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#1447887 - 11/01/20 02:11 PM Radreise Nordspanien 2021
uwe&margit
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Beitrag aus Reisebericht Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 (Reiseberichte) abgetrennt.

Hallo,
das Nordspanien begeistert mich weiterhin, auch bedingt durch die aktuellen Aufnahmen der Vuelta.

Meine Rahmenbedingen sind einfach dargestellt:
1. Ich reise vermutlich alleine mit Reiserad und Anhänger
2. Übernachung in Zelt und Gasthof
2. Ich habe genügend Zeit (> 4 Wochen).
3. Ich möchte so 100 km pro Tag fahren
4. Öffentlich möchte ich An- oder Abreisen.
5. Juni 2021 soll der Monat des Abenteuers sein.

Bevor ich im Detail plane sollte ich mir noch über grundsätzliche Fragen klar sein.

1. Reiserichtung: Wie ist denn die Windrichtung in dieser Jahreszeit? Meine Vermutung ist eine kontinuierliche Westströmung . Wäre es dann nicht angebracht, in West - Ost Richtung zu fahren?. Also nach z.B. Satiago de Campostela wie auch immer und dann zurückfahren, solange man Lust und Kraft hat. Den Rest wieder öffentlich?

2. Reisemittel: Ja Flugzeug das war mal gut aber wie es weitergeht? Kann man Zug empfehlen oder Mietwagen und vor Ort abgeben?

Vielen Dank für eure Hinweise.



Edited by Juergen (11/01/20 02:40 PM)
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#1447890 - 11/01/20 03:21 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: uwe&margit]
Fricka
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Wind? Ja, kann heftig werden. Von Westen. In Gegenrichtung fahren? Eigentlich fahren alle nach Santiago. Das wäre also etwas einsam.

Ich würde die Pilgerherbergen nutzen. Campingplätze sind rar. Man kann aber, so sie haben, auch in den Gärten der Herbergen zelten. Günstige Hotels etc. gibt es natürlich auch. Man ist da gewöhnt, jeden Abend die Völkerscharen unterzubringen.

Wenn man da mal wieder hin darf, gibt es auch bestimmt wieder Flüge, wenn du dich traust.

100 km am Tag schaffen da nur die ganz Harten. Ich habe unterwegs nur einen getroffen: "Ich fahre jeden Morgen um 6 Uhr los und fahre den ganzen Tag am Limit. Meistens schaffe ich 100 km am Tag." Es ist ein wenig climby, wie die Niederländer das nannten.
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#1447891 - 11/01/20 03:25 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: Fricka]
Holger
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In Antwort auf: Fricka
[…] Von Westen. In Gegenrichtung fahren? Eigentlich fahren alle nach Santiago. Das wäre also etwas einsam[…]

Warum einsam? Man sieht doch viel mehr Menschen, wenn man ihnen begegnet, als wenn man sich in ähnlichem Tempo in die gleiche Richtung bewegt.
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#1447892 - 11/01/20 03:30 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: Holger]
Fricka
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Geschmackssache. Man trifft dann garantiert niemanden zweimal. In Gegenrichtung sind die Höhenmeter ungünstiger gelagert. Beide Pässe sind dann deutlich steiler. Wir haben nur ein einziges Radlerpaar getroffen, das uns entgegenkam. Die waren von Memmingen nach Santiago geradelt und nun auf dem Rückweg nach Memmingen. Wie jedes Jahr.

Eine Variante wäre natürlich, mit dem Auto nach Nordspanien zu fahren und dann Hin- und Rücktour mit dem Rad. Vier Wochen würden da wohl reichen.

