Hallo in die Runde!
2020 hatten wir unter anderem eine "Eltern-Eltern-Tour" absolviert. Das heisst zu Anfang und Ende Eltern besucht und haben uns für die Strecke dazwischen eine schöne Route überlegt. Die führte zwei Wochen von Mittelhessen ins Erzgebirge. "Normalerweise" (also vor Corona) wäre ich da nie langgefahren. Es hat sich als abwechslungsreich und teilweise sehr interessant (Theaterstadt Meiningen, Musikviertel Instrumentenhersteller) herausgestellt.

Deshalb mein Tipp für Routenplanung in D. (nächstes Jahr ist der Virenspuk vielleicht noch nicht vorbei): Eine "Geschwister-Geschwister-Tour" oder die Wohnorte von zwei, drei Freunden verbinden. Die üblichen Routen - insbesondere Flussradwege - werden vermutlich 2021 relativ überlaufen sein.

Meine Reiseplanungen mache ich schon länger so – das kann ich sehr empfehlen und finde es viel spannender, als den vorgefertigten Wegen zu folgen

Moin
Bei mir würde die Tour dann Kinder - Enkelkinder - Tour heißen. Mache ich seit ca. 10 Jahren. Ich verbinde meine Radurlaube oft mit Besuchen von mir lieben Menschen.

Auch ich praktiziere diese Form der Radreise schon länger und diesmal in der Corona Krise noch intensiver.
Auch mir fiel gerade in diesem Jahr dabei auf, was für schöne Reiseziele Deutschland mittlerweile bietet und wie sehr sich die Infrastruktur für Radfahrer die letzten 20 Jahre verbessert hat.
Leider wurde in den letzten Jahren die Möglichkeiten der Zugfahrten weiter eingeschränkt. Es bleiben bald nur noch die Regionalzüge.
Bei einer Tour habe ich dies berücksichtigt und darum den Zugtransport als Zwischenabschnitte geplant. Dadurch konnte ich auch an solchen Tagen noch eine kurze Radetappe mit einschieben und Großstadt Bereiche ausklammern.

Als Oldie, der Touren geradelt ist, als wir noch "die Verrückten oder die Armen waren, die sich kein Auto leisten konnten" waren, bin ich es gewohnt, frei von vorgefertigten Routen zu radeln. Wo es passt, baue ich natürlich Radrouten ein, sonst suche mich mir gerne meinen Weg selbst. Wer Karten nur ein wenig lesen kann, findet so laufend schöne Ecken und interessante Routen, wo sich sonst niemand findet.

Es lohnt sich. Sonst hätte ich z.B. Britof, ein nettes vergessenes Nest in einem netten vergessenen Tal nie gefunden:
[url=[url=https://abload.de/image.php?img=20180914_122209uckto.jpg][/url]]Britof[/url]

lg!
georg

Irg, das kenne ich auch. Ich erinnere mich an meine erste Radtour so um 1985. Da bin ich angeschaut worden, als wäre ich ein Alien.

Hallo!

Auch ich schließe mich an, eine solche Art der Tourenwahl gutzuheißen. Als ich diesen Sommer von Heilbronn zur Schwedenfähre nach Rostock gefahren bin, sind mir augenscheinlich wenig spannende Gegenden wie östlich von Würzburg (um Biebelried herum), die Thüringer Ebene zwischen Erfurt und Artern sowie das Mansfelder Land in Erinnerung geblieben. Beim Elbsandsteingebirge oder dem Elberadweg kann gefühlt jeder mitreden. Ich finde es aber auch interessant, wenn man berichten kann, Gegenden besucht zu haben, die sonst kaum jemand auf dem Schirm hat. Besonders wenn mal auf man Leute trifft, die aus diesen Gegenden stammen entstehen zuweilen bereichernde Unterhaltungen.

Das heißt nicht, dass ich klassische Routen meide. So habe ich Unstrut, Saale und Elbe stückweise in die Tour mit eingebunden, freue mich aber gleichermaßen, die übrigen Landstriche durchmessen zu haben.

