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#1426950 - 04/20/20 09:46 PM Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017
Tom72
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:1 month(s)
:1.7.2017 30.7.2017
:1500
:frFrance
ptPortugal
esSpain

Einleitung

Ich bin nun doch dazu gekommen, zu meiner Radreise durch Nordspanien und Nordportugal 2017, zu der ich ja bereits einen lediglich mit Smartphone-Bildern illustrierten Kurzbericht präsentiert habe, eine ausführlichere Beschreibung mit qualitativ etwas ansehnlicheren Fotos zu erstellen.

Die Fotos sind anklickbar (wie übrigens auch in meinen anderen Reiseberichten), dann kann man sie bei Flickr größer betrachten.

Die Radtour hat mich quer durch Nordspanien und ein Stück durch Nordportugal geführt. Ich bin in Hendaye in Frankreich kurz vor der spanischen Grenze gestartet und bis Porto geradelt. Ich hatte (einschließlich An- und Abreise und Strand- und Wandertagen) vier Wochen Zeit. Abschließend bin ich mit dem Zug nach Lissabon gefahren und von dort zurückgeflogen.

Die Tour schließt an meine Radreise vom Vorjahr, Pyrenäen von Ost nach West, an, die ich in Hendaye beendet habe. Gleichzeitig entspricht der erste Teil der Tour weitgehend den letzten Tagen meiner Reise von Lyon nach Kantabrien 2012 (bis kurz vor Santander) und meiner Tour 2013, die die Picos de Europa zum Ziel hatte. Von den Picos de Europa war ich auf jener Reise sehr begeistert, so dass ich für dieses wunderschöne und höchste Teilmassiv des Kantabrischen Gebirges diesmal fast eine ganze Woche eingeplant habe.

Die gefahrene Strecke von Hendaye nach Porto betrug knapp 1 500 km (viermal habe ich eine kurze Strecke mit dem Zug zurückgelegt) und es waren etwa 15 000 Höhenmeter.

An- und Abreise: Hin mit Nachtzug und TGV nach Hendaye; Zurück Flug von Lissabon nach Hahn, Bus und Zug nach Erfurt

Karten/Reiseführer: Für die Planung und die Navigation unterwegs Michelin-Karten 1:150 000 („Atlantische Pyrenäen, San Sebastian, Biarritz“, „Costa de Cantabria“ und „Asturias, Costa Verde“). Für Galicien gab es leider nur 1: 400 000, zum Radreisen ein eigentlich zu kleiner Maßstab, aber ich kam auch damit einigermaßen klar. Reiseführer „Nordspanien“ aus dem Micheal Müller Verlag (wie generell die Führer aus diesem Verlag sehr zu empfehlen). Wanderführer „Picos de Europa“ aus dem Rother-Verlag, Wanderkarten vor Ort besorgt

Übernachtungen: Camping und Hotels/Pensionen

Kamera: Lumix LX5

Fremdsprachenkenntnisse: französische und spanische ausreichend vorhanden

Da es sich für mich in den vergangenen Jahren bewährt hatte, die Radreisen mit einigen Wanderungen zu kombinieren, nehme ich auch diesmal das zusätzliche Gewicht und Volumen der Wanderschuhe im Gepäck in Kauf; geplant sind mehrere Tageswanderungen in den Picos de Europa.

1. Tag (01.07.2017), Bahn-Anreise nach Hendaye

Erfurt Hauptbahnhof, nachts kurz vor halb fünf; es dämmert schon. Der Nachtzug der ÖBB Richtung Zürich, der mich bis Karlsruhe bringen soll, hätte eigentlich um 01.30 Uhr fahren sollen, hatte aber 180 Minuten Verspätung, so dass ich zwischenzeitlich nochmal nach Hause geradelt bin, um nicht drei Stunden auf dem nächtlichen Bahnhof verbringen zu müssen. Meine Anschlusszüge (TGV nach Paris und TGV von dort weiter nach Hendaye) kann ich vergessen; mal sehen, ob ich noch wie geplant heute Abend mein Zelt auf dem Campingplatz in Hendaye, dem Grenzort zu Spanien an der Atlantikküste, aufschlagen kann… Aufgrund meiner kurzfristigen Buchung des Nachtzugs habe ich keinen Liegeplatz mehr bekommen und auch keinen Fahrradplatz, so dass das Rad, wie von mir bereits unzählige Male praktiziert, teildemontiert und in die Transporthülle verpackt wird.



Auf diese Weise findet das Rad auch ohne Reservierung im Fahrradwagen problemlos Platz.





Ich steige nach etwa vier – im Sitzwagen nur bedingt schlafend verbrachten – Stunden gegen 8.20 Uhr in Karlsruhe aus; der Nightjet der ÖBB, die nach der kompletten Einstellung des Nachtzugangebots der DB kurz zuvor einige der internationalen Nachtverbindungen übernommen haben, fährt weiter nach Zürich.



Den TGV nach Paris habe ich natürlich verpasst, aber der nächste fährt genau zwei Stunden später, und in Paris fährt ebenfalls zwei Stunden nach dem eigentlich anvisierten TGV der nächste nach Hendaye, so dass sich meine Ankunft dort heute Abend „nur“ um zwei Stunden verzögern wird. Aber im TGV-Verkehr herrscht ja Reservierungspflicht; ich kann allerdings im Reisezentrum in Karlsruhe nur die Reservierung für den TGV nach Paris aufgrund der Verspätung des Nachtzugs entsprechend ändern lassen; für die Änderung der Reservierung für den anschließenden TGV nach Hendaye werde ich auf den Schalter in Paris verwiesen. Das Fahrrad kann im TGV sowieso nur verpackt mit, so dass die Verspätung jedenfalls insoweit nichts ändert. Gegen 09.45 Uhr kann ich in Karlsruhe in den TGV Duplex über Straßburg nach Paris einsteigen.



Wie oft ich, wie auch diesmal, mein Rad in den vergangenen Jahren bei der Ankunft in und der Rückfahrt von Paris vor der Gare de l’Est fotografiert habe, kann ich aus dem Stegreif gar nicht sagen…



Für den Umstieg in Paris muss ich von der Gare de l’Est zur Gare Montparnasse wechseln; dafür packe ich mein Rad aus, mache es fahrbereit, muss es aber natürlich an der Gare Montparnasse für den nächsten TGV wieder verpacken. Das Umsteigen zwischen den verschiedenen Pariser Bahnhöfen mit Fahrrad habe ich schon zahlreiche Male praktiziert, aber diesmal muss ich mein Rad für die weitere Bahnfahrt ja nicht nur wieder verpacken, sondern auch noch am Schalter am Bahnhof Montparnasse meine Reservierung wegen der Verspätung auf den nächsten TGV umstellen lassen. Alles recht stressig; bei der Fahrt durch die Pariser Innenstadt gibt es immer stärker werdenden Nieselregen, am Bahnhof Montparnasse drängelt sich gefühlt halb Paris, um in die Ferien an den Atlantik zu fahren, und zudem wird, wie in Frankreich üblich, das Abfahrtsgleis erst recht kurzfristig bekanntgegeben. Aber letztlich klappt alles.

Gegen 20.30 Uhr, zwei Stunden später als geplant, erreiche ich Hendaye, wo ich im Vorjahr (2016) am Ende meiner Radreise durch die Pyrenäen von Ost nach West für die Rückfahrt eingestiegen bin. Die Grenze zu Spanien ist nur wenige hundert Meter entfernt.



Ich fahre aber erstmal in die andere Richtung, zum östlichen Ende des Ortes, und steuere den Campingplatz direkt oberhalb des herrlichen Sandstrands an, den ich bereits von der letzten Übernachtung der Reise im Jahr zuvor kenne, so dass ich dort gleichsam direkt an die Vorjahres-Tour anknüpfe. Gegen 21.00 Uhr kann ich dort mein Zelt aufschlagen. Ich bin sehr zufrieden; ich hatte es heute Morgen in Erfurt angesichts der dreistündigen Verspätung des Nachtzugs kaum für möglich gehalten, dass ich heute noch Hendaye erreichen würde. Nach dem Zeltaufbau ist es sogar noch hell genug für ein Bad im Meer.



2. Tag (02.07.2017), Auftakt, Zahnradbahn La Rhune und Corniche Basque
Strecke: ca. 50 km




Heute mache ich, bevor es morgen Richtung Westen und nach Spanien geht, zum Auftakt eine Runde in die Pyrenäenausläufer, die mich am Ende über die landschaftlich wunderschöne Küsten-Panoramastraße der Corniche Basque zurück nach Hendaye führen wird. Das Zelt bleibt also stehen; ich fahre ohne Gepäck los.

Mit dem Regionalzug fahre ich die Strecke, auf der ich gestern angekommen bin, zurück nach Saint-Jean-de-Luz ein paar Kilometer östlich von Hendaye. Hier die Bahnbrücke über die Mündung der Nivelle zwischen Ciboure und Saint-Jean mit Blick auf die Bergspitze La Rhune, auf die ich mit der Zahnradbahn fahren werde.



Ich radle genau auf dem gleichen Weg in die Ausläufer der Pyrenäen, auf dem ich sie am Ende meiner Radreise im Vorjahr nach der Durchquerung der Pyrenäen von Ost nach West verlassen habe, bis zum ersten Pass dieser Tour, dem Col de St.-Ignace mit bescheidenen 169 m. Man sieht auf dem Schild die Bedeutung der baskischen Sprache auch im französischen Teil des Baskenlandes.



Auf der Passhöhe des Col St.-Ignace beginnt die Zahnradbahn Petit Train de la Rhune, die mit historischen Fahrzeugen mit herrlichen Ausblicken auf St.-Jean-de-Luz und die Küste den Gipfel der 905 m hohen La Rhune erklimmt. Ich wollte die Fahrt unbedingt nachholen, nachdem ich dafür, als ich im Vorjahr hier vorbeigekommen bin, nicht mehr genug Zeit hatte.





Anschließend fahre ich auf gleicher Strecke zurück nach Saint-Jean-de-Luz, das mir schon auf den beiden vergangenen Reisen, die mich hier entlanggeführt haben, sehr gefallen hat.





Jetzt geht es westwärts zurück nach Hendaye. Zwischen Ciboure und Hendaye genieße ich die Fahrt entlang der Steilküste der Corniche Basque, die ich schon von zwei Radreisen kenne. Man kann sehr schön erkennen, dass ursprünglich waagerecht übereinander abgelagerte Sedimentschichten versteinert sind und im Laufe der Jahrmillionen durch die Kräfte der Plattentektonik teilweise fast in die Vertikale gebogen wurden und schließlich zu den heute zu bewundernden bizarren Felsformationen erodiert sind.





Zurück auf meinem Campingplatz in Hendaye, kann ich den Abend am Strand ausklingen lassen mit Blick auf die markanten Felsnadeln an seinem östlichen Ende.



3. Tag (03.07.2017), Hendaye – Donostia-San Sebastián
Strecke: ca. 35 km


Der Weg Richtung Westen zur spanischen Grenze führt mich von meinem Campingplatz aus nochmal am gesamten Strand von Hendaye entlang.