Oder von Saint-Nazaire den Atlantik entlang. Den Küsten-Jakobsweg nach Santiago und den anderen zurück. Da gibt es viele Möglichkeiten. Alle schön.
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#1447907 - 11/01/20 05:27 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: uwe&margit]
indomex
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Underway in Vietnam

Im Sommer 2019 bin ich von Santiago aus den Jakobsweg nach Osten geradelt. Teilweise war sehr viel los auf dem Pilgerweg (alles Gegen"verkehr"), erst so nach einer Woche wurden die Massen weniger (man muss wohl eine Mindeststrecke gelaufen sein, um als "echter" Pilger zu gelten und das auch offiziell bestätigt zu bekommen - viele "machen" nur das).
Ich habe viel wild gezeltet (war nicht immer einfach), nur selten Pilgerherbergen genutzt und in Städten Hotels.
Viel weniger Westwind als erhofft - der Jetstream ist nicht mehr, was er mal war.
100 km pro Tag: zumindest auf dem Jakobsweg ist das ein ziemlich ambitionierter Schnitt. Ich hätte es wohl nicht geschafft; es gab aber auch so viel zu sehen, dass ich es schade gefunden hätte, das nicht anzuschauen. Ja, zwei Anstiege sind recht steil (besonders der ab Molinaseca), aber noch machbar.
Nach Osten zu fahren fand ich gut: Immer in Richtung nach Hause und den Rest mit dem Zug heim, soweit die Theorie. Die Praxis: Nach zweieinhalb Wochen, in den Pyrenäen, änderte ich spontan meine Pläne, weil ich noch das Meer genießen wollte, und bin hoch zur Bretagne geradelt (auf der ebenfalls viel beradelten Vélodysée) und von Brest aus mit dem Zug zurück. Ging gut.
Hin bin ich geflogen; wie das nun werden wird: keine Ahnung. Auch mit Zug (Falk fragen?) und Leihwagen kenne ich ich dort nicht aus.
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Liebe Grüße, Peter
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#1447909 - 11/01/20 05:56 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: indomex]
Fricka
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Leihwagen in Spanien ist auch nicht anders als Leihwagen in Deutschland. Grenzen überschreiten ist wohl nicht möglich. Bzw. extrem teuer.

Von West nach Ost heißt natürlich, dass man auf das Pilgerfeeling verzichtet. Das ist wie ich schon schrieb "Geschmackssache".

Fußgänger müssen mindestens die letzten 100 km laufen. Radfahrer, die letzten 200 km radeln. Wenn sie eine Compostela möchten. Wenn man das nicht möchte, würde ich die letzten 200 km auslassen.

Zum Übernachten in Pilgerherbergen braucht man einen Pilgerausweis mit den passenden Stempeln, die man auch auf dem Campingplatz oder im örtlichen Laden sowie in jeder Kneipe kriegt.

Und ja. Ohne Pilgerfeeling machen vielleicht auch die langen Strecken neben Autobahnen nicht so richtig Spaß. Wer alleine in der Natur radeln möchte, ist da generell falsch. Radler, die betont sportlich auf den Fußwegen unterwegs sind, sind nicht so wirklich gern gesehen. In Gegenrichtung würde man da vermutlich gelyncht.
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#1447915 - 11/01/20 06:28 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: Fricka]
indomex
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In Antwort auf: Fricka
Und ja. Ohne Pilgerfeeling machen vielleicht auch die langen Strecken neben Autobahnen nicht so richtig Spaß.
An diesen Stellen dachte ich: Lieber mit dem Rad als zu Fuß. Ging recht zügig. Ich war auch öfter auf parallelen Routen unterwegs (hatte zusätzlich Karten dabei). Es gibt einen bikeline-Führer, an dem ich mich überwiegend orientiert habe.

In Antwort auf: Fricka
Wer alleine in der Natur radeln möchte, ist da generell falsch.
Stimmt. Aber ich war dann doch erstaunt, dass nur wenige km daneben alles wieder anders aussah.

