Hallo liebes Forum,

bei den Vorbereitungen auf das Lackieren stellte ich einen Riss unter der Sattelstützenklemme fest. Der Rahmen wird für die Stadt und kurze Ausflüge aufgebaut. Ich (der Fahrer) wiege um die 70kg. Trotzdem möchte ich gern wissen, wie ich diesen Riss behandeln könnte? Zuschweißen? Was ist da besonders zu beachten? Eine WIG-Schweißgerät und Erfahrung (aber keine im Bereich Rahmenbau) hat mein Kumpel, der es schliesslich machen würde. Gibt es da andere Lösungen?

Ich freue mich auf eure Anmerkungen.
Viele Grüße

Hier sind die Bilder dazu:

Bild 1
Bild 2

Ist das wirklich ein Riss, oder ein umlaufender Kratzer von einer verdrehten Sattelklemmschelle?
Ungewöhnliche stelle für einen Riss, deshalb frage ich. Ist das ein Alu-Rahmen?
Interessierte Grüße!
hercules

Hui, das ist ja sogar auf beiden Seiten und schon ein ganzes bissl gewandert.

Erfahrung habe ich nicht, aber soweit ich das überblicke, besteht an der Stelle, eine ausreichend lange Sattelstütze vorausgesetzt, eigentlich keine Gefahr. Selbst wenn die Risse weiter gingen und sich auf der Vorderseite wieder träfen, würdest du wohl maximal mit der Sattelnase verdrehen, aber nicht auf die Nase fallen. Also warum nicht versuchen da eine Schweißraupe drüber zu ziehen?

So ungewöhnlich finde ich die Stelle nicht. Hat seinen Ursprung ja (Stichwort Kerbwirkung) genau an dem Loch des Vertikalschlitzes. Wenn man versucht eine viel zu kleine Sattelstütze in dem Rahmen zu klemmen, würde ich die Entstehung eines Risses genau dieser Art vermuten.

Unsere Risse an dieser Stelle wurden von einem Rahmenbauer geschweißt, zusötzlich wurde das Ganze durch ein in die Sattelstütze eingelötetes Rohr verstärkt (Stahlrahmen). Das Ganze ist jetzt garantiert stabiler als im Neuzustand.

Danke für eure Anmerkungen.

Es ist ein Stahlrahmen.

Zum Schweißen habe ich mich gefragt, ob man in das Sitzrohr irgendwie vor einer Verformung durch Hitze schützen soll? vielleicht ist die Frage ziemlich dumm. Mir fehlt zwar die Erfahrung, aber Halbwissen nicht.

Du wirst um ein anschließendes Ausreiben des Rohres ohnehin nicht drumherumkommen. und Verformungen wird es sicher auch geben. Schon weil das Rohr ja unterschiedlich an die anderen Rahmenrohre angebunden ist. Wird aber ziemlich minimal sein.

Hallo!

Sattelstütze raus nehmen und schweißen. Dann, wenn nötig, ausreiben. Wahrscheinlich kannst du es händisch feilen, wenn nicht, borgst du eine Reibahle aus. Vor dem Schweißen solltest du unbedingt prüfen, ob der Durchmesser der Sattelstütze genau passt. Dieser Riss riecht, wie schon geschrieben, nach einer Sattelstütze mit zu geringem Durchmesser. Die Stütze muss auch weit genug drin stecken. Schreib am besten, wie tief sie im Sattelrohr steckt.

Damit ist die Angelegenheit erledigt.

Lg!
georg

Risse im Rahmen sind für mich Vorboten der Nutzungsendzeit. Schade natürlich, wenns unerwartet kommt und man man noch tolle Pläne für die weitere Nutzung hatte. Mehrere ähnlich beschädigte Rahmen aus meiner „Historie“ sind aber leider auch den letzten Weg zum Alteisenonkel gegangen.

Was ist das für ein Rahmen? Ist der wirklich so gut, dass sich außer Neulackieren auch noch Schweißen, Nachbehandlung und Neuaufbau lohnen? Ich würde zumindest prüfen, ob sich nicht alternativ ein anderer Rahmen finden lässt. Ebay, Marktplatz im Forum etc.

Bernd

Hier würde ich auch MTB Kult nennen wollen.

Ich denke zwar, dass man die Stelle schweißen könnte und mit einer passenden (nicht zu kleinen) Sattelstange ausreichender Länge ziemlich sicher unterwegs sein sollte, aber ich würde zustimmen wollen, dass nur ein relativ edler Rahmen den Aufwand rechtfertigt.

An der Stelle? Sieht für mich eher so aus, als hätte mal jemand die Sattelstützenklemme zu feste zu geknallt, bei zu kleiner Sattelstütze.
Denke auch , dass die Stelle eher unkritisch ist. Und wenn ein Kumpel mit Schweißgerät vorhanden ist, wieso nicht probieren? Kannst den Rahmen ja vorher nochmal genau absuchen, ob es nicht sonst noch irgendwo Risse gibt.
Und wegwerfen kannst den später immer noch, wenn es schief geht.