Blick über die Mündung des Grenzflusses Bidasoa auf das spanische Hondarrabia. Im Hintergrund die Pyrenäenausläufer mit dem in Wolken gehüllten Gipfel La Rhune, auf dem ich gestern mit der Zahnradbahn war



Ich komme nochmal am Bahnhof von Hendaye vorbei, an dem ich vorgestern ausgestiegen bin, und erreiche kurz darauf die Brücke über den Bidasoa ins spanische Irún. Parallel verlaufen zwei Bahnbrücken über die Flussmündung. Rechts die internationale Bahnverbindung zwischen Hendaye und Irún; in der Mitte die Brücke der von der baskischen Gesellschaft EuskoTren betriebenen, in Hendaye endenden Schmalspurstrecke von Bilbao, an die sich westlich von Bilbao die von den Ferrocarriles de Vía Estrecha (FEVE) betriebene Schmalspurstrecke bis Galicien anschließt. Die somit parallel fast der gesamten spanischen Nordküste verlaufende landschaftlich sehr reizvolle Bahnstrecke habe ich bereits zuvor auf zwei Radreisen auf verschiedenen Abschnitten genutzt, und auch im weiteren Verlauf dieser Tour sind kurze Fahrten mit Zügen von EuskoTren und FEVE geplant.



Von Irún fahre ich nach Hondarrabia, wo das landschaftlich wunderschöne Sträßchen über den 455 m hohen Alto de Jaizkibel beginnt, von dem aus sich immer wieder Ausblicke auf die parallele Küste ergeben. Hier der Blick zurück über den Grenzfluss Bidasoa nach Hendaye mit dem Strand und ganz im Hintergrund die Corniche Basque; würde der Bildausschnitt etwas weiter nach rechts reichen, könnte man die Pyrenäenausläufer und den Berg La Rhune sehen.



Die Straße, die sich in Serpentinen über den Jaizkibel schlängelt, ist kaum befahren; viel häufiger als Autos begegnet man Schafen


und Pferden. Links im Bild einer der vielen Blicke auf das Meer



Der Pass ist erreicht, und mich erwartet eine herrliche Abfahrt.





Die Passstraße endet in Pasaia, wo ich eine Flussmündung überqueren muss. Zum Glück weiß ich von meiner letzten Radreise entlang der baskischen Küste, dass es eine winzige Fähre für Fußgänger und Fahrräder gibt und finde auch schnell die Anlegestelle wieder.



Nun bin ich praktisch bereits im Ballungsgebiet von Donostia-San Sebastián, wie die Stadt mit ihrem vollständigen amtlichen baskisch-spanischen Doppelnamen heißt, und erreiche bald den östlichen der beiden Strände in der Innenstadt, die Playa de la Zurriola (der berühmtere Strand ist die westlich gelegene Playa de la Concha).



Ziemlich genau an dieser Stelle finde ich auch, allerdings erst, nachdem ich im Stadtzentrum bei der Tourismusinformation war und auf deren Vermittlung hin, ein Hotelzimmer zu einem recht happigen Preis. Die Stadt ist in der Hochsaison voller Touristen und fast alle zentrumsnahen Unterkünfte sind belegt; das letzte Mal, als ich hier war, war es hingegen Anfang Oktober, und ich fand damals ohne große Probleme ein einfaches Pensionszimmer in einer der Altstadtgassen für ca. 25 €.

Ins Stadtzentrum gelange ich über eines der Wahrzeichen von San Sebastián, die Puente del Kursaal, deren Architektur man wohl dem Jugendstil bzw. dessen spanischer Spielart, dem Modernismo, zuordnen kann. Ihren Namen hat sie von einem historischen, aus irgendwelchen Gründen mit dem deutschen Wort „Kursaal“ bezeichneten Gebäude, das inzwischen durch ein modernes Kongress- und Veranstaltungszentrum mit dem gleichen Namen ersetzt wurde.



Nachdem ich mich in meinem teuren, aber alternativlosen Hotel an der Playa de la Zurriola einquartiert habe, radle ich nochmal zurück in die Innenstadt und verbringe den Abend in den von Einheimischen und Touristen bevölkerten Altstadtgassen mit ihren zahlreichen Pintxo-Bars. Pintxos sind die baskische Variante der Tapas, meist bestehend aus einer Baguettescheibe oder einem kleinen Brötchen (Bocadillo), kunstvoll belegt mit den verschiedensten leckeren Zutaten, die durch einen Zahnstocher zusammengehalten werden, wie Chorizos, Paprika, Sardellen, Schinken (Jamón) und so weiter. Ein paar Pintxos in dieser Bar, ein Glas Wein in jener, ein paar weitere Pintxos in der nächsten, dazu spielen hier und da Straßenmusiker auf… Ich genieße den Abend.





4. Tag (04.07.2017), Donostia-San Sebastián – Mutriku
Strecke: ca. 55 km


Bevor ich San Sebastián verlasse, mache ich mit dem Rad noch eine ausgedehnte Sightseeing-Tour durch die Innenstadt



und entlang der Strände. Hier der berühmte Strand Playa de la Concha („die Muschel“). Links der Monte Igueldo (baskisch Igeldo), über den ich auf einem wunderschönen Passsträßchen, ähnlich demjenigen von gestern über den Jaizkibel, die Stadt verlassen werde.



Auch die Straße über den Igeldo ist praktisch völlig verkehrsfrei und bietet fantastische Ausblicke auf das Meer, hier der Blick auf den Leuchtturm auf dem Monte Igueldo. Der Pass ist mit 407 m nur unwesentlich niedriger als der Jaizkibel.



Auf der Strandpromenade von Zarautz; im Hintergrund in der Bildmitte der Fischerort Getaria mit der vorgelagerten Landzunge, die wegen ihrer Form „Ratón“ („Maus“) genannt wird



In den Gassen von Getaria



Der sehr hübsche Ort ist ein bedeutender Fischereihafen, außerdem ist es der Geburtsort von Juan Sebastián Elcano, einem der Kapitäne der Flotte, mit der Magellan 1519 zur (zunächst gar nicht als solcher geplanten) ersten Weltumseglung startete. Elcanos Schiff war das einzige, das nach erfolgreicher erster Umrundung der Erde nach Spanien zurückkehrte – Magellan selbst konnte, anders als Elcano, dessen Denkmal rechts im Bild von einem Laternenmast halb verdeckt wird, die Weltumrundung nicht vollenden und kam unterwegs auf den heutigen Philippinen um.



Weiter folge ich der Küste bis Zumaia, dann macht die Straße einen Schlenker ins Hinterland. Kurz vor Deba geht es dann wieder landschaftlich traumhaft entlang einer Steilküste. Wie schon vorgestern an der Corniche Basque, kann man auch hier erkennen, dass diese aus ursprünglich waagerecht übereinander abgelagerten Sedimentschichten besteht, die im Laufe der Jahrmillionen durch die geologischen Kräfte „gekippt“ worden sind und durch die Erosion ihr heutiges, spektakuläres Erscheinungsbild erhalten haben.







Ich beende die heutige Etappe in Mutriku. Kurz vor dem Ort gibt es am Hang oberhalb der Küste einen Campingplatz mit Meerblick. Zum Abendessen fahre ich in den malerischen Ort.



5. Tag (05.07.2017), Mutriku – Bilbao
Strecke: ca. 65 km


Morgendlicher Blick vom Campingplatz hinunter zum Strand von Mutriku



Vor dem nächsten Ort, Ondarroa, verläuft die Grenze zur Provinz Bizkaia (spanisch Vizcaya), nachdem ich bisher in der Provinz Gipuzkoa (spanisch Guipúzcoa) unterwegs war. Beide Provinzen gehören zur Autonomen Gemeinschaft Baskenland (Comunidad Autónoma del País Vasco/Euskal Autonomia Erkidegoa).



Im Fischerort Ondarroa ist eine Brücke des Architekten Santiago Calatrava zu bewundern.



Die Fahrt entlang der Küste bis Lekeitio ist ein Genuss.









Bei der Rast in Lekeitio fällt mir eine baskischsprachige Zeitung auf.



Passionsblume am Straßenrand



Traumhafter Strand (Playa de Laga), leider habe ich zu wenig Zeit für einen längeren Aufenthalt.





In Gernika ist eine Nachbildung von Picassos berühmtem Gemälde, das den spanischen Namen der Stadt trägt und deren Zerstörung durch einen verheerenden deutschen und italienischen Luftangriff im Spanischen Bürgerkrieg thematisiert, als Wandbild in Originalgröße aus Fliesen zu bewundern.



Gernika



Ich nähere mich dem Ballungsgebiet von Bilbao; noch ein letzter Pass (Autzagane, 230 m) auf der heutigen höhenmeterreichen Etappe,



dann steige ich in Amorebieta in einen Zug der baskischen Schmalspurbahn (EuskoTren) und erspare mir so die letzten Kilometer bis in die Innenstadt von Bilbao. Im Bahnhof Atxuri endet die Strecke von EuskoTren.



Am Bahnhof Atxuri beginnt die einzige Linie der 2002 in Bilbao wieder eingeführten Straßenbahn.



Mitten in der Altstadt finde ich schnell ein preiswertes Zimmer in einer sehr einfachen Pension.



6. Tag (06.07.2017), Bilbao – Santoña (Bahnfahrt Bilbao – Traslaviña)
Strecke (Rad): ca. 60 km


Vormittags sehe ich mich in der mir bereits von zwei Radreisen bekannten Stadt um. Aus Interesse fahre ich eine Station mit der U-Bahn.



Direkt von der Metrostation Casco Viejo gelangt man mit einem Personenaufzug, dem Ascensor de Begoña, zu einem Aussichtspunkt mit Blick über die Stadt und den Fluss, die Ría de Bilbao.



Ich radle zum Sightseeing noch ein wenig durch die Stadt, unter anderem am Ufer der Ría de Bilbao.



Am Ufer der Ría ist auch das berühmte Guggenheim-Museum, wo ich natürlich auch kurz vorbeischauen muss.





Brücke über die Ría de Bilbao und im Hintergrund die prächtige Jugendstilfassade des Bahnhofs Concordia



Im Kopfbahnhof Estación Bilbao-Concordia endet die von der Gesellschaft FEVE (Ferrocarriles de Vía Estrecha) betriebene Schmalspurstrecke, die von Ferrol in Galicien parallel der gesamten spanischen Nordküste verläuft. Weiter nach Osten über San Sebastián bis Hendaye setzt sie sich, betrieben von der baskischen Bahngesellschaft EuskoTren, fort ab dem Bahnhof Bilbao Atxuri, wo ich gestern angekommen bin.



Ab hier nehme ich den Zug, um das Stadtgebiet zu verlassen. Innerhalb des Ballungsraums fahren die Züge auf der Schmalspurstrecke im S-Bahn-Takt, aber ich will ein Stück weiter und habe mir einen der nur zwei oder drei täglichen Zügen rausgesucht, die über längere Distanzen, das heißt bis Santander, verkehren. Ich will mit ihm etwa 30 km in die Berge bis Traslaviña fahren.



Das Züglein lässt den Großraum von Bilbao hinter sich; die im Stadtgebiet zweigleisige und teilweise durch moderne unterirdische Stationen geführte Bahnstrecke schlängelt sich schließlich eingleisig wunderschön modelleisenbahnartig durch die grüne Landschaft des Baskenlandes, in diesem Bereich recht weit abseits der Küste. In Traslaviña, schon in Kantabrien, steige ich nach etwa 30 km an einer winzigen Station abseits jeglicher Ortschaft mitten im Nirgendwo aus.



