Heute ab 17:35 und noch bis 25.5. abrufbar in der Mediathek https://www.arte.tv/de/videos/RC-016130/fahrradkultur/ drei Folgen über das Fahrad als Stadtkultur, Kunstobjekt und Protestform. Irgendwie fehlt mir dabei eine vierte als Reisekultur.

ciao, Christian

Das finde ich auch. Aber wir Reiseradler wir wollen halt halt nicht so sexy, hip sein oder sonst was darstellen.

Das Radreisen ist für mich irgendwie auch recht typisch deutsch und auch eher was für Gesetztere. Genauso fehlt wie der Boom bei den pedelecs in Deutschland.

Für mich nicht ganz so. Bin noch lange nicht im "gesetzteren" Alter und auf unseren Reisen haben wir auch überwiegend jüngere Radreisende getroffen, z.B. Niederländer (in Äthiopien), Briten, Franzosen, Österreicher, Schweizer (in Georgien). Gut, ein älterer Brite war in Georgien auch unterwegs und ein älterer Ami in den USA. Bei Schönwetterwochenendtouren an Elbe und Co. ist der Altersschnitt dann schon anders

Die bisherigen Sendungen portraitieren Hardcore-BikerInnen in Metropolen von spannend bis kurios.
So weit so gut
Die Tausende, die täglich aus anderen Gründen radeln, finden sich aber hier nicht wieder.

Medien generieren Hardcore, sonst guckt keiner.

Das Internet zählt dazu.








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Ich protestiere gegen SON, Rolloff, Tintan und 26"

Es ist schwer, aus den Eindrücken, die man unterwegs gewinnt, belastbare Schlussfolgerungen zu ziehen. Prinzipiell würde ich was ähnliches sagen. Aber ich glaube, dass ich auch anderes beobachtet habe.
Vor wenigen Jahren haben wir in den Anden schon etliche, in der Regel junge, meist chilenische Reiseradler getroffen. Toxxi meinte, es ginge zu wie auf dem Donau-Radweg.
In Polen habe ich im letzten Jahr auch einiges an einheimischen Reiseradlern, in der Regel junge, getroffen.
Kein Vergleich zu hiesigen Zuständen aber irgendwie eine erfreuliche Entwicklung.

Teils ja, teils nein. War mMn nicht so krass. Die Beispiele aus NL und DK zeigten genau diesen Teil des täglichen Transportmittels "Rad" und was die Kommunen dafür getan haben. Und auch genau mit dem richtigen Begleittext: keine Show, kein Trend, nix Obercooles, sondern tägliche Realität. Genau das ist in DE der Kampf zur Rückeroberung des urbanen Raumes, damit das möglich wird. Die "Hipster", "Urban", "Messenger", ... und Verbände mit x Aktionen mühen sich damit ab, die kleine Gruppe der echten Radreisenden ist leider unsichtbar und beschränkt sich darauf, die Straßen in Dushanbe zu begutachten. Leider kein Beitrag, wie man Porsche Cayenne, S-Klasse und besonders beliebt, den neueren, peinlichen BMW- (M) und Mercedes-(AMG) Dreck mit den knallenden Auspuffanlagen (Sound!!!) für immer aus den Städten kriegt. Die Ideologen-/Idioten-Sendung für diesen Dreck kann man jeden Sonntag auf RTL II ab 1800 unter dem Stichwort GRIP kostenlos "geniessen". Die drei ARTE-Sendungen haben die verschiedenen Kult-Szenen schon etwas überbetont, das Elend des deutschen Berufs-Rad-Pendlers war nur indirekt (eben durch das Gegenbeispiel NL und DK) angesprochen.

Mir waren die Themen zu hip.
Aber: schon interessant, was es alles in der Welt des Radfahren so gobt, wie lesbische Radfahrerinen, Speed Dating für Radfahrer, Frauen, die Schrotträder umhäkelt.

Ich habe gerade diesen 90-minütigen SWR-Beitrag "Fahrradfieber" in der ARD-Mediathek entdeckt.

Ganz nett, und Reiseradler kommen auch reichlich zu Wort! Velotraum ebenfalls.

Du sprichst an, was ich seit Jahren beobachte. Radfahren ist bei den Leuten angekommen, die sehr offen sind für eine Identität und eine neue Subkultur. Das Rad als schlichtes Lieblingstransportmittel und Sportgerät ist viel, viel zu dröge. Die vielen neuen, technisch inhaltsleeren Radzeitschriften singen davon ein Liedchen und verkaufen hauptsächlich Identität - ein bestimmtes Selbstverständnis. Ich sage nur "Brooks Cambium".

Wenn all das dazu führt, dass unser Thema "Fahrrad" mehr Aufmerksamkeit und Förderung erhält, dann ist die Entwicklung ja positiv. Ob das Auto jetzt stehenbleibt, weil einer gerne radelt, mit seinem E-Bike gesehen werden möchte oder seine neuen Speichenperlen ausfahren möchte, ist im Endeffekt ziemlich wurscht.