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#1352183 - 08/29/18 02:18 PM
Bandscheibenvorfall L5S1 - Fahrrad ?!
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Hallo Forum, Ja, ich habe gesehen, dass es zu diesem Thema schon einige Einträge gibt und habe mir diese auch durchgelesen. Dennoch ist es mir ein Anliegen auch meinen "Vorfall" zu schildern und vielleicht ein paar persönliche Rückmeldungen zu bekommen. Alle anderen können ja einfach weiterklicken ;-) Also gerade habe ich etwas "Verbotenes" getan - bin nämlich ca. 5km Rad gefahren, hauptsächlich im Stehen und das hat echt gut getan. Ich habe seit Ostern Rückenschmerzen und habe nun seit Mitte Juli den Befund Bandscheibenvorfall L5S1.(35 Jahre alt) Bin in physioterapeutischer Behandlung und habe auf Grund dieser Tatsache meine Radreise an den Atlantik schweren Herzens abgesagt. Mein Orthopäde meinte ich dürfe kein Rad fahren. Physio 1 sagte ich könne wenn es sich gut anfühlt (halt im Rahmen und nicht zu lange) Physio 2 meinte besser nur Liegen und ab und an Nordic Walking. Grundsätzlich mach ich jeden Tag mind. eine halbe Stunde Rückentraining und halt mich soweit zurück. Seit drei Wochen geht das nun so und langsam wird es besser. Dennoch habe ich das Gefühl, dass mir allmählich die Decke auf den Kopf fällt und das ewige Walken und die monotonen KG-übungen gehen mir auf die Nerven. Deshalb habe ich mich heute getraut zu einer kleinen Runde mit dem Rad und konnte das erste mal seit langem gefühlt wieder durchatmen. Da mein Orthopäde mir das allerdings untersagt hat, habe ich nun ein wenig ein schlechtes Gewissen und Schiss, dass ich mir damit geschadet habe. Wobei ich ja eher der Aussage des Physio folge, dass es auch wichtig ist das zu tun was einem gut tut! Und ich war wirklich sehr besonnen und langsam unterwegs. Was sind denn eure Erfahrungen mit BSV in den Lenden? Rad fahren tendentiell gut oder nicht empfehlenswert? Freue mich über konstruktive Rückmeldungen! Viele Grüße Philipp - Freiburg (Die Tour hole ich in jedem Fall nach - kanns kaum erwarten)
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Edited by philipp_k (08/29/18 02:23 PM) |
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#1352187 - 08/29/18 03:20 PM
Re: Bandscheibenvorfall L5S1 - Fahrrad ?!
[Re: philipp_k]
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Ich habe Berichte (persönlich gehört) von einigen Patienten mit Rückenproblemen, teils sehr schwerwiegender Art. Auch persönlich habe ich entsprechende Erfahrungen.
Alle haben sich eindeutig gegen den Rat der Ärzte hinweggesetzt, und dadurch Ergebnisse erreicht, die den Erwartungen der Ärzte diametral entgegengesezt waren.
Ein Vortrag war von Bernd Osterhammel (zu seinem Buch auf Ebay "Bernd Osterhammel" eingeben, das Buch mit der Pferdeherde ist die neue Auflage), der nach einem Waldunfall und etlichen Wirbelbrüchen sich über die therapeutischen Einschränkungen hinweggesetzt hat und mit eisernem Willen trainiert hat. So kann er jetzt statt mit dem prophezeiten Rollstuhls sich wieder uneingeschränkt bewegen und nicht nur Sport treiben, sondern auch wieder Reiten.
Nutze Deine Möglichkeiten mit Vernunft, aber nutze Sie!
Ein weiteres Beispiel hörte ich in einem Vortrag von dem Nobelpreisträger (als IPPNW-Gründer) Bernhard Lown. In seiner Anfangszeit als Kardiologe war es für Herzpatienten strikt verboten, sich aufzusetzen oder zu bewegen. Als er sicht traute, einen Lehnstuhl aufzustellen und die Patienten hineinzusetzen, waren auf einmal die Ergebnisse für die Patienten viel besser.
Habe Mut!
Sigi
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#1352191 - 08/29/18 03:47 PM
Re: Bandscheibenvorfall L5S1 - Fahrrad ?!
[Re: philipp_k]
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Also gerade habe ich etwas "Verbotenes" getan - bin nämlich ca. 5km Rad
Im Stehen? wenn das realistisch ist ... Im Uebrigen hängt es auch stark davon ab, wie du sitzt und inwiefern dein Rücken beim Radfahren grade bleibt. Klappt bei BS Patienten oft nicht gut, da im LWS Bereich sehr steif/oder mit dickem Bauch oder ... Wenn der Rücken aufmRad aber eher rund ist, sind die Bandscheiben stärker assymetrisch belastet, was den Druck des Sequesters auf die Nervenwurzel verstärkt. In der Akutsituation, wo Du die druckbedingte Entzündungsreaktion ausheilen möchtest, ist das keine gute Idee. Wäre daher eher zurückhaltend mitm Rad.
