Hallo Leuts,
mein neuer Randonneur ist so weit fertig gebastelt. Bilder gibt's wenn ich mal Zeit habe welche zu machen, also erst nächstes Jahr.
Mein Sattel selbst dürfte richtig eingestellt sein. Er steht so hoch dass ich bei ausgestreckten Beinen mit der Verse gerade auf das Pedal komme. In der horizontalen Einstellung ist das untere Ende der Kniescheibe genau über der Pedalachse, wenn die Kurbeln waagerecht nach vorne stehen.
Wie stellt Ihr die für Euch passende Vorbaulänge fest? Es gibt eine Möglichkeit, nach der in der Unterlenkerposition zwischen Ellenbogen und Knie wenige Zentimeter Platz sein sollen, wenn das entsprechende Pedal parallel zum Unterrohr steht. Ich bin 1,65 Meter klein und habe im Moment den Lenker auf Sattelhöhe. Bis jetzt habe ich einen 120mm Vorbau drin und es passt mit dem Platz zwischen Knie und Ellenbogen. Am Lenker greife ich allerdings lieber etwas hinten, so dass ich bei einem kürzeren Vorbau dann den Lenker richtig greifen würde. In der kürzeren Griffposition sind die Knie dann allerdings neben bzw. zwischen den Ellenbogen. Ist das so in Ordnung? Wenn ich mir nicht sicher bin, sollte ich dann wohl zu einem eher kürzeren oder längeren Vorbau greifen? (Die jetzigen 120mm sind mir auf jeden Fall zu lang)

120 mm ist schon recht lang, das führt zu trägem Lenken. Lege mal den Ellenbogen an die Sattelspitze und strecke die Finger aus. Wenn dann beim Remmlenker der längste Finger gerade noch den Lenkbügel in der Nähe der Vorbauklemmung berührt, ist die Vorbaulänge richtig.

WdA

Methode Wolfrad ist die Richtige.
Ich möchte noch eines hinzufügen:
Ich empfinde eine geringe Sattelüberhöhung am Randonneur als günstig. Bei mir sitzt der Sattel 3 cm höher als der Lenker. Durch die stärkere Neigung des Oberkörpers kommst Du automatisch etwas weiter nach vorne, bist windschlüpfriger, brauchst aber gegebenenfalls den längeren Vorbau.
Halt Dir einfach mehrere Optionen offen und laß Dir Zeit. Ich z.B. habe ca. fünf Jahre gebraucht, um die jetzt seit 7 Jahren unveränderte Sitzposition am Randonneur herauszutüfteln.

Gruß

Theodor

Hallo Holger,
kommt drauf an, wie gestreckt Du fahren willst und wie Deine bisherigen fahrgewohnheiten sind. Als ich 1990 auf Randonneur umgestiegen bin, war mir die Position bereits mit einem 90er vorbau zu sehr gestreckt. Im Verlauf von 2 Jahren habe ich mich allerdings bis 110 mm hinaufgearbeitet, weil sich das Kreuz langsam angepaßt hat und die Lust am gestreckten Fahren zunahm.

Ich bin 1,74 groß. Wenn der Unterarm exakt zwischen sattelspitze und vorbau paßt, empfinde ich den 100er Vorbau am Randonneur (entspricht schätzungsweise einem Winkel zwischen Straße und Oberkörper von 50 Grad) und der 110er am Rennrad (45 Grad) als ideal. Dein 120er dürfte 2-3 cm zu lang sein, wenn du die ellbogenmethode angewandt hast.
Markus

Hallo Holger,
den hier schon erwähnten klassischen "Regeln" habe ich fast nichts hinzuzufügen, ausser: wenn dann immer noch Zweifel bestehen, vielleicht eine Zeitlang mit einem verstellbaren Vorbau zu fahren und die Einstellung in kleinen Schritten zu verändern, es braucht allerdings eine Eselsgeduld, um die perfekte Einstellung zu finden, wenn du sie dann letztendlich gefunden hast - Dokumentieren!, die dabei ermittelten Masse und Winkelgrade sind mindestens genauso wichtig wie das Finden des perfekten Sattels, danach den Verstellvorbau an den nächsten Suchenden weitergeben; die, die ich versucht habe, fingen alle irgendwann an, durch ihr Knarzen zu nerven.

Axel

Hallo Holger,
ich fahre auch einen Randonneur, ein Fahrrad Manufaktur C-Modell 1991 RH 50 Oberrohrlänge 54 mit 10,0 Vorbau Überhöhung ca 6cm (das ist wohl Geschmackssache)
Körpergröße 164 Schrittlänge 77,5
Handanlegen ist eine Annäherungsweise
noch eine andere: in Bremsgriffhaltung soll die Vordernabe genau
durch die Lenkstange verdeckt werden , in Unterlenkerhaltung etwas
vor der LS erscheinen, bei Oberlenkerhaltung etwas dahinter
(hoffe ich habe das noch richtig zusammenbekommen)

Hallo Holger,

Die Wolf-Rad-Methode heisst bei Wolf-I es sollten noch ein bis zwei Fingerbreiten Luft bleiben zwischen Fingerspitze und Lenker
Aber letztlich ist das alles Geschmackssache, das Rad muss Dir passen, saemtliche Formeln kannst Du zur Not missachten + in die Tonne treten. Ich hab mich leicht getan, ich hatte meine alte Moehre, die hat ideal gepasst, beim Kauf des neuen Rahmens habe ich darauf geachtet, dass er die selbe Oberrohrlaenge hat und auch ansonsten habe ich am alten Geraet Masz genommen und kopiert.
Wie lang der Vorbau am Ende sein wird, haengt eben auch sehr stark von der Oberrohrlaenge ab. Bei mir ist bei OR = 55 cm und Vorbau = 130 mm der bewaehrte Optimalpunkt (Kadaver-LueA (*) = 178 cm). Mein neues Reiserad ist mit OR = 59 cm etwas lang ausgefallen (Sch.... Trekkingradmanie, die Rahmen sind alle fuer Lenker ausgelegt, die nicht mehr weiter nach vorne gehen ... allerdings war das alte genauso lang ) und dementsprechend ist der Vorbau hier ein ganzes Stueck kuerzer, so 80 oder 90.
Am Ende hilft nur: Einige km Probe fahren und alle notwendigen Werkzeuge griffbereit dabei haben, es ist zwar etwas albern wenn man alle Nas lang absteigt und um ein paar mm korrigiert an Sattelhoehe, -neigung, oder -verschiebeposition, aber wenn's dann mal passt dann fuehlt man sich umso wohler

LG ... Wolfi

(*) LueA = Laenge ueber Alles, Kadaver-LueA = Koerpergroesse