An die Frankreichkenner unter uns:

Mein Sohn und ich planen, im August 2 Wochen durch Zentralfrankreich zu touren. Volles Gepäck, Zelt, Kocher etc.

Bei der Planung bin ich auf ein Systen von Forststraßen am Südhang des Mt. Lozere (Nähe Col de Finiels) gestoßen. Sieht verlockend aus, wenn man erstmal oben ist, gehts fast 30 km auf einer Höhe entlang. Mit bestimmt schönen Ausblicken.

Meine Frage: Kennt jemand von euch diese Forststraßen? Sind sie mit einem normalen Tourenrad + Gerödel halbwegs fahrbar? Wobei wir "Kummer" echt gewohnt sind und da oben keinen 3-Sterne-FlachHolland-Radweg erwarten Im Luftbild sieht das meist nach Schotter aus.

Ich verlinke den geplanten Track mal hier über Caminaro

Danke für Infos aller Art.

Uli

Ich habs mir angeschaut in Google Erde und würde die Strecke fahren. Auf halber Strecke kannst Du immer noch ausweichen.
Ich mag solche Wege!

Hallo Uli,

leider sind meine PC gerade alle zerlegt, so dass ich mir den Track nicht anschauen kann. Ich kenne die Situation am Mont Lozère nicht, vermute aber, dass es sich um Pisten handelt, die für die Brandbekämpfung angelegt wurden. Diese Wege haben eine Referenz, die mit DFCI (Défense des forêts contre l’incendie) beginnt und auf manchen Karten ist diese Referenznummer auch angegeben. Diese Pisten sind grundsätzlich in gutem Zustand, weil darauf ja schwere Lkws fahren müssen, d.h., eben und wenig Schlaglöcher oder ähnliches. Dort, wo ich diese Pisten kenne, sind sie allerdings oft mit viel lockerem, groben Steinen bedeckt.

Diese Pisten sind meist mit einem Schild versehen, das jede Art von Fahrzeug verbietet, und oft auch mit einer Schranke verschlossen. In der Praxis kümmert sich aber normalerweise niemand darum, dass das durchgesetzt wird. Im Sommer kann es sein, dass dort die Feuerwehr unterwegs ist oder an den Zufahrten oder bei einem der Löschwasserbehälter steht, die es entlang der Pisten gibt. Dann könnte es sein, dass ihr freundlich aber bestimmt zurück gewiesen werdet.

Aber wie gesagt, das gilt nur, wenn es tatsächlich solche DFCI-Pisten sind. Wenn ihr gerne auch unbefestigte Wege fahrt, würde ich es auf jeden Fall mit einplanen.

Grüße
Rainer

Ich bin da nur wenig weiter südlich gefahren, auf der D998, von der Tarn aufwärts kommend und via Florac - Col de Berthel - Vialas - Genolhac - Chamborigaud (dort Camping) und weiter Richtung Cèze. Es könnte vergleichbare Landschaft zum Col de la Croix Berthel sein, ein offen buschiges Plateau. Aussicht ist da ein relativer Begriff, das ist eher waldarme Hochebenenlandschaft, wie manchmal auf der Alb, im Jura o.ä., vermutlich auch eher weniger interessant. Die Cevennen sehe ich eher spannend mit den Tal- und Kesseleinbrüchen, geologische Erscheinungen, wie z.B. die Tarnschlucht, Cirque de Navacelles, Lac de Salagou. Markante Bergkegel sind dann eher im Norden in der Auvergne, Wälder eher westlicher. Es spricht aber viel dafür, dass das trockene Piste sein könnte, zumal im August. Einsam in jedem Fall. Meine Erinnerung an den Col de la Croix Berthel im Juli ist übrigens, dass es dort saukalt und windig war. Es hat da keinen Schutz wie z.B. weiter unten in der Tarnschlucht. Das war allerdings eine längere, großförmige Kaltfront damals, die bis tief nach unten reichte, auch noch an der Cèze wirkte. 2-3 Tage später war dann wieder Hochsommer.

Danke schon mal für die Antworten und Tipps bis hier.
Ich denke, dass wir einfach mal hoch fahren. Es gibt noch eine 2. Forststraße, die auf dem Nordabhang des Mt. Lozere verläuft. Die sieht im Luftbild des franz IGN-Geoportails auf jeden Fall breiter aus als die Straße auf meinem Track. Zur Not nehmen wir die. Wir müssen dann allerdings ein Stück den Col de Finiels wieder hochfahren.

Gruß
Uli