Hallo zusammen,

gibt es schon Verbesserungen mit der Bahn ( + normalem Rad) nach Frankreich zu kommen ?
Ich habe mal die Strecke Frankfurt - Paris und Paris - Bordeaux beim SNCF gescheckt. Die Verbindung gibt es zz. nur für klappbare Räder. Kommt meine Anfrage noch zu früh - oder will man immer noch die Radfahrer abschrecken ?

Viele Grüße
Edith

Hallo Edith,

das Thema interessierte mich neulich auch, auf der Suche nach einem Weg in die Bretagne/Normandie. Leider ergaben meine Recherchen nur diesen Stand:

Unter diesen Voraussetzungen wird es natürlich unmöglich mit Fahrrad per Bahn durch Frankreich zu reisen.

Wenn's die Auskunft sagt, wird's so sein. Obwohl, Paris-Bordeaux sollte was gehen.

Die Möglichkeit, das Rad im Regionalzug mitzunehmen, wird wohl auch zunehmend eingeschränkt. Die Region Okzitanien will bei der Neuanschaffung von Zugmaterial in Zukunft weniger Fahrradstellplätze vorsehen. Begründung: Pendler sollen ihr Rad am Bahnhof abstellen und am Zielbahnhof ein zweites Rad deponieren.

Wie Axurit sagt, Paris - Bordeaux war zumindest bisher von den Kürzungen nicht betroffen, TGVs mit Radmitnahme mehrere. Alternative ist auch immer noch über Toulouse, dorthin auch Nachtzug immer noch möglich, Anschluss Intercités mit Radmitnahme möglich. 2018 gab es einen Unterschied, ob Bordeaux oder Bayonne von/nach Toulouse, Bayonne ohne Velogebühr, Bordeaux mit Velogebühr.

Strasbourg - Paris hat manchmal durchgehende TERs, dauert halt ziemlich lange (gut 5 Stunden), zudem offenbar nicht jeden Tag. Im Sommer könnte noch ein Intercités an ausgewählten Tagen dazukommen, weiß aber nicht, ob das schon Geschichte ist (mind. 1 Stunde schneller als TER). Alles schwierig auszuknobeln. Sommerfahrpläne komplett sind im System oft sehr spät im Jahr eingeflochten, auch wenn Mainstream-TGVs schon Monate vorher zu buchen sind.

Zukunft: Meine These ist, dass sich die Situation erst bessern wird, wenn deutsche ICEs auf allen Strecken Radmitnahme anbieten werden. Das ist im Planziel angedacht für 2026, würde aber eher nicht vor 2030 damit rechnen. In der Folge könnte dann auch in Frankreich wieder ein Umdenken einsetzen. Vielleicht ist bis dahin Radreisen mit Muskelantrieb aber auch ausgestorben und überall warten perfekte E-Bikes als Leihräder. Eigene Räder (und Autos?) werden dann immer weniger wichtig und der Rest hat sich mit dem Schrauben und Verpacken abgefunden.

Hallo Edith,

weil ich gerade an anderer Stelle darum gebeten wurde, dem Forum als Ausgleich für die vielen hilfreichen Tipps und Informationen, die man hier bekommt, ab und zu etwas zurück zu geben, ergänze ich meine Antwort von vorhin etwas.

Die Verbindungssuche bei der SNCF liefert grundsätzlich nur schnelle Verbindungen mit wenig Umsteigen und möglichst viel TGV-Anteil. Meine Vermutung ist, dass auch wenn man die Option Fahrradmitnahme wählt, zunächst so verfahren wird und erst dann geprüft wird, ob unter den gefundenen Verbindungen eine mit durchgehender Fahrradmitnahme dabei ist. Verbindungen mit längerer Fahrzeit oder Umsteigen, aber mit Fahrradmitnahme, werden daher oft nicht angezeigt. Es empfiehlt sich daher, die Verbindung auf bahn.de heraus zu suchen, auch wenn man am Ende bei der SNCF bucht. Eventuell muss man bei der SNCF dann zwei Teilstrecken buchen oder deren System auf andere Weise überlisten. Noch besser, man bucht gleich bei Trainline.

Es gibt von Straßburg und Mulhouse auch Regionalzüge (TER) nach Paris mit maximal einmal Umsteigen. Der von Mulhouse ist direkt, um 15:46 ab und ist um 20:16 in Paris, so dass man den Nachtzug nach Toulouse erreichen kann. Eine ähnliche Verbindung, aber mit einmal Umsteigen und früherer Abfahrt gibt es ab Straßburg. Aber da gibt es natürlich das Risiko , dass es wegen einer Verspätung nicht klappt. Ist mir dieses Frühjahr passiert, weil in Mulhouse der Zugbegleiter nicht zum Dienst erschienen ist.

Grüße
Rainer

Wie sieht das über Belgien aus? Z.B. Brussel - Lille - Calais, wenn man nicht den Eurostar nimmt? Mit der normalen Suche sieht man da blass aus, weil ohne Radmitnahme nur die schnellen gesperrten Züge angezeigt werden, und mit Haken beim Fahrrad die belgischen IC rausfallen, weil die Radmitnahme nicht im System ist...

Die Frage ist halt auch, was die Open-Access-Betreiber in der Hinsicht machen werden. Da gibt es durchaus konkrete Planungen für Frankreich, PDF, Vorsicht - französischsprachig, aber auch ohne Sprachkenntnisse verständlich.

Hallo Felix,



Du kannst in der DB-Auskunft "ohne ICE" einstellen, dann bekommst Du bis Lille nur Züge mit Radmitnahme angezeigt. Ich meine, die relativ neuen IC von Namur (B) nach Maubeuge (F) und von Mons (B) nach Aulnoye-Aymeries (F) nehmen Fahrräder mit. Von dort gibt es einen Direktzug nach Paris, nimmt auch Räder mit.

Oder belgischer Zug nach Erquelinnes (B), dann 2,4 km mit dem Rad nach Jeumont (F) und dann mit SNCF-Zügen weiter.

Grüße
Andreas

Hallo,

ich danke euch allen für die guten Tipps. Ich werde das alles mal testen und berichte dann, was am Besten funktioniert.
Bis März spätestens muss es gebucht sein.

Viele Grüße
Edith

Brüssel bis Tournai und Tournai-Lille waren letzten Sommer noch möglich. Von Lille kommt man gut bis Rouen. Von dort geht es bestimmt noch weiter, kann ich aber nicht genau sagen. Rouen-Lille ist eine der wenigen längeren Strecken, die nicht über Paris gehen.

Das mach ich regelmäßig, wobei ich dann gleich bis Maubeuge (15 km) weiterrolle, wo der Zug nach Paris losfährt.

Für Felix-Ente: Nimm doch die belgische Fahrplanauskunft (hier). Fahrradmitnahme gibt es ohnehin in allen ICs und Regionalzügen.

Viele Grüße,
Stefan