In Antwort auf: Fricka
Radler, die betont sportlich auf den Fußwegen unterwegs sind, sind nicht so wirklich gern gesehen. In Gegenrichtung würde man da vermutlich gelyncht.
Habe ich anders erlebt, aber "betont sportlich" war ich nicht unterwegs. Ich fand es viel besser, in Gegenrichtung unterwegs zu sein. So wurde ich gesehen und brauchte mir nicht, von hinten kommend, andauernd den Weg frei zu klingeln.
Außerdem gab es sehr häufig genug Platz bzw. leicht veränderte Routen für Pilger und Radpilger. - In gleicher Richtung unterwegs zu sein hätte mich viel mehr genervt. Und die Pilger sicher auch.
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Liebe Grüße, Peter
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#1447921 - 11/01/20 06:49 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: indomex]
uwe&margit
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Hallo, da sind schon viele Informationen dabei. Danke. Das mit dem Pilgern ist aber nicht mein Plan und ich möchte auch nicht die Pilgerroute fahren. Ich habe sogar vorher die Pilgerroute zu meiden.
Santiago war auch nur ein Beispiel, ich hätte auch Porto schreiben können.
Hat jemand Erfahrung mit Zug in Spanien , wenn man ein Rad dabei hat..
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#1447927 - 11/01/20 07:06 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: uwe&margit]
indomex
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Die Route von Porto nach Santiago bin ich auch mal geradelt; gerade die Küste auf spanischer Seite hat mir sehr gut gefallen. Damals habe ich den Rückweg per Zug bestritten, aber das war 2015 (und nur Regionalzüge). Ging sehr einfach, ist aber sicher nicht repräsentativ und vor allem wohl nicht mehr aktuell.
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#1447942 - 11/01/20 08:39 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: uwe&margit]
Tom72
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Jedenfalls im Bereich entlang der Nordküste ist der Radtransport mit den Zügen auf dem Schmalspurnetz von FEVE und Euskotren zwischen Galicien und der französischen Grenze problemlos möglich, insbesondere zur Überbrückung kürzerer bis mittlerer Strecken. Für weitere Strecken, etwa von Galicien zurück nach Frankreich, sind die Fahrzeiten aber zu lang. Mit Fernverkehrszügen habe ich in Spanien keine Erfahrung.
Gruß
Tom

Edited by Tom72 (11/01/20 08:40 PM)
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#1447953 - 11/01/20 10:45 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: uwe&margit]
veloträumer
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ad 1) Nein, meiner Erfahrung nach macht es keinen Sinn, sich nach der Windrichtung zu orientieren. Das hat sich auch wieder 2018 auf meiner Baskenlandreise bestätigt (wie aus allen Pyrenäenreisen bekannt), auf der ich auch größere Teile der Biskayaküste Ost-West gefahren bin. Meine Vuelta Verde Proto - Cerbère ging zwar von West nacht Ost, ich hatte aber ursprünglich andersrum geplant. Es war so rum aber besser wegen der Flugdaten nach Porto. Zudem bin ich querbeet mit viel Bergen gefahren, aber auch auf den Küstenteilen wurde ich nicht unbedingt von Rückenwind erfasst. Tageweise kannst du aber immer mal Gegenwind haben, egal welche Richtung Winde kommen auch oft vom Meer, also seitlich, das war in Portugal und Galicien teils so.

ad 2) Wie eben auf obiger Reise, kann man bei West-Ost mit Flugzeug hinfliegen und mit Zug zurück. Ich bin damals bis zum Mittelmeer und dort mit frz. Zügen retour, Das geht aber auch (und derzeit sogar besser) ab Hendaye. Es gibt auch eine Nachtzugmöglichkeit von Irun nach Portugal, aber ohne Velomitnahme, müsstest du dann irgendwie verpacken usw.
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Matthias
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#1447964 - 11/02/20 07:58 AM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: indomex]
Fricka
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In Antwort auf: indomex
In Antwort auf: Fricka
Und ja. Ohne Pilgerfeeling machen vielleicht auch die langen Strecken neben Autobahnen nicht so richtig Spaß.
An diesen Stellen dachte ich: Lieber mit dem Rad als zu Fuß. Ging recht zügig. Ich war auch öfter auf parallelen Routen unterwegs (hatte zusätzlich Karten dabei). Es gibt einen bikeline-Führer, an dem ich mich überwiegend orientiert habe.

In Antwort auf: Fricka
Wer alleine in der Natur radeln möchte, ist da generell falsch.
Stimmt. Aber ich war dann doch erstaunt, dass nur wenige km daneben alles wieder anders aussah.

