Hallo liebes Rad-Forum,

ich habe am Dienstag eine neue Kette und ein neues Ritzelpaket montiert.
Seit dem schwingt die Kette im unteren Bereich erheblich auf und ab und die Schaltung bewegt sich vor und zurück (wohl verursacht durch die Kette). Zusammengefasst: Es nervt total und ich weiss keinen Rat mehr.

Mein Ausstattung:
neues Shimano Ultegra Ritzelpaket 13-23 (9-fach)
neue Kette SRAM 971
Kettenblätter Shimano DA 53/42
Schaltwerk Shimano DA 9-fach

Folgendes habe ich schon minutiös überprüft:
*Kette hat die selbe Anzahl an Kettengliedern
*Umwerferrollen laufen leicht
*Rad sitzt gerade im Rahmen
*Freilauf ist vollkommen i.O.
*Mit der Einstellung der Federspannung an der Schaltung habe ich auch schon gespielt: ohne erkennbare Wirkung.
*Die Kettenblätter sehen noch gut aus, da ich die Kette regelmäßig früh wechsele.
*die gleiche Ausstattung hatte ich vorher auch (ohne Probleme)
*die Kette ist gut beweglich insbesondere auch am Powerlink
*die Kette läuft (sauber) auf einem Ritzel und das Verhalten ist auf allen Ritzeln gleich
*wenn ich die Kette auf das große (53er) Blatt schalte ist das Verhalten etwas geringer, die Strecke zum Aufschwingen ist aber auch erheblich kürzer.

Ich bin für jede Idee/Rat etc sehr dankbar.

Viele Grüße,

Valentin

Die Umwerferrollen könnten abgenutzt sein

Hallo Valentin,

ist die Kette vielleicht zu lang?
53/42 Kurbel hört sich nach Rennrad mit kurzen Kettenstreben an. SRAM 971 hat 114 Glieder, für 53 Zähne vorn und 23 größtes Ritzel hinten und 420 mmm Kettenstrebe, spuckt der Online Rechner 106 Glieder aus.
Hier noch der Link mit Anleitung zur Prüfung ohne Berechnung direkt am Rad: Link

Viele Grüße,
Christian

Wenn das Schaltwerk vor und zurück geht, ohne erkennbaren Grund, vermute ich, das ein Kettenglied an einem der Zacken an einem der beiden Kettenblätter vorne hängt.
Entweder kaputte Zacke, oder kaputtes Kettenglied.

Eine schlackende Kette allein, liegt an zu wenig Kettenspannung.
Schaltwerk nicht OK, Kette zu lang, Kette falsch geführt?

Habe tatsächlich 106 Glieder. Unverändert schon seit 2005.

Danke schon einmal für Eure Hinweise.

So ein Verhalten hat ich in meinen fast 30 Jahren Radeln bisher noch nicht.
Bin teils mit fast runden Umwerferrollen gefahren ... ;-)

Werde auf jeden Fall nacher mal die Umwerferrollen kontrollieren und auch die Kettenspannung nochmals variieren (straffen).

Wenn ein Kettenblatt verschlissen ist, hebt es die Kette etwas weiter an, bis sie von den Haifischzähnen abrutscht ==> dies kann zum Schwingen führen.....


Viele Grüße / Micha

Kannst du das Verhalten sehen, wenn das Rad im Montageständer hängt und du die Kurbel drehst, oder tritt es nur beim Fahren auf?

Achse vom Hinterrad ist ok?
Kurbel und Rahmen haben keine Risse?

Ansonsten mal anderes Laufrad einbauen oder andere Kette.
Hattest du vorher auch diese SRAM-Kette?

das wäre auch mein Gedanke dazu. Beim Verschleiß nicht nur von der Seite auf das Kettenblatt schauen. Das kann durchaus noch gut aussehen. Das Kettenblatt oder die Blätter ganz sauber machen und auf leichte Gratbildung an den Zahnflnaken prüfen. Diese Grate sind es auch die an kleinen Blättern am Mountainbike den Chainsuck verursachen. Das ist das "Schwingen" in seine Extremform.

Die Grate kann man ganz leich mit einer feinen flach aufgelegte Feile beseitigen. Dann läuft es wieder "rund"

Liebes Forum,

nochmals Danke für Eure hilfreichen Hinweise!

Letztendlich war es tatsächlich das abgenutzte 39er Kettenblatt vorne.
Habe es offensichtlich übersehen, da die Kette sehr schön auflag.

Ein Freund hat dann noch von der Seite klar bestätigt, dass die Kette "mit nach oben" gezogen wurde und dadurch die total nervigen Schwingungen verursacht hat.

Aus Ermangelung von Original Shimano-Kettenblättern habe ich mir gleich mehrere Nachbauten (Made in France) bestellt und eingebaut. Nun läuft alles wieder fast wie neu.


Viele Grüße,

Valentin