.

12. Problem bei der ganzen Angelegenheit: Ich müsste auf jeden Fall den grundlegenden Aufbau des Fahrrads bezahlen, da ich zu wenig Ahnung, Werkzeug und Lust habe, das selbst zu machen. Mein Plan war, mit dem Rahmen und den Laufrädern in eine Werkstatt zu gehen und den Aufbau machen zu lassen. Wo man dafür (in Berlin oder zur Not Hamburg) hingehen könnte, weiß ich allerdings nicht. Meine Erfahrungen mit Fahrradläden waren bisher eher negative.

13. Ich bin 180 cm groß, habe eine Beininnenlänge von 82 cm und sitze gerne eher aufrecht. Angedachte Touren sind eher Flussradwege und Flachland; auf keinen Fall Gebirge, aber gerne auch mal über Stock und Stein.


Ich hoffe, dass Ihr mir ein paar hilfreiche Tipps geben könnt, wie ich am besten vorgehen sollte. Am liebsten würde ich ja ein Rad von der Stange kaufen und es ein bisschen umbauen, aber irgendwie sagen mir die meisten Räder nicht besonders zu. In das Bridge Club bin ich fast schon verliebt und würde mir zur Not auch zutrauen, vieles selber aufzubauen (bis auf die Rahmenpräparation und die Lagermontage). Wie man Scheibenbremsen und eine Nabenschaltung installiert, könnte ich wohl mit Anleitung hinbekommen, aber das könnte ich notfalls auch machen lassen. In jedem Fall wäre ich für Werkstattempfehlungen in Berlin dankbar.


Vielen Dank schon mal im Voraus und ganz liebe Grüße
Johann