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#1388567 - 06/03/19 08:21 PM
Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
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Guten Abend,
ich möchte kleinere Lackschäden an einem Alurahmen ausbessern. Statt eines Lackstiftes hat man in unserem früheren Fahrradladen für solche Fälle die viel günstigere "Revell-Email-Farbe" aus dem Spielzeuggeschäft verwendet. Auf den Revelldöschen steht nichts weiter über deren eigentlichen Inhalt... Hat jemand von Euch eine Ahnung, ob das Zeug für meine Anwendung taugt?
Danke + einen schönen Abend
Negnittoeg
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#1388569 - 06/03/19 08:58 PM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: Negnittoeg]
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Das sollte grundsätzlich funktionieren. Allerdings gibts es inzwischen auch wasserbasierende Acryl-Modellbaufarben, ich weiß nicht, ob die auch als „Emailfarben“ bezeichnet werden. Damit könnte es ein Haftproblem bei den heute üblichen Pulverbeschichtungen geben.
Die von mir für den gleichen Zweck verwendeten Email-Modellbaufarben waren immer lösungsmittelhaltige Kunstharzlacke, die lassen sich auch prima abtönen bzw. untereinander mischen, damit der Farbton stimmt. Für kritische Kunststoffuntergründe gibts auch farblose Primer, evtl. mit einem leeren Marmeladenglas zum Autolacker gehen und gegen einen Taler in die Kaffeekasse ein Schnapsglas davon erbitten.
Bernd
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Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”) | |
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#1388576 - 06/03/19 09:41 PM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: BeBor]
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Oh, das klingt schon mal sehr gut. Nur was Du mit dem "Primer" meinst, verstehe ich nicht. Wenn ich die Schadstelle in der Pulverbeschichtung an der das Metall freiliegt reinige oder evtl. den Flugrost wegschmirgle und anschließend die Farbe auftrage, müsste das (sofern die Farbe nicht wasserbasiert ist) doch eigentlich reichen, oder?
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#1388577 - 06/03/19 09:58 PM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: Negnittoeg]
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Hallo,
"farbe" hält nicht ohne weiteres auf metallischem Untergrund, besonders problematisch ist Aluminium. Da braucht es eine Grundierung oder eben einen (Säure)-Primer, der die metallische Oberfläche vorbereitet.
Die ganze Sache ist eine Wissenschaft für sich. Es gibt wasser- und lösemittelbasierende Farben, Uni (Einschicht) und Mehrschichtlacke, wobei die letzte Schicht ein Klarlack ist, und natürlich Pulverbeschichtungen. Teilweise kann man wasser- und lösemittelbasierende Lacke mischen, teilweise nicht. Bei manchen Lacken braucht man darauf abgestimmten Härter und/oder passende Verdünnung.
Mit anderen Worten: Probiers aus.
Grüße Andreas
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Edited by Andreas (06/03/19 10:00 PM) |
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#1388601 - 06/04/19 06:50 AM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: Negnittoeg]
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Das war mal Acryllack, aber wahrscheinlich haben sie aus Umwelttrallala auf Wasserlöslich umgestellt wie der Rest.
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#1388604 - 06/04/19 07:05 AM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: Negnittoeg]
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Ist ja lustig, dass auch Profis das so machen.
Aus der Not heraus habe ich vor ein paar Jahren eine größere Schürfwunde am Alu-Rahmen mit so einem Döschen ausgebessert, das hält seither problemlos.
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#1388608 - 06/04/19 07:34 AM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: Negnittoeg]
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ich möchte kleinere Lackschäden an einem Alurahmen ausbessern. Willst Du Dir die Mühe überhaupt machen? Lackschäden werden immer wieder entstehen. Am Ende besserst Du mehr aus, als Du fährst. Solange das Fahrzeug benutzt wird, dadurch immer wieder abtrocknet und nicht im Seewasser landet, sind Korrosionsschäden nicht zu erwarten. Ausstellungsreif hältst Du die Mühle sowieso nicht, wenn Du sie benutzt.
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#1388612 - 06/04/19 07:51 AM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: Andreas]
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Es gibt wasser- und lösemittelbasierende Farben Bei wasserbasierten Farben ist Wasser das Lösemittel...
