Kleine Pässe können aber knackig sein und einige Routen sind auch verkehrslastig wie gleichwohl die Route des Grandes Alpes nicht unbedingt überlaufen ist und fast keinen Warentransit hat. Es gibt da zu viele Möglichkeiten, du müsstest eigene Vorstellungen entwickeln. Südwestlich Genf findest du das Bauges-Masssiv und Chartreuse, beide bieten weniger prominente Übergänge. Weiter südlich dann Vercors, Drôme, Vaucluse und Provence tragen dich ggf. auch recht einsam und mit weniger großen Bergen ans Mittelmeer.
Ein denkbare Variante möchte ich noch erwähnen. A Grenoble bekommst du mit einem eher langestreckten Pass, dem Col du Lautaret ein großartiges Hochgebirgserlebnis. Zur Südseite bietet das Durance-Tal eine Reihe von weniger bekannten Sehenswürdigkeiten und es gibt Nebenrouten zur Hauptader. Südlich vom Lac de Serre-Ponçon steht mit dem Géoparc de Haute-Provence ein teils sensationelle, weitgehend unterschätzte Landschaft bereit - Orte etwa Seyne, Barles, Bayons, Thoard, Turriers, Sisteron als Wegmarken. U.a. findent sich dort eine "Straße der Zeit" (darüber werde ich noch berichten). Es gibt zwar ein paar Rampen dort, aber im Schnitt eher gemäßigte Anstiege.
Danach könnte man sich wieder an die Durance klammern für Luberon oder Camargue (ggf. mit Verdon-Park) oder Préalpes d'Azur mitnehmen, letztere auch mit einer Reihe ausgewiesener Radrouten (nicht Radwegen) und das westliche Hinterland von Nizza beschreibt, welches erstaunlich viele ruhige Flecken hat.
Briançon-Übergang nach Italien: Der Col de Montgenèvre bietet recht viele kulturelle Seiten, ist aber landschaftlich eher unterdurchschnittlich. Nicht viel mehr bietet der wenig befahrene Col de l'Echelle, würde sich aber landschaftlich mit dem Tal von Nevache als Stich aufwerten lassen. Nach dem Col den Montgenèvre kann man auch Sestriere anhängen, um statt ins Susa-Tal abzugleiten ins Val Chisone. Das Chisone-Tal ist historisch sehr interessant durch die Waldensergeschichte, landschaftlich entfaltet sich die Region aber erst toll in den Nebentälern.
Auch Schotterfahrer können die Assietta-Kammstraße in Sestriere anhängen. Fährt man von Briançon kurz den Izoard-Pass an, bietet sich ein Abzweig über eine verfallende Straße zum Col du Gandron, der dann zum Col den Montgenèvre abfällt (direkt auf der Passhöhe einmündet) - dann ab über Sand/Schotterpiste. Dieses Weg ist als großartig zu titulieren. Ob der dann schon sehr südlichere Col d'Agnel noch in Frage kommt, musst du selbst wissen.
Die meisten weiteren Infos erhälst du etwa aus meinen Berichten "Westalpen" und "Giro Piemontese Grande" (s. im Profil) sowie einem kommenden Bericht wohl noch dieses Jahr.
P.S. Streik SNCF: Ist vorbei.