In Antwort auf: Fricka
Radler, die betont sportlich auf den Fußwegen unterwegs sind, sind nicht so wirklich gern gesehen. In Gegenrichtung würde man da vermutlich gelyncht.
Habe ich anders erlebt, aber "betont sportlich" war ich nicht unterwegs. Ich fand es viel besser, in Gegenrichtung unterwegs zu sein. So wurde ich gesehen und brauchte mir nicht, von hinten kommend, andauernd den Weg frei zu klingeln.
Außerdem gab es sehr häufig genug Platz bzw. leicht veränderte Routen für Pilger und Radpilger. - In gleicher Richtung unterwegs zu sein hätte mich viel mehr genervt. Und die Pilger sicher auch.



au wei. Du findest es also klasse, auf dem teilweise nur 80 cm breiten Fußweg gegen den Strich zu fahren, weil die Fußgänger dann zur Seite springen oder sich an die Felswand drücken, ohne dass du klingeln musst. Genau das meinte ich.

Obwohl. Die Bikeline-Tour hält weiten Abstand vom Fußweg und trifft den nur sehr selten mal. Also keine Ahnung, was du meinst. Auf den Straßen muss man eigentlich niemanden wegklingeln. Die sind breit und gut ausgebaut.
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#1447974 - 11/02/20 10:21 AM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: Fricka]
indomex
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In Antwort auf: Fricka
au wei. Du findest es also klasse, auf dem teilweise nur 80 cm breiten Fußweg gegen den Strich zu fahren, weil die Fußgänger dann zur Seite springen oder sich an die Felswand drücken, ohne dass du klingeln musst. Genau das meinte ich.

Nein, natürlich nicht. Habe ich auch nie machen brauchen. Aber genau darum hatte ich ja Karten und die Alternativroute von bikeline (wie oben erwähnt) dabei. Ich bin jetzt schon erstaunt, wie schnell meine Worte entstellt werden.

In Antwort auf: Fricka
Obwohl. Die Bikeline-Tour hält weiten Abstand vom Fußweg und trifft den nur sehr selten mal.

Eben drum. Es gibt aber durchaus gemeinsame Abschnitte.

In Antwort auf: Fricka
Also keine Ahnung, was du meinst. Auf den Straßen muss man eigentlich niemanden wegklingeln. Die sind breit und gut ausgebaut.

In der Nähe von Santiago waren auch Großgruppen unterwegs. In der ganzen Breite der Straße. (Wie das im Juni ist, weiß ich allerdings nicht.)

Und was ich meinte war: Wenn man von vorne kommt, dann wird man leichter gesehen, und das nicht nur auf dem Jakobsweg. Und ja, es gab auch gemeinsame Abschnitte. An einzelnen Stellen war es auch mal etwas enger; nicht immer gab es breite Straßen, nicht immer nur schmale Abschnitte. Aber rein prinzipiell werde ich lieber früher als später gesehen - und das ist, wenn man in Ostrichtung unterwegs ist, eben eher gegeben.
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#1447986 - 11/02/20 03:57 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: indomex]
Fricka
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Wir sind Mitte Juni in Santiago angekommen. Die Temperatur stieg langsam aber sicher über 20 Grad-Marke. Der Betrieb nahm zu. Generell lief auf dem Fußpfad Pilger an Pilger. Radfahrer gab es deutlich weniger. Die meisten waren in Gruppen unterwegs. So sechs bis acht. Wer nicht schon so losgefahren war, fand unterwegs Anschluss. Genau wie die Fußgänger untereinander auch. Die meisten Gruppen waren typische Reiseradler. Aber es gab auch die sportbetonten Mountainbiker, die Meter für Meter den Fußpfad benutzten. Auch wenn sie etliche Strecken das Rad tragen mussten. Die bimmelten die Fußgänger aus dem Weg. Dazu gab es Rennradlergruppen. Überwiegend spanische. Mit Begleitauto zwecks Gepäcktransport. Und organisierte Gruppen mit Begleitbus. Die Rennradler benutzten die Straßen.

Auf den Straßen war genügend Platz. Da musste man niemand aus dem Weg klingeln.