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#1388630 - 06/04/19 10:11 AM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: Toxxi]
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@Toxxi, von Beruf Chemiker, das Haar sei gespalten . Finde ich aber nicht soooo schlimm als wie wenn sie im Radio bei einem Beitrag über Elektromobilität wieder munter (und richtig falsch) kW und kWh durcheinanderschmeißen.... (Dafür hab ich schon einen Textbaustein für die böse Mail an die Redaktionen - ich bin Elektrotechniker von Beruf) @Falk, Seewasser war ein gutes Stichwort. Bei zu erwartender Streusalzpampenbeaufschlagung würde ich eine Reparatur des Kratzers erwägen, und dann eher mit Schwerpunkt auf "ordentlich dicht" als auf "Schönheit". Streusalzpampe, deren Korrosion neben der Schadstelle unters Pulver kriecht, kenne ich gut. (nochmal @Toxxi, aber bitte jetzt nicht Streusalz >> Alltagsrad >> verschieben nach D&D... )
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Edited by MatthiasM (06/04/19 10:13 AM) |
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#1388633 - 06/04/19 10:32 AM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: Negnittoeg]
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Nur was Du mit dem "Primer" meinst, verstehe ich nicht. Wenn ich die Schadstelle in der Pulverbeschichtung an der das Metall freiliegt reinige oder evtl. den Flugrost wegschmirgle und anschließend die Farbe auftrage... Bei Alu dürfte ein Flugrost-Problem gar nicht auftreten, schlimmstenfalls etwas weißliche bzw. gräuliche Oxidation. Groß schmirgeln würde ich daher unterlassen, vielleicht mit einem sogenannten "Rostradierer" etwas vorbehandeln und Farbe drauf. Wenn Dein Rad wirklich viele und großflächige Farbabplatzer bzw. Schrammen haben sollte, die Dich stören, würde ich eher über eine Neupulverung nachdenken, sofern Zustand und Zeitwert das rechtfertigen. Der angesprochene Primer ist ein Haftvermittler zwischen Untergrund und Lack. Während eine Pulverlackierung auf Alu normalerweise bombenfest hält, ist das mit Lack etwas kritischer. Sowohl für Lack-auf-Alu als auch für Lack-auf-Kunststoff verwenden Lackierer üblicherweise spezifische Primer als Haftvermittler. Bei kleinflächigem Lackauftrag, wie vermutlich in Deinem Falle, kann man das vernachlässigen. Bernd
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Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”) | |
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#1388708 - 06/04/19 09:15 PM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: BeBor]
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Guten Abend,
danke für Eure Antworten. Es geht mir bei der Sache nicht um Schönheit. Ich habe vielmehr geglaubt, auch kleinste Stellen, an denen das Alu freiliegt, gegen Korrosion schützen zu müssen. Lese ich richtig heraus, dass ich darauf aus technischer Sicht guten Gewissens verzichten kann?
Danke + viele Grüße
Negnittoeg
Ps: Richtig, an den Stellen ist tatsächlich kein Flugrost sondern einfach das blanke Metall. Da hätte ich wohl genauer hinschauen + besser nachdenken müssen.
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#1388718 - 06/05/19 06:23 AM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: Negnittoeg]
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Ich habe seit 2014 (schlecht verpackt für Flug...) grobe Abplatzer der Pulverschicht am Unterrohr. Seit 5 Jahren nehme ich mir vor, die zu übermalen, was ich nie tat... Das freiliegende Alu sieht noch völlig okay aus. Aber falls du wirklich übermalst, würden mich die Erfahrungen interessieren. Gruß Thoralf
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#1388719 - 06/05/19 06:24 AM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: MatthiasM]
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Siehste. Wasser ist übrigens ein gefährliches Zeug...
- viel verwendetes Lösungsmittel ohne Schutzmaßnahmen - Hauptbestandteil des sauren Regens - Zehntausende sterben jährlich, weil es in die Atemwege eindringt
etc. pp.
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#1388720 - 06/05/19 06:32 AM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: Negnittoeg]
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Generell bildet sich auf Aluminium eine harte und schützende Oxidschicht. Zum Problem kann aber werden, dass es hunderte Legierungen gibt, dich sich sehr unterschiedlich verhalten. Das kann irgendwo zwischen absolut seewasserfest bis »zerbröckelt schon beim scharfen Hingucken« liegen. Letzteres ist mir bei Fahrradrahmen aber noch nicht untergekommen. Ich habe jetzt den dritten Aluminiumrahmen. Die ersten beiden sind nicht durch Korrosion verschwunden, sondern durch ganz gewöhnlichen Diebstahl. Beim ersten von 1997 habe ich mal zu Anfang versucht, die Lackschäden auszubessern. Ich habe es sehr schnell und auf Dauer eingestellt, weil es einfach schade um die Zeit ist.
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#1388798 - 06/05/19 09:20 PM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: Falk]
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Meine eigentliche Frage bezog sich auf minimale Abplatzungen in der Beschichtung unseres geliebten Tandems.
Aus Euren Beiträgen ergibt sich für mich aber noch eine weitere Frage: An meinem vielleicht 15 Jahre alten Winora-Alltagsrad haben sich vor ca. 2 Jahren begonnen weißliche Pusteln unter der Beschichtung im Tretlagerbereich zu bilden. Diese Pusteln haben sich bald in Richtung Kettenstreben ausgebreitet und haben nun begonnen, die Pulverbeschichtung flächig abzusprengen. Ich habe nicht vor, Zeit in den Erhalt des für mich ohnehin zu kleinen Rades zu investieren. Interessieren würde mich aber, ob, wie schnell und wie plötzlich solch ein Schadensbild zu einem Rahmenbruch führen kann.
Einen schönen Abend
Nengittoeg
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#1388804 - 06/06/19 01:31 AM
Re: Revell-Email-Farbe statt Lackstift?
[Re: Negnittoeg]
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Wenn die Beschichtung ohnehin lose ist, dann mach sie einfach runter und guck nach. Dann mit der Drahtbürste fallweise etwas saubermachen und Du siehst, ob das Metall wirklich angegriffen ist. Dann noch etwas vom Farbton halbwegs passende Farbe (bitte nicht auf Wasserbasis) und einen Pinsel und fertig ist die Laube.
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