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1352193 - 08/29/18 04:09 PM
Re: Bandscheibenvorfall L5S1 - Fahrrad ?!
[Re: philipp_k]
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Mit 25 Jahren fingen bei mir Rückenprobleme an, die dazu führten, dass ich mein geliebtes Volleyball aufgeben musste. Zu meiner großen Freude hat sich das Problem ab etwa 45 Jahren zunehmend reduziert und inzwischen habe ich praktisch keine Probleme mehr. In der akuten Schmerzsituation wäre ich nicht auf den Gedanken gekommen, Fahrrad zu fahren. Ich wäre gar nicht mit dem Bein über den Sattel gekommen. Ich habe die Empfehlung, das Radfahren aufzugeben, nie bekommen. Ich habe aber festgestellt, dass Fahren in der Akutsituation ganz unmöglich war und dann in der Abklingphase eher kontraproduktiv. Danach hatte ich aber wieder fahren können und ich denke, dass hierdurch auch eine Stärkung der Rückenmuskulatur möglich ist. Was günstig war, war eine nicht ganz aufrechte aber auch nicht ganz sportliche Haltung am Rad. Das war die Zeit, wo ich meinen Rennlenker am Tourenrad entsorgt habe ... Außerdem erweist sich eine gute gefederte Sattelstütze als Wohltat. Auch ohne die wiederkehrenden Rückenprobleme nutze ich derartige Stützen (z. B. Thudbuster) weiterhin. An Deiner Stelle würde ich vorsichtig sein. Wenn nur Fahren im Stehen gut geht, würde ich es zunächst ganz lassen. Danach würde ich mich vorsichtig an größere Distanzen herantasten und immer wieder dem Körpergefühl vertrauen. Fühle ich eine Verschlechterung der Rückenprobleme, so muss ich wieder pausieren oder die Distanz reduzieren. Ganz aufgeben würde ich das Radfahren nicht. Ein wenig Geduld könnte aber angebracht sein und bei der Wahl der Strecken würde ich schweres Gelände erst einmal auslassen .
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1352206 - 08/29/18 06:53 PM
Re: Bandscheibenvorfall L5S1 - Fahrrad ?!
[Re: Keine Ahnung]
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immer wieder dem Körpergefühl vertrauen. ... Ein wenig Geduld könnte aber angebracht sein ach Arnulf, wenn das nur etwas leichter wäre
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#1352210 - 08/29/18 07:18 PM
Re: Bandscheibenvorfall L5S1 - Fahrrad ?!
[Re: Margit]
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Wie war das mit der Geduld? Als Gott die Geduld vergab, bin ich gegangen. Hat mir zu lange gedauert.
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when life gives you lemons make lemonade | |
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#1352281 - 08/30/18 09:13 AM
Re: Bandscheibenvorfall L5S1 - Fahrrad ?!
[Re: philipp_k]
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Vielen Dank für eure Mitteilungen,
Tatsächlich habe ich heute Morgen wieder ein wenige mehr Schmerzen. Das mit lange Rad fahren sollte ich in jedem Fall lassen. Nur ist Geduld tatsächlich nicht meine Stärke, wobei 3 Wochen fast nur liegen für meine Verhältnisse schon mega geduldig sind. Ich hab einfach kein Gefühl dafür wie lange das denn insgesamt dauern wird. Und es kann mir auch niemand sagen - das ist das heftigste an der ganzen Geschichte. Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich während dem Fahren meinen Rücken habe hängen lassen, sondern dass er stets gut angespannt war - zudem war es nur ein Waldweg ohne große Schlaglöcher ect.
Gutes Radeln Euch allen, die gesund und kräftig sind!
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#1352390 - 08/30/18 08:27 PM
Re: Bandscheibenvorfall L5S1 - Fahrrad ?!
