Meine Reise stand am Anfang unter keinen guten Stern.
Die Zugtickets für die Hinfahrt waren viel zu teuer (240 Euro). Dann kam Corona. Plan B bestand aus einem Leihwagen. Der erste Leihwagen hat bei mir ganze 12 Kilometer überlebt, bevor ich unverschuldet in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt wurde. Leihwagen 2 hat dann 30 Kilometer vor München einen großen Steinschlag abbekommen.
Fazit: Nach 20 Jahren Unfallfreiem Fahren habe ich beide Leihwagen innerhalb von 24 Stunden Werkstattreif gefahren. Europcar gibt mir bestimmt nie wieder einen Wagen
.
Anreise (Fahrrad 36 Kilometer)
Mit Leihwagen bin ich bis Freilassing gefahren. Von dort ging es mit Fahrrad über den Mozartradweg 8 Kilometer bis nach Salzburg, wo ich den Zug nach Mallnitz genommen habe.
Von dort aus bin ich noch bis zur Möllbrücke geradelt, wo ich im Gasthof übernachtet habe.
18. Juli Möllbrücke - Villach 60km
Ich bin immer dem Drauradweg bis Villach gefolgt. Das Wetter war perfekt und mit vielen kleinen Pausen bin ich um 16.00 Uhr bei meiner Pension angekommen.
19. Juli Villach - Klagenfurt/Judenburg 50km
Heute ging es erst zurück zur Drau. Nach ein paar Kilometern bin ich auf den Wörthersee Radweg abgebogen. Es ging dann am Südufer des Wörthersees entlang bis Klagenfurt. Hier habe ich den Zug nach Judenburg genommen.
In Judenburg habe ich in einem ehemaligen Jesuitenkloster übernachtet. Den Weg vom Bahnhof zum Kloster habe ich per google geplant. Das war keine gute Idee. Der Fussgängermodus hat knapp 60 Treppen beinhaltet, die ich fluchend und schwitzend gemeistert habe.
20. Juli Judenburg - Bruck 71,5km
Die heutige Strecke war nicht besonders schön. Kurz nach Judenburg ging es immer an der Landstraße entlang. Erst noch mit Seitenstriefen.... Später ohne. Auch andere Radfahrer, die ich an dem Tag getroffen habe, fanden die Strecke schlecht.
Abends habe ich im JUFA Hotel übernachtet.
21. Juli Bruck - Graz 73,5km
Der heutige Tag war Streckenmäßig besser. Zwar habe ich von der Mur nicht viel gesehen. Aber es ging eien schönen Radweg entlang. Kaum Verkehr und tolle Aussicht.
Die letzten Kilometer vor Graz ging es an der Mur entlang. Ich bin noch kurz bis hinter Graz gefahren, wo ich eine günstige Pension gefunden habe.
22. Juli Graz - Mureck 62km
Der heutige Tag verlief viel auf Fahrradwegen entlang der Mur, bzw. durch kleine Ortschaften hindurch bis nach Mureck. Meine geplante Abkürzung erwies sich als Sackgasse. Irgendwann stand ich hüfthoch im Schilf
. Aber der Mini Leuchtturm der da stand, war ein Foto wert.
23. Juli Mureck - Banovci 52km
Da es Gerüchte gab, dass der Grenzübergang nach Slowenien dicht ist, habe ich mich heute überraschen lassen, wie weit ich komme.
Beim Grenzübergang wurden nur die Autos kontrolliert, die nach Österreich einreisen wollten. Auf meiner Seite war kein Grenzbeamter zu sehen.
Die Strecke in Slowenien führte teilweise über Schotter und über Landstraßen entlang. Irgendwie hatte jedes Dorf ein Friseur. Einen Lebensmittelladen habe ich nicht gefunden.
In Banovci habe ich die einzige Unterkunft gefunden, die auch Hunde erlaubt.
24. Juli Banovci - Becsehely 65km
Heute bin ich erst noch dem Murradweg gefolgt. Hier habe ich teilweise auch die Alternativ Strecken genommen. So bin ich in an einer Stelle Kilometerlang der Mur gefolgt. Die Kroatieneinreise war etwas komplizierter. Die Grenzbeamten wollten genau wissen, wo ich lang radel und wo ich übernachten möchte. Mit dem Bikeline Heft habe ich meine Strecke gezeigt und übernachten wollte ich ja erst in Ungarn.
Die letzten 20 Kilometer bin ich dann auch der Strecke gefolgt, die mir komoot angeboten hat. Hier ging es Kilometrelang einen Schotterweg durch die Maisfelder entlang. Ich bin direkt an der Ungarischen Grenze wieder heraus gekommen. An der Wechselstube habe ich dann noch Geld gewechselt.