Es grüßt

Bernie

Wir hatten auch ein Stück Werra-Radweg und ein Stück Rennsteig eingebaut. Das war auch gut. Weiter sind wir zufällig auf einen relativ neuen Bahnradweg gestoßen:
https://www.adfc-schwalmstadt.de/radtour...henland-d4.html
Der war sehr schön. Autofrei und gute Wildzelt-Möglichkeiten.

Wie oben schon geschrieben ist mir auch aufgefallen, dass mittlerweile auch abseits der Touristen-Radrouten die Beschilderung oft sehr gut ist.

Eas übrigens noch hinzu kommt: Niedrige Preise für Essen, Trinken, Übernachtung.

Wir planen unsere Touren eigentlich nie anhand vorgefertigter Wege, manchmal fahren wir ein Stück auf einem lang, wenn wir vorbeikommen, fühlen uns aber jederzeit frei, ihn wieder zu verlassen. Ganz manchmal planen wir auch bewusst einen Wegabschnitt ein, gerade bei Bahntrassenradwegen, weil uns als Bahnfans sowas immer interessiert.

Meinem Empfinden nach ist es eigentlich fast überall schön, insbesondere da für mich ein ganz wichtiger Aspekt einer Radreise ist, eher ziel- und planlos durch die Gegend zu fahren und das mitzunehmen, was unterwegs so geboten wird. Ich glaube, mir würde gar nicht ernsthaft was fehlen, wenn ich aus irgendeinem unerfindlichen Grund nur noch in Deutschland Rad fahren dürfte vorausgesetzt, ich dürfte weiterhin frei entscheiden, wo ich wann hinfahre und könnte spontan da übernachten wo es mir gefällt.

Ich habe vor 5 Jahren mit Berlin das letzte noch fehlende D-Bundesland erradelt. Ich kann bestätigen, dass es überall schöne Ecken gibt und Orte, von denen man vorher nicht einmal wusste, das es sie gibt.
z.B. Kamerun, Solar, Prag, Streit, Loch, Siehdichum, Kummer, Alf, Schuld, Sorge, Drüber, Eisbergen, Achim, Dümmer, Münchhausen, Grüne, Neubau und... Bielefeld.

Ach ja...

und von Prag nach München bin ich mit dem Rad in 15 min. gefahren.

Von Russland nach Amerika ging es bei mir noch schneller. Am gleichen Tag habe ich es geschafft, vom Nordpol nach Norden zu fahren, ins Morgenland...

Das geht uns ganz genauso.
Weil ich bereits in einer Zeit geradelt bin, in denen mir die Existenz von Radwegen vollkommen unbekannt war, käme ich auch heute nie auf die Idee meine Tour an einem zu orientieren. Wenns passt gut, wenn nicht, dann nicht.
Verwandschaftstouren haben wir auch ohne Corona schon mehrere gemacht. Allerdings wohne da alle überwiegend in den Großräumen Stuttgart oder München, was auch geschlenkert keine riesige Tour ergibt. Dafür erschöpft sich eine Verwandschaftstour auch nicht alleine auf Deutschland, zumindest Norditalien und Polen wären da bei den engeren Kontakten schon dabei.
Gruß
Nat

geht mir auch so, nur mit dem spontan übernachten wurde es die letzten Jahre immer schwieriger. Es gibt sehr viel organisierte Radreisen mit Bus. Die bleiben zwar auch meist nur eine Nacht, aber die Hotels, insbesondere in abgelegenen Gegenden, sind dann ausgebucht. Irgendwo in Schleswig-Holstein hat man mir mal im Keller ein Bett angeboten, aber ich hatte keinen Schlafsack dabei. Musste noch ganz schön viel km strampeln bis ich was fand. In Thüringen das gleiche, da bekam ich dann in Mihla im Schlosshotel die Hochzeitssuite! Seither buche ich die Hotels vor, habe keine Lust mehr, unterwegs die Zeit mit Hotelsuche zu verbringen.

bei mir hat das in diesem Jahr immer geklappt - ich habe mir sowohl auf der Weltreise als auch auf Deutschland Nord-Süd bis auf die Ausnahmen Sylt und Oberstdorf die Übernachtungen immer erst im Laufe des jeweiligen Tags herausgesucht - und habe immer was gefunden. Bis direkt zum Ziel zu fahren und dann anzufangen zu suchen wäre auch nix für mich.