Da ich das letzte Mal westlich von Bilbao die Strecke entlang der Küste genommen hatte, will ich diesmal durch die Bergwelt des Hinterlands Richtung Westen. Ich fahre zunächst über den 430 m hohen Alto de La Escrita (etwa die Hälfte der Höhenmeter hat mir allerdings die Bahnfahrt erspart).



Blick von der Passhöhe



Ein Paar Radreisender kommt mir entgegen.



Nachdem die landschaftlich reizvolle und wenig befahrene Straße (BI-630) noch einmal eine baskische Exklave durchquert hat, komme ich endgültig in die Autonome Gemeinschaft Kantabrien.



Schließlich folge ich der stärker befahrenen Hauptstraße durch das Tal des Río Asón abwärts zur Küste. Ich kenne diesen Teil der heutigen Etappe bereits von einer früheren Radreise vier Jahre zuvor, auf der ich auf dieser Straße vom oberen Ebro-Tal über das Kantabrische Gebirge kommend an die Küste gelangt bin.



Rast vor einer Dorfkneipe in Limpias



In Colindres stoße ich wieder an die Küste.



Ich überquere die Mündung des Río Asón, die Ría de Treto, bei Colindres; parallel zur Straßenbrücke verläuft die Autobahnbrücke und auch die Brücke der Schmalspurbahn.



Die Station Treto der Schmalspurstrecke markiert den Endpunkt meiner Radtour Lyon-Kantabrien fünf Jahre zuvor. Hier bin ich damals eingestiegen und habe die dreitägige Bahnrückreise nach Deutschland angetreten, zunächst mit der Schmalspurbahn mit zweimal Umsteigen nach Hendaye. Es ist aber insgesamt, nach 2012 und 2013, bereits das dritte Mal, dass ich hier vorbeikomme.



Mein heutiges Tagesziel Santoña mit dem Feuchtgebiet des Parque Natural de las Marismas de Santoña



Westlich von Santoña schlage ich auf dem Campingplatz direkt an der wunderschönen Playa de Berria mein Zelt auf.





7. Tag (07.07.2017), Santoña – Playa de Oyambre (einschließlich Bahnfahrt Santander – Torrelavega)
Strecke (Rad): ca. 60 km


Die Straße von Santoña Richtung Santander ist landschaftlich nicht besonders beeindruckend und verläuft auch nicht an der Küste. Kurz vor Santander, von Somo, gelangt man mit einer kleinen Personenfähre über die Bahía de Santander in die Innenstadt, auf der auch mein Rad Platz findet.



Am Ufer der Bahía, direkt an der Anlegestelle der Fähre, das repräsentative Gebäude des Geschäftssitzes der nach der Stadt benannten, international und auch in Deutschland vertretenen Bank Santander



Ich sehe mich ein wenig in der Stadt um und radle entlang der Küste vorbei an den Stränden von Santander bis zum Leuchtturm am Cabo Mayor oberhalb der Steilküste. Ganz in der Nähe habe ich vier Jahre zuvor auf dem Camping Cabo Mayor übernachtet.







Wie gestern in Bilbao, nutze ich auch diesmal die Schmalspurbahn parallel der Küste, um die Stadt zu verlassen. Der Kopfbahnhof von Santander besteht aus zwei spiegelbildlichen Teilen; im linken Teil verkehrt die Schmalspurbahn und im rechten endet die Bahnstrecke in iberischer Breitspur vom Landesinneren und von Madrid.



Nach etwa 25 km steige ich in Torrelavega aus und fahre weiter westwärts.



Ein Trupp junger Wanderer auf offensichtlich längerer Tour nutzt einen Verkehrsspiegel für ein Gruppen-Selfie – vielleicht unterwegs auf dem Camino del Norte, einer Jakobsweg-Alternative zum klassischen Camino Francés, die entlang der Küste nach Santiago de Compostela verläuft?



Ziel für heute ist die Playa de Oyambre. An dem wunderschönen abgelegenen Sandstrand westlich von Comillas gibt es einen Campingplatz, auf dem ich bereits auf meiner Radtour vier Jahre zuvor übernachtet habe und den ich, da es mir hier sehr gut gefallen hatte, diesmal wieder ansteuere.



Der Campingplatz liegt direkt oberhalb des Strandes, der über einen steilen Pfad zugänglich ist. Ich kann mein Zelt mit herrlichem Strandblick aufbauen.



Direkt neben dem Campingplatz liegt das sehr sympathische Strandrestaurant „El Pajaro Amarillo“. Auch dieses habe ich von vor vier Jahren in bester Erinnerung und habe es daher auch diesmal fest eingeplant. Der namensgebende „gelbe Vogel“ bzw. Kanarienvogel (Oiseau Canari) war 1929 das erste französische Flugzeug, das von Amerika aus den Atlantik überquert hat und, weil ihm vorzeitig der Sprit ausging, hier auf dem Strand von Oyambre notlanden musste. Mit Blick auf den Strand genieße ich dort zum Abendessen leckeren Pulpo (Tintenfisch).



Fortsetzung folgt…
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#1427005 - 04/21/20 07:40 AM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
cyclerps
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Mein lieber Mann, tolle Sache. bravo Du bist schon fast einheimischer dort.
Gruss
Markus
Forza Victoria !

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#1427010 - 04/21/20 08:03 AM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: cyclerps]
Moreau
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Tolle Fotos und ein schöner Bericht.Bin immer wieder erstaunt, wie einige hier sich die teilweise chaotischen Bahnreisen antun...Respekt!
Irrwege erhöhen die Ortskenntnis.
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#1427051 - 04/21/20 11:59 AM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
indomex
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Ich finde deine Tour total spannend, denn letzten Sommer wollte ich die Nordküste in Richtung Frankreich radeln, aber es kam ein "Tief" nach dem anderen. So bin ich weiter südlich ausgewichen, hinter die Küstenbergkette (Jakobsweg, ab Santiago ostwärts) und hatte eine einigermaßen trockene Tour.
Anhand deines Reiseberichts kann ich jetzt sehen, wie es an der Küste aussieht und was ich da alles verpasst habe... und dass es sich lohnen würde, eines Tages doch noch mal diesen Plan umzusetzen. Vielen Dank dafür - und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.
Leben und leben lassen
Liebe Grüße, Peter
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#1427457 - 04/22/20 10:50 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
veloträumer
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Viele Sachen, die ich gerne wiedersehe. Und immer wieder ist die Perspektive wieder etwas anders. Toller Bilderbogen - vielen Dank!
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#1427566 - 04/23/20 03:10 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Bafomed
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Tolle Tour, die mich sehr interessiert, da ich schon ein paar Mal in der Gegend per Auto, Bus oder Rad unterwegs gewesen bin. Den Abschnitt zwischen Saint Jean de Luz und Bilbao bin ich damals auf meiner Pyrenäentour in West-Ost-Richtung gefahren. Obwohl wir zum Teil die N-634 gefahren sind, war dort recht wenig Verkehr und leichter Rückenwind aus Westen ließ uns schnell die Grenze nach Frankreich überqueren.

Ganz besonders bin ich auf die weitere Fortsetzung der Route ab Santander gespannt, da ich durch meine langjährige Freundschaft zu einem Forumsmitglied aus Santander dort mehrere Varianten zur Querung des Kantabrischen Küstengebirges kenne, die auf Deiner Tour ja wahrscheinlich in der Fortsetzung ansteht.

Gruß
Martin
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#1427592 - 04/23/20 04:50 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Bafomed]
drachensystem
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Bei den Fotos kam mir irgendwas bekannt vor (nein, nicht die Aufnahmeorte) und ich wunderte mich nur kurz, da du sie ja mit einer LX5 gemacht hast. bravo
Sie war lange meine Lieblingskamera mit ihrer unvergleichlichen Bildanmutung.
" Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen" (Blaise Pascal)
---
Einige Radreisen
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#1427622 - 04/23/20 08:03 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: drachensystem]
Tom72
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Ja, mit der LX5 war ich lange Jahre auf meinen Radreisen sehr zufrieden, bis sie leider mitten auf der Tour im Folgejahr (2018) ihren Geist aufgab (ich habe in meinem entsprechenden Reisebericht (dort Tag 9) darüber berichtet schmunzel ). Eine Canon PowerShot G7X Mk II hat sie jedoch würdig ersetzt.
Gruß
Tom

Edited by Tom72 (04/23/20 08:06 PM)
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#1428793 - 04/28/20 09:42 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Bafomed]
Tom72
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In Antwort auf: Bafomed


Ganz besonders bin ich auf die weitere Fortsetzung der Route ab Santander gespannt, da ich durch meine langjährige Freundschaft zu einem Forumsmitglied aus Santander dort mehrere Varianten zur Querung des Kantabrischen Küstengebirges kenne, die auf Deiner Tour ja wahrscheinlich in der Fortsetzung ansteht.

Gruß
Martin


In der nächsten Fortsetzung, die ich gleich einstellen werde, geht es erstmal ins Kantabrische Gebirge hinein und wieder zurück an die Küste. Die endgültige Überquerung kommt erst in der übernächsten Fortsetzung dran. Aber da dieser Bericht ja die ausführliche Version zu meinem eingangs erwähnten und verlinkten Kurzbericht ist, den ich damals unmittelbar nach der Reise (und nur mit Smartphone-Bildern) erstellt habe, kann man natürlich auch dort nachschauen, wie es weitergeht schmunzel
Gruß
Tom
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#1428800 - 04/28/20 10:48 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Tom72
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8. Tag (08.07.2017), Strandtag an der Playa de Oyambre

Auf dem schönen Campingplatz an der Playa de Oyambre habe ich zwei Übernachtungen eingeplant. Ich nutze den „freien Tag“ für eine Besichtigung des Ortes San Vicente de la Barquera, durch den ich morgen auf der Weiterfahrt nochmal kommen werde, und für ein paar Stunden am Strand. Hätte ich in Comillas nicht schon auf meiner letzten Radreise, die mich hier vorbeigeführt hat, die Villa Quijano (auch als „El Capricho“ bekannt) besichtigt, eines der wenigen Werke von Antoni Gaudí außerhalb Kataloniens, hätte auch dies heute auf dem Programm gestanden. Deshalb hier ein Bild des 1885 fertiggestellten Gebäudes mit Stilelementen des frühen Modernisme, das ich auf meiner Tour vier Jahre zuvor aufgenommen habe.



9. Tag (09.07.2017), Playa de Oyambre – Potes
Strecke: ca. 60 km


Blick zurück auf die Playa de Oyambre



Für die Illustration der heutigen Etappe bis Potes greife ich auf die, auch wegen des damals besseren Wetters, besser gelungenen Fotos der Tour vier Jahre zuvor (2013) zurück.

In San Vicente de la Barquera überspannt die 600 m lange Puente de la Maza aus dem 16. Jahrhundert eine breite Flussmündung.



Die Gegend um Comillas und San Vicente ist von ausgedehnten Sumpfgebieten geprägt. Westlich von San Vicente kann man in der Ferne – hier rechts im Hintergrund – das Gebirgsmassiv der Picos de Europa erahnen, in dem ich die kommenden Tage unterwegs sein werde.



Ich verlasse die Küste und komme durch Panes –



oberhalb des Ortes beginnt der landschaftliche Höhepunkt der heutigen Etappe, das Desfiladero de la Hermida; die Straße führt durch die spektakuläre Schlucht des Río Deva hinauf Richtung Picos de Europa.











