Hallo,

ich hab eine kleine Frage zu der Caliber2 Kettenlehre von Rohloff.
Ich bin nun von einer mehrtägigen Tour wieder gekommen. Nun war ich bei deutlich über 3500Km und nun habe ich die Kette mal gecheckt. Ich habe zwei " Methoden" angewandt.

Nr.1
Wenn ich die Lehre locker auf die Kette auflege und die Kette nur durch das Schaltwerk gespannt ist, fällt die Lehr nicht in die Kette ein.

Nr.2
Wenn ich die Lehre locker auf die Kette auflege und dann mit einer Hand an der Kurbel die Kette zusätzlich auf Spannung bringe. Dann fällt die Lehr in die Kette ein.

Was würdet ihr sagen? Welche Methode ist die Richtige?
Ich hab grade noch mal die Anleitung der Caliber 2 geschaut da stand nix von auf Spannung bringen. Ist die Nr.1 die richtige Methode?

lieben Gruß Marc

Hallo Marc,

da Du selber schon in der Anleitung nachgeschaut hast, lese ich selbst nicht nochmals nach. Ich gehe davon aus, dass die Methode mit der gespannten Kette "richtiger" ist, da sie den Betriebszustand des Antriebs simuliert.
Ansonsten hast Du ja immer noch die Alternative, falls Du die Kette länger nutzen möchtest

Gruß, Willi

Ist der Unterschied wirklich groß? Ich gehe mal davon aus, dass du haarscharf auf der Verschleißgrenze bist. Typisch für den Fall ist, dass es Stellen gibt, wo die Lehre reinfällt und welche, wo sie es (noch) nicht tut.
Tauschen ist in dem Fall eine Abwägungssache, das ist ja keine 100% klare Grenze, diese Verschleißgrenze. Man kann auch mal etwas später tauschen, riskiert dabei etwas mehr Abnutzung von Ritzeln und Kettenblättern. Sind die sauteuer, ist das weniger empfehlenswert als wenn die sowieso gut bezahlbar sind und die Kette der Hauptkostenfaktor ist.

Richtig ist Nr 3:

Wenn ich die Lehre locker in den Müll werfe.

Das Rohloff-Caliber steht neben dem Kettenreinigungsgerät auf den vordersten Plätzen der überflüssigsten Fahrrad-Werkzeuge aller Zeiten.

Schaff Dir eine Schublehre an, die ist nicht unbedingt teurer. Die Meßmethode wurde hier schon mehrfach beschrieben.

Ich habe drei Messschieber und benutze für den schnellen Check trotzdem die Lehre, geht einfach schneller und bequemer

Den Digitalmessschieber musste ich übrigens erst mit der Flex bearbeiten so das die Messspitzen in den Zwischenraum der Kette gepasst hat

schnell und bequem bestimmt, aber halt viiiiel zu tolerant.

In meiner Schrauber-Frühzeit habe ich damit viel Lehrgeld bezahlt.

ich nehm lieber den Boschhammer, is besser

Kann mich nicht beklagen, kann mich im Moment gar nicht erinnern wann ich die letzte Kassette wegen Verschleiß aus gesondert habe.

Du hättest Schmied werden sollen . So etwas sollte man an einer vernünftigen Schleifmaschine machen - damit's "a Gsicht hat".

P.S. Betrachte es als Vorschlag für das Traktieren des nächsten Digitalmessschiebers.

Bei einem 9,90 Teil mache ich keinen so Aufriss, mit der Flex habe ich nur das Tiefenmass entfernt, die Schnäbel habe die ch am Bandschleifer gemacht

War ein Vorschlag und keine Anweisung.

Wenn der Kutscher nicht fahren kann, schimpft er auf das Pferd.

Ich gehe ja mit vielem mit, aber die Messmethode mit der Schiebelehre ist alles, aber nicht irrtumssicher. Ich halte mich schon für einen Metaller, abere das Verschleißgrenzmaß zu merken, ist zumindest mir deutlich zu blöd. Die Rohlofflehre liefert zwei simple ja/nein-Aussagen und klar muss die Kette dafür gespannt sein.
Als R-Nutzer habe ich aber festgestellt, dass es besser ist, Kette und Ritzel richtig runterzufahren.

