Jetzt muss doch langsam mal genug sein mit Geschenkeauspacken und so; das Rascheln des Papiers kann ich ja fast bis hierher hören! Leider sind auch mir ein paar komplett nutzlose Konsumgüter nicht erspart geblieben, Fahrradkram wäre ja so naheliegend...! Aber die wissen alle, dass meine (übertriebenen?) Vorstellungen von Qualität nicht 100%ig mit einem Last-minute-Blitzbesuch eines ZEG-Händlers getroffen werden.
Jetzt muss mein Winter-Projekt doch wieder im Schweisse meiner eigenen Füsse finanziert werden .
Die persönliche Brauch-ich-nicht-Liste ist beinahe ohne kostpieligen Lernprozess mal wieder ein Stück länger geworden: exzessive Internet-Recherche vehalf mir in der "staaden Zeit" zur Ekenntnis (Dreckfuhler! ), dass sowohl "Isis" wie auch "Octalink" nicht die Produkte sind, auf die die Welt wirklich gewartet hat. Nachdem ich am 24. so eine Vielzahn-Kurbel unfreiwillig demontiert habe, liess es mir keine Ruhe: ich musste unbedingt wissen, wie ich das Geraffel wieder korrekt montiere und dabei wollte ich auch gleich das Warum verstehen.
Ausser gelangweilten CNC-Programmierern und Patentanwälten nutzt diese Technik offenbar nur den Herstellern, die ihren Billig-"Einsteiger"-Schrott nicht in der für einen präzisen Vierkant nötigen Genauigkeit herstellen wollen oder können.
Ich möchte aber weiterhin (wenn nötig auch am Strassenrand!) mein knackendes Tretlager zum Schweigen bringen können, zur Not sogar ohne Drehmomentschlüssel .
Wenn der einzige Vorteil des Vierkants seine "Narrensicherheit" ist: Na und?

Oder hab ich da einfach nur was nicht verstanden?

Axel

Scheint so. Neue Technik ist wie ein Karton grüne Bananen. Wer es gerne vorzeitig probieren will, bitte.
Tschüss,
Michael

Ja.
Allerdings warte ich darauf, daß sich auf breiterer Front durchsetzt Tretlager mit Hohlachsen zu bauen. die Idee ist so einfach wie genial und gewichtsreduzierend, aber leider bisher nur bei den teuren Top-Gruppen aus Japanien zu bekommen .
Watt mach ick nu, wenn ick jezze mit de Naabnnschaltungs-Dingens dit Jewicht ooch runtaakriejen will ???
Da hilft mir die Narrensicherheit des Vierkantes auch nicht weiter.

Und übrigens, Stichwort "nötige Genauigkeit":
ich bin just heute drüber gestolpert, daß es doch tatsächlich eine europäische und eine japanische Norm für Vierkante gibt ... also auch nicht soooo Narrensicher

Hallo Andreas,
wenn du mit aller Gewalt am Antrieb Gewicht schinden willst, dann schmeiss doch mal eine Specialité T.A. Pro Vis5 auf die Waage, die ist schon seit 1960 so leicht (...und braucht nicht mal Stahlkettenblätter! )
Und komm jetzt bitte nicht mit Carbonkurbeln: wenn du einmal gesehen hast, was auf Dauer ein Klettverschluss am Schuh damit anstellt, dann weisst du, sowas gehört zurück in´s Entwicklungslabor!

Axel

Nicht mit aller Gewalt ...

Die Idee mit den Hohlwellen und entpsrechend anderen Klemmungen ist aber in etwa so einfach und gut wie die A-head-Vorbauklemmung - und nun darf man warten wie lange das braucht, um sich auf breiterer Front durchzusetzen.

Carbonkurbeln ... naja, die "gewöhnlichen" Alu-Kurbeln sind ja schon die eher leichten Teile, an der Stelle holt man nicht mehr so viel raus, schon weil man ja trotzdem dicke Metallinlays für Welle und Pedale braucht, ist eher so ein optischer Reißer

MfG

Hallo Andreas;
wie war das mit den Äpfeln und den Birnen?