Ich erreiche mein heutiges Ziel, das sehr sympathische Städtchen Potes, einer der wichtigsten Tourismusorte im Bereich der Picos de Europa. Gerade, als ich ankomme, beginnt leichter Regen. Ich quartiere mich im selben Hotel wie bereits vier Jahre zuvor ein, das ich noch vom letzten Mal in sehr guter Erinnerung habe (Casa Cayo) und kann nach Ende des Regens auf der Gasse vor dem Hotel gemütlich bei einem Glas Wein den Tag ausklingen lassen. Fürs Abendessen hat das Hotel zudem ein hervorragendes Restaurant (Das Bild stammt, nachdem ich die heutige Etappe mit Fotos von meiner 2013er-Tour illustriert habe, wieder von der Reise 2017, die Gegenstand dieses Berichts ist).



10. Tag (10.07.2017), Wanderung auf den Picu Cutriales

Der Río Deva in Potes; ganz links mein Hotel



Die Brücke, von der aus ich das vorige Foto aufgenommen habe



Ich habe zwei Übernachtungen in Potes vorgesehen und für heute eigentlich die Fahrt ins ca. 1100 m hoch gelegene Fuente Dé mit anschließender Seilbahnfahrt und Wanderung auf über 2000 m Höhe und Rückkehr nach Potes geplant. Die Höhenlagen der Picos de Europa sind jedoch in Wolken gehüllt und erst für morgen ist wieder klare Sicht angesagt. Also verschiebe ich die heutige Planung auf morgen, buche mein Hotelzimmer in Potes für eine dritte Nacht und mache stattdessen heute eine schöne lange Rundwanderung vom Ort aus. Heute kommen also die mitgeschleppten Wanderschuhe erstmals zum Einsatz.

Oberhalb von Potes wandere ich durch ausgedehnte Bestände an Korkeichen.



Ich komme durch das abgelegene, malerische Bergdorf Tudes.



Ziel der Wanderung ist der 860 m hohe Picu Cutriales. Der von hier aus sicher fantastische Blick auf die Picos de Europa findet heute nur bedingt statt, weil diese in Wolken gehüllt sind. Aber genau deswegen habe ich die Fahrt in die Picos ja auf morgen verschoben.



Auf einem anderen Weg gelange ich zurück nach Potes. Eine der Spezialitäten der Region (vor allem aber des benachbarten Asturien) ist Sidra (Apfelwein/Cidre). Hier nochmal ein auf meiner vorherigen Reise in Potes entstandenes Bild



11. Tag (11.07.2017), Potes – Fuente Dé – Potes und Wanderung auf den Torre de los Horcados Rojos (2503 m)
Strecke (Rad): 46 km


Heute geht es erstmals in die „eigentlichen“ Picos de Europa (im Sinne des vom Nationalpark umfassten Gebiets), für die ich 5 Tage vorgesehen habe. Die Picos sind das höchste Teilmassiv des sich als westliche Fortsetzung der Pyrenäen entlang der gesamten spanischen Nordküste erstreckenden Kantabrischen Gebirges (Cordillera Cantábrica). Der Parque Nacional de los Picos de Europa ist der älteste Nationalpark Spaniens. Das Hochgebirge mit zahlreichen 2000er-Gipfeln (höchster Berg ist mit 2648 m der Torre de Cerredo) erhebt sich nur gut 20 km von Küste entfernt und wird durch tiefe, malerische Schluchten (des Río Duje und des Río Cares, letztere habe ich für eine Wanderung vorgesehen) in ein westliches, ein mittleres und ein östliches Teilmassiv gegliedert, hinzu kommen weitere spektakuläre Schluchten in unmittelbarer Nähe wie das vorgestern durchfahrene Desfiladero de la Hermida im Osten und im Westen das Desfiladero de los Beyos, durch das ich auch noch radeln werde. Der Nationalpark liegt im Grenzgebiet dreier Autonomer Gemeinschaften – der Comunidades Autónomas Cantabria, Asturia und Castilla y León. Ich befinde mich jetzt noch in Kantabrien.

Heute geht es auf der Stichstraße nach Fuente Dé auf ca. 1100 m, von wo aus ich mit der Seilbahn weiter hinauffahren werde, um an deren Bergstation eine Wanderung zu starten. Ziel ist der Gipfel des 2503 m hohen Torre de los Horcados Rojos. Anschließend Rückkehr nach Potes, wo ich nochmal übernachten werde, auf dem gleichen Weg, so dass ich mein Gepäck im Hotel lasse und nur eine Packtasche mit den Wanderschuhen und meinen Rucksack mitnehme.
Ich erreiche nach ca. 800 Höhenmetern und 23 km Fuente Dé, wo die Straße in einem Talkkessel mit hoch aufragenden Felshängen endet (der Name des Ortes macht deutlich, dass hier der Río Deva entspringt, der durch Potes und anschließend das Desfiladero de la Hermida fließt).



Rechts im Bild erkennt man vor dem Weiß der Wolken die Kabel der Seilbahn.



Die Seilbahn – Teleférico de Fuente Dé – überwindet auf einer recht steilen Strecke ohne Zwischenstützen die etwa 800 Höhenmeter zwischen der Talstation und der Bergstation „El Cable“ auf 1834 m.



Der Andrang ist recht groß; nach dem Ticketkauf muss ich etwa eine Stunde und mehrere Fahrten warten, bis meine Nummer per Lautsprecher aufgerufen wird.



Oben verteilen sich die Menschenmassen aber schnell. Ich steige auf einem steinigen Pfad durch die herrliche karge, fast vegetationslose und im Sonnenlicht weiß strahlende Hochgebirgslandschaft weiter bergan.



Nachdem ich das letzte Mal, als ich hier oben war, irgendwo „falsch abgebogen“ war und angesichts der späten Stunde und der Notwendigkeit, vor der letzten Fahrt die Seilbahn zurück nach Fuente Dé zu erreichen, umkehren musste, ohne den Gipfel erreicht zu haben, bin ich umso zufriedener, als ich schließlich auf dem 2503 m hohen Torre de los Horcados Rojos stehe, von dem aus man das keine 30 km entfernte Meer sehen kann.





Auf demselben Weg steige ich wieder hinab zur Bergstation der Seilbahn.









Talfahrt mit der Seilbahn; Blick hinunter nach Fuente Dé – mit aufgrund des Fotografierens durch die Scheibe der Gondel leider beeinträchtigter Bildqualität



Auf der Rückfahrt genieße ich die etwa 800 Höhenmeter der Abfahrt, die ich heute Vormittag hinaufgefahren bin und verbringe den dritten und letzten Abend in meinem sehr netten Hotel in Potes.

12. Tag (12.07.2017), Potes – Santa Marina de Valdeón
Strecke: ca. 60 km


Heute verlasse ich nach drei Übernachtungen endgültig Potes und nehme den höchsten Pass der Reise, den 1609 m hohen Puerto de San Glorio am südöstlichen Rand der Picos de Europa, in Angriff. Mich erwarten ab Potes bis zum Pass etwa 27 km und etwa 1300 Höhenmeter.





[



In der letzten Serpentine ein bronzenes Reh



Auf der Passhöhe des Puerto de San Glorio überquere ich die Wasserscheide zwischen der Biskaya (Mar Cantábrico) und den hier Richtung Süden entspringenden Bächen, die letztlich über den Duero bei Porto in den Atlantik entwässern. Gleichzeitig verläuft über den Pass die Grenze zwischen den Autonomen Gemeinschaften Cantabria und Castilla y León. Das erste der beiden folgenden Bilder ist entgegen meiner Fahrtrichtung aufgenommen.





Ich genieße die Abfahrt bis zum kleinen Ort Portillo de la Reina.





Dort biege ich von der relativ bedeutenden, wenn auch angenehm verkehrsarmen, Nationalstraße auf ein kleines, praktisch völlig verkehrsfreies Sträßchen ab, das mich wieder Richtung Norden aufwärts in den Nationalpark der Picos de Europa führt.





Ich überquere den zweiten Pass der heutigen Etappe, den 1562 m hohen Puerto de Pandetrave, und zum zweiten Mal die Hauptwasserscheide des Kantabrischen Gebirges.



Nach einer herrlichen Abfahrt erreiche ich den wunderschön gelegenen Campingplatz „El Cares“ oberhalb von Santa Marina de Valdeón und kann mein Zelt mit fantastischem Blick auf das mittlere Teilmassiv der Picos de Europa (Macizo Central bzw. Macizo de los Urrieles) aufschlagen. Hier werde ich zwei Nächte bleiben.



Ich kann zum Abendessen gleich auf dem Campingplatz bleiben, denn er hat ein sehr sympathisches, einfaches, aber von einem jungen Team mit großem Engagement betriebenes Restaurant mit hervorragender Küche, in dem ich köstliche Lammkoteletts genieße.

13. Tag (13.07.2017), Wanderung in der Cares-Schlucht
Strecke (Rad): ca. 25 km


Heute steht eine Wanderung durch die spektakuläre Schlucht des Río Cares auf dem Programm mit anschließender Rückkehr zum Campingplatz in Santa Marina de Valdeón. Ich rolle etwa 12 km und einige hundert Höhenmeter abwärts



und komme durch den hübschen Ort Posada de Valdeón, von wo aus die Straße dem Río Cares abwärts folgt bis zu ihrem Ende in Caín. Ab hier ist die Cares-Schlucht nur zu Fuß über einen abenteuerlich in den steilen Felswänden des Canyons verlaufenden Wanderweg zugänglich, der sich als eine der Hauptattraktionen der Picos de Europa einer großen Beliebtheit erfreut.







Die Ruta del Cares wurde ursprünglich nicht als Wanderweg angelegt, sondern für die Wartung des parallel verlaufenden Kanals für das Wasserkraftwerk in Poncebos am unteren Ende der Schlucht. Stellenweise wurde der Weg mit Dynamit in die Felswände gesprengt.









Nach ungefähr der Hälfte des insgesamt etwa 12 km langen Weges durch die Schlucht erreiche ich den Punkt, an dem ich vier Jahre zuvor von der anderen Seite, von Poncebos, kommend umgekehrt bin. Da dieser Punkt das Ziel der heutigen Wanderung ist, marschiere ich nur noch ein kurzes Stück weiter und mache mich dann auf den Rückweg.

Rückfahrt hinauf nach Santa Marina de Valdeón



14. Tag (14.07.2017), Santa Marina de Valdeón – Soto de Cangas
Strecke: ca. 70 km


Es geht zunächst nochmal abwärts in den kleinen, touristisch bedeutsamen Ort Posada de Valdeón, durch den ich ja gestern schon gekommen bin.



Blick zurück auf Posada de Valdeón von der Straße zum Puerto de Panderrueda



Auf den 1463 m hohen Puerto de Panderrueda sind es von Posada etwa 550 Höhenmeter.





Serpentinenreich geht es abwärts.





Schließlich verläuft die Straße weiter abwärts durch die Schlucht des Río Sella, das Desfiladero de los Beyos, Richtung Norden. Ich überquere die Grenze nach Asturien.







Ich folge dem Río Sella weiter abwärts und erreiche Cangas de Onís, touristisches Zentrum des nordwestlichen Bereichs der Picos de Europa und im frühen Mittelalter kurzzeitig Hauptstadt Asturiens, geschichtlich eng verknüpft mit dem Beginn der Reconquista im 8. Jahrhundert. Wenige Kilometer östlich schlage ich auf dem Camping in Soto de Cangas für zwei Nächte mein Zelt auf.