Die letzten 200 km waren eine Art Kirmes. Blaskapellen am Wegesrand. Man wurde mit Beifall durchgewunken. Ankommensfreude. Wir waren da schon über 3000 km unterwegs.

Mein Reisebericht dazu findet sich hier im Forum.
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#1447990 - 11/02/20 05:10 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: Fricka]
indomex
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Vielleicht ist ja genau das Gute an diesem Forum (bzw. eines der vielen guten Dinge): Dass man um Hilfe bittet und gleich unterschiedliche Erfahrungen und Ratschläge dazu bekommt. Und Reiseerfahrungen können nun mal wirklich unterschiedlich sein. Ich war im August unterwegs, es war sehr heiß und auch recht voll.

Ich glaube dir das gerne, nur habe ich solche Mountainbiker und Rennradgruppen zum Glück nicht gesehen und bin froh drum: Da hätte ich mich wahrscheinlich ziermlich darüber geärgert (Ich wandere ja auch gerne).
Radfahrer habe ich nur wenige gesehen, aber vielleicht war ich einfach im falschen Monat unterwegs.

Wenn ich so lese, wie du das beschreibst: Das hat natürlich auch viel für sich. Dadurch, dass ich "verkehrt"-herum unterwegs war, habe ich so gut wie keine Reiseradler getroffen. Wenn man das will, sollte man wirklich westwärts fahren, z.B. um sich zusammen zu tun. Ostwärts war ich alleine unterwegs (aber so reise ich nun mal gerne).

Und deinen Bericht schaue ich mir gerne demnächst mal an.

Nur damit du siehst, was ich gemeint habe - und es war kein Einzelfall (allerdings auch nicht unbedingt die Regel):



Und meistens gab´s ja auch den Fußweg, teilweise direkt neben der Straße, wo in endlos langer Kette die Pilger unterwegs waren (weiter im Osten dann allerdings viel weniger):
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#1447995 - 11/02/20 06:51 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: indomex]
veloträumer
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Ich habe ja auch schon mehrfach die Pilgerwege (Nordroute wie Camino Frances) gequert, bin Streckenabschnitte meist entgegen der Pilgerrichtung gefahren und habe an typischen Pilgerorten übernachtet - das alles in der Zeit Mitte Juni bis Mitte Juli. Solche Kolonnen habe ich nie angetroffen. Die meisten Fußpilger sah ich auf der Straße zum Cabo Finisterre, da war auch gleichzeitig Junifest, deswegen nachts Strände belegt. Probleme gabs definitv nie - eher bei der Verständigung, wenn mir "El Camino" entgegen gerufen wurde und ich damit nichts anfangen konnte.

Tatsächlich sind radelnde Pilger auch seltener. Vom Hotspot St-Jean-Pied-de-Port gibt es zudem zig Varianten zur spanischen Seite und man muss nicht Mainstream fahren. Da sind dann auch weniger Pilger. Selbst auf der Hauptroute über den Ibaneta-Pass hatte ich keine einzigen Radpilger gesehen (zu Fuß auch nicht, weil die eine Nebenroute laufen). Uhrzeit und Wetter spielt natürlich auch eine Rolle.

Unterkünfte: Auf Campings sind ja eher nur die Radler mit Zelt, die Fußgeher sammeln sich eher in den Herbergen weil ohne Zelt. Damit kommt es auch zu wenig Kollision mit Massen. Im zentralen Pilgerorte Puente de la Reina war gerade mal ein Radler nebst mir auf dem Camping (Juli) - alles leer. Im anliegenden Herbergsgebäude gabs wohl eine große Gruppe von Kindern/Jugendlichen, weiß aber nicht, ob das Pilger waren.

Der TE wollte eh Pilgerrouten meiden, also Diskussion hier eher fehlgeleitet. Das Kantabrische Gebirge kennt viele Straßen, wo null Pilger laufen.
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Matthias
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#1448012 - 11/03/20 09:04 AM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: indomex]
Fricka
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Schöne Fotos. Das obere würde ich mal für den Originalweg halten. Also den Fußweg. So breit gibt es den auch. Da kannst du auch mit dem Rad lang. Die Fußgänger beschwerten sich immer drüber "weggeklingelt" zu werden. Hier laufen nur zwei neben der Gruppe. Ansonsten könntest du da problemlos vorbei.