Wenn man einplant, nicht unbedingt an den "Hotspots" zu übernachten, sollte das in der Regel klappen.

Hier in der Umgebung gibt es genügend Landgasthöfe, die nie ausgebucht sind. Die Namen der "Käffer" wird sich wahrscheinlich keiner merken wollen

Kann ich nicht bestätigen



Da wo ich Rad fahre offensichtlich nicht.

Da sind meine Erfahrungen aber andere. In Hotpots war es meist nur in den Spitzenzeiten (Hochsaison) ein Problem, ansonsten höchstens eines des Budgets. In der "Pampa" hingegen habe ich es sehr oft erlebt, dass das Angebot klein und ausgebucht war. Nicht selten musste ich recht lange suchen und meine Tagesetappen umplanen um nächtens ein Dach über'm Kopf zu haben, auch an einigen bekannten Radfernwegen. Deshalb und den technischen Möglichkeiten geschuldet schaue und buche ich mittlerweile schon bis mittags, auch wenn mir das eigentlich widerstrebt.
Gruß
Uli

Hallo!

Hm, da muß in einem der Landgasthöfe nur mal eine Hochzeitsfeier sein und schon sieht es ziemlich übel aus, wenn man was sucht. Je nach dem, wie groß das gefeiert wird und wieviel Schlafkapazität dieser Gasthof hat, kann es gut passieren, dass im ganzen Umfeld nichts mehr zu kriegen ist und man deutlich weiter ausholen muß, um noch was zu finden.

Es grüßt

Bernie

Hochzeitsfeiern sind momentan sehr unrealistisch Und wenn dann wohl eher an den Wochenenden

Natürlich kann auch mal der Landgasthaus voll sein. Mit der Hilfe der "modernen Technik" ist es aber heutzutage schon um ein vielfaches einfacher was zu finden wie noch vor 10 Jahren.

Auf meiner Alpentour im Sommer war es u.a. in kleinen Dörfern immer möglich was zu finden, auch am späten Nachmittag wobei es in den "Hotspots" eher nicht möglich war. Ok, mit viel Geld ist immer was möglich

Ich fühle mich in Deutschland meistens auf Radrouten wohler. Ich fahre eher gemächlich und gerade in unbekannten Gegenden gucke ich gern mal links oder rechts nach diesem und jenem. Da ist ein autofreier Weg sehr hilfreich, zumal ich selbst bei spärlich befahrenen Landstraßen oft das Pech habe, eine "Rennstrecke" für Anwohner zu erwischen. Und autofreie Wege ohne Beschilderung wandeln sich gerne abschnittsweise in üble Sand- und Schotterpisten.

Sämtliche Familienmitglieder und Verwandten wohnen alle in unserer (weiter gefassten) Region, so dass man da bequem an einem Tag hinradeln kann Nichtsdestotrotz gefällt uns auch schon lange diese Art der Tourplanung, wobei wir immer aus unserem reichhaltigen Fundus Ziele heraussuchen und diese dann auf einer Runde oder A-B-Fahrt verbinden. Und ja, genau die Orte und Gegenden dazwischen, die man noch nie auf dem Schirm hatte, haben sich auch bei uns oft als besonders sympathisch bzw. interessant erwiesen, so dass der Wunsch entstand, sich dort in Zukunft noch mal genauer umzusehen. Etwa dieses Jahr das Laucherttal, vor zwei Jahren der Oberpfälzer Wald, und schon bei unserer Route-66-Tour vor 26 Jahren haben wir festgestellt, dass die zunächst kaum beachteten Transfer-Etappen sich oft am meisten ins Gedächtnis eingebrannt haben...

Also, ich kann (mit geringfügig anderen Vorzeichen) deinen Reise-Ansatz voll unterstreichen Und Flussradwege haben wir eh schon immer nur sporadisch genutzt, zumal wir den hügeligen / bergigen Strecken noch nie ausgewichen sind, im Gegenteil.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de