Hallo Zusammen

Meine ungefähre Route:

Rom - Latium-Küste - Abruzzen - Assisi - Bolsena - Siena - Florenz - Bologna - Modena - Mantua - Gardasee

1. Weiss noch nicht wo ich sicher an welchem Flughafen ich lande, aber wer hat Tipps zu den beiden Flughäfen. Ist ja oft schwierig da wegzukommen.

2. Nach einem rudimentäre Rom-Besuch mit Fahrrad-Stadtrundfahrt
(https://www.radreise-wiki.de/Rom_Stadtrundfahrt) wollte ich mit der Bahn bis Anzio um dann einen Tag die Küste Richtung Süden zu radeln. Fahrradmitnahme in Italien, da finde ich nichts auf der offiziellen Seite.
Das ist wohl ein Regionalzug, wer hat denn da aktuelle Erfahrungen?

3. Würde gern in Rom 1x Sightseeing machen, was mach ich aber mit Rad und Gepäck solange? Hat jemand 'nen Tipp? Eigentlich wollte ich lieber ausserhalb, am Liebsten in Lido di Ostia übernachten. Bin mit Gravel-Rad und Minimalgepäck unterwegs, will also eigentlich nur ein ganz leichtes Notschloss mitnehmen. (Ich weiss, "wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!") Vielleicht hat jemand ja ne Idee für 'nen vorübergehenden Unterstand. Mir schwebt ein zentral gelegenes Hotel mit Garage vor, wo ich gegen ein Trinkgeld mein Rad für ein paar Stunden abstelle.

Ansonsten freu ich mich über alle möglichen Tipps für jede Region.

P.S: Falls gewünscht, kann man den Thread auch mit anderen zusammenlegen oder ich kopiert die Frage einfach in Bestehende.

LG aus Köln und schonmal vielen Dank!

Moin,
fürs Unterstellen würde ich warmshowers empfehlen - das couchsurfing für Radreisende
.

In Rom funktioniert es besonders gut, sich die Stadt mit dem Fahrrad zu anzugucken. Rom ist ziemlich groß. Zu Fuß rennst Du Dir schnell einen Wolf. Denk mal an die Via Appia Antica – und mach es nicht an einem Montag. Da ist die Antike geschlossen.

Wenn Du Dein Fahrrad nicht vor dem Forum Romanum stehen lassen kannst, dann lass das alles weg, geh zu einem Reisebüro und folge dem Reiseführer und seinem Regenschirm. Du wirst es sonst nicht genießen können. Klingt vielleicht nicht besonders schön, ist aber so. Meine Mühle stand auch schon vor dem Petersplatz und an der Engelsburg. Das hat ihr nicht geschadet.

Wo hast Du wegen einer Fahrt von Anzio nach Rom nachgeguckt? Hafas findet sofort einen Stundentakt auch am Wochenende und in der Detailansicht die Fahrradmitnahme. Im Regionalverkehr von Trenitalia ist das problemlos. Nur Privatbahnen sind gelegentlich etwas eigen.

Danke @misto, an warmshowers hatte ich nicht gedacht, guter Hinweis auch für sonst.

@Falk
Hab jetzt auch die Bahn-App gecheckt, die zeigt in der Tat das Rädchen an. Auf der HP der italienischen Bahn aber nicht!

Und natürlich bin ich Montags in Rom! :-(

Wenn du die im Wiki beschrieben Strecke komplett abfährst und dir die Sehenswürdigkeiten nur kurz von außen ansiehst (was ein ziemlicher Frevel wäre), bist du locker einen ganzen Tag unterwegs und darfst nicht viel trödeln dabei. D.h., du könntest dein Gepäck im Hotel lassen und dorthin abends zurückkehren. Solltest du nicht einen ganzen Tag für Rom investieren wollen, bleibt dir sowieso keine Zeit für Besichtigungen. So gesehen gibt es das von dir vermutete Problem einer sicheren Abstellmöglichkeit für ein bepacktes Rad nicht.