Wir haben zunehmend auch Zeit auf dem Originalweg verbracht, weil wir die Athmosphäre spannend fanden. Natürlich nicht, wenn die Straße direkt daneben ist. Teils haben wir dann geschoben. Waren im Tempo der Fußgänger unterwegs. Oder haben mal hinten freundlich Buen Camino gewünscht, woraufhin man uns dann Platz machte. Wenn es natürlich eine endlose Reihe ist, dann kommt man da mit dem Rad nicht durch.

Das andere Bild finde ich ziemlich typisch. Wir auf der Straße und neben uns eine unendliche Reihe im Gänsemarsch. Damals alle mit Regenponcho in diversen Farben. Kapuze auf. Dieses endlose Gewoge ist mir noch lange nach der Reise im Traum erschienen.

Wenn man nicht den Jakobsweg nehmen möchte, ist das natürlich irrelevant. Dann spielt aber die Richtung auch überhaupt keine Rolle. Außer vielleicht in Sachen Wind. Aber der macht auch nicht immer, was man von ihm erwartet.

In weiten Teilen stand auf dem Fußweg hohes Gras. Da haben wir öfter erlebt, wie sich MTBs drin verfangen haben. Zur großen Freude der Fußgänger. Ist aber auch kein Problem. Auf den Besenwagen ist Verlass.
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#1448527 - 11/08/20 06:27 PM Re: Radreise Nordspanien 2021 [Re: uwe&margit]
Bafomed
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Ich will mal in aller Kürze auch auf Deine Fragen antworten:

zu 1) Das Thema wurde hier schon mehrfach diskutiert. Grundtenor war, dass das Fahren mit Anhänger doch deutlich langsamer vonstatten geht als ohne. Wenn technisch möglich, wäre ein Lowrider wohl die praktischere Alternative. Wenn die An- bzw. Rückreise nicht mit dem eigenen PKW erfolgt, dürfte der Transport von Rad und Anhänger wohl auch ein größeres logistisches Problem darstellen.

zu 2) Ob Gasthöfe angesichts der derzeitigen Coronalage in der Regel geöffnet sind, könnte fraglich sein.

zu 3) Gut - dann hast Du wohl auch Zeit, um nach Bedarf flexibel zu sein. Nordspanien ist, bevor man auf die Meseta kommt, sehr hügelig bis gebirgig. Toll sind z.B. de Picos de Europa. Da kann ich aus eigener Erfahrung nur anraten mal die Route durch dieses Küstengebirge zu legen.

zu 4) Wie meine Vorredner schon gesagt haben, ist in der Regel mehr auch kaum leistbar, zumal wenn noch etwas Besichtigungsprogramm dabeisein soll. Je nach Fitnessstand und persönlichen Präferenzen aber realistische Etappenlänge.

zu 5)Siehe 1) - mit Fahrrad und Anhänger schwierig. Ansonsten kaum vorhersehbar, da nicht klar ist, wie sich der Flugverkehr entwickeln wird. Gegebenenfalls PKW-Anreise in Erwägung ziehen. Wenn ich das richtig verstanden habe, reist Du in Begleitung, da lassen sich die Fahrtkosten dann teilen. Allerdings hast Du dann das Problem der sicheren Unterstellung des Autos vor Ort.

zu 6) Gute Zeit für Nordspanien - noch nicht zu heiß, die Pässe im Gebirge sollten alle offen sein. Es blüht alles und die Natur ist dann am schönsten

Die wichtigste Frage dürfte aus meiner Sicht eher die Entwicklung der Corona-Pandemie sein. Da kann noch viel passieren und ob Spanien in sieben Monaten schon soweit über den Berg ist, dass man dort wieder Radreisen unternehmen kann, möchte ich zumindest mit einem Fragezeichen versehen.

Gruß
Martin
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