15. Tag (15.07.2017), Wanderung oberhalb der Lagos de Covadonga

Heute habe ich eine Wanderung vorgesehen, für die mein Wanderführer (Rother Verlag, Picos de Europa, Tour 3) eine Gehzeit von 4 ¾ Stunden angibt, von den Lagos de Covadonga auf gut 1100 m zur 1624 m hoch gelegenen Hütte Refugio de Ario. Eigentlich hatte ich die landschaftlich traumhafte Straße hinauf zu den Lagos hinaufradeln wollen, aber mir ist heute die Kombination von gut 1040 Höhenmetern mit dem Rad und einer fast fünfstündigen Wanderung zu viel, so dass ich mich schweren Herzens für das Angebot des Bustransfers entscheide. Hier der Blick durch das Busfenster auf einen entgegenkommenden, abwärts fahrenden Bus



Die Seen oberhalb von Covadonga auf ca. 1100 m zählen zu den bedeutendsten touristischen Zielen der Picos de Europa. Entsprechend viel ist hier los.



Doch die meisten machen, wenn überhaupt, nur kurze Rundwanderungen um die Seen. Auf dem Pfad, der mich vom Lago de la Ercina weiter aufwärts führt, begegne ich nur wenigen anderen Wanderern, und ich kann die einsame Hochgebirgslandschaft genießen.





Vom höchsten Punkt der Wanderung, dem Collado del Jitu auf 1643 m, fällt der Blick auf das zentrale Teilmassiv der Picos de Europa (Macizo Central o de los Urrieles) (ich befinde mich im östlichen Teilmassiv, Macizo Occidental o del Cornión). Dazwischen verläuft die Schlucht des Río Cares, in der ich vorgestern auf der Ruta del Cares gewandert bin, auf die ich von hier aus, wenn ich dem Weg weiter folgen würde, nach einem steilen Abstieg wieder treffen würde.



Aber ich kehre nach einer Einkehr an meinem Ziel, dem Refugio de Ario, das vor allem als Übernachtungsmöglichkeit für mehrtägige Wanderungen fungiert, um und steige auf gleichem Weg wieder hinab zum Lago de la Ercina.





Mit dem Bus geht es wieder hinunter nach Soto de Cangas. Ich hätte mir, statt den Bus zu nehmen, die Auffahrt mit dem Rad auf dieser wunderschönen Straße wirklich gönnen sollen und bereue das Versäumnis, vor allem, als ich auf der Busfahrt einige Rennradler die wohlverdiente Abfahrt genießen sehe.

16. Tag (16.07.2017), Soto de Cangas – Colunga
Strecke: ca. 50 km


Nach einer zweiten Übernachtung auf dem Campingplatz in Soto de Cangas geht es heute wieder an die Küste. Ich sehe mir zunächst Cangas de Onís an, durch das ich vorgestern bereits gekommen bin. Wahrzeichen ist die mittelalterliche Puente Romano; in deren Bogen hängt das auch im Wappen von Asturien erscheinende Kreuz mit den am Querbalken hängenden Buchstaben Alpha und Omega, das Pelayo, dem Heerführer der mythischen Schlacht von Covadonga, zum Sieg verholfen haben soll; dieser Sieg im Jahr 722 gilt als Beginn der Reconquista, der über 700 Jahre dauernden Rückeroberung der iberischen Halbinsel von den Mauren. Covadonga, nationaler Wallfahrtsort, liegt nicht weit entfernt; meine gestrige Busfahrt hinauf zu den Lagos de Covadonga hat mich durch den Ort hindurchgeführt.



Blick von der Puente Romano; eine Darstellung des asturischen Kreuzes bzw. Cruz de la Victoria findet sich auch in der Blumenrabatte am Ufer.



Zurück an die Küste, die ich vor einer Woche verlassen habe, gelange ich über die Hauptstraße nach Ribadesella, wo der Río Sella, durch dessen Schlucht, das Desfiladero de los Beyos, ich vorgestern gefahren bin, mündet. Eine Alternative wäre ein kleines Sträßchen über den 580 m hohen Aussichtspunkt Mirador del Fitu mit offenbar fantastischem Blick auf das Meer und die Picos de Europa gewesen. Warum ich mich dagegen entschieden habe, weiß ich nicht mehr so recht – also die zweite unverzeihliche Unterlassung in zwei Tagen…

Der Strand von Ribadesella an der Costa Verde, wie der asturische Abschnitt der Küste genannt wird



Ich beende die Etappe auf dem Campingplatz von Colunga, wo es einen schönen, leider recht überfüllten, Sandstrand gibt. Nach dem Zeltaufbau radle ich zum Abendessen noch ein paar Kilometer weiter nach Lastres mit seinem Fischereihafen, wo ich ein hervorragendes Schwertfischsteak genieße, dazu das asturische Nationalgetränk Sidra (Cidre).







Fortsetzung folgt…
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#1428870 - 04/29/20 08:57 AM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Moreau
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Deine Fotos machen Appetit auf Nordspanien!
Irrwege erhöhen die Ortskenntnis.
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#1429299 - 05/01/20 11:11 AM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
chema
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schöne Fotos und guter Bericht über die Cantabric Küste
Grüße chema
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#1430597 - 05/06/20 10:08 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Tom72
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17. Tag (17.07.2017), Colunga – Gijón
Strecke: ca. 50 km


Die heutige Strecke nach Gijón ist auf einigen Abschnitten recht reizvoll, verläuft aber abseits der Küste.



Am östlichen Stadtrand gibt es einen Campingplatz mit Blick auf das Meer und die Skyline von Gijón. Nachdem ich mein Zelt aufgebaut habe, radle ich ins Zentrum zum Abendessen und um mich am Strand und in der Altstadt umzusehen.











18. Tag (18.07.2017), Oviedo – San Martín de Teverga (Zugfahrt Gijón – Oviedo)
Strecke (Rad): ca. 50 km


Für die etwa 20 km von Gijón nach Oviedo, der Hauptstadt Asturiens, nehme ich wieder einem Zug auf dem Schmalspurnetz der FEVE. Ich verlasse damit endgültig die Nordküste und werde erst in einer Woche in Vigo an der galicischen Westküste wieder ans Meer stoßen.



Oviedo hat sicher mehr als die paar Stunden oberflächliches Sightseeing verdient, die ich für die Stadt eingeplant habe. Man begegnet hier in der Fußgängerzone Woody Allen, der die Stadt 2008 als einen der Schauplätze seines Films „Vicky Cristina Barcelona“ gewählt hat, dessen bronzenes Konterfei allerdings wohl schon einige Jahre vorher aufgestellt wurde.





Die Kathedrale







Nun geht es südwärts; es steht die Überquerung des Hauptkamms des Kantabrischen Gebirges an (vor ein paar Tagen war ich ja zwischen dem Puerto de San Glorio und dem Puerto de Pandetrave schon einmal für ein paar Stunden südlich der Wasserscheide der Cordillera Cantábrica). Von Oviedo bieten sich dafür zwei alternative, parallele Pässe an, zwischen denen ich mich entscheiden musste: Der Puerto de Somiedo (1486 m) – diese Route hätte mich auch durch den sicher sehenswerten Parque Natural de Somiedo geführt – und der etwas östlichere Puerto de Ventana (1587 m). Ich habe mich für letzteren entschieden. Nach der Passquerung werde ich dem Lauf des Río Sil (und anschließend dem Río Miño, in den der Sil mündet und der die Grenze zu Portugal bildet) Richtung Südwesten bis an die galicische Westküste folgen.

Etwa 20 km westlich von Oviedo erreiche ich Trubia; von dort führt meine Straße Richtung Süden das enge Tal des Río Trubia aufwärts. Parallel der Straße verläuft ein touristisch bedeutsamer Rad- und Wanderweg auf einer ehemaligen Bahntrasse, die Senda del Oso, also der Pfad des Bären; diesem ist hier eine Skulptur gewidmet.





Ich fahre ein kurzes Stück auf der Senda del Oso, aber der nach meinem Geschmack etwas raue Asphalt treibt mich schnell wieder auf die nicht besonders verkehrsreiche parallele Straße zurück. Die Strecke folgt dem Lauf des Río Trubia und dann des Río Teverga sanft ansteigend zwischen hoch aufragenden Felswänden, immer begleitet von der Senda del Oso.







In San Martín, dem Ausgangspunkt der Auffahrt zum Puerto de Ventana, finde ich ein sehr nettes, preiswertes Hotel (Hotel Balcón de Agüera) und kann anschließend den Tag beim Abendessen auf der Terrasse eines Restaurants (hier in der Bildmitte) mit Blick auf die Berge ausklingen lassen.



19. Tag (19.07.2017), San Martín de Teverga – Villablino
Strecke: ca. 65 km


Heute steht die Überquerung des 1587 m hohen Puerto de Ventana auf dem Programm. Bis zum Pass sind es 20 km und 1137 Höhenmeter. Start vor meinem Hotel in San Martín



Im unteren Teil der Auffahrt führt die Straße durch eine enge Schlucht.





Letzte Serpentine vor dem Pass





Auf der Passhöhe überquere ich endgültig den Hauptkamm des Kantabrischen Gebirges und damit die Wasserscheide zwischen der Nordküste (Mar Cantábrico) und den auf der Südseite entspringenden Gewässern, die letztlich der atlantischen Westküste zufließen (in diesem Bereich – mittelbar – über den Duero, etwas weiter westlich über den Sil und den Miño). Die Grenze zwischen Asturien, das ich hier verlasse, und Castilla y León verläuft ebenfalls über den Pass.



Blick vom Puerto de Ventana Richtung Süden



Der Hauptkamm der Cordillera Cantábrica trennt auch den vom feuchten atlantischen Klima geprägten, „grünen“ Küstenbereich von den trockeneren Landschaften des Landesinneren. Ich habe auf der Abfahrt den Eindruck, dass sich das anhand einer etwas anderen Vegetation bemerkbar macht. Zudem erscheint mir die Gegend südlich des Passes noch dünner besiedelt als auf der Nordseite.









Auf der Abfahrt komme ich am Abzweig eines kleinen Sträßchens vorbei, das hinauf ins Dorf Torrestio und anschließend weiter auf den Puerto de la Farrapona (1709 m) führt. Dieser Pass, der dann der höchste der Reise gewesen wäre und der zurück über den Hauptkamm der Cordillera Cantábrica führt, hätte sich angeboten, um in den Parque Natural de Somiedo zu gelangen, und dann über den 1486 m hohen Puerto de Somiedo den Hauptkamm ein drittes Mal zu überqueren. Aber da meine Recherche im Vorfeld der Reise, auch hier im Forum, ergeben hat, dass die Straße zum Puerto de la Farrapona oberhalb von Torrestio nicht asphaltiert ist und ich ein paar Kilometer auf einer Schotterpiste hätte hinaufschieben müssen, habe ich auf diese ansonsten optimale Kombination mit den zwei weiteren reizvollen Pässen verzichtet und fahre weiter abwärts.

Nach dem Talort San Emiliano geht es westwärts, zunächst über ein fast verkehrsloses, landschaftlich traumhaftes Sträßchen.





