Da ich bisher kaum Informationen zu dieser Fährverbindung gefunden hab, möchte ich einen kurzen Erfahrungsbericht von meiner Fahrt am 8.Juni einstellen.
Nachdem ich einige komische Geschichten von der Fähre ab Varna gehört habe, stieß ich auf die oben genannte Fährverbindung. Ich kontaktierte die
Reederei (dort sind auch die Abfahrtstage angegeben) per Mail am Abend und hatte schon am Morgen eine Antwort von Drago. 135€ (oder in Leva) bar.
Einen Tag vor Abfahrt ging ich zum Büro, zahlte bar in Leva zum aktuellen Kurs und bekam eine Quittung. Mit dem Ansprechpartner Drago hatte ich noch einen netten Plausch, er bat mich auch um Feedback nach der Überfahrt, ob alles ok ist. Die Fähre konnte man ab Mittag betreten, dann kommt man aber nicht mehr runter. Das Schiff fährt wohl schon seit 4 Jahren jeden Freitag.
Anbei eine
Google Wegbeschreibung In dem Bürogebäude müsst ihr in den ersten Stock (ggf nach Drago fragen), mir wurde gleich die Tür vom Security geöffnet und ich sollte mein Rad einfach in den Flur stellen. Neben der Eingangstor gibt es auch einen Geldautomaten.
Am Zwischenhalt fragt man nach Ani (bzw beim bezahlen wird euch jm genannt), dort wird der Pass kontrolliert und man bekommt einen kleinen Bordschein. Vor der Fähre wird nochmal der Pass kontrolliert. Mein Rad habe ich gleich am Eingang auf Taue in einer Lücke gestellt. Nicht zu weit hinter, die Fähre scheint oft voll zu sein. Für Räder ist immer Platz, allerdings ist die Personenzahl durch die Kabinen limitiert-ohne Kabine keine Überfahrt.
Mir wurde (höchstwahrscheinlich hier) die Dämpferpumpe geklaut, lasst also nix am Rad.
Danach folgt man mit seinem Gepäck den Schildern zur Rezeption nach oben, wo man Bordschein und Pass abgibt.
Statt Mitternacht sind wir erst am Samstag Morgen gestartet, dennoch pünktlich am Montag Morgen angekommen.
Es gibt 3 Mahlzeiten am Tag, die alle in Ordnung und auch halbwegs abwechslungsreich waren, als Vegetarier wird man freilich nicht viel essen können.
Die Kantine ist gleichzeitig der Aufenthaltsraum, es gibt noch ein extra Raucherzimmer. Ansonsten kann man noch aufs Deck, Zugang zu den Fahrzeugen nur in der Ausnahme mit Begleitung. In der Kantine gibt es Trinkwasser, einen Kühlschrank (meist voll mit Vodka der Fahrer) und eine Bar mit Getränken und Snacks.
Die Kabinen sind 4er mit je 2 Doppelstockbetten, WC und Dusche, große Schränke. Ich war mit 2 Schweizer Motorradfahrern in einer Kabine, der nette Herr an der Schlüsselausgabe hatte gleich ein Auge dafür, passende Nationalitäten zu kombinieren.
Zu ca 80% waren georgische Trucker an Bord, russisch ist sehr hilfreich, einige sprachen auch etwas deutsch und gaben Tipps für den weiteren Routen-Verlauf und auch Telefonnummern.
Es war eine schweizer Familie an Bord und diese durften mit den Kindern die Brücke besuchen. Ich schloss mich gleich an für ein paar interessante Fakten: Wir fuhren mit 27km/h (max 37km/h möglich) und verbrauchten dabei ca 20T Treibstoff am Tag.
Am Ankunftstag kommt ein kleines Boot an das Schiff gefahren und ein georgischer Kapitän fährt das Schiff in den Hafen. Man bekommt seinen Pass zurück und danach kommt ein Grenzbeamter in einen Raum, in dem alle Vorstellung werden müssen. Die Trucker waren so nett und haben uns Passagiere vorgeschoben.
Mein Fahrrad war inzwischen gut eingebaut, sodass ich es rausheben musste. Die Fähre war so voll, dass man sich an einem LKW durchdrücken musste, dabei hab ich mir die Hose mit Fett voll gesaut. Unten nochmal Passkontrolle und dann weg.