[Re: philipp_k]
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Hi, erstmal gute Besserung! Dich hat es ja blöde erwischt Ich liege seit bald 2 Wochen, komme mit der Heilung aber voran. Sei mal froh, dass Du Laufen und Rausgehen kannst! Persönlich gehe ich nach 2 Maximen vor. Erstens: die Mediziner sind top ausgebildet und erfahren. Die helfen mir schon, wenn ich auf sie höre. Zweitens: Wer heilt, ist immer noch der Körper selbst. Wenn es nicht grade eine Stelle ohne Nervenversorgung ist, dann wird der Körper sich schon beschweren, wenn ich was falsch mache. Viele Verletzungen am Bewegungsapparat heilt man heute besser unter einer gewissen Last, als vor 30 Jahren im Liegegips. Unter dem nötigen Verständnis für die Verletzung ist ein gewisser Mut also nicht immer falsch. Wenn Du aber wirklich noch Schwellung und Entzündung an der Verletzung hast, sollte das wohl erstmal durch Schonen weggehen. Meine Ärzte haben meine Ungeduld auch nicht befriedigt. Die sind professionell und sagen mir bei jedem Termin super, was ich jetzt darf und nicht darf. Absehbar und angekündigt kommen die Änderungen aber nicht immer. Dafür gibt es wohl zu viele Variablen und zu wenig Zeit zum erläutern. Hast Du schon raus, was Du an Deiner Lebensführung ändern möchtest? So eine Verletzung kommt ja selten grundlos. Ich empfehle für zuhause eine Rudermaschine, z. B. Einen gebrauchten WaterRower oder was einfacheres. Rückenprobleme ade. Dir wünsche ich jetzt Geduld und eine gute Heilung. Positiv bleiben und Deine Ziele bildhaft vorstellen, das hilft. Ich wette, Du wirst wieder ganz fit!
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#1352480 - 08/31/18 02:16 PM
Re: Bandscheibenvorfall L5S1 - Fahrrad ?!
[Re: philipp_k]
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Vielen Dank für eure Mitteilungen,
Tatsächlich habe ich heute Morgen wieder ein wenige mehr Schmerzen. Das mit lange Rad fahren sollte ich in jedem Fall lassen.
Ich spreche jetzt etwas gegen meine eigene Profession. Diejenigen, von denen ich oben berichtet habe, haben entgegengesetzt zu Dir reagiert. Sie beachteten weniger das, was nicht ging (z. B. Schmerzen nach den Übungen), sondern das was möglich war. Das haben sie dann auch unter Schmerzen durchgezogen. Ich denke, dass sie ohne diese "kriminelle Energie" nicht diese Erfolge hätten ereichen könnnen. Gib nicht zu früh auf! Sigi
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#1353319 - 09/08/18 05:28 PM
Re: Bandscheibenvorfall L5S1 - Fahrrad ?!
[Re: philipp_k]
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Hallo Philipp, vielleicht hilft Dir meine Geschichte? Im Januar 2011 fing es an mit Kribbeln und Taubheit, dann hat es 6 Monate gedauert, bis ich die Diagnose hatte. Zuerst hat der Orthopde gymnastische Übungen für den Rücken empfohlen (Beckenschiefstand). Die Lage hat sich nicht gebessert, war noch 2 x bei ihm, aber er war der Meinung das wird wieder. War dann im Juni mit meinem Rücken auf Radtour, danach ging es mir ziemlich mies und ich habe auf ein MRT gedrängt und die Lage war klar (ebenfalls L5S1). Es hat 3-4 Monate gedauert, bis die Schmerzen wieder erträglich waren. In der Zeit habe ich vor allem Aqua-Jogging gemacht, war ein Tip von meinem Hausarzt. Ins Freibad und zur Arbeit bin ich weiterhin mit dem Rad gefahren (max. 5 km). Danach hat es noch ein paar Monate gedauert, bs die Schmerzen ganz verschwunden sind. 2012 konnte ich wieder lange Etappen fahren, habe aber meine Radtour aus Vorsicht in der Nähe gemacht. Fahre übrigens ein Trekkingrad mit 2,25" breiten Reifen und 2-2,5 bar. Grüße, Martin
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Edited by Bartenwal (09/08/18 05:29 PM) |
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#1353886 - 09/12/18 06:10 PM
Re: Bandscheibenvorfall L5S1 - Fahrrad ?!
[Re: philipp_k]
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Hallo Philipp, zu Deinen konkreten Beschwerden kann ich Dir nichts sagen, in jedem Fall gute Besserung.
Wenn Du gerne Rad fährst und Dich dabei wohl fühlst und auch die Schmerzen annhmbar sind, dann mache es vorsichtig. Vorsichtig im Sinne nicht über Stock und Stein. Wohlfühlen ist hier das Wichtigste, denn das trägt auch zu einer Heilung bei. Natürlich rate ich Dir zu einer bestmögliche Federung um die Impulse herauszunehmen. Nach der Fahrt Wärme an den Rücken oder heiß Baden um die Muskeln zu entspannen und so nicht noch zusätzlichen Druck / Zug auf die Bandscheibe auszulösen.
Viele Grüße aus Bremen Christian
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manchmal denke ich schneller als ich tippen kann - manchmal auch andersherum = Tippfehler... sei's drum | |
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#1353995 - 09/13/18 04:26 PM
Re: Bandscheibenvorfall L5S1 - Fahrrad ?!
[Re: philipp_k]
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Underway in Canada
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Versuch Dein Programm vielleicht mal um die "Variante" Schwimmen zu erweitern. Zumindest Rückenschwimmen ist da sehr hilfreich, lockert auf und baut, wenn man es kontinuierlich macht, Muskulatur auf! Zumindest hat es mir nach einem Vorfall sehr geholfen!
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