Pfingsten war eigentlich als Familienurlaub im Sauerland verplant. Aber dann kam Corona! Bei dem schönen Wetter wollte ich nicht zuhause rumsitzen.
Also Fahrrad und Hund geschnappt und losgeradelt.
Für drei Tage lohnte sich keine lange Anreise. Den Emsradweg kannte ich schon. Wieso also nicht den Hermannsweg?
Eigentlich ist das ein Wanderweg, aber man kann ja mal probieren, den mit dem Fahrrad zu machen.
End Fazit: Ich habe viel viel geschoben
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Tag 1 Dörenther Klippen - Bad Iburg (34 Kilometer)
Ich habe mich von einem Bekannten bei den Dörenther Klippen absetzen lassen. Von hier ging es direkt stramm aufwärts zum hockenen Weib.
Der Hermannsweg führt oben auf dem Teutoburger Kammweg entlang. Als ich erst einmal oben war, ging es leicht hügelig auf dem Kamm entlang.
Aber ab und an kam eine Straße, die ich überqueren musste. Das hieß, steil runter zur Straße, überqueren und wieder auch hoch auf den Kamm. Und das ganze alle paar Kilometer. Hoch und runter musste ich oft schieben. Oben auf dem Kamm selber konnte ich oft fahren. An einer Stelle ging es so steil hoch, dass ich nicht wußte, wie ich da hoch kommen soll. Aber Rettung nahte in Form von zwei Wanderern. Zusammen haben wir mein Fahrrad incl. Anhänger den steilen, schottrigen Aufstieg hochgeschoben.
Am späten Mittag bin ich an einer Almhütte (Malepartus) angekommen und habe mich erst einmal gestärkt. Danach ging es abwärts nach Bad Iburg, wo ich in einer Pension übernachtet habe.
Tag 2 Bad Iburg - Bielefeld (56 Kilometer)
Nachdem ich gestern gemerkt habe, dass ich mit Sannie im Anhänger bei holprigen Wegen öfters die Hinterradfelge spüren konnte, bin ich erst einmal zur Tankstelle gefahren und haben das Hinterrad stärker aufgepumpt.
Dann ging es wieder auf den Kamm. Das Wetter war auch wärmer als gestern und ich bin oft ganz schön ins schwitzen gekommen. Da der Weg ja ein Wanderweg ist, hatte ich teilweise Treppen, wo ich das Fahrrad hochtragen musste.
Es ging über Dissen und Borgholzhausen bis nach Bielefeld. Die letzten Kilometer habe ich den Kamm verlassen und bin auf der Straße gefahren.
Tag 3 Bielefeld - Detmold (46 Kilometer)
Am letzten Tag ging es die ersten Kilometer an der Straße entlang, bis ich wieder auf den Hermannsweg abgebogen bin. Hier ging es radelnd/schiebend bis zum Hermannsdenkmal. Da Pfingstsonntag war, wurde es auf dem letzten Stück richtig voll. Viele Wanderer, die hoch zum Hermann gewandert sind.
Oben angekommen wurde das obligatorische Foto gemacht und dann ging es steil abwärts bis nach Detmold, wo ich in den Zug Richtung Heimat gestiegen bin.
Fazit: Der Hermannsweg ist ein Wanderweg und kein Fahrradweg. Ich habe sehr viel geschoben.
Sannie hat den BOB YAK Anhänger, welchen ich erst ein paar Tage vorher bekommen habe, sofort akzeptiert und blieb bei der Fahrt auch brav drin sitzen.
Mein Fahrrad hat diese Tortour auch brav mitgemacht.
ABER: Nächstes mal wandere ich den Weg lieber!!