Axel

Hallo Andreas,
du sprichst von Hohlwelle und Aussenklemmung, ich meine Vollachse, Isis-Zahnung und zentrische Klemmschraube, meiner Meinung ist das wie Boskopp und William´s.
Durch die Hohlwelle wird eine Verlagerung der Lager nach aussen zwingend notwendig, weil die dünne Welle nicht sehr gut Torsionskräfte im Dauerlastwechsel aufnehmen kann. Eigentlich ist grosse Basisbreite bei der Wellenlagerung sogar wünschenswert, jetzt steigt aber die Biegebelastung zwischen den Lagern dramatisch an, was wiederum eine Taumelbewegung der Tretkurbeln verursacht, immerhin hast du 175mm Hebel, auf die du grob geschätzt 3-400kp einleitest.
So, jetzt kommt der menschliche Faktor -an diesem lästigen Störenfried konstruieren diese "Anything-goes"-Ingenieure locker vorbei. Nachdem es den Herren schon völlig wurscht war, dass das menschliche Kniegelenk kein Radiallager (eher ein Scharniergelenk!) ist, bedingt der "Q-Faktor", also der (eher theoretische) erhöhte Abstand zwischen beiden Kurbelaussenseiten eine Fortbewegung, die mehr dem Watschelgang einer indischen Laufente als dem ergonomisch erstrebenswerteren "Runden Tritt" ähnelt,
Jeder Ingenieur wird dir ausführlich nachweisen können, warum bei gewichtsoptimierten Rennmotoren nicht die Kurbelwellen, sondern die Pleuel hohlgebohrt werden, wo es nicht um die Verbindung von Mensch und Technik geht, sondern ausschliesslich um den Formelkram, da werden die richtig gut.
Jetzt kauf ich mir beim Tengelmann mein Abendessen, du kannst ja in der Zwischenzeit mal die T.A.-Kurbel nachwiegen!

Axel (isst heute Apfelkuchen!)

Ach so!
So gesehen ja. Ich meinte das mit meinem Kommentar so: Octalink , Isis und Co. sind bestimmt nicht die Neuerungen, auf die die Welt gewartet hat, für mich die Hohlwelle im Tretlager allerdings schon.
Daß sich dadurch wieder andere Probleme auftun ist auch klar, die können aber gelöst werden.

MfG

p.s.: ich habe übrigens auch einen Vierkant am Rad

Hallo Andreas,
meine eigenen Geräte haben auch alle Vierkant, und nach dem Problem mit dem Leihrad,das diesen Fred ausgelöst hat, wird das wohl so bleiben!
Ich halte auch nicht an finsterem Fundamentalismus fest (hoffe ich doch!), wenn ich mich auch noch gegen die Hohlwelle ausspreche, gestern wurde mir nur plötzlich klar, wo die grundsätzlichen Fehler liegen, -wie soll ich wissen, was ich denke, bevor ich lese, was ich schreibe! Nach wie vor bin ich der Meinung, dass die Anpassung der Technik an die Ergonomie des Menschen im Lastenheft der Konstrukteure ganz oben stehen soll, danach steht es ihnen natürlich frei, nach der besten technischen Umsetzung zu suchen.
Ich bin (leider!) auch nicht im Besitz der ollen T.A. Pro Vis 5, sonst hätte ich das Ding schon längst nachgewogen, und sei es nur, um mir selbst die Bestätigung zu liefern, dass die Gewichtsoptimierung auch auf ganz anderem Weg möglich ist. Zu meinen Schrauberzeiten habe ich immer wieder Kunden erlebt, die mit der Briefwaage die Händler abklapperten, um vom "Leichtteil" ihrer Wahl das durch die Serienstreuung leichteste zu finden, da schwillt mir auch heute noch der Kamm.

Axel

Ha ha, das ist natürlich krank genug für eine Einweisung - hat aber irgendwo auch Witz und fast schon wieder Stil

MfG

p.s.: ich plane seit etwa einem halben Jahr einen Rahmen(neu)bau, d.h. mein jetziges Rad hat ein geiles Fahrverhalten (Spurtreue/Wendigkeit, Kurvenlage, Steifigkeit ...) aber das Gewicht .. stöhn! Also werde ich die Rahmengeometrie nachbauen, das ganze dann aber aus Kohlefaser/Epoxidharz, habe auch schon die meisten Infos und einige Freaks kontaktiert ... und schon mal mit den Material rumgebastelt, um den Umgang damit zu lernen, macht richtig Spaß.
Alles was außer Rahmen an dem Rad ist, wiegt 10 Kilo und unter 9 kann ich es nicht drücken (schon alleine wegen Getriebenabe Shimano 1800 Gramm, Nabendynamo, Federung, 900 Gramm alleine Kette am Liegerad etc.) - und von diesen 10 Kilo kommt schon ein Kilo alleine auf Innenlager + Kurbeln/Kettenblatt.
Da fängt man dann schon mal an nachzudenken und mal rumzugucken, was es da so an leichteren Lösungen gibt. aber noch sind die Leicht-Lösungen alle noch zu teuer in Relation zur Gewichtserparnis

Hallo Andreas

Wirst wahrscheinlich schon selbst alles Mögliche in den Weiten des WWW erkundet haben.

Ein Tipp, falls er für Dich neu ist, wäre: www.ingenieurtec.de

Eine ganz feine Seite, für alle die es möglichst gut und leicht haben wollen. Preise wie immer "Geschmackssache".

Gutes Neues Jahr noch, möge die "Kraft" (die Du für Dein Vorhaben brauchst) mit Dir sein.

Herzlichen Gruss
Mario