Solltest du dich auf bestimmte Sehenswürdigkeiten konzentrieren und diese näher ansehen wollen, wäre meine Empfehlung das Rad in der Unterkunft zu lassen und mich zu Fuß aufzumachen. Beachte, dass eine rudimentäre Besichtigung von Forum Romanum, Colusseum, Pertersdom, ... schon jeweils mehrere Stunden in Anspruch nimmt.

Die im Wiki beschriebene Strecke lässt viele (vor allem von innen) sehenswerte Kirchen aus und führt durch Straßen, auf denen man weder Radfahren darf (Fußgängerzone), noch aufgrund der Menschenmassen will oder kann. Die Ordnungshüter in Rom sind weder besonders tolerant noch diskussionsfreudig und sehr nervös, wenn es um herrenlose Gepäckstücke geht.

Sehr viele Sehenswürdigkeiten in Rom sind sieben Tage die Woche geöffnet (Forum Romanum, Colusseum, die Kirchen, ...).

Gruß
Uli

Darin, dass die meisten Sehenswürdigkeiten so sehenswert sind, dass man locker eine Woche in Rom bleiben kann und längst nicht alles gesehen hat, gehe ich absolut mit. Mit »Fahrrad in der Unterkunft lassen und dann laufen« aber nicht. Das ist schade um die Zeit, zumal der Nahverkehr doch stellenweise zäh und das Busnetz unübersichtlich ist. Außerdem war ich nicht bei der Infanterie. Und ja, ich brauche, wenn es um alte Steine (oder altes Eisen) geht, sehr viel Zeit. Um den Vesuv hat mein Fahrrad im Übrigen auch vor fast jeder Ausgrabungsstätte mehrere Stunden gestanden, obwohl doch die Camorra angeblich alles einsackt, was nicht niet- und nagelfest ist.

Montags ist tatsächlich vieles zu. Zumindest war das 2012 noch so. Die Dietmarrunde sehe ich nicht als unfahrbar an. Nur darf die nicht zu einem Rennen »rund um Rom« ausarten. Wenn ich nicht sehen will, wo ich bin, dann kann ich meinen Urlaub auch auf dem Rollenprüfstand runterreißen.

Für den letzten Abschnitt von Mantua zum Gardasee gibt es eine beschilderte, autofreie Radroute mit mitteleuropäischem Standard an einem Fluss entlang. Zumindest ist es auf den ersten (für Dich letzten) Kilometern bei Peschiera del Garda so. Diesen Weg musste ich nach wenigen Kilometern leider verlassen, da mein Ziel Verona und nicht Mantua war. Daher kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob der Weg genauso schön weitergeht. Falls es von Peschiera weiter am Gardasee entlang gehen soll, hast Du die Wahl zwischen der stark befahrenen Hauptstraße und der Uferpromenade, die man sich mit den Fußgängern teilt, so dass man häufig nur mit Schrittgeschwindigkeit vorankommt und teilweise schieben muss. So ist es zumindest am Ostufer. Ob es am Westufer bessere Wege gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Es ist wohl ein Radweg rund um den See in Planung, aber vor einem Jahr, als ich dort war, war von Bauarbeiten nichts zu sehen, so dass ich mir nicht vorstellen kann, dass der genannte Weg inzwischen nutzbar ist.

Von Peschiera bis Borghetto ist der Mincio-Radweg wunderschön. Weiter südlich wird es langweilig. Dieser Abschnitt ist auch Teil des EV6.
In den Marken ist der Fahrradtransport kostenfrei.
Gruß, Gerd

Danke euch allen noch mal für die geistreiche, interessante, kenntnisreiche und hilfreiche Diskussion. Habe mich teilweise doch sehr amüsiert beim Lesen.

Nachtrag: fahre vom Gardasee noch weiter zum Lago Iseo - danach geht's von Bergamo aus zurück ins Rheinland.