Wo ist das Problem: eine neue Kette mißt mit 9 Gliedern zwischen den Meßspitzen 11,98 cm. Sobald sie auf 12,02 cm kommt, wird sie entsorgt. Die ganze Kette ist dann bei etwas über 100 Gliedern ca. 4-5 mm gelängt. Zeitaufwand: 5 Sekunden

Das Rohloff Caliber akzeptiert hingegen eine Längung der gesamten Kette um einen knappen Zentimeter (Rohloff gibt pro Glied o,o75 bis 0,1 mm an). Das ist etwa das Doppelte und knuspert dem restlichen System erheblich Material weg.

Natürlich kann man die Kette viel länger fahren, aber spätestens beim nächsten Kettenwechsel wird man feststellen, dass die neue Kette durchratscht. Dann ist mindestens ein neues Ritzelpaket, wenn nicht auch neue Kettenblätter notwendig. Vom schlechteren Wirkungsgrad, mickrigem Schaltverhalten und höherer Geräuschentwicklung (Rohloffianer sehen das nicht so eng) wegen höherer Reibungskräfte noch nicht geredet.

Gültet aber nur für Kettenschaltung. Rohloff-Ritzel und Blätter sind natürlich verschleißfrei

Ich merke mir ja so einiges, aber diese Werte sind mir deutlich zu unmarkannt. Den Zeitaufwand kaufe ich Dir auch nicht ab. Eine Messung rauche ich selbst als fallweise bösartiger Nichtraucher in der Pfeife. Mit etwa zwanzig Prüfungen pro Kette lasse ich mit mir reden. Ketten verschleißen nicht gleichmäßig und es geht vor allem darum, die am stärksten verschlissene Stelle zu finden. Kettenschlösser sind dafür von vornherein verdächtig und dafür muss der Besitzer noch nichtmal ein Geizhals schwäbischer Art sein. Zwanzigmal sicher ablesefehlerfrei mit der Schiebelehhre messen traue ich mir jedenfalls nicht zu.

Die Rohloffspitze geht ins Leere. Die Verhältnisse sind mit Spannwerk nicht wesenntlich anders, mal abgesehen, dass man sich nicht drum kümmern muss, alle Ritzel möglichst gleichmäßig abzunutzen. Wer allerdings die Geräusche vom Getriebe und von den Kettenrädern nicht auseinanderhalten kann, der sollte doch besser mit der Straßenbahn fahren und Pauschalreisen machen.

Ich habe jetzt mehr als 5 Sekunden gegrübelt und kann deine Werte nicht nachvollziehen:

Kettenteilung ist 1/2" also 12,7mm , Rollendurchmesser ist 7.8mm. Also ergibt sich zwischen 10 Gliedern und nicht 9 Gliedern : 10x12,7-7,8=119,2mm

Bei deinem Verschleißmaß von 120,2 sind das also (120,2-119,2)/10 = 0,1mm pro Kettenglied, also genau der Wert, ab dem Rohloff Austausch empfiehlt und bei 100 Kettengliedern sind das 10mm Längung.

Da ist der Vorteil der Kettenlehre, geht schnell und einfach, man kann sich nicht so leicht vertun

Ich finde es schön das mein Beitrag so auf Intresse stößt.
Allerdings wollte ich nicht, daß dadurch ein Glaubenskrieg hier ausgelöst wird.
Mir ist auch durch aus die Methode mit der Messlehre bekannt. Allerdings hat die Caliber2 Lehre Für mich durch die einfache und auch bequemer Anwendung gewonnen.
Ich denke man kann meine Fragestellung (durch Kettenspanner oder zusätzlichen Druck auf den Pedal ) auch auf die Methode mit Messlehre anwenden.

schönen Sonntag noch

Gruß Marc

ps. weniger hier diskutieren und mehr das schönen wetter auf den Rad geniesen