Halt dich an die aktuellen Reisehinweise, z.B. vom Außwärtigen Amt. Damit bist du auf der sicheren Seite.
Meiner Erfahrung nach nicht. Als ich in einem Land, das mit seinem Nachbarn einen Grenzkonflikt auszutragen hatte, gab es auch keine Reisewarnung.
Sollte das AA vor Ausbruch von Kriegshandlungen oder Panzeraufmärschen eine öffentliche Reisewarnung (und nicht nur an die wenigen im Iran registrierten deutschen Passinhaber per Email) würde es höchste diplomatische Verwicklungen geben.
Aha, interessant.
Wo auch immer der Grenzkoknflikt war, bedeutet dies noch lange nicht, dass deswegen dieses Land nicht sicher bereist werden kann. Viele Länder mit Grenzkonflikten werden regelmäßig bereist, und das ohne Probleme (Israel, Indien, Armenien, Georgien, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen). In all diesen Fällen wirst Du als Radreisender nicht in die Gebiete kommen, wo es tatsächlich gefährlich sein könnte. Einheimische Polizei und Militär werden dich regelmäßig daran hindern und dich zurückschicken, wenn du in Richtung einer aus deren Sicht kritischen Gegend unterwegs sein solltest.
Zudem ist das AA in seiner Einschätzung in der Regel eher konservativ. Komplikationen mit Touristen in unübersichtlicher Lage sollen dadurch vermieden werden. Die Lösung solcher Probleme führt eher zu diplomatischen Verwicklungen als detaillierte Reisehinweise mit dem Rat, bestimmte Gegenden nicht aufzusuchen (nur am Rande: Reisewarnungen gibt es nur für sehr wenige Länder, in denen zumeist Krieg ist (Syrien, Somaia, Afghanistan etc).
Um zum Thema zurück zu kommen:
Im Iran ist das genauso. Im Zweifesfall wird man Dir unmissverständlich klar machen, dass Du an bestimmten Orten unerwünscht bist. Die Begründung wird immer lauten, dass dies zu Deiner eigenen SIcherheit sei.
Abgesehen davon ist die tatsächliche Situation im Land von der in den Medien dargestellten zu unterscheiden. Auch die Proteste Ende Dezember waren deutlich milder, als dies dargestellt wurde. Als Reisender hat man davon nahezu nichts mitbekommen.
So ist es auch jetzt: Aktuelle Nachrichten stellen auf die Zukunft des Vertrags zur Kontrolle des atomaren Entwicklungspotentials ab. Das betrifft den Reisenden aber erst mal gar nicht, sondern ist Politik. Bis diese sich tatsächlich auf den Alltag im Land auswirkt, dürfte noch einige Zeit vergehen. Falls überhaupt was passiert und Trump nicht nur eine große Klappe hat.
Ein Problem könnte die aktuelle Währungsschwäche werden, die sehr belastend für die Wirtschaft ist. Aber auch das verursacht keine Schwierigkeiten von heute auf morgen, sondern bestenfalls mittelfristig. So lange Du Devisen in der Tasche hast, musst Du Dir ohnehin keine Sorgen machen.
Also: Lass die Politiker weiterhin schlechte Nachrichten produzieren und genieße Deine Reise! Die iranische Bevölkerung freut sich auf Leute wie Dich!
Grüße
zaher