Ich komme durch Piedrafita de Babia (den Talort der vom Puerto de Somiedo kommenden Straße, auf der ich alternativ zum Puerto de Ventana den Hauptkamm der Cordillera Cantábrica hätte überqueren können) und stoße kurz darauf auf den Río Sil, der nicht weit von hier entspringt und dessen Lauf (und später dem des Río Miño, in den der Sil mündet) ich nun die kommenden Tage Richtung Südwesten und Richtung Westküste folgen werde (der Miño ist in seinem Mündungsbereich der Grenzfluss zwischen Spanien (Galicien) und Portugal). Ich bin hier auf etwa 1200 m über Meereshöhe. Obwohl ich im Prinzip dem Flusslauf abwärts folgen werde, heißt das aber bei Weitem nicht, dass es die kommenden Tage bis zum Atlantik im Wesentlichen nur bergab geht, da die betreffenden Straßen nicht immer direkt in den Tälern von Sil und Miño verlaufen, so dass noch ein paar tausend Höhenmeter zusammenkommen werden.



Kurz darauf beende ich in Villablino die heutige Etappe; auf der Suche nach einer Unterkunft finde ich schließlich das offenbar einzige Hotel des gar nicht mal so kleinen Ortes und komme zu der Erkenntnis, dass in dieser Region die touristische Infrastruktur deutlich spärlicher ist als in den bisher durchradelten Gegenden.

20. Tag (20.07.2017), Villablino – Ponferrada
Strecke: ca. 70 km


Bis zu meinem heutigen Ziel Ponferrada verläuft die Straße fast durchgehend im Tal des Río Sil, so dass zunächst kaum Höhenmeter anfallen. Unterhalb von Villablino ist der Sil aufgestaut, wie auch an mehreren Stellen in seinem weiteren Verlauf.







Das hübsche Örtchen Toreno



In Santa Marina del Sil ein paar Kilometer vor Ponferrada verlässt die Hauptstraße, auf der ich bis hier unterwegs war, den Flusslauf. Ich biege auf ein kleines Sträßchen ab, das dem Sil weiter folgt, der hier einen weiteren Stausee bildet – der Belag ist zwar nicht ganz perfekt, aber die Landschaft ist schön und es ist völlig verkehrsfrei. Parallel ein Viadukt einer stillgelegten Bahnlinie, die einst entlang des Tals des Sil Ponferrada mit meinem heutigen Startpunkt Villablino verband



Doch nach ein paar Kilometern muss ich meinem spanischen Wortschatz eine neue Vokabel hinzufügen; seitdem weiß ich, dass „desprendimiento“ in diesem Kontext „Erdrutsch“ bedeutet. Also umkehren. ¡Mierda!



Ich fahre zurück zur Hauptstraße und fahre nach Ponferrada notgedrungen einen ziemlichen Umweg, der mir auch etliche Höhenmeter beschert und zuletzt ein ganzes Stück parallel einer vierspurigen Autovía verläuft.

Die Burg von Ponferrada über dem Ufer des Sil



In Ponferrada war ich bereits neun Jahre zuvor auf einer Radtour auf dem Jakobsweg (Camino Francés) von Pamplona nach Santiago de Compostela, so dass alte Erinnerungen wach werden. Die Etappe, die ich damals in Ponferrada beendet hatte, hatte mich über den 1500 m hohen Rabanalpass mit dem bekannten Cruz de Ferro geführt, an dem die Pilger traditionell einen Stein aus der Heimat ablegen. Obwohl Ponferrada eine bedeutende Station am Pilgerweg ist, finde ich recht schnell ein einfaches, preiswertes Hotel.



Das Tor der Templerburg



Blick von der Burg auf die Altstadt



Ich genieße den Abend in den sehr belebten Gassen der Altstadt.

21. Tag (21.07.2017), Ponferrada – A Pobra de Trives
Strecke: ca. 90 km


Während ich vor einem Cafe auf dem zentralen Platz der Altstadt beim Frühstück sitze, sehe ich immer wieder Jakobspilger zu ihrer Etappe aufbrechen, einige auch, wie ich damals, mit dem Fahrrad. Die meisten werden aber schon längst unterwegs sein – Frühaufstehen ist auf dem Camino üblich, daran erinnere ich mich noch von meiner Jakobsweg-Radtour, zumal man die Pilgerherbergen meist spätestens um acht verlassen haben muss. Die typischen Wegweiser mit dem Muschelsymbol geben die Richtung an; nächste bedeutende Station auf dem Jakobsweg ist der Cebreiro-Pass. Diesmal folge ich aber nicht dem Zeichen der Muschel, sondern mein Weg führt mich entlang des Río Sil weiter abwärts, heute aber mit einigen längeren Passagen abseits des Flusses mit vielen Höhenmetern.





Westlich von Ponferrada gibt es zunächst keine Straße in Flussnähe. Ich verlasse die Stadt auf einer langen, ebenen und schnurgeraden Ausfallstraße, die passend zum Ziel meiner Reise Avenida de Portugal heißt. Dann nehme ich eine Straße (N-536), die sich zunächst recht weit in die Berge hinaufschlängelt, bevor ich dann nach einer längeren Abfahrt endlich ins Tal des Sil gelange, dem ich ab hier wieder folgen kann.





Ich verlasse Castilla y León und bin nun in Galicien.



Sobradelo mit historischer Brücke über den Sil



Werbetafel in galicischer Sprache in O Barco



In O Barco pausiere ich auf der schönen Promenade am Ufer des Sil.



In A Rúa verlasse ich den Fluss Richtung Südwesten. Ich überquere den 565 m hohen Alto da Hermida



und rolle auf der anderen Seite ins tiefe Tal des Río Bibei, eines Nebenflusses des Sil, den die Straße auf einer fast 2000 Jahre alten Brücke aus römischer Zeit überquert.



Auf der anderen Talseite geht es wieder hinauf bis zu meinem heutigen Ziel, A Pobra de Trives, wo es einen Campingplatz gibt.



Fortsetzung folgt…
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#1433171 - 05/25/20 08:51 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Tom72
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22. Tag (22.07.2017), A Pobra de Trives – Parada de Sil
Strecke: ca. 60 km


Kurz hinter A Pobra de Trives komme ich über den gleichnamigen Pass (758 m)



und erreiche nach Durchquerung eines tief eingeschnittenen Flusstals den 943 m hohen Alto de Cerdeira.



Ich mache Rast im von einer Burg überragten Ort Castro Caldelas.



Es geht in ständigem Auf und Ab weiter auf einem kleinen, kaum befahrenen, landschaftlich wunderschönen Sträßchen (OU-0605).

Schließlich kann ich hinunter ins Tal des Río Sil blicken, den ich gestern in A Rúa verlassen habe. Bis zu meinem heutigen Ziel Parada de Sil führt die Straße aber noch höhenmeterreich durch zwei oder drei Seitentäler, so dass ich heute etwa 1000 Höhenmeter verzeichne.









Bei Parada de Sil, meinem heutigen Ziel, bietet sich vom Aussichtspunkt Balcóns de Madrid ein fantastischer Blick in den Cañón del Sil, die Hauptattraktion dieser ansonsten touristisch angenehm bescheiden erschlossenen Region. Tief unten auf dem aufgestauten Fluss sieht man ab und zu Ausflugsboote vorbeiziehen.





Der Campingplatz ist von Parada de Sil auf einer kleinen Stichstraße zu erreichen und liegt wunderschön direkt an der „Kante“ hoch über der Schlucht. Der Platz hat auch ein sehr sympathisches kleines Restaurant, das mir zum Abendessen sehr gelegen kommt. Interessant die künstlerisch gestalteten Zapfhähne der galicischen Biermarke Estrella.



23. Tag (23.07.2017), Parada de Sil – Ourense
Strecke: ca. 50 km


Direkt bei meinem Campingplatz gibt es einen Aussichtspunkt mit spektakulärem Blick in die Schlucht des Sil; die hölzerne Konstruktion wirkt jedoch wenig vertrauenserweckend und etwas improvisiert. Schilder weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich lediglich um einen „Mirador privado“ handele, ihn nur drei Personen zugleich betreten dürften und man darauf nicht springen und den Steg nicht in Schwingungen versetzen dürfe. Ich traue mich trotzdem drauf und bin nicht der einzige.





Diese Hinweistafel habe ich auf der Reise schon oft gesehen, hier in der dritten oder vierten Sprachversion – der Text unter dem Schild erscheint hier, nachdem er mir anfangs auf Baskisch, dann auf Spanisch (Kastilisch) und dann wohl auch auf Asturisch und/oder Leonesisch begegnet ist, auf Galicisch.



Auf einem verkehrsarmen Sträßchen geht es weiter oberhalb des Cañón del Sil,





dann führt mich ein Serpentinensträßchen hinunter an den Fluss, in dessen Tal ich ihm weiter Richtung Westen folge.



Hier, in Os Peares, mündet der Sil in den Miño (galicisch Minho). Brücken der Bahnstrecke von Ourense nach Ponferrada und der Nationalstraße, der ich nun entlang des Ufers des Miño nach Ourense folgen werde.



Das Stadtbild von Ourense prägen mehrere Brücken über den recht breiten Miño bzw. Minho. Ich überquere ihn auf der mittelalterlichen Puente Romano mit Blick stromaufwärts auf eine Bahn-, eine Straßen- und eine Fußgängerbrücke.



In die andere Richtung fällt der Blick auf die futuristisch wirkende Puente del Milenio, die ich mir morgen ansehen werde.



Ich finde in der Innenstadt für die Übernachtung ein sehr einfaches Hostal. In Ourense gibt es mehrere Thermalquellen, von denen einige am Ufer des Miño in Becken gefasst sind, in denen man kostenlos baden kann; es gibt aber auch regelrechte Thermalbäder, ebenfalls mit Becken im Freien. Ich entscheide mich für eines davon, profitiere von den langen abendlichen Öffnungszeiten und genieße das entspannende Bad im warmen Wasser.

Fortsetzung folgt…
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#1433263 - 05/26/20 11:39 AM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Bafomed
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Sehr interessante Bilder zur Querung der Kantabrischen Küstenkordillere, speziell den Puerto de Ventana kannte ich noch nicht, den Puerto de Somiedo nur vom Hörensagen. Mit Auto und Bus bin ich auf zwei verschiedenen Reisen bisher nur den weiter östlich liegenden und flacheren Puerto de Pájares, der über die N-630 Oviedo und León verbindet, gefahren, über den wohl der Großteil des Fernverkehrs läuft. Die von Dir per Fotos dokumentierte Gegend zwischen Oviedo und dem Tal des Río Sil sieht landschaftlich fantastisch aus und scheint ja kaum vom Massenverkehr berührt zu werden - offenbar eine tolle Strecke für eine Durchquerung dieser Gegend. Auffällig ist auch, wie sich dort die Flüsse, die in Ost-West-Richtung dem Atlantik zufließen, sich tief in die Landschaft eingegraben haben. Ähnliches habe ich auch bei einer Tour entlang des Río Duero bzw. Douro in der Grenzregion zwischen Spanien und Portugal erlebt - in Portugal fährt man dann meist nie direkt am Fluss lang, sondern fast immer weit oberhalb desselben durch die Orte, die dort in die Hänge gebaut wurden.

Gruß
Martin
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#1433541 - 05/28/20 11:12 AM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Bafomed]
Radili
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Wow, diese Brücke sieht ja fantastisch aus! :-) Danke für den Bericht.
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#1438161 - 07/03/20 10:39 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Tom72
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24. Tag (24.07.2017), Ourense – Valença do Minho
Strecke: ca. 100 km


Heute werde ich endlich Portugal erreichen. Es wird die längste Etappe der Reise und zugleich wohl eine derjenigen mit den meisten Höhenmetern.