Grüße
Florian

Und prüf mal, ob die Sattelstütze, die jetzt drin ist, den richtigen Durchmesser hat. Sonst hast du das Problem bald wieder.

Grüße
Florian

Zu kleine Sattelstütze könnte ich mir auch vorstellen. Die dann in vielen tausend Mikrometerauslenkungen den Bereich unterhalb der Klemmung mürbe gemacht hat. Mein Vertrauen in die noch vorhandene Materialstruktur wäre nicht groß. Meine Zuversicht bei kunstvoll aufgetragenen Schweißnähten hat zudem bereits in den Siebzigern arg gelitten. Damals aber eher bei Kraftfahrzeugen der Marken Volkswagen, Simca oder Fiat.

Bernd

Hab das auch öfter gehabt bzw. teilweise heute noch. Entweder zu kleine Stütze oder Überlastung.

Zuschweißen lassen und neu ausreiben. Das kann man ein paar mal machen, dann sollte man das Sitzrohr austauschen.

Toll, so viele Antworten. Danke!

Ich werde dann wohl die Stelle zuschweißen lassen und ausreiben. Davor aber den Durchmesser ausmessen und schauen ob die aktuelle Stütze den richtigen Durchmesser hat.

Ich werde berichten, was dabei rauskommt.
Vielen Dank euch allen.

Hi Bernd,

das ist eine völlig andere Baustelle Zumindest die beiden letzteren Marken bestanden meist aus minderwertigem Blech, bei den Franzosen aus lothringischem Erz, das zu viel Phosphor enthielt und deshalb spröde war, bei den Italienern aus solchem, das aus Schrott in Elektroöfen zusammengeschmolzen war ohne zusätzliche Zuführung von Sauerstoff. Deshalb hatte dieses Blech oft Einschlüsse, und an denen brach der Rost durch. Bei einem Kumpel von mir klaffte deswegen an seinem Fiat irgendwann mitten auf dem Dach ein Loch Dazu fehlte es auch generell an einem brauchbaren Rostschutz. Kein Wunder, dass solche Konservendosen schlecht zu schweißen waren, wenn der Rostfraß schon ab Werk eingebaut war...

Diese Probleme hat man an einem Fahrradrahmen zum Glück nicht! @Yellowmug: Würde auch versuchen, den Rahmen retten zu lassen, wenn du die Möglichkeit dazu hast - Nachhaltigkeit ist immer gut Ein Problem könnte sein, dass das Sitzrohr nicht sauber rund ist (deshalb den Durchmesser an mehreren Stellen messen). Das hatte ich vor nahezu 30 Jahren an meinem ersten Trekkingrad, was mich dann (unbewusst) auch mal zum Verbauen einer geringfügig zu schlanken Sattelstütze veranlasst hat. Bei mir ging damals aber dann nur die damals noch aufgelötete Klemme defekt, weil ich die Sattelrohrschraube zu stark andonnern musste.

P.S.: Was für ein Fabrikat ist der Rahmen denn?

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Und vergiss bitte nicht zu schauen, wie tief die Sattelstütze in den Rahmen reicht! Die Länge, ist auch ein Thema. Eine zu wenig ein geschobene Sattelstütze ergibt einen wunderbaren Hebelarm, an dem du, wenn du oben sitzt, fleißig arbeitest.

Da der Riss an einer ungefährlichen Stelle besteht, sehe ich kein Problem im Reparaturversuch. Das Lackieren lassen sehe ich eher als Liebhaberei. So ein Rahmen kann ewig und noch drei Tage halten, oder morgen an einer kritischen Stelle brechen. Das weiß man einfach nicht. Das ist einfach deine Entscheidung, ob es dir den Aufwand wert ist.

lg!
georg

Guten Tag aus der Quarantäne!

der Rahmen ist von einem GIANT Track übrig. Ich fand ihn sehr schön und von der Geo passt er mir super. Er war aber schön verrostet an nicht unkritischen Stellen. Den Rost habe ich behandelt und hoffe dass es eine Weile noch hält. Ich möchte ihn aufbauen, weil ich gerade kein anderes Rad habe, das passt und sich sorglos fährt. Lackieren werde ich simple mit Spray.bike machen, natürlich mit Grundierung. Da das Schweißgerät und die Kompetenz (Kumpel) vorhanden sind, versuche ich den Riss zu behandeln. Wenn der Rahmen 3 Jahre noch halten würde, dann hat er sich mehr als gelohnt.

Danke euch nochmal und habt eine schöne Woche und bleibt Gesund!

Alles klar! Dann schönes Basteln und Radeln!

lg!
georg

Das ist ein gutes Teil - habe selbst ein Giant Boulder, das kommt in dieselbe Richtung. Eigentlich unverwüstlich; das kannst du sicher auch noch länger fahren. Stelle mal ein Foto ein, wenn das Rad fertig ist!

Alles Gute, und ich wünsche dir, dass du die Quarantäne verkürzen kannst

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de