25. Juli Becsehely - Zalakaros 30km
Es fing schon in der Nacht an, stark zu regnen. Auch am Morgen war es noch sehr stark am regnen. Unter der Veranda habe ich mein Fahrrad beladen und dann ging es los. Nach knapp 5 Kilomtern war ich patsch nass und Sannie hat sich in ihrem Anhänger nur geschüttelt. Da hat ein alter Pritschenwagen angehalten und der Fahrer hat auf seine Pritsche gezeigt. ich genickt und Daumen hoch gemacht und kurze Zeit später saß ich auf dem Beifahrersitz, Sannie im Fußraum und mein Fahrrad samt Anhänger auf der Ladefläche.
Ich habe dann auf mich gezeigt und Germany gesagt. Da grinst der Fahrer, zeigt auf sich und sagt Tibor. Ich glaube Tibor denkt bis heut, dass ich Germany heiße
. Tibor hat mich dann bis in die nächste Stadt gefahren. Hier wollte ich dann mit Zug abkürzen. Leider waren die Gleise überschwemmt und der Schienenersatzverkehr nimmt keine Hunde und auch keine Fahrräder mit.
Also im Regen weiter und um 17.00 Uhr bin ich, nachdem ich zweimal durch überschwemmte Straßenn durchwaten musste endlich in Zalakaros angekommen. Der Gastwirt sagte auch, dass es in den letzten 20 Stunden 140 Liter geregnet hat.
26. Juli Zalakaros - Balaton/Gyor 38km
Nach der gestrigen Regenschlacht ging es heute bei sonnigen Wetter bis nach Keszthely. Die Strecke, die mir komoot vorgeschlagen hat, war sehr schön. Es ging am "kleinen" Balaton entlang. Nur die letzten Kilometer zum Balaton ging es auf einer stark befahrenden Straße entlang.
Von Keszthely habe ich den Zug nach Gyor genommen. In Gyor habe ich wieder in einem ehemaligen Kloster übernachtet.
27. Juli Gyor - Bratislava 81 km
Heute bin ich der Route gefolgt, die mir komoot vorgeschlagen hat. Hier passte allerdings etwas nicht. Irgendwann war ich auf einer Straße, die für Fahrräder gar nicht zugelassen war. So habe ich auch an einer Stelle die Grenze überquert, die für Fahrräder gar nicht zugelassen war. Gott sei Dank war der Grenzübergang veralssen, so dass keiner meckern konnte.
Danach ging es immer auf dem Damm entlang bis nach Bratislava. Die Strecke auf dem Damm war sehr sehr lang. Ich hatte damit gerechnet, dass man unterwegs irgendwann mal was zu trinken kaufen konnte. Das war leider nicht der Fall. Erst kurz vor Bratislava konnte ich was zu trinken kaufen. Sannie´s Wasserflasche habe ich unterwegs mit Donau Wasser gefüllt. In Bratislava bin ich im Hostel untergekommen.
28. Juli Bratislava 0km
Heute habe ich mein Fahrrad stehen lassen und habe Bratislava besichtigt. Das war auch gut so. Das Thermometer stieg auf 37 Grad an.
29. Juli Bratislava - Wien 75km
Nach einem Gewitter in der Nacht ging es bei erträglichen Temperaturen Richtung Wien. An einer Stelle war der Radweg gesperrt. Die Umleitung war so schlecht ausgeschildert, dass wir zwischenzeitlich mit 3 Radgruppen da standen und schauen mussten, wo es lang geht.
Da einer kurzen Fahrt auf der Haupstraße ging es an der Donau entlang bis nach Wien. 2 Kilomter vor meinem Hotel habe ich meinen ersten platten Reifen nach 6 Jahren gehabt. Das Mini Loch habe ich in der Dusche repariert. Ich durfte mein Fahrrad mit aufs Zimmer nehmen.
30. Juli Wien 0km
Heute habe ich wieder einen Pausentag eingelegt und bin mit der U-Bahn kreuz und quer durch Wien gefahren.
31. Juli Wien - Tulln/Wien 45km
Da ich noch einen Tag Zeit hatte, aber keine Lust, noch einen Tag Wien zu besichtigen, habe ich das nötigste eingepackt und bin dem Donauradweg bis Tulln gefolgt. Von dort bin ich per Zug wieder zurück nach Wien gefahren.
01. August Wien - Heimat 5,5km
Heute ging mein Zug zurück nach Hause. Der erste war ein ICE, wo mein Anhänger über den Fahrrädern in der Gepäckablage Platz gefunden hat. Danach kam ein IC und nach 2 Regionalzügen war ich um 20.00 Uhr pünktlich wieder zuhause.