Die Plaza Mayor/Praza Maior mit dem Rathaus von Ourense



Die Puente Romano, von der aus ich gestern die übrigen Miño-Brücken aufgenommen habe



Die 2001 eröffnete Puente del Milenio über den Miño – charakteristisch der umlaufende, gleichsam über und um die Brücke gehängte Fußgängersteg, der an den höchsten Punkten über die Spitzen der Pylone verläuft und in der Brückenmitte unterhalb der Fahrbahn.







Ich verlasse Ourense Richtung Westen auf der nur mäßig befahrenen OU-402 entlang des Südufers des Río Miño. Anhand meiner Michelin-Karte mit dem eigentlich zum Radreisen zu kleinen Maßstab 1:400 000 lassen sich die topographischen Verhältnisse der während der gesamten heutigen Etappe dem Fluss folgenden Route nicht genau erkennen. Ich gehe zunächst davon aus, dass ich gemütlich und ohne allzu viele Steigungen dem Ufer folgen werde, werde aber recht bald eines Besseren belehrt. Die Straße verläuft zunächst tatsächlich am Flussufer,



entfernt sich dann aber immer wieder vom Fluss und windet sich dabei jeweils weit die steilen Hänge des Tals hinauf. So kommen zahlreiche unerwartete Höhenmeter zusammen, am Ende des Tages sind es meiner Erinnerung zufolge etwa 1400.



Schließlich erreiche ich im verschlafenen Ort Pontebarxas hoch über dem Miño die Grenze zu Portugal. Ab hier bildet der Fluss, der auf Portugiesisch, genau wie im Galicischen, Minho heißt (die Aussprache ist in allen drei Sprachen letztlich gleich) und dem ich weiter folge, die Grenze zwischen den beiden Ländern. Es ist das erste Mal, dass ich mit dem Rad eine Zeitzonengrenze überquere – ich gewinne eine Stunde.



Ich bin das erste Mal in Portugal. Der erste Ort, durch den ich nach der Grenze komme, ist Melgaço mit seiner hübschen Altstadt, überragt von einer Burganlage. Von hier hat man einen schönen Blick über den Fluss auf das spanische Ufer.





Ich beende die Etappe in Valença do Minho mit seiner weitläufigen Festungsanlage aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Ich quartiere mich in einer Pension in der Altstadt ein und sehe mich noch etwas um. Valença ist mit der spanischen Stadt Tui am anderen Ufer durch die Ponte Internacional Valença-Tui verbunden. Auf der unteren Ebene verläuft die Straße, auf der oberen der Bahnverkehr. Mit einem der nur zwei täglich verkehrenden Regionalzüge werde ich morgen nach Vigo fahren, um von dort die Tour fortzusetzen.



25. Tag (25.07.2017), Vigo – A Guarda (Zugfahrt Tui – Vigo)
Strecke: ca. 60 km


Ich hätte von Valença direkt weiter entlang des Minho/Miño bis zu seiner Mündung fahren können, von wo aus ich der Küste südwärts bis zu meinem Ziel Porto folgen will. Ich will mir aber auch noch die galicische Stadt Vigo ansehen, was nochmal einen Schlenker in die andere Richtung, nordwärts, bedeutet; aufgrund meines knappen Zeitplans werde ich daher von Tui bis Vigo den Zug nehmen und heute von Vigo entlang der Küste bis A Guarda an der Miño-Mündung radeln. Ich werde daher heute nochmal einen Tag in Spanien unterwegs sein.

Zunächst besichtige ich die historische Festungsanlage von Valença mit Blick über den Minho nach Spanien.



In den grenzüberschreitenden Regionalzug nach Vigo hätte ich auch schon in Valença einsteigen können, aber ich überquere stattdessen den Minho über die internationale kombinierte Straßen- und Bahnbrücke, die ich mir schon gestern Abend angesehen habe, nochmal mit dem Rad, um mich noch etwas in Tui auf der spanischen Seite umzusehen und dann ab dort den Zug zu nehmen.



Ich steige in Vigo aus und bin nun erstmals seit Gijón wieder am Meer.



Die Innenstadt von Vigo





Von Vigo aus folge ich der Atlantikküste südwärts und komme durch Baiona mit der Burg Castillo de Monterreal.



Weiter geht es Richtung Süden; die Küstenstraße hat durchgehend einen Fahrradstreifen.







Ich beende die Etappe in A Guarda auf einem sehr schönen Campingplatz am Nordufer des Miño bzw. Minho, auf den ich hier wieder treffe und der hier in den Atlantik mündet. Am anderen Ufer liegt Portugal, wo ich heute Vormittag in Valença keine 20 km stromaufwärts gestartet bin. Morgen werde ich meine Tour südwärts in Portugal, weiter entlang der Küste, fortsetzen.



Fortsetzung folgt…
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#1438169 - 07/04/20 06:06 AM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Juergen
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Hi Tom,
Danke für die wiederkehrenden Erinnerungen. lach lach
Aus Ourense, wo ich einen Nachmittag total faul in den Thermen am Miño verbrachte. In Vigo bestieg ich ein geschenktes Taxi nach Tui und in Valença zerbrach die Schraube der Sattelklemme. teuflisch

Ich freue mich auf den weiteren Bericht durch den Norden Portugals, den ich von Valença bis Lissabon fast ausschließlich aus Sicht des ÖPNV mit Radmitnahme kenne grins

LG
Jürgen
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#1443106 - 08/31/20 04:17 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Juergen]
uwe&margit
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Hallo Tom, deine Beschreibung motiviert mich sehr. Hatte im Hinterkopf seit längerer Zeit diese Gegend.
Ich plane in 2021 im Juni/Juli die Tour nachzufahren. Hast du noch einen Track oder eine Streckenliste.? Gerne als PM
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#1443180 - 09/01/20 08:50 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: uwe&margit]
Tom72
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Ich habe leider keinen Track oder irgendeine elektronische Darstellung der Route. Ich plane meine Touren mit Papierkarten und Google Maps und navigiere unterwegs ebenfalls mit Papierkarten. Im Wesentlichen dürfte die Strecke aus meiner Beschreibung nachvollziehbar sein, teilweise habe ich ja auch die Nummern der Straßen angegeben. Ich kann Dir aber gerne Hinweise zur Route geben, wenn Du hinsichtlich konkreter Streckenabschnitte noch Fragen hast, gerne auch per PM.

Und ganz fertig ist der Bericht ja auch noch nicht, ich habe mir vorgenommen, ihn im Laufe der kommenden Wochen zum Abschluss zu bringen (fehlen ja nur noch zwei Tage bis Poto).
Gruß
Tom
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#1443225 - 09/02/20 06:15 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Reinkke
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Ich hatte auch schon immer den Traum mal eine längere Radtour in Spanien zu machen. Ich würde dann aber nach Spanien fliegen und nur in dem Land radeln. Hab sogar schon desöfteren eine Hotelsuchmaschine dafür bemüht aber noch nie den Mut gehabt es durchzuziehen. Deine Bilder bestärken mich aber darin es doch zu tun zwinker
Von allen getesteten Hotelsuchmaschinen auf echteerfahrungen.de hat mir booking.com am besten gefallen.
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#1445692 - 10/04/20 12:04 AM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Tom72
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26. Tag (26.07.2017), A Guarda – Vila do Conde
Strecke: ca. 70 km


Vor der Weiterfahrt steige ich zu Fuß auf den Monte de Santa Trega mit schönen Ausblicken auf A Guarda und die Mündung des Río Miño. Ärgerlicherweise erfahre ich, dass die nächste Fähre hinüber nach Portugal heute wegen zu niedrigen Wasserstands erst am frühen Nachmittag fahren kann, so dass ich mir die Zeit bis dahin in einer netten Strandbar nahe der Miño-Mündung vertreibe.



Schließlich kann ich mit der Fähre nach Portugal übersetzen.



Die Fähre bringt mich in den hübschen Ort Caminha am portugiesischen Ufer der Mündung des Minho. Aufgrund der Überquerung der Zeitzonengrenze gewinne ich wieder eine Stunde.



Die Fahrt entlang der Küste südwärts auf der Nationalstraße N 13 ist entgegen meiner Erwartung nicht besonders reizvoll. Recht bald erreiche ich aber die sehenswerte Stadt Viana do Castelo an der Mündung des Flusses Lima.



Die wohl wichtigste Sehenswürdigkeit ist die 1926 begonnene und in den fünfziger Jahren fertiggestellte Wallfahrtskirche Santa Luzia auf einem Hügel oberhalb der Altstadt, offenbar inspiriert von der Pariser Basilika Sacré-Coeur und wie diese dem Herzen Jesu gewidmet. Hinauf führt eine Standseilbahn.





Von oben hat man einen weiten Blick über die Stadt und die Mündung des Lima mit der zweistöckigen Straßen- und Bahnbrücke, über die mich mein Weg weiter südwärts führen wird.



Es geht weiterhin überwiegend auf der N 13 parallel der Küste, aber wenn man mehr Zeit gehabt hätte, hätte es bestimmt landschaftlich interessantere Alternativen zur Hauptstraße weiter im Landesinneren gegeben. Ziel der heutigen, vorletzten Etappe ist Vila do Conde. Die Stadtbild ist geprägt von der repräsentativen, wehrhaften Klosteranlage Santa Clara am Ufer des hier mündenden Flusses Ave.



Es ist schon spät, der Campingplatz ist mir zu weit vom Stadtzentrum entfernt, so dass ich mir ein Hotelzimmer in der Altstadt nehme.

27. Tag (27.07.2017), Vila do Conde – Porto
Strecke: ca. 50 km


Heute werde ich mein Ziel Porto erreichen. Zunächst sehe ich mich noch etwas in Vila do Conde um.





Der Ort liegt zwar bereits im Einzugsbereich der Metro von Porto, aber ich will natürlich auch die letzten Kilometer bis zum Ziel mit dem Rad fahren. Eine Route entlang der Küste gibt es in diesem Bereich offenbar nicht, und die Navigation gestaltet sich mit meiner 1:400 000er-Karte schwierig. Zeitweise irre ich über idyllische, aber unangenehm zu fahrende Kopfsteinpflasterstraßen, die nicht in meiner Karte verzeichnet sind,



und schließlich finde ich für die Einfahrt in den Ballungsraum von Porto keine Alternativen zu vierspurigen Schnellstraßen. Nach dem Kauf eines Stadtplans mit Umgebungskarte an einer Tankstelle finde ich dann den direkt nördlich von Porto gelegenen Küstenort Matosinhos, der einen bedeutenden Fischereihafen, vor allem für Sardinen, aufweist und den ich wegen der in meinem Reiseführer angepriesenen Fischrestaurants eingeplant habe. Vor den einfachen, urigen Lokalen werden die Fische auf Grills am Straßenrand zubereitet. Hier gönne ich mir eine Portion gegrillter Sardinen.





Ich erreiche den Strand von Foz de Douro. Hier mündet der Douro in den Atlantik.



Das Castelo de São João, im 16. Jahrhundert errichtet zur Sicherung der Flussmündung.



Ich folge jetzt dem Nordufer des Douro Richtung Innenstadt.



Die wenigen verbliebenen Linien der alten Straßenbahn dienen heute überwiegend touristischen Zwecken. Eine führt vom Zentrum nach Foz de Douro. Daneben hat Porto aber in den letzten Jahren auch ein modernes Stadtbahnnetz eingeführt, das als Metro bezeichnet wird.



Am Ziel der Reise angekommen…



Den restlichen Nachmittag sehe ich mich auf der Uferpromenade der Ribeira und auf dem gegenüberliegenden Douro-Ufer um. Stadtbildprägend ist natürlich das Wahrzeichen Portos, die 1886 eröffnete imposante Ponte Dom Luís I mit ihren zwei Fahrbahnebenen.





Die untere Fahrbahn dient dem Autoverkehr,



während die obere Ebene seit 2004 der Stadtbahn (Metro) und dem Fußgängerverkehr vorbehalten ist.





Die Stadtbahn führt im Zentrum auch durch einige unterirdische Stationen.



Die Unterkunftssuche gestaltet sich problemlos; obwohl die Stadt von Touristen wimmelt, finde ich rasch ein sehr zentrales Hotelzimmer zu einem fairen Preis. Anschließend begebe ich mich zum nahegelegenen Bahnhof São Bento, von dem aus ich morgen meine Zugfahrt nach Lissabon antreten werde, und besorge mir meine Fahrkarte und die Fahrradreservierung für den Intercity (Intercidades). Bei der Gelegenheit bewundere ich die Eingangshalle des Bahnhofs mit ihren Wanbildern aus tausenden von Azulejos, den für Portugal typischen Wandfliesen (Bild in der Fortsetzung).

Zum Ausklang des Tages muss ich mir natürlich ein Glas Portwein am Douro-Ufer gönnen.



Fortsetzung folgt…
Gruß
Tom
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#1448630 - 11/09/20 11:15 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Tom72
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28. Tag (28.07.2017), Zugfahrt Porto – Lissabon

Bevor ich heute bereits Porto mit dem Zug wieder verlasse, sehe ich mich, wie schon gestern, noch etwas am Douro-Ufer um. Mit diesen Booten, den Rabelos, wurden früher die Weinfässer der Portweinkellereien transportiert.





Eine Fahrt mit einer der historischen Straßenbahnen muss ich mir natürlich auch gönnen.





Das Rathaus von Porto



Die Empfangshalle des Bahnhofs São Bento beeindruckt mit ihren aus tausenden Azulejos, den für Portugal typischen blauen Wandfliesen, zusammengesetzten monumentalen Wandbildern, die historische Szenen zeigen.



Direkt im Anschluss an die Bahnsteighalle des Kopfbahnhofs verlässt die Bahnstrecke die Innenstadt durch einen Tunnel. Ich muss zunächst mit einem Regionalzug zum am Rande der Innenstadt gelegenen Bahnhof Campanhã, von wo die Fernzüge nach Lissabon fahren.



Am Bahnhof Campanhã steige ich in den Intercidades nach Lissabon mit Fahrradmitnahme; die erforderliche Reservierung für das Fahrrad habe ich mir ja bereits gestern besorgt.





Nach etwa drei Stunden erreiche ich den Bahnhof Santa Apolónia in Lissabon.





Ich sehe mich im Altstadtviertel Alfama um, das sich auf einem Hügel oberhalb des direkt am Ufer des Tejo gelegenen Bahnhofs erhebt und durch dessen enge, steile Gassen die besonders bei Touristen beliebten historischen Straßenbahnen fahren.





Die Straßenbahn fährt auch an einem der vielen Aussichtspunkte der Stadt vorbei, dem Miradouro de Santa Luzia,



von wo man einen herrlichen Blick über das Viertel Alfama und die breite Tejo-Mündung hat.



Mein sehr zentral gelegenes Hotel, das ich bereits vor der Reise gebucht habe, befindet sich direkt am Bahnhof Rossio.



Den Abend lasse ich auf der Terrasse eines Lokals an einem weiteren Aussichtspunkt, dem Miradouro de Alcântara, mit einem fantastischen Ausblick ausklingen.

29. Tag (29.07.2017), Lissabon

Das Hotel habe ich für zwei Nächte gebucht, so dass ich zum Ausklang der Reise einen ganzen Tag habe, um bei herrlichem Wetter weitere Eindrücke von Lissabon zu sammeln. Mit Rad und Straßenbahn schaue ich mich in verschiedenen Teilen der Stadt um, unter Anderem am Tejo-Ufer mit dem Festungsturm Torre de Belém, der an die große Zeit der portugiesischen Seefahrt im 15. Und 16. Jahrhundert erinnert,

,

genauso wie das Padrão dos Descobrimentos, das zu Ehren Heinrichs des Seefahrers und weiterer mit den maritimen Entdeckungsreisen in Verbindung stehender Persönlichkeiten errichtet wurde.



Von der Aussichtsplattform des Denkmals hat man einen weiten Blick über das Tejo-Ufer und die Stadt



sowie auf die Windrose zu dessen Füßen.



Weitere fantastische Ausblicke bieten sich vom Castelo de São Jorge, der imposanten Burg, die sich oberhalb des Altstadtviertels Alfama erhebt.



30. Tag (30.07.2017), Rückflug Lissabon – Hahn und Zugfahrt nach Erfurt

Am Rückreisetag habe ich kaum Fotos gemacht. Zum recht nahe am Stadtzentrum gelegenen Flughafen gelange ich problemlos mit dem Rad über innerstädtische Straßen und ohne die Notwendigkeit der Fahrt über autobahnartig ausgebaute Schnellstraßen, was ja sonst bei den meisten Flughäfen die Anfahrt mit dem Rad erschwert; zudem herrscht am frühen Sonntagmorgen kaum Verkehr.

Am Flughafen verpacke ich das Rad in die Transporthülle, im Grunde nicht wesentlich anders als ich es regelmäßig auch für ICE und TGV praktiziere (wie ja auch am ersten Tag dieser Reise). Der Flug geht um 9.25 Uhr; Ryanair bringt mich nach Hahn im Hunsrück und anschließend der Flughafenbus nach Frankfurt. Mit dem Bus hätte ich bis zu seiner Endstation am Frankfurter Hauptbahnhof fahren können, steige aber am Frankfurter Flughafen bereits aus, um von dort den ICE nach Erfurt zu nehmen. Das stellt sich jedoch gegenüber dem Hauptbahnhof als recht umständlich heraus, denn ich hatte nicht geahnt, wie weit die Haltestelle des Busses auf dem riesigen Flughafengelände vom Flughafen-Fernbahnhof entfernt ist und dass man noch einen Shuttle-Bus nehmen muss. Wie man auf dem Bild auch sieht, habe ich aus den beiden Packtaschen wegen der Gepäckbestimmungen für den Flug (nur ein Gepäckstück neben dem Handgepäck und dem Fahrrad) notdürftig ein einheitliches Gepäckstück gebastelt.



Schließlich kann ich am Flughafenbahnhof in den ICE steigen; das Rad ist ja bereits vom Flug verpackt.



Gegen 19.45 Uhr erreiche ich Erfurt am gleichen Bahnsteig, an dem ich vor vier Wochen nachts kurz vor halb fünf in den drei Stunden verspäteten Nachtzug eingestiegen bin. Eine wunderschöne, erlebnisreiche und rundum gelungene Radreise geht nun leider zu Ende.

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#1448662 - 11/10/20 01:29 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
veloträumer
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In Antwort auf: Tom72
Zunächst sehe ich mich noch etwas in Vila do Conde um.

...
Der Ort liegt zwar bereits im Einzugsbereich der Metro von Porto, aber ich will natürlich auch die letzten Kilometer bis zum Ziel mit dem Rad fahren. Eine Route entlang der Küste gibt es in diesem Bereich offenbar nicht, und die Navigation gestaltet sich mit meiner 1:400 000er-Karte schwierig. Zeitweise irre ich über idyllische, aber unangenehm zu fahrende Kopfsteinpflasterstraßen, die nicht in meiner Karte verzeichnet sind,
und schließlich finde ich für die Einfahrt in den Ballungsraum von Porto keine Alternativen zu vierspurigen Schnellstraßen.

Die Straßen in Nordportugal sind auch im Binnenland meistens recht belebt, weil das Land ziemlich (dicht) zersiedelt ist. Auch die Landschaft ist selten spannend, es gibt zuviel Eukalyptus-Wälder und sonst teilgenutzte Brachflächen für Agrarprodukte oder Gewerbe. Die beschaulichen Sträßchen sind dann nicht selten mit Kopfsteinpflaster. Deutlich anders ist es eigentlich nur beim Nationalpark im Norden.

Von Vila do Conde gibt es mehrere Möglichkeiten, mit Meerbindung zu fahren. Wenn du die lokalen Straßen nutzt, musst du zwar immer wieder vom Meer weg, aber teils hat es Fahrwege und Straßen auch direkt am Meer, zumal manche Orte ans Meer reichen. Das ist dann allerdings verwinkelt und schwer in der Orienterung. Die zweite Möglichkeit ist, Nicht-Straßenabschnitte über den Strandbohlenweg zu befahren, den gibt es quasi überall. Ich weiß nicht, ob das Radfahren dort explizit verboten ist, aber sicherlich kann man den Weg mit gebotener Rücksicht nutzen, zumal die Strände dort weniger stark besucht sind. Teilbereiche sind auch attraktive Naturbiotope mit Blocksteinansammlungen, eigener Flora usw., insbesondere bei Minelo/Vila Cha.

Ich kann allerdings nicht beurteilen, ob man komplett bis Matosinhos so durchkommt. Ich startete meine Tour am Flughafen nach Norden und ohne einen Besuch von Porto-Stadt. Dabei brauchte ich keine vierspurige Straße, gleich nach einem größeren Verkehrsverteiler beim Flughafen war ich auf ländlicher Straße.

Danke für die Werkvollendung deiner Reiseeindrücke!
Man fühlt sich eigentlich wie gestern dort gewesen und doch sind schon viele Jahre ins Land gegangen. Wie kann man nur diese vielen Wiederkehrsehnsüchte unter einen Hut bringen?
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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Off-topic #1448668 - 11/10/20 02:06 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Need5Speed
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Hallo Tom,

vielen Dank für den tollen Bericht. Zu gegebener Zeit werden wir wieder in dieser Gegend unterwegs sein. Bisher kenne ich nur Porto und Umgebung und die Strecke von Lissabon bis runter zur Algarve und dann nach Faro.

In Portugal sind mir immer wieder unangenehme Hunde begegnet, die uns teilweise umkehren ließen, um eine weniger gefährliche Ausweichroute zu nehmen. Hast du auch diese Erfahrungen gemacht und wenn ja, wie sind deine Tipps?
Mit sportlichen Grüßen aus Köln und allzeit gute Fahrt! geRADeRaus.com

Heinz
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Off-topic #1448707 - 11/10/20 08:22 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Need5Speed]
Tom72
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Vielleicht hatte ich einfach nur Glück, aber weder in Portugal noch in Spanien hatte ich irgendwelche Probleme mit Hunden.
Gruß
Tom
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#1448714 - 11/10/20 08:59 PM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Hansflo
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Ein sehr schöner und anschaulich geschriebener Reisebericht. Herzlichen Dank dafür.

Hans
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#1518490 - 01/06/23 11:07 AM Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 [Re: Tom72]
Juergen
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Hallo Tom,
sollte jemand auf die Idee kommen, nach Nordspanien zu fahren, dann ist er bei dir auch ohne Track hervorragend aufgehoben. dafür
Vielen lieben Dank für die Berichterstattung. Es gibt unglaublich viele und gute Hinweise.

LG
Jürgen
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