Hallo Radfreunde;

ich will mich ab Pfingsten auf den Weg nach Sotschi machen; die Fußball WM steht ja vor der Tür.
Meine Route soll über Polen (Krakau) in die Ukraine (Lemberg - Kiew) nach Kursk in Russland führen und dann weiter nach Sotschi und Wolgograd.

Fragen:
hat jemand Erfahrungen mit den aktuellen Grenzübertritten für Radfahrer was die Grenzen Polen - Ukraine und Ukraine - Russland in Nähe oben genannter Städte anbelangt ?
Wo ist das mit dem Fahrrad vielleicht am ratsamsten ??

Kennt jemand die Strecke Sotschi - Wolgograd und kann mir da ein paar Erfahrungen mitteilen was die Routenwahl anbelangt???
Das wäre fein.
Dankeschön.....

Grüße
Hartmut

Au weia, ein Fußballfan... Fahr doch lieber in irgendein Land, das gar nicht mitspielt.

An der ukrainischen Grenze besteht grundsätzlich das Problem, dass man nicht über jeden Autogrenzübergang mit dem Fahrrad darf. Ein aktuelle Liste gibts hier:

https://dpsu.gov.ua/en/checkpoints

Polen-Ukraine: Da darfst du mit Fahrrad nur über Medyka - Shehyni. Das geht, es gibt viele Berichte im Forum darüber. Ich selbst bin mal Kroscienko - Smilnytsia gefahren. Da musste ich mich über die Grenze von einem Lieferwagen mitnehmen lassen, anders ging das nicht.

Ukraine-Russland: schau einfach in die verlinkte Liste.

Gruß
Thoralf

Super Thoralf, hab herzlichen Dank, das hat mir jetzt sehr geholfen!
Grüße Hardy

PS: mit der Ukraine beradle ich ja ein Land welches sich nicht qualifiziert hat......

Berichte doch hinterher bitte mal, wie sich die Grenzübertritte gestaltet haben. Solche Erfahrungsberichte sind für das Forum immer sehr hilfreich, wenn dann der nächste fragt.

Gruß
Thoralf

PS: Ich war sogar in der Ukraine, als dort EM war. Ich saß irgendwo in den Karpaten auf einem kleinen Marktplatz, und im Kino nebenan lief wohl live Frankreich-Ukraine. Menschnamenschen strömten dort hin. Ein älterer Mann redete völlig entsetzt auf mich ein, wie ich in Ruhe hier sitzen und essen könne, wenn gerade Fußball läuft.

Moin

Da ich auch in ca. 5 Wochen über die (nördlichste) Grenze von Polen zur Ukraine einreise, werde ich die Option mit dem mitnehmen im Transporter versuchen müssen. Gibt es Tipps wie ich das am besten bewerkstellige? Nicht wirklich, oder?

Mfg

Hallo,
der nördlichste Übergang ist doch Przezmysl. Da ist meines Wissens kein Problem mit dem fahrend die Grenze zu überqueren.

Ich meinte den Grenzübergang Berdyszcze-Starovoitove (Yahodyn).

Bei mir lief das so ab: Auf der polnischen Seite war ca. 500 m vor der Grenze ein Schlagbaum, um den Verkehr zu regulieren. Der Beamte meinte zu mir, dasd die Ukrainer mich nicht durchlassen werden. Daraufhin meinte ich, dass ich gucken will, dass mich jemand mitnimmt. Er telefonierte daraufhin und gab mir die Anweisung, bis ganz nach vorn zu fahren. Dort steht ein Lieferwagen, der micht mitnehmen würde.

Ob das jetzt typisch ist, weiß ich nicht.

Allerdings habe ich schon öfters gehört, dass an solchen Grenzen immer irgendwelche Angebote gibt, dass irgendjemand einen über die Grenze fährt.

Gruß
Thoralf

Danke Thoralf, soll wohl klappen. 200 km Umweg kommt für mich nicht in Frage. Einfach freundlich und leicht naiv wirken (kann ich gut!) , dann passt das schon.

Doch, da gibt es ein Problem. Ich wurde auf der ukrainischen Seite in Richtung Polen von den Grenzsoldaten gezwungen den Fußweg zu benutzen statt der Autospur.
Dummerweise gibt es vor dem Eingang zum Zollgebäude Drängelgitter, die derart eng abwechselnd links und rechts umrundet werden mußten, daß es mir mit dem Reiserad unmöglich war die Kurven zu bekommen.
Ich mußte also das Rad erst vollbepackt draußen stehen lassen und um eine "Audienz" beim höchsten Zollbeamten bitten.
Nach ungefähr 2 Stunden wurde mir diese dann auch endlich gewährt und ich mußte mit arg gebrochenem russisch dem Mann verständlich machen, daß es für mich unmöglich ist mit dem Rad durch die Gitter zu kommen. Er verwies mich dann auf die Autospur und war nur schwer davon zu überzeugen, daß die Grenzsoldaten mich bereis von dort energisch verwiesen.
Er zeigte dann, nachdem ich ihm draußen meine mißliche Lage zeigen konnte, Gnade und führte mich durch einen Personaleingang umständlich durch einige Gänge zur Schlange für die Passkontrolle.

Auf der polnischen Seite dann genau so ein Malheur! Die Eingangstür war für das Rad zu schmal... also bot man mir dort freundlich an den Behinderteneingang daneben mit mehr Breite für die Rollstuhlfahrer zu benutzen. Ich sollte dort einfach nur klingeln. Gesagt, getan - nur war es an der Gepäckkontrolle dermaßen voll, daß auch erst nach einer guten Stunde sich jemand meiner erbarmte.
Dafür ging die Gepäckkontrolle dann aber sehr schnell. Ich sollte zuerst die Gepäckrolle oben öffnen und als dem Zöllner dann als allererstes meine müffelnden Radschuhe in die Hände gerieten fragte er nur noch ob ich Zigaretten und Alkohol dabei hätte. Verneinend durfte ich dann gleich durch.

An der Grenze kam ich schon am frühen Nachmittag an und erst spät abends erreichte ich Przezmysl.
Für eine Suche nach einem geeigneten Platz das Zelt noch aufzustellen und zu kochen war es mir zu spät und so habe ich nach vielem herumfragen noch eine Jugendherberge gefunden und dort genächtigt. Zum Glück durfte ich auf dem Zimmer kochen.

Als Tip daher eher über die M10 den noch etwas nördlicheren Übergang Korczowa - Krakovets benutzen.

Im Sommer 2017 bin ich über den Grenzübergang Kroscienko (PL) nach Smilnycja (UA) eingereist.

Ich hatte mich schon auf eine Autoverladung eingestellt, aber ruckzuck ohne große Formalitäten hat der Grenzübertritt mit